Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

30.05.2024
EU im Fokus

Schülerschaft der Berufsfachschule Agrar stellen MdEP McAllister Fragen zum Thema Landwirtschaft

Anfang der Woche war MdEP David McAllister (CDU) zu Besuch bei der BBS Verden. Unter Anderem stellte er sich den Fragen der Schülerschaft der Berufsfachschule Agrar zum Thema EU und Landwirtschaft. Auch unser Vorsitzender Jörn Ehlers sowie unser Geschäftsführer Alexander Kasten waren mit dabei. Auf Ehlers Acker direkt neben der BBS erklärte er, was es mit dem Begriff „regenerative Landwirtschaft“ auf sich hat. McAllister forderte alle anwesenden Schülerinnen und Schüler dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen - für die allermeisten wird es das erste Mal sein. Verabschiedet hat er sich mit dem Satz: „Deutschland schreibt man mit EU.“

23.05.2024
FINKA-Feldtag rund um den Mais

Alle Interessierten sind herzlich willkommen

30 konventionell arbeitende Landwirtinnen und Landwirte verzichten im Rahmen des Projektes FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) mittlerweile schon im vierten Projektjahr auf einer Versuchsfläche auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Insekten und Unkräuter eingesetzt werden. Dabei werden sie von ökologisch arbeitenden Kollegeninnen und Kollegen aus ihrer Region unterstützt. Die 30 Betriebspaare arbeiten bis zum Projektende 2025 eng zusammen und gehen in einen fachlichen Austausch darüber, wie der Verzicht auf diese PSM betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden kann. Zusätzlich wird wissenschaftlich untersucht, wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt auswirkt. Hierzu führen das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen verschiedene Untersuchungen durch.

Am 06. Juni lädt nun das FINKA-Betriebspaar Gerd Bunke und Jan-Harmen Hesse zu einer Informationsveranstaltung mit Feldbegehung und Maschinenvorführung im Mais ein.

Wann: Donnerstag, den 06.06.2024 um 10 Uhr
Wo: Hier geht es zur Ortsangabe

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 30.05.2024 unter: sievers@landvolk-row-ver.de

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Das Projekt läuft bis Ende 2025.

Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen.

23.05.2024
Tierhaltung: Landvolk fordert von EU-Politik vernünftige Verordnungen

Aktion zur EU-Wahl: Tierwohl und -schutz müssen wirtschaftlich umsetzbar sein

Mit dem geplanten großen Tierwohl-Paket sowie der anstehenden Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten rast auf die Tierhalterinnen und Tierhalter in der EU und somit auch in Niedersachsen ein großer Meteorit zu. „Um diesen Einschlag noch zu verhindern bzw. seine Heftigkeit abzumildern, weist das Landvolk aktuell in den Sozialen Medien mit einer Aktion zur EU-Wahl auf die Auswirkungen hin. Unsere Landvolk-Kreisverbände werden zudem ihre EU-Kandidaten in Anschreiben hierzu informieren und sensibilisieren“, erklärt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers. Bei allem Verständnis bezüglich Tierwohl und -schutz müssen Umsetzung und Wirtschaftlichkeit für die bäuerlichen Betriebe gewährt bleiben, führt Ehlers gegenüber dem Landvolk-Pressedienst aus.

Das von der EU-Kommission geplante Animal Welfare-Paket (Tierwohl-Paket) besteht aus vier Bereichen: Tierwohl auf dem Hof, beim Transport, bei der Schlachtung und beim Labeling. Die Vorschläge der Kommission zum ersten Entwurf der Neufassung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 zum Schutz von Tieren beim Transport beinhalten zum Beispiel ein Mindesttransportalter von 35 Tagen für Kälber. Aktuell müssen Kälber dafür in Deutschland 28 Tage alt sein. Weiterhin ist eine verpflichtende Anwesenheit einer Veterinärin oder eines Veterinärs auf dem landwirtschaftlichen Betrieb beim Verladen von Schlachtvieh vorgesehen, eine Begrenzung von Schlachtviehtransporten auf neun Stunden sowie eine Verlagerung der Transporte in die Nacht bei Temperaturen über 30 Grad Celsius. „Der Verordnungsentwurf berücksichtigt weder notwendige bauliche Änderungen auf den Betrieben oder arbeitsteilige Strukturen in der deutschen Landwirtschaft noch den Fachkräftemangel im Veterinär- und Transportwesen, sodass die Existenz bäuerlicher Familienbetriebe und die heimische Nahrungsmittelerzeugung gefährdet sind“, verweist Ehlers auf die Nicht-Umsetzbarkeit dieser EU-Politik.

Aufgrund der bevorstehenden Europa-Wahlen werde die Kommission erst nach Neubildung des Europäischen Parlaments die Arbeit an der Tierschutztransportverordnung weiterverfolgen. Auch zu den übrigen Teilen des Animal Welfare-Pakets werden erst unter der nächsten Kommission Verordnungsentwürfe erwartet. „Daher ist es im Zuge des Europawahlkampfes wichtig, die Kandidaten bereits frühzeitig für diese bevorstehenden Gesetzesüberarbeitungen zu sensibilisieren“, stellt der Landvolk-Vizepräsident heraus.

