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Der Agrarteil im Freihandelsabkommen EU-Mercosur muss neu verhandelt werden. Das fordert der DBV in seinem jüngsten Positionspapier. Die deutschen Bauern stehen grundsätzlich zum Handel, heißt es darin, doch Handel brauche Regeln. Nur so kann nach Ansicht des DBV „Handel positiv für Wirtschaft, Gesellschaft, Verbraucher und das internationale Miteinander sein“. Weiter heißt es „für eine nachhaltige Landwirtschaft ist es existenziell, dass im Agrarhandel vergleichbare Mindestanforderungen im Umwelt-, Klima- und Tierschutz befolgt werden“. Doch genau das sei, so der DBV, aktuell bei den Mercosur-Ländern bei weitem nicht der Fall. Es gehe darum, die europäische Landwirtschaft bzw. die Ernährungsautonomie der EU zu sichern. Der DBV fordert daher von der EU-Kommission, vom EU-Ministerrat und vom EU-Parlament, die hohen EU-Standards und die Farm-to-Fork-Strategie konsequent in das Mercosur-Abkommen zu verankern.
Wurden im Jahr 2005 noch rund 14 Mio. Betriebe gezählt, gab es in 2020 lediglich 9,1 Mio. landwirtschaftliche Betriebe. Hierbei waren die Nutztier haltenden Betriebe besonders von dem Strukturwandel betroffen; hier verzeichnete Eurostat einen Rückgang von 2,6 Mio. Betriebe. Auf die Tierhaltung entfiel im Berichtsjahr 2020 ein Anteil von 22 % der Betriebe, wobei die Milchviehhaltung mit 5 % den größten Anteil hatte. Jeweils 4 % entfielen auf die übrige Rinderhaltung sowie die Geflügelproduktion.
Seit Jahresbeginn ist Oda, Norwegens führender Online-Lieferdienst, auch auf dem deutschen Markt aktiv und hat sich nun als Teilnehmer der Initiative Tierwohl (ITW) angeschlossen. Oda wird große Teile des Sortiments von Rind-, Puten-, Hähnchen- und Schweinefleisch mit dem Siegel der Initiative Tierwohl kennzeichnen und verwendet zudem die vierstufige Haltungsform-Kennzeichnung. Das Online-Angebot unter www.oda.de ist derzeit für Haushalte im Großraum Berlin verfügbar.
Die europäischen Getreidekurse werden derzeit maßgeblich von den Entwicklungen am Schwarzen Meer beeinflusst.
An der Pariser Börse ging es nach einer turbulenten Woche insgesamt aufwärts. Am 20.04.2023 schlossen die Weizennotierungen mit 254 EUR/t rund 3 EUR/t über Vorwochenniveau. Die Maiskurse lagen mit 245,25 EUR/t rund 0,50 EUR/t darüber.
Im Fokus der Marktteilnehmer lagen die Entwicklungen am Schwarzen Meer. Für regelrechte Kurssprünge hatten die Ankündigungen einiger Staaten an der Ostgrenze der EU gesorgt. Weizen legte in drei Handelstagen um 13,50 EUR/t zu, Mais um 11 EUR/t. Polen, die Slowakei und Ungarn hatten den Import ukrainischen Agrarprodukten zum Schutz der heimischen Landwirtschaft gestoppt. Das umfangreiche Angebot aus dem Nicht-EU-Land treibt nicht nur die Lagerung und den Transport an seine Kapazitätsgrenzen. Auch verlassen viele Transitpartien das Land gar nicht, sondern werden von der heimischen Verarbeitungsindustrie als preisgünstigere Alternative präferiert. Die dortigen Erzeuger sehen sich nicht nur starkem Preisverfall, sondern auch einem nahezu gesättigten Inlandsmarkt gegenüber, zumal das Exportgeschäft von Russland dominiert wird. Das veranlasste die Politik der Oststaaten zu rigoroser Grenzschließung, was allerdings Brüssel auf den Plan rief. Die Streitigkeiten wurden mit monetärer EU-Hilfe beigelegt, die Grenzen für die Lieferungen aus der Ukraine wieder geöffnet. Die Kurswirkung war direkt erkennbar, Weizen gab knapp 7 EUR/t, Mais 5,50 EUR/t nach.
