Diesen Montag (06.11) tagte unter Vorsitz von Ulrich Löhr der DBV-Fachausschuss zu vielfältigen Themen. In Bezug auf die Marktsituation wurde festgestellt, dass trotz steigender Kosten für Stroh, Löhne und Energie in der Eier- und Geflügelproduktion, insbesondere bei Hähnchen und Puten, immer noch angemessene Gewinne erzielt werden. Ein zentrales Thema war die Bekämpfung der Geflügelpest. Die Einhaltung von Biosicherheitsstandards in der konventionellen landwirtschaftlichen Tierhaltung wurde gelobt und als fortzuführende Maßnahme empfohlen. Auch in Deutschland brauche es eine sorgfältig vorbereitete Impfung und die Zulassung der dafür notwenigen Impfstoffe. Dies kann jedoch erst geschehen, nachdem die Bundesregierung alle Handelsbeschränkungen aus dem Weg geräumt hat. Die Novelle der Europäischen Vermarktungsnormen für Eier und Geflügel wurde ebenfalls thematisiert. Während die neuen Normen für Eier, die aus drei Teilen bestehen, am Mittwoch im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurden und damit Gültigkeit erlangt haben, steht das Notifizierungsverfahren beim Europäischen Parlament und dem Rat in Bezug auf die Vermarktungsnormen für Geflügel noch aus. Zusätzlich zur Diskussion über die Darmgesundheit von Geflügel, insbesondere die Zugabe von Bakteriophagen zum Futter zur Harmonisierung des Darmmikrobioms, wurde darauf hingewiesen, dass die Einführung von Bakteriophagen aufgrund rechtlicher Bedenken seitens der EU verzögert wird, und die Notwendigkeit politischen Drucks betont. Auch der Stand verschiedener EU-Richtlinien und das Thema Agri-Photovoltaik wurden in der ergiebigen Sitzung erörtert.
Auf dem neusten Stand
Lokales aus dem Kreisverband
Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.
Aktuelles aus dem Kreisverband
Aktuelles aus dem Landesverband
10.11.2023
Nur 0,95% der Puten nicht genusstauglich Geflügel
(AgE) Wie Destatis mitteilt, sind die im 1. Halbjahr 2023 an deutsche Schlachthöfe gelieferten Tiere – mit wenigen Ausnahmen – genusstauglich und damit zum Verzehr geeignet. Die Ausfallquote betrug bei der amtlichen Fleischuntersuchung fast immer weniger als 1%; lediglich bei Kühen und Masthähnchen bewegte sich der Wert darüber. Bei Puten waren 0,95% der insgesamt 14,83 Mio. untersuchten Tiere nicht zum Verzehr geeignet. In der ersten Jahreshälfte 2022 lag dieser Anteil noch bei 1,06%. Grund zur Beanstandung gaben vor allem die Polyarthritis, sonstige pathophysiologische Veränderungen und organoleptischen Abweichungen. Bei Masthühnern hingegen waren 1,97 % der insgesamt rund 291 Mio. überprüften Tiere genussuntauglich. Bei den aus dem Ausland stammenden Tieren lag die Ausfallquote mit 3,34% noch höher. Größtes Tiergesundheitsproblem war mit einem Anteil von gut 25 % aller Beanstandungen die tiefe Dermatitis, eine Hautentzündung unter anderem im Bereich des Unterbauchs und der Kloake. Weitere wichtige Gründe für die fehlende Eignung zum Verzehr waren die Bauchwassersucht (Aszites), aber auch Schlachtschäden.
10.11.2023
Globaler Anstieg bei Hähnchenfleisch für 2024 erwartet Geflügel
Das US-Agrarministerium (USDA) prognostiziert für das Jahr 2024 eine weltweite Zunahme der Hähnchenfleischerzeugung, auch wenn die früher üblichen gut zwei Prozent-Jahressteigerungen heute nicht mehr erreicht werden. An mitführender (2.) Stelle ist es vor allem Brasilien, das seine Erzeugung auf über 15 Mio. t vergrößern wird. Damit wird auch Brasiliens Position als weltgrößter Exporteur mit knapp 40 % Anteil am Welthandel weiterhin ausgebaut. In den USA wird die Erzeugung durch die immer wieder auftretenden Geflügelepidemien gebremst, aber dennoch als weltweit führender Geflügelfleischproduzent mit 21,3 Mio. t geringfügig erhöht. Für China erwartet das USDA hingegen eine geringfügig rückläufige Geflügelfleischerzeugung (13,8 Mio. t), die fast ausschließlich für den Eigenbedarf gedacht ist. Durch die besonders auch für Menschen gefährliche Geflügelvirusvariante H7N9 ist die Erzeugung schon seit Jahren gedämpft. In der EU-27 werden weiterhin kleinere Produktionszuwächse knapp über 11 Mio. t erwartet. Der EU-Export geht jedoch weiter zurück.
