Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

26.09.2024
Blauzungenkrankheit

Härtebeihilfe für verendete, geimpfte Schafe, Ziegen und Rinder

Die Niedersächsische Tierseuchenkasse gewährt eine Härtebeihilfe für geimpfte Rinder, Schafe und Ziegen, die an der Blauzungenkrankheit (BTV-3) verendet sind, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

Für Schafe und Ziegen:

  • Impfung mindestens 3 Wochen vor Erkrankung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt für alle impffähigen Tiere ab 3 Monaten (Eintrag in HiTier).

  • Nach Impfung innerhalb von 3 Wochen Todesfälle oder notwendige Tötungen wegen Blauzungenkrankheit (Bestätigung durch Hoftierarzt).

  • Mindestens 25 % Übersterblichkeit und mindestens 5 verendete Tiere im Bestand.

  • Nachweis durch Abholscheine aus dem 2. Halbjahr 2024 und 2023.

  • Beihilfe: 90 € pro Schaf, 60 € pro Ziege.

Für Rinder:

  • Vollständige Impfung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt (Eintrag in HiTier).

  • Nach der 2. Woche nach der Grundimmunisierung Todesfälle oder notwendige Tötungen, mit PCR-positivem BTV-3-Ergebnis.

  • Mindestens 3 verendete Rinder.

  • Beihilfe: 1.000 € pro adultes Rind.

Die Härtebeihilfe muss über den regulären Leistungsantrag beantragt werden. Nachweise (Mortalität oder PCR-Ergebnis) müssen beigefügt werden. Kosten für Probenahmen (PCR) werden nicht übernommen.

03.09.2024
Novelle des Tierschutzgesetzes hat negative Folgen für Landwirtschaft

Kreisverband in Kontakt mit der Politik

Bereits im Sommer ist in das Bundestierschutzgesetz im Bundesrat beraten worden. Die Länderkammern fordern in einer Stellungnahme umfassende fachspezifische und auch grundlegende Änderungen und Ergänzungen – diese belaufen sich auf 86 Einzelpunkte. Dennoch müssen sich Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter in jedem Fall auf weitere Verschärfungen bei bestimmten Haltungsbedingungen und neue Dokumentationspflichten einstellen.

Der Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden hatte sich dazu bereits mit MdB Lars Klingbeil (SPD) persönlich getroffen und auf dem Betrieb von Familie Pralle in Schwitschen den aktuellen Unmut und existenzbedrohende Lage der regionalen tierhaltenden Betriebe verdeutlicht. Auch die CDU hat sich positioniert. So heißt es vom agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann: „Wir lehnen den Gesetzentwurf in dieser Form ab. Die vorgesehenen Änderungen haben spürbare einseitige negative Folgen für die heimische Landwirtschaft. Deutlich mehr Bürokratie und höhere Kosten für die Tierhalter. In der Folge wird unsere landwirtschaftliche Erzeugung weiter ins Ausland ausgelagert. Die Weiterentwicklung des Tierschutzes hat unseres Erachtens nach wissenschaftlichen Kriterien, mit Augenmaß und unter Einbeziehung des Berufsstandes zu erfolgen. Die Ampel hat das versäumt.“

02.09.2024
Mitgliederzeitung online lesen

Aktuelle Ausgabe auf unserer Homepage einsehbar

Ab sofort können Mitglieder und Interessierte die aktuelle Ausgabe unserer Mitgliederzeitung online lesen und herunterladen. Dafür einfach auf unserer Homepage auf den Reiter “Downloads” (oben rechts) klicken und die entsprechende Ausgabe anklicken.

Die aktuelle Ausgabe könnt ihr euch direkt “HIER” anschauen.