So ist der Landweg jetzt vorerst wieder sicher, aber es schwelt der Konflikt über die Schwarzmeerlieferungen. Russland droht, das Getreideabkommen, das Mitte Mai ausläuft, nicht zu verlängern. Das schürte die Besorgnis über die ukrainischen Getreide- und Ölsaatenausfuhren und führt zu unerwarteten Deckungskäufen.
Für einen Dämpfer sorgt der feste Eurokurs, der die ohnehin schon schleppenden EU-Exporte zusätzlich behindert. Gegen die preisgünstige Konkurrenz russischen Weizens am Weltmarkt kommen EU-Partien kaum zum Zuge. Das hatte bereits in der Vorwoche das USDA dazu bewogen, die Exportschätzung der EU um 2 auf 35 Mio. t zu reduzieren, weil gleichzeitig die russische Prognose um 1,5 auf 45 Mio. t angehoben wurde und der Weltmarkt sogar mit 210 Mio. t weniger Weizen aufnehmen dürfte als bislang angenommen. (Quelle: AMI)
Während die Notierungen an den Börsen sprunghaften Schwankungen unterliegt, kommen Großhandel und Erzeugerpreise nur bedingt nach und verlieren teilweise den Anschluss.
Der Großhandel passte in der zurückliegenden Berichtswoche seine Prämien an, sodass die Ausschläge nicht ganz so groß wie an den Terminmärkten ausfielen; weder in die eine noch in die andere Richtung. Damit wurde für Brotweizen franko Niederrhein am 19.4.23 rund 5 EUR/t weniger genannt als am Vortag, aber dennoch 7 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Das Kaufinteresse der Verarbeiter bleibt sehr verhalten. Sie sind gut versorgt, schieben zum Teil ihre Kontrakte oder nehmen die vertraglich festgelegten Mengen nur schluckweise auf.
Die Erzeugerpreise entwickelten sich uneinheitlich. Zwar ergeben sich im Bundesdurchschnitt für Weizen und Roggen etwas höhere Werte, aber regional gab es teils starke Korrekturen nach unten. Für Brotweizen können die höheren Erzeugerpreise in Ostdeutschland, Rheinland-Pfalz und Bayern das Minus in den anderen Meldegebieten gerade so kompensieren, sodass das Bundesmittel mit 223,75 EUR/t gegenüber Vorwoche unverändert blieb. Qualitätsweizen konnte um 1,20 auf 233,40 EUR/t zulegen, allerdings auch nur, weil hier weniger westdeutschen Regionen melden. Die Bewertung von Brotroggen ist ähnlich der für Brotweizen, sodass hier ebenfalls ein marginales Plus von 0,40 auf knapp 192 EUR/t verzeichnet wird. Mit den sprunghaft festeren Kursen belebte sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger kurzzeitig, doch am Kassamarkt war die Ware nur schwer zu platzieren und schon gar nicht mit Aufschlägen gegenüber der Vorwoche. Das reduzierte das Angebot sehr schnell wieder.
Deutlich verloren hat indes Braugerste. Während in den Wochen zuvor die allgemeine Preisschwäche für Getreide an der Braugerste vorbeiging, wurde in der 16. KW kräftig nach unten korrigiert. Regional wurden bis zu 11,50 EUR/t weniger gemeldet als noch in der Vorwoche, sodass der Bundesdurchschnitt mit knapp 273,50 EUR/t um rund 5,50 EUR/t nachgegeben hat. Auf Großhandelsstufe zeigen sich aktuell kaum noch Käufer und die Verkaufsideen liegen zur Vorwoche franko Oberrhein stabil. Anpassungen gab es allerdings für Braugerste zur Lieferung ab Oktober 23.