Die anstehende Umsetzung der EU-Verordnung zu den entwaldungsfreien Lieferketten wird in der aktuellen Form ebenfalls auf die niedersächsische Tierhaltung Einfluss haben. „Natürlich unterstützen wir den Rodungsstopp von Primärwäldern. Doch den Weg der Umsetzung sowie das Einbeziehen heimischer Erzeuger lehnen wir deutlich ab“, sagt Ehlers, denn für Deutschland und große Teile Europas sei die Entwaldungs-Problematik hinreichend dokumentiert und praktisch nicht vorhanden. Trotzdem seien von dieser Verordnung die gesamte Rinderhaltung mit über 100.000 Betrieben sowie alle Landwirtinnen und Landwirte, die Soja anbauen, und alle Forstwirtinnen und Forstwirte betroffen.

„Bevor nicht alle juristischen Unklarheiten beseitigt sind und das Informationssystem technisch den Ansprüchen des Binnenmarktes gewachsen ist, darf diese Verordnung aufgrund handwerklicher Fehler gar nicht umgesetzt werden. Die verantwortlichen EU-Politiker sollten erst einmal ihre Hausaufgaben machen, bevor sie mit unausgegorenen und nicht umsetzbaren Ideen die heimische Landwirtschaft gegen die Wand fahren – vom angepeilten Bürokratieabbau ganz zu schweigen“, fordert Landvolk-Vizepräsident Ehlers. Gleiches gelte für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest wie auch für ein aktives Wolfsmanagement. Auch diese Themen finden sich auf den Kacheln der Online-Aktion und den Briefen an die EU-Politikerinnen und EU-Politiker wieder mit dem Aufruf, am 9. Juni für den ländlichen Raum wählen zu gehen.

15.05.2024
Aktionsbündnis: Rückwärtsgang in der Wolfspolitik

Am 25. Mai europaweites Mahnfeuer für die Weidetierhaltung entzünden

„Unwille oder Unfähigkeit? Diese Frage stellt sich, wenn wir die aktuelle Wolfspolitik der zuständigen Ministerien und des NLWKN ansehen. Wir kommen Lösungen nicht näher, derzeit ist der „Rückwärtsgang“ eingelegt. Weder auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene gibt es wirkliche Fortschritte, die uns den pragmatischen Umgang mit dem Wolf in der Nutztierhaltung erleichtern. Über 4.000 Nutztierrisse in einem Jahr in Deutschland, davon ein Viertel in Niedersachsen, waren so vorhersehbar wie das alljährliche Weihnachtsfest. Jeder Riss eines Weidetieres ist einer zu viel, und jeder Riss trägt dazu bei, dass Vertrauen in die Handlungsfähigkeit von Politik verloren geht“, erklärt Jörn Ehlers, Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement und Vize-Präsident des Landvolks Niedersachsen. Er ruft gemeinsam mit Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, alle Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter auf, sich am Aktionstag „Europaweites Mahnfeuer pro Weidetierhaltung und gegen den Wolf“ am 25. Mai zu beteiligen.

Die einst in den Koalitionsverträgen geschlossenen Vereinbarungen zur Regulierung des Wolfes machten Hoffnung. „Doch bislang wurde nur viel geredet und versprochen. Unsere Forderungen nach schnellem Abschuss von Problemwölfen oder ganzen Rudeln, eine Bestandsregulierung mit wolfsfreien Gebieten sowie die volle Kostenübernahme der Herdenschutzmaßnahmen blieben nach wie vor unberücksichtigt – Gründe für das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement die Arbeit im Dialogforum ruhen zu lassen“, führt Ehlers aus.

Laut dem Aktionsbündnis lasse das aktuelle Urteil vom OVG Lüneburg zum Schnellabschussverfahren erkennen, dass das NLWKN bei der Umsetzung des ersten Schnellabschussverfahrens schlecht gearbeitet hat. Die Landesverwaltung müsse zeigen, dass es möglich ist, beim nächsten Riss das Schnellabschussverfahren rechtssicher umzusetzen. So fordere das OVG, den Herdenschutz bei Rindern und Pferden als milderes Mittel näher zu prüfen. Dies sei zum einen nicht finanzierbar, zum anderen würde eine Zäunung der Grünlandregionen Niedersachsens zu neuen Konflikten führen, beispielsweise mit dem Tourismus und dem Schutz anderer bedrohter Arten.

„Wir brauchen dringend Lösungen für ein aktives Wolfsmanagement als Zeichen für unsere Nutztierhalter und die Bevölkerung im ländlichen Raum. Diese Forderungen teilen unsere befreundeten Verbände sowie die Region Hannover und 36 niedersächsischen Landkreise. Die Politik muss für eine umsetzbare und rechtssichere Bestandsregulierung sorgen: Ob als Schnellabschuss, per Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes oder via 1:1-Umsetzung des europäischen Naturschutzrechts. Doch wir haben große Zweifel, dass unsere verantwortlichen Politiker das wirklich wollen“, bewertet Ehlers das Verhalten und untermauert, dass das Aktionsbündnis weiter für die Weidetierhaltung in Niedersachsen kämpfen werde, da Weidetiere aktiv zur Biodiversität und Artenvielfalt beitragen und für die Sicherheit beim Küstenschutz sorgen.