02.09.2024
Landvolk WhatsApp-Gruppe

Jetzt beitreten und immer informiert bleiben

Der Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. bespielt seit Kurzem auch eine WhatsApp-Gruppe. Dort erhalten Interessierte aktuelle Inhalte direkt auf ihr Smartphone. Wer dabei sein möchte, kann über den unten stehenden link in die WhatsApp-Gruppe eintreten:

“EinladungsLink WhatsApp-Gruppe Landvolk”

26.08.2024
Landvolk warnt vor Gefahr durch Asiatische Hornisse

Das Insekt frisst Bienen und kann auch für Menschen gesundheitsgefährdend sein

Sie ist kleiner als unsere heimische Art, und sie muss bekämpft werden: Die Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien, breitet sich jedoch zunehmend auch in Deutschland aus. Das Landvolk warnt vor der Gefahr durch diese Insekten, von denen einzelne Tiere und ein Nest erstmals in Niedersachsen gemeldet worden sind. „Wir sehen die Asiatische Hornisse ganz klar als Bedrohung für unsere Honigbienen und Bienenvölker an, werden aber damit leben müssen“, erläutert Heinrich Kersten, Vorsitzender der Bienenfreunde Verden, einer Interessen- und Aktionsvereinigung aus Imkerschaft, Landwirtschaft und Jägerschaft im Landesverband Hannoverscher Imker. „Das Insekt wird sich nach aktuellen Erkenntnissen definitiv raumgreifend entwickeln.“ Die Asiatische Hornisse frisst Bienen und andere Bestäuber, von daher ist sie eine Bedrohung für den gesamten Imkereisektor. Mittelfristig sind auch größere Schäden im Obstbau durch die Asiatische Hornisse möglich, teilt das Landvolk Niedersachsen mit.

„Wichtig ist es, die Bienen zu beobachten, aber keine Panik zu bekommen und eine Fluglochsperre für die Hornisse vorzusehen, um das Eindringen in den Stock zu vermeiden“, gibt Henrike Zander, zweite Vorsitzende der Bienenfreude Verden, praktische Tipps. „Mit regelmäßigen Kontrollen bei den Bienenvölkern und Fluglochbeobachtungen sollte man einen guten Überblick haben über das gesamte Geschehen.“ Bei Annäherungen an das Nest oder bei Erschütterungen können die Hornissen zur Verteidigung Menschen aktiv angreifen. Für allergische Personen stellt die Hornisse eine ernste Gesundheitsgefahr dar. In Deutschland gibt es eine Meldepflicht für das Vorkommen der Asiatischen Hornisse, da diese als invasive Art gilt.

Ansprechpartner für Fund-Meldungen und Beseitigung der Nester sind die unteren Naturschutzbehörden (UNB) der Landkreise bzw. kreisfreien Städte. Ansprechpartner der zuständigen Behörde für Niedersachsen landesweit ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN, E-Mail invasive-arten@nlwkn.niedersachsen.de). Fachlichen Rat erteilen zudem das LAVES-Institut für Bienenkunde sowie ehrenamtlich tätige Wespen- und Hornissenberaterinnen und Berater. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen ihre Beschäftigten im Rahmen der Unterweisung informieren und sensibilisieren. Dabei hilft ihnen die Musterbetriebsanweisung „Asiatische Hornisse“ der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Für Mitarbeitende, die allergisch auf Insektenstiche reagieren, sind besondere Maßnahmen festzulegen. In der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ist anerkannt, dass ein Insektenstich, den Versicherte während der beruflichen Tätigkeit erleiden, grundsätzlich einen Arbeitsunfall darstellen kann.

21.08.2024
Influencer-Challenge 2024

Wir machen aus Influencern Erntehelden

Eine neue Influencer-Challenge unserer Imagekampagne “Eure Landwirte - Echt Grün e.V.” steht in den Startlöchern und bringt drei hochmotivierte Influencer-Teams auf einen landwirtschaftlichen Betrieb, auf welchem sie sich verschiedenen spannenden Herausforderungen stellen werden.

Auch wenn ihre Handys während der Challenge für die Influencer-Teams tabu sind, sorgt ein Kamerateam dafür, dass ihre tausenden Followerinnen und Follower dieses spannende Abendteuer digital mitverfolgen können und dabei ebenfalls erfahren, warum regionale und saisonale Produkte die beste Wahl sind.

Unterstützung erhalten die Kandidatin und die Kandidaten von einer Junglandwirtin oder einem Junglandwirt, der ihnen bei den Aufgaben mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch aus unserem Kreisverband gibt es dabei Unterstützung, seid gespannt!

Um nichts zu verpassen, folgt “Eure Landwirte - Echt Grün e.V.” auf Instagram, Facebook oder TikTok.