Erzeuger machen sich derzeit mehr Sorgen um ihre Feldbestände als um die Vermarktung. Nasskalte Witterung führt zu Verzögerungen der Feldarbeiten, da auf vielen Äckern das Wasser steht. Wo die Befahrbarkeit es erlaubt, werden nun in aller Eile die längst notwendigen Maßnahmen durchgeführt. Teils ist es für Pflanzenschutzmaßnahmen oder Düngung eigentlich bereits zu spät. Aber auch die Vegetation ist ja noch nicht so weit wie üblich. Fehlende Sonne und niedrige Temperaturen haben regional zu einer Entwicklungsverzögerung von 2-3 Wochen geführt. Und auch eine termingerechte Aussaat der Sommerungen ist bislang noch nicht überall möglich gewesen. (Quelle: AMI)
Die europäischen Rapsnotierungen drehten jüngst ins Plus. Grund dafür waren die Importstopps vieler EU-Länder von Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine.
In Paris gaben die Rapsnotierungen bis zum Ende der 15. KW binnen dreier Tage um 22 auf 439 EUR/t nach. Bis Mitte der laufenden Woche tendieren die Kurse allerdings wieder fest und legten innerhalb von zwei Tagen um 38 auf 477 EUR/t am 18.04.2023 zu. Zwei Tage später schloss der Kurs bei 457 EUR/t erneut schwächer.
Grund für die festen Notierungen zum Anfang der Woche war die Ankündigung Polens, der Slowakei und Ungarns, die ukrainischen Importe von Getreide und Ölsaaten ab sofort zu stoppen. Auch Rumänien und Bulgarien zogen in Erwägung, ihre Grenzen für ukrainische Agrarrohstoffe zu schließen. Nachdem die Länder Einigungen über Transitmöglichkeiten bekannt gegeben hatten, war dieser Trend jedoch nicht zu halten und die Notierungen tendierten erneut schwächer.
Seit Beginn der russischen Invasion auf ukrainischem Gebiet am 24.02.2022 wurden laut ukrainischem Landwirtschaftsministerium 17 Mio. t Getreide per LKW und Zug aus der Ukraine gebracht, die meisten davon Richtung Polen. Dazu gehören 8 Mio. t Mais, 2,2 Mio. t Weizen, 1,47 Mio. t Raps, 1,44 Mio. t Sonnenblumenöl, 1,31 Mio. t Sonnenblumenkerne, 1,22 Mio. t Ölschrote und 950.000 t Sojabohnen. (Quelle: AMI)
Dem kräftigen Kurssprung am Terminmarkt können die Kassapreise nicht vollständig übernehmen und die Umsätze ließen sich damit auch nicht ankurbeln.
Mit dem Plus in Paris wurden auch die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe nach oben korrigiert. Franko Niederrhein waren in der Berichtswoche zur Lieferung ab April bei stabilen Prämien bis zu 486 EUR/t möglich und damit 17 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg wurden für prompte Partien mit 472 EUR/t ebenfalls 17 EUR/t mehr verlangt.
Vor diesem Hintergrund zogen auch die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 22 an, konnten das Plus am Terminmarkt aber nicht vollständig nachvollziehen. So wurden aktuell im Bundesdurchschnitt 433,20 EUR/t genannt und damit rund 2,40 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 370-463,50 EUR/t. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr erreichte Raps noch das Allzeithoch von rund 983 EUR/t. Damit bleiben die Forderungen auch deutlich unter dem Niveau vom April 21, als noch rund 520 EUR/t verlangt wurden. Etwas deutlicher fällt die Korrektur für Vorkontrakte der Ernte 23 aus. Hier wurden mit 435,70 (385-464,50) rund 7,60 EUR/t mehr geboten.
Käufer und Verkäufer agieren angesichts der kräftigen Kursbewegung am Terminmarkt zurückhaltend. Das betrifft die Vermarktung der Ernte 2022 und 2023 gleichermaßen. Lediglich vereinzelt wurden die Preissteigerungen zum Wochenbeginn zum Abschluss von Vorkontrakten genutzt. Bei mangelndem Neugeschäft bleiben die Umsätze am heimischen Rapsmarkt weiterhin gering. So fußen die Mengenbewegungen lediglich auf der Abwicklung bestehender Kontrakte. In einigen Regionen sind die Felder infolge der reichlichen Niederschläge noch unbefahrbar, andernorts schreiten die Feldarbeiten zügig voran. (Quelle: AMI)
Verspätete Auspflanzungen von Verarbeitungskartoffeln sorgen für Preisauftrieb bei Lagerware. Bei den Akteuren am Markt für frische Speisekartoffel herrscht die Zuversicht, dass es am Ende immer genug Kartoffeln gibt. Das würden Händler in Südeuropa derzeit nicht in jedem Fall unterschreiben.