Die Verantwortlichen des Aktionstages bitten die Landbewohner darum, am 25. Mai eigene Mahnfeuer zu entzünden und Videobeiträge dieser Aktion an wende.schaf@outlook.de zu senden, um mit ihnen ein Zeugnis der Solidarität und des Protests zu dokumentieren. Zudem können HIER die Standorte der Mahnfeuer angemeldet und in eine interaktive Google-Karte eingepflegt werden, um auch hier die Reichweite und das Engagement der Gemeinschaft pro Weidetierhaltung sichtbar zu machen.

14.05.2024
Vereinfachung bei der GAP beschlossen

Das Landvolk Niedersachsen schließt sich der Position des Deutschen Bauernverbandes an, der die mit großer Mehrheit im EU-Parlament auf den Weg gebrachten und gestern von den Mitgliedsstaaten auf den Weg gebrachten Vereinfachungen im EU-Rechtsrahmen für die GAP-Periode 2023 bis 2027 begrüßt hat. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied sagte dazu: „Die EU-Abgeordneten haben mit ihrem Votum gezeigt, dass sie die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützen. Das ist ein wichtiges Signal für einen ebenso zukunfts- wie wettbewerbsfähigen Landwirtschaftsstandort Europa. Jetzt ist die Bundesregierung nachdrücklich aufgefordert, die verbesserten Rahmenbedingungen in Deutschland praxistauglich und uneingeschränkt umzusetzen.“ Das Landvolk Niedersachsen fordert darüber hinaus ausdrücklich die Alternative der Anbaudiversifizierung, denn dies würde die Regelung zum Fruchtwechsel erleichtern und wäre ein Beitrag zum Bürokratieabbau.

Rukwied betonte des Weiteren, dass die deutschen Bauern stets verantwortungsvoll mit ihren Flächen umgingen, unabhängig von den Vorgaben der GAP. Effektiver Natur- und Artenschutz lasse sich jedoch nur umsetzen, wenn die Betriebe auch wettbewerbsfähig sind und flexibel auf externe Einflüsse reagieren können. Die heute in Straßburg beschlossenen Vereinfachungen können laut Rukwied zudem lediglich ein erster Schritt sein: „Wir brauchen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler und regionaler Ebene eine wirksame Entbürokratisierungsinitiative für die Land- und Forstwirtschaft. Unsere Betriebe werden aktuell von der Bürokratie erdrückt. Auch nach den Europawahlen 2024 gilt es, neue bürokratische Hürden zu vermeiden und einen aktiven Bürokratieabbau für die GAP nach 2027 konsequent umzusetzen.“ Der Deutsche Bauernverband hat hierzu kürzlich umfangreiche Vorschläge vorgelegt.

Beim EU-Rechtsrahmen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) haben Parlament, Rat und Kommission nunmehr einvernehmlich bestimmte Vereinfachungen in der GAP-Strategieplan-Verordnung (Nr. 2115/2021) und der sog. Horizontalen Verordnung (Nr. 2116/2021) beschlossen. Dazu gehören unter anderem die dauerhafte Streichung der verpflichtenden Stilllegung von mindestens 4 Prozent der betrieblichen Ackerfläche (GLÖZ 8), mehr Flexibilität und Praktikabilität beim Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und bei der Mindestbodenbedeckung (GLÖZ 6) sowie weniger Kontrollen für kleinere Landwirtschaftsbetriebe.

07.05.2024
Vier Höfe öffnen ihre Tore

Tag des offenen Hofes am 9. Juni 2024

In unserem Verbandsgebiet haben sich gleich vier Höfe für den Tag des offenen Hofes angemeldet. Neben Buschhof Schröder (Rotenburg) und dem Hof der Familie Wortmann (Beppen) ist auch Landwirtin Nadia Bremer (Visselhövede), die gemeinsam mit dem Nachbarshof Wilkens an den Start geht, mit dabei. Wer sich an dem Tag auf den Höfen engagieren möchte, meldet sich entweder bei den Höfen direkt oder bei Silke Aswald (aswald@landvolk-row-ver.de).

Hof Wortmann Zu dem Familienbetrieb in Beppen-Thedinghausen gehören neben Acker- und Futteranbau insgesamt 360 Milchkühe. Diese werden von sechs Melkrobotoren an zwei Standorten gemolken. Johanna Wortmann und ihr Freund Michael sowie Schwester Alena führen den Betrieb gemeinsam mit mehreren Angestellten.

Wo: Zum Heesen 1, 27321 Beppen-Thedinghausen Wann: 9. Juni / 10-16 Uhr

Hof Schröder Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreiben eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sind sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen mit Stroh. Das Angusfleisch vermarkten die beiden via Direktvermarktung. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang sowie Halle, Roundpen und Außenplätzen. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert.

Wo: Am Linteler Feld 2, 27356 Rotenburg (Wümme) Wann: 9. Juni / 11-16 Uhr