19.08.2024
Dialogforum Wolf: Reden ist Silber, Handeln wäre Gold

Aktionsbündnis fordert rechtssicheren Wolfsabschuss / Prämie für Halterinnen und Halter von Schafen und Ziege

„Unsere Kritik ist in weiten Teilen aufgenommen und konstruktiv bearbeitet worden. Alle unsere Punkte, die uns im April zum Ruhen der Mitarbeit beim Dialogforum Wolf bewogen haben, finden wir in der Geschäftsordnung wieder. Das ist erfreulich. Aber: Nach wie vor gibt es mehr Fragen als Lösungen im Umgang mit dem Wolf in Niedersachsen bzw. Deutschland. Hier kommen wir nicht weiter. Gerichtsurteile widersprechen sich, beim Schnellabschussverfahren gibt es keinen Abschuss, das Bundesministerium zeigt keine klare Richtung auf“, erklärt der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, Jörn Ehlers, bei der anschließenden Pressekonferenz des Dialogforums Wolf. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Dialogforums stellte Umweltminister Christian Meyer die Ergebnisse vor.

Damit wurde einer der Kritikpunkte erfüllt: Die Presse erhält so auch Infos aus Sicht der Dialogforum-Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das größte Manko bleibe die fehlende Rechtssicherheit bei Schnellabschüssen. Meyers Beteuerungen, die Kritikpunkte der Gerichte in die zukünftigen Begründungen der Schnellabschüsse aufnehmen zu wollen, sieht das Aktionsbündnis skeptisch. „Jeder Schnellabschuss muss individuell begründet werden. Das kostet unendlich Zeit, die unsere Weidetierhalter nicht haben und in der sich der Wolf weiter vermehren kann“, fordert Ehlers den Schutzstatus des Wolfs durch Feststellen des günstigen Erhaltungszustandes endlich abzusenken, um Wolfsabschüsse rechtssicher zu machen.

Mit der neuen Kopfprämie erhalten Schaf- und Ziegenhalterinnen und Halter mit mindestens elf Tieren endlich eine Unterstützung für ihre laufenden Kosten beim Herdenschutz. „Wir begrüßen diese Verfahrensweise sehr, denn der Aufwand ist für unsere Weidetierhalter immens. Mit der Kopfprämie, die zwischen 40 und 60 Euro pro Tier liegen wird, erhalten sie nun jedes Jahr diese wichtige finanzielle Unterstützung für ihre Schutzmaßnahmen gegen den Wolf, wie die Pflege des Zaunes oder das Halten von Herdenschutzhunden“, führt Ehlers aus. Auch bei Rindern und Pferden werde die Förderung verbessert. Hier gebe es keine räumlichen Einschränkungen mehr, sondern gelte für ganz Niedersachsen. Zusätzliche Gelder werden zudem aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) bereitgestellt.

8,9 Millionen Euro will Niedersachsen 2025 für den Herdenschutz bereitstellen. 2023 und 2024 waren es jeweils 7,5 Millionen Euro. „Das ist zwar löblich, aber wir alle wissen, dass der Topf letztes Jahr schon im Sommer leer war. Das Geld ist nur eine homöopathische Korrektur, denn wenn man sich nur hinter den Herdenschutz versteckt und das eigentliche Problem nicht angeht, kommt man nicht voran. Personelle und finanzielle Ressourcen sind endlich. Wir haben über 500 Wölfe in Niedersachsen – die Entwicklung war so absehbar. Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Entscheidungsdefizit“, fordert Ehlers die Regierung endlich zum Handeln auf und sich nicht hinter der EU-Ebene zu verstecken.

14.08.2024
Roadshow auf dem Scheeßel-Tag am 25. August

„Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ im Dialog mit der Öffentlichkeit

Seit 2023 veranstaltet unsere Landvolk-Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ eine Roadshow rund um unsere moderne niedersächsische Landwirtschaft. Die jährlich 26 Roadshow-Termine, die auf verschiedenen Veranstaltungen im gesamten Kampagnengebiet umgesetzt werden, stoßen auf viel Begeisterung: Denn das auffällige Roadshowmobil, welches mit verschiedenen interaktiven Inhalten die Massen anlockt, bietet den Besucherinnen und Besuchern in Kombination mit dem Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten aus der jeweiligen Region eine unvergleichlich authentische Erfahrung. Durch die Präsenz vor Ort wird Landwirtschaft in all ihren Facetten erlebbar gemacht und ein gegenseitiges Verständnis geschaffen.