10.11.2023
Revision der QS-Liste „Einzelfuttermittel“ Geflügel
(QS) Zum 2. November 2023 hat QS die Liste der Einzelfuttermittel (Anlage 9.5) zum Leitfaden Futtermittelwirtschaft revidiert. Die beiden Einzelfuttermittel Larven der Schwarzen Soldatenfliege, lebend (QS-Nummer 09.14.02) und Larven der Schwarzen Soldatenfliege, tot (QS-Nummer 09.14.03) wurden dabei neu in die QS-Liste aufgenommen. Die Änderungen wurden bereits in die QS-Datenbank eingepflegt und finden sich unter: https://www.q-s.de/services/files/downloadcenter/c-futtermittelwirtschaft/2023/anlagen/deutsch/Anlage_9.5_Futtermittelwirtschaft_QS-Liste_Einzelfuttermittel_01.01.2023rev03.pdf
08.11.2023
Sachsen: Drei Jahre ASP – Infektionen rückläufig Schwein
Am 31. Oktober 2020 wurde im Freistaat Sachsen der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) festgestellt. Das Wildschwein war im Norden des Landkreises Görlitz, bei Krauschwitz nahe der Grenze zu Polen, von einem Jäger geschossen worden. Seitdem ist es im Freistaat durch den Bau von Zäunungen, durch Suche und Bergung von Kadavern sowie durch intensive Bejagung des Schwarzwilds trotz der weiteren Ausbreitung gelungen, die Schweinepest auf ein die Landkreise Görlitz und Bautzen sowie Teile des Landkreises Meißen umfassendes Gebiet zu beschränken. Auch ein Fortschreiten weiter hinein nach Sachsen und die Bundesrepublik konnte verhindert werden. Aktuell geht die Zahl der aktiven ASP-Fälle zurück. Einem Übertreten der ASP auf einen Hausschweinbestand in Sachsen wurde bisher erfolgreich vorgebeugt. Das gelang durch die strenge Einhaltung von Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen in den schweinehaltenden Betrieben. (…) Die gesamte Meldung können Sie hier lesen:
08.11.2023
Norditalien: ASP-Fälle bei Hausschweinen Schwein
Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) mitteilt, wurden im August und September dieses Jahres in Italien (Nähe von Pavia/Lombardei) in fünf großen Schweinebetrieben ASP-Ausbrüche nachgewiesen. Davon waren insgesamt mehr als 12.000 Tiere betroffen. Gleichzeitig hat die EFSA einen ASP-Leitfaden für die EU-Mitgliedstaaten veröffentlicht, der die Datenerhebung für die jeweiligen Länder erleichtern soll, um die einzelnen Datenelemente verständlicher und vergleichbarer zu machen.
08.11.2023
Weltorganisation für Tiergesundheit: Keine ungeeigneten ASP-Impfstoffe einsetzen Schwein
Derzeit forschen weltweit Länder an der Entwicklung eines ASP-Impfstoffs und jüngste Meldungen über die Zulassung eines entsprechenden Impfstoffs in Vietnam lassen hoffen. Doch die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) warnt vor zu schneller Euphorie, denn Vakzine gegen die ASP müssen qualitativ hochwertig mit nachgewiesener Wirksamkeit und Sicherheit sein. Diese müssten zudem einer behördlichen Bewertung und Zulassung gemäß den internationalen Standards der WOAH unterzogen werden. Der Einsatz von nicht diesen Voraussetzungen entsprechenden Impfstoffen biete möglicherweise keinen ausreichenden Schutz gegen die ASP. Außerdem bergen sie die Gefahr, dass sich sogenannte Impfviren verbreiten, die zu akuten oder chronischen Erkrankungen führen können. Darüber hinaus könnten sich Impfviren auch mit Feldstämmen rekombinieren und neue Stämme hervorbringen, die sich der Entdeckung entziehen und zu akuten, chronischen und anhaltenden ASP-Infektionen führen.
08.11.2023
Revision der QS-Liste „Einzelfuttermittel“ Schwein
(QS) Zum 2. November 2023 hat QS die Liste der Einzelfuttermittel (Anlage 9.5) zum Leitfaden Futtermittelwirtschaft revidiert. Die beiden Einzelfuttermittel Larven der Schwarzen Soldatenfliege, lebend (QS-Nummer 09.14.02) und Larven der Schwarzen Soldatenfliege, tot (QS-Nummer 09.14.03) wurden dabei neu in die QS-Liste aufgenommen. Die Änderungen wurden bereits in die QS-Datenbank eingepflegt und finden sich unter: https://www.q-s.de/services/files/downloadcenter/c-futtermittelwirtschaft/2023/anlagen/deutsch/Anlage_9.5_Futtermittelwirtschaft_QS-Liste_Einzelfuttermittel_01.01.2023rev03.pdf
08.11.2023
25 Jahre VEZG-Preisfindung Schwein
Die Preisfindung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat im Oktober ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Seit Mitte Oktober 1998 veröffentlicht die VEZG regelmäßig eine Schlachtschweinepreisempfehlung, die als Richtschnur für die Abrechnung der am deutschen Markt gehandelten Schweine genutzt wird.