Unveränderte Kassapreise, schwankende Terminkurse, volle Läger und wenige Warenbewegung. Noch nie war der Brotgetreidehandel im Oktober so statisch.
Der Oktober war geprägt von geringen Preisveränderungen und noch geringeren Umsätzen. Die Weizenterminkurse in Paris zeigten wenig Bewegung in einem mit -5 EUR/t bis +6 EUR/t verhältnismäßig engen Rahmen. Mit Blick auf den Schlusskurs am 16.09.23, seitdem der Dezember-Kontrakt Fronttermin ist, hat er sich bis zum 25.10.23 in Summe kaum bewegt. Am Kassamarkt war allerdings unterschwellig Schwächetendenz erkennbar. Franko Hamburg verlor Qualitätsweizen gegenüber Vormonat 8 EUR/t, Brotweizen allerdings nur 3 EUR/t. Das spiegelt das schwindende Interesse der Mühlen (diese sind bis Jahresende gut versorgt), aber vor allem das stockende Exportgeschäft wider. Zwar konnte zu Beginn des Wirtschaftsjahres vor allem in EU-Nachbarländer und in das Vereinigte Königreich mehr abgesetzt werden, aber das Drittlandgeschäft mit Weichweizen stockt. Seit Wirtschaftsjahresbeginn wurden bis zum 22.10.23 laut Brüssel 801.443 t aus Deutschland ausgeführt, ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. In der 42. KW konnten immerhin 53.000 t nach Saudi-Arabien und 23.750 t nach Kuba verschifft werden. Diese Mengen waren allerdings schon weit voraus gekauft worden.
Daher bewegt sich am Weichweizenmarkt derzeit wenig – kaum spürbare Nachfrage trifft auf marginale Verkaufsbereitschaft. Den Erzeugern sind die aktuellen Gebote weiterhin zu unattraktiv, auch wenn sich Getreide gegenüber Raps deutlich besser behaupten kann. So legten bundesweit die Preise frei Erfasserlager für Qualitätsgetreide außer für Eliteweizen und Braugerste zu. Das Plus von 0,40 EUR/t ist allerdings marginal und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Oktober im Schnitt weniger gezahlt wurde als im September. Gegenüber Vorjahr muss gar nicht diskutiert werden, der Preisabstand beträgt 34 %. Gegenüber dem langjährigen Mittel zeigen sich die Getreidearten uneinheitlich: Elite- und Qualitätsweizen mit +9 % bzw. +2 %, Braugerste mit +36 %, aber Brotweizen und Brotroggen mit -3 %.
Mit den in der kommenden Woche anstehenden 2 Feiertagen hintereinander wird sich am deutschen Brotgetreidemarkt an der Situation nichts ändern. Regional wird etwas Ware gesucht, so legen franko Hamburg gegenüber Vorwoche die Großhandelspreise um 3 auf 241 EUR/t für Brot- bzw. 256 EUR/t für Qualitätsweizen zu. Franko Niederrhein geben sie indes um 2 auf 235 EUR/t nach. (Quelle: AMI)