Am 25. August kommt die Roadshow nun auch in unser Verbandsgebiet nach Scheeßel: Von 13 bis 18 Uhr haben die Besucherinnen und Besucher auf dem Scheeßel-Tag nicht nur die Möglichkeit mit Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch zu kommen, sondern können zusätzlich ihr Wissen auf mehreren Mediastelen im Quiz zu vielfältigen Themen wie Ackerbau, Tierhaltung und Technik testen. Außerdem lockt unser beliebtes Glücksrad mit Gewinnen für Groß und Klein und für Familien mit Kindern gibt es zur Bespaßung vor Ort zusätzlich landwirtschaftliches Spielzeug.

Besucht uns auf dem Schulhof der Grundschule Scheeßel an der Standnummer 9., wir freuen uns auf Euch!

09.08.2024
Ist regionale Tierhaltung noch möglich?

Lars Klingbeil im Gespräch mit Landwirten in Schwitschen

Im Mai 2024 hat das Bundeskabinett im Umlaufverfahren dem Gesetzesentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes (TierSchG) und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes (TierErzHaVerbG) zugestimmt. Neben den anstehenden Gesetzesvorhaben auf EU-Ebene beschäftigt eben diese bevorstehende Änderung des nationalen Tierschutzgesetzes die Tierhalterinnen und Tierhalter aus unserem Verbandsgebiet besonders. „Aus diesem Anlass haben wir den Bundestagsabgeordneten der SPD, Lars Klingbeil, auf den Hof von Familie Pralle in Schwitschen eingeladen“, sagt Jörn Ehlers, Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. „Denn was unserer Branche momentan fehlt ist eine Perspektive, mit der auch unsere Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger planen können. Und darüber wollten wir mit ihm sprechen.“

Zielkonflikte zwischen Tierwohl und Klimaschutz

Anna und Julia Pralle bewirtschaften gemeinsam mit ihren Eltern und zwei Mitarbeitenden einen Ackerbaubetrieb sowie Schweinemast. Auf dem Feld bauen sie hauptsächlich Kartoffeln und Zwiebeln an sowie Futter für die Schweine in Form von Gerste, Roggen und Mais. In den beiden Mastställen gibt es insgesamt Platz für 2.700 Mastschweine. „Wir legen Wert darauf, dass unsere Tiere so kurz wie möglich gefahren werden. Daher beziehen wir unsere Ferkel aus dem Heidekreis und arbeiten mit dem Schlachthof in Cloppenburg zusammen“, betont Anna Pralle. „Das ist nicht selbstverständlich, denn es gibt immer weniger Schlachthöfe und Ferkelerzeuger in der Region.“ Gemeinsam mit Lars Klingbeil sowie den beiden Landvolk-Kreisverbands-Vorsitzenden Christian Intemann und Jörn Ehlers stehen die beiden Schwestern auf ihrer Hofstelle und erklären ihren aktuellen Unmut: „Wir möchten gern in Stallumbauten investieren, zögern aber, da die Gesetzeslage momentan nicht klar ist“, betont Anna Pralle. Das Problem: Die beiden Stallungen liegen im Dorf beziehungsweise in dorfnähe. Für einen Bauantrag müssten Gutachten erstellt werden und es kann sein, dass aufgrund von Emissionen der Antrag nicht genehmigt wird. „Dann können wir hier gar keine Schweine mehr mästen“, sagt Anna Pralle und Jörn Ehlers ergänzt: „Es gibt beim Klimaschutz und Tierwohl leider Zielkonflikte. So ist es manchmal so, dass erhöhtes Tierwohl zu mehr Emissionen führt, was wiederum dem Wunsch nach mehr Klimaschutz entgegensteht. Wenn wir unsere Ställe also für mehr Tierwohl umbauen sollen, würden wir uns auch eine Anpassung des Baurechts wünschen, sodass die erhöhten Emissionen nicht dazu führen, dass wir garkeinen Bauantrag für diese Stallungen erhalten.“ Dass vor allem junge Landwirtinnen und Landwirte gewillt sind, in mehr Tierwohl zu investieren stünde dabei außer Frage. Henrik Rump, 1. Vorsitzender vom Landvolk-Kreisverband Lüneburger Heide betont dazu: „Wir Landwirte denken nicht in Legislaturperioden, sondern in Generationen und so sollten Gesetze auch angelegt sein.“

Bürokratiemonster Dokumentationspflichten

Auch das Thema Bürokratie am Beispiel des Tierhaltungskennzeichnungsgesetztes wurde angesprochen. Hintergrund: Die Kennzeichnungspflicht gemäß Tierhaltungskennzeichnungsgesetz gilt für frisches Schweinefleisch, das von in Deutschland gehaltenen, geschlachteten und verarbeiteten Mastschweinen stammt. Alle Tierhalterinnen und Tierhalter von Mastschweinen im Alter von 10 Wochen bis zur Schlachtung wurden aufgefordert, bis zum 01.08.2024 die Haltung in einer Haltungseinrichtung der zuständigen Behörde ihres Bundeslandes mitzuteilen und erhielten daraufhin eine Kennnummer, die die Haltungsform belegt. „Momentan gibt es kein bundeseinheitliches System bei den Meldestellen. Jedes Bundesland hat ein eigenes – Niedersachsen ist da vorn mit dabei, aber es gibt Bundesländer, die haben noch gar keins, obwohl die Deadline bereits der 1. August war“, erklärt Jörn Ehlers das Dilemma. „Hier würden wir uns mehr Austausch mit den Verbänden wünschen, die vorab auf solche Dinge hinweisen könnten.“

Europaweite Standards

Eine weitere Herausforderung für die Tierhalterinnen und -halter ist die Konkurrenz aus dem europäischen Ausland. „In Deutschland wird bei EU-Gesetzten immer nochmal eine Schippe draufgelegt, was für unsere Lebensmittelerzeugung mit Mehrkosten verbunden ist. Das führt dazu, dass wir mit Betrieben aus Dänemark, die geringere Standards haben, preislich nicht mehr mithalten können“, erklärt Jörn Ehlers. Hier stimmt Klingbeil zu: „Es kann nicht sein, dass wir andere Standrads haben.“ Anna und Julia Pralle zeigten Klingbeil auch ihre Kartoffeln und machten dabei deutlich: „Auch beim Thema Pflanzenschutz wünschen wir uns mehr fachlichen Austausch, wenn es um Reduktionsstrategien geht. Wir benötigen die Pflanzenschutzmittel beispielsweise zur Bekämpfung des Drahtwurms, aber auch, um Verwachsungen zu minimieren. Denn solche Kartoffeln möchte niemand im Supermarkt kaufen.“ Zum Schluss betont Jörn Ehlers nochmals: „Bei vielen Landwirtinnen und Landwirte, ob jung oder alt, nehme ich momentan eine Überlastung wahr. Und diese stammt nicht von einer 7-Tage-Woche oder der anstrengenden Erntesaison. Es sind die ganzen Sachen, die drumherum passieren wie beispielsweise die oftmals als sinnlos empfundenen doppelt und dreifach erwünschten Dokumentationspflichten.“

29.07.2024
Wir suchen eine Reinigungskraft

für unseren Standort in Rotenburg (Wümme)

Wir suchen zum 01.11.2024 eine Reinigungskraft (m,w,d) in Teilzeit (16-20 Std/Woche) für unseren Standort zum Flugplatz 5 in 27356 Rotenburg (Wümme):

Wir sind die landwirtschaftliche Interessenvertretung für den Raum Rotenburg (Wümme) und Verden (Aller) sowie Agrar,- Rechts- und Steuerberatung für ca. 2.200 landwirtschaftliche Betriebe in unserer Region.

Ihre Aufgaben umfassen:
• Als Reinigungskraft sind Sie für die gründliche Reinigung verschiedener Räumlichkeiten am Standort Rotenburg (Wümme) verantwortlich und tragen somit maßgeblich zur Sauberkeit und dem Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden sowie der Besucherinnen und Besucher bei.
• Durchführung der täglichen Unterhaltsreinigung in Büroräumen, Besprechungsräumen, Fluren und sanitären Anlagen
• Entsorgung des Abfalls und Trennung nach Vorschriften
• Auffüllen von Verbrauchsmaterial (z.B. Seife, Toilettenpapier)

Sie bieten/zeigen:
• Erfahrungen in der Reinigungsbranche sind wünschenswert, aber nicht erforderlich
• Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit bei der Ausführung Ihrer Aufgaben
• Teamfähigkeit und gute kommunikative Fähigkeiten
• Gewisse Flexibilität

Sie erhalten:
• Einen sicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz
• Geregelte Arbeitszeiten von Montag bis Freitag
• Ein für den Bereich überdurchschnittliches Gehalt
• Ein freundliches, kompetentes und engagiertes Team
• Einen unbefristeten Arbeitsvertrag

Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen noch heute an bewerbung@landvolk-row-ver.de und geben Sie Ihren möglichen Eintrittstermin sowie Ihre Gehaltsvorstellungen an. Für Rückfragen melden Sie sich gerne telefonisch in unserem Rotenburger Sekretariat unter: 0 42 61 63 03 200

Aktuelles aus dem Landesverband

05.11.2025
Schlachtschweinemarkt recht ausgeglichen
Schwein

(AMI) Der deutsche Schlachtschweinemarkt zeigt sich Ende Oktober 2025 ausgeglichen. Trotz regionaler Feiertage bleibt der Angebotsdruck moderat, die Tiere werden kontinuierlich abgenommen. Der Einzelhandel hat seine Aktivitäten im Schweinefleischsegment ausgeweitet, was durch das Ende der Herbstferien und Sonderaktionen im Discountbereich zusätzlich gestützt wird. Die Nachfrage ist stabil, insbesondere bei Lachse, Schinken und Artikeln aus dem Vorderviertel. Parallel dazu zeigt sich auch die Erzeugung von Schweinefleisch stabil. Von Januar bis August 2025 wurden rund 2,9 Mio. t produziert – ein Plus von 1 % gegenüber dem Vorjahr. Für 2026 wird mit einer weiteren Festigung gerechnet. Die Ausfuhren könnten sich leicht verringern, da die Inlandsnachfrage steigt. Hauptabnehmer bleiben europäische Länder wie Italien, die Niederlande und Polen. Der Anteil der Drittländer lag 2024 bei 17,7 %, wobei einige Märkte aufgrund tierseuchenbedingter Liefersperren nicht beliefert werden konnten. Schweinefleisch bleibt mit einem prognostizierten Pro-Kopf-Verzehr von 28 kg auch 2026 die meistverzehrte Fleischart in Deutschland. Rund die Hälfte des gesamten Fleischkonsums entfällt darauf – nicht zuletzt wegen des Preisvorteils gegenüber Rindfleisch.

05.11.2025
Südkorea öffnet Markt für deutsches Schweinefleisch
Schwein

(BMLEH) Zum 23. Oktober 2025 hat Südkorea die Einfuhrsperre für deutsches Schweinefleisch und -erzeugnisse aufgehoben. Die Sperre war nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025 verhängt worden. Der Entscheidung ging ein intensiver Austausch zwischen dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) und dem koreanischen Landwirtschaftsministerium (MAFRA) voraus. Das Ministerium bewertet die Wiederöffnung des südkoreanischen Marktes als wichtigen Erfolg für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft, insbesondere für tierhaltende Betriebe. Mit der Aufhebung steht ein bedeutender Exportmarkt außerhalb der EU wieder offen. Das BMLEH arbeitet weiterhin daran, auch mit anderen Handelspartnern wie den USA und Japan verbleibende Einschränkungen abzubauen und die Agrarexportstrategie weiterzuentwickeln. Deutschland wurde am 14. April 2025 von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) wieder als „MKS-frei ohne Impfung“ anerkannt. Seitdem haben mehrere Länder ihre Importbeschränkungen gelockert. Südkorea zählt zu den wichtigsten Drittlandmärkten für deutsches Schweinefleisch – im Jahr 2024 wurden rund 51.000 t dorthin exportiert.

05.11.2025
Resistent gegen Schweinepest mittels Genschere
Schwein

Ein internationales Forschungsteam der Universität zu Lübeck und des Roslin Institute der University of Edinburgh hat eine Studie veröffentlicht, in der Schweine durch gezielte Genom-Editierung gegen das Virus der Klassischen Schweinepest (CSFV) resistent gemacht wurden. Die Forschenden identifizierten das Protein DNAJC14 als entscheidend für die Virusvermehrung. Durch eine gezielte Veränderung einer einzelnen Aminosäure mittels CRISPR/Cas9 konnten sie Schweine erzeugen, bei denen sich das Virus nicht mehr vermehren kann. Die Tiere blieben nach Infektionsversuchen gesund und zeigten keine Krankheitssymptome.
Zusätzliche Laborstudien ergaben, dass die genetisch veränderten Schweinezellen auch gegen andere Pestiviren wie das Virus der Bovinen Virusdiarrhoe (BVDV) resistent sind. Die Tiere zeigten keine Auffälligkeiten im Verhalten oder Gesundheitszustand. Die Ergebnisse belegen erstmals die zentrale Rolle von DNAJC14 für die Vermehrung klassischer Pestiviren im Tier und eröffnen neue Möglichkeiten für die Zucht resistenter Nutztiere.

31.10.2025
Eiermarkt weiter angespannt
Geflügel

(AMI/MEG) Der Aufwärtstrend bei den Preisen für Eier auf dem Spotmarkt hielt auch im Oktober weiter an. Das Angebot war unverändert knapp bis sehr knapp. Die zunehmenden Fälle von Aviärer Influenza mit den damit verbundenen Keulungen verstärkten die Eierknappheit noch. Anhaltend beschrieben Marktteilnehmer die Nachfrage nach Eiern als sehr lebhaft. Dem Vernehmen nach könnte die Nachfrage zum Jahresende hin noch weiter anziehen, zumal jetzt demnächst auch die Weihnachtsbäckerei beginnt. Das Jahresende ist die absatzstärkste Jahreszeit ist. Die Marktteilnehmer berichteten jetzt schon von einem leergefegten Markt.

Fortgesetzt führte die angespannte Marktlage auf der ganzen Linie zu höheren Eierpreisen am deutschen Spotmarkt. Die mittleren Größenklassen waren jedoch verstärkt betroffen. Auch die Preise für Verarbeitungsware wurde angehoben. Es kann noch nicht abgeschätzt werden, wie sich die Situation entwickeln wird, wenn die jahreszeitlich bedingte zunehmende Nachfrage auf ein durch das Seuchengeschehen weiter verknapptes Angebot trifft.

31.10.2025
Geflügelmarkt abwartend
Geflügel

(AMI/MEG) Im Verlaufe des Oktobers beunruhigten die zunehmenden Ausbrüche der Aviären Influenza die gesamte Geflügelbranche. Der Absatz auf Ladenstufe hat sich saisonüblich tendenziell belebt. Wassergeflügel rückte der Jahreszeit entsprechend zunehmend in den Vordergrund. Typische Grillprodukte tendierten Anfang Oktober etwas schwächer. Die Großhandelspreise für lose gehandelte Teile gaben teils leicht nach. Dennoch wurde das Vorjahrespreisniveau anhaltend deutlich übertroffen. Die Schlachtereiabgabepreise haben sich in der zweiten Oktoberhälfte nicht nennenswert verändert. Erste Meldungen zu Großhandelspreisen für November blieben ebenfalls auf unverändertem Niveau. Die laufende Produktion war im Oktober immer noch überschaubar und fand ihre Abnehmer.

Nachdem im September die Talsohle bei Althennenpreisen erreicht war, zogen die Preise im Oktober leicht an. Die Nachfrage nach Suppenhennen nahm weiter leicht zu. Die Situation bei den Schlachtkapazitäten ist unverändert schwierig, viele Althennen werden zum Schlachten in das benachbarte Ausland gebracht.