Nässe hat auch in der Vorwoche dafür gesorgt, dass auf vielen Standorten in Deutschland, aber auch in Westeuropa, nicht viel gepflanzt werden konnte. Jetzt könnten zwar die meisten Anbauvorhaben – vor allem die der Haupternte – noch so gerade ausreichend zeitig vollzogen werden, ein frühes Jahr ist aber nicht mehr wahrscheinlich.
Der Speisekartoffelmarkt gleicht Verspätungen bei der neuen Ernte mit Importen von Frühkartoffeln aus. Und obwohl diese zuletzt schnell ausdisponiert wurden und mancher Anbieter schon ein frühes Saisonende im Juni absieht, bleibt die Lage am Kassamarkt sehr entspannt. Es kommt bisher keine Extranachfrage nach Kühlhauskartoffeln auf und die Programme mit Frühkartoffeln starten zumindest bisher weder früher noch umfangreicher. Angebot und Nachfrage sind insgesamt ausgeglichen und so bleibt es derzeit bei unveränderten Preisen für Lagerkartoffeln. Auch das Frühkartoffelpreisniveau ist stabil. Ob sich das mit Frühkartoffeln aus Spanien im Juni erhöht, bleibt wohl noch abzuwarten. Sinken dürfte es wohl eher nicht.
Späte Pflanztermine sind womöglich bei der Versorgungslage mit Verarbeitungskartoffeln der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Jedenfalls wird bei Erzeugern wieder nach Rohstoff-Nachschub gesucht, der aber in der Regel nicht mehr in größeren Mengen verfügbar ist. Überall sind daraufhin die Preise angestiegen. Am Terminmarkt übersprang der Aprilkontrakt, der schon kommende Woche ausläuft, zuletzt die Marke von 35,00 EUR/dt. (Quelle: AMI)
Während sich die Nachrichten zu den ukrainischen Getreide- und Ölsaaten-Exporten in und durch die östlichen EU-Staaten überschlugen, reagierten die Terminmärkte ebenso sprunghaft und volatil. Eine davon abgeleitete Preisfindung gestaltet sich an den hiesigen Märkten äußerst schwierig. Während die Erzeugerpreise Anfang der Woche, geprägt von der Schwäche der Notierungen am Ende der letzten Woche leicht nachgaben, kam es in den Folgetagen zu einem leichten Aufschwung. Dieser dürfte zum Ende der Woche vielerorts den Notierungen folgend aber schon nicht mehr spürbar sein. Extrem scheinen diese Bewegungen vor allem beim Raps gewesen zu sein. Die Handelsaktivität bleibt unterdessen weiter gering. Verkäufer und Abnehmer scheinen weiter verunsichert zu sein, da es keine gesicherten Prognosen für die weitere Preisentwicklung bis zur kommenden Ernte gibt. Darüber hinaus ist der Bedarf bei den Mühlen nicht sonderlich groß. Ähnlich sieht es am Markt für Futtergetreide aus. Die Nachfrage ist eher zurückhaltend und die Abgabebereitschaft hält sich in Grenzen. Aktuell scheinen beide Seiten auf eine für sie jeweils positive Preisentwicklung in den kommenden Wochen zu hoffen. Bei den Speisekartoffeln hat sich im Vergleich zur Vorwoche kaum etwas getan. Die ruhige und stetige Nachfrage kann weiter mit ausreichenden Mengen bedient werden. Marktbeteiligte rechnen damit, dass dieses stabile Niveau zwischen Angebot und Nachfrage bis zum Ende der Saison zu halten sein könnte. Die Erzeugerpreise halten sich demnach auf Vorwochenniveau. Für Verarbeitungskartoffeln ging es an den Terminmärkten dagegen in der Berichtswoche steil aufwärts. Berichten zufolge konnte war dieser Trend zuletzt auch auf Erzeugerstufe spürbar.