31.10.2025
Aviäre Influenza – derzeit knapp 100 aktive Ausbrüche
Geflügel

Seit Anfang September melden mehrere Bundesländer eine deutliche Zunahme von Infektionen mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAI) des Subtyps H5N1 bei Wildvögeln und gehaltenem Geflügel. Laut dem TierSeuchenInformationsSystem (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) sind 101 aktive Ausbruchsgeschehen registriert – davon 63 bei verschiedenen Wildvogelarten und 38 in Geflügelhaltungen. Im Jahresverlauf wurden bislang 463 Nachweise bei wild lebenden Vögeln und 67 bei gehaltenen Tieren dokumentiert (Stand 30.10.2025). Die bundesweit betroffenen Geflügelhaltungen, sowohl kommerzielle als auch Kleinsthaltungen, umfassen sowohl Mastbetriebe (Enten, Gänse, Puten) als auch Legehennenhaltungen und Zuchtbetriebe mit Elterntieren und Bruteiern.

Das Virus zirkuliert in der Wildvogelpopulation, insbesondere bei ziehenden Wasservögeln. Auffällig betroffen sind derzeit die hochempfänglichen Kraniche, die an Rast- und Futterplätzen auf Wildenten- und Gänse treffen, die inzwischen eine Teilimmunität haben. Der noch andauernde Herbstzug führt zu erhöhter Mobilität und Durchmischung der Vogelbestände und begünstigt die Virusverbreitung. Wetterbedingte Verzögerungen – etwa durch ein Sturmtief mit Südwind – haben den Zugverlauf in den letzten Tagen gestört, insbesondere bei großen Rastvogelarten. Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens wird die zügige Beräumung von Wildvogelkadavern vorangetrieben, um Folgeinfektionen bei Aasfressern zu vermeiden. Diese Maßnahme ist insbesondere in Rastgebieten von Bedeutung, in denen sich große Vogelansammlungen bilden.

Abb. Fallzahlen der Aviären Influenza in wild lebendem Geflügel (blau) und in gehaltenem Geflügel (rot) im Zeitraum 2006 – 2025. Quelle TSIS, abgerufen am 30.10.2025

Im Vergleich zu den Vorjahren (vgl. Abb.) stellt die aktuelle Lage bislang keine Rekordsaison dar, auch wenn über das saisonal übliche Maß hinausgehende Anstiege der Ausbrüche bei Haus- und Wildgeflügel beobachtet werden können. Die Zunahme von Wildvogel-Fällen und die Clusterbildung in Geflügelhaltungen deuten auf ein anhaltend hohes Risiko für den Winter 2025/26 hin. Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben zeigen Wirkung, sind jedoch nicht ausreichend, um Einträge aus der Umwelt vollständig zu verhindern. Die Situation erfordert weiterhin erhöhte Wachsamkeit sowie eine konsequente Umsetzung von Schutzmaßnahmen und eine enge Abstimmung zwischen Behörden und Tierhaltern.

TISI: https://tsis.fli.de/cadenza/repositories/j-SlqCKELaTDy8RoFRCW/workbooks/Aviaere-Influenza-ugs.-Vogelgrippe,KZDvzqKWkpK-ZFdJr5jq/worksheets/Uebersicht,3Z_PXs-JPrC-rYS7PhzuD?workbookHash=lvNdbk84RxLclq18e3Hh96EgimwAQknVrjowsubPU6NtBSCE

31.10.2025
HPAI ist Herausforderung für Geflügelhalter
Geflügel

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht in den derzeit steigenden Fallzahlen bei der Vogelgrippe eine große Herausforderung für die geflügelhaltenden Betriebe: „Wir beobachten die aktuelle Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher besteht kein Anlass zur Sorge – die Versorgungssicherheit ist weiterhin gewährleistet. Wir sind in engem Austausch mit der Wissenschaft, den Behörden und den zuständigen Ministerien. Wichtig ist jetzt, dass alle geflügelhaltenden Betriebe wachsam sind und die Biosicherheitsmaßnahmen einhalten. Diese sind auch Voraussetzung für eine mögliche Entschädigung durch die Tierseuchenkasse.“

Zur vollständigen Pressemitteilung:

https://www.bauernverband.de/presse-medien/pressemitteilungen/pressemitteilung/bauernverband-sieht-in-vogelgrippe-grosse-herausforderung-fuer-die-gefluegelhaltenden-betriebe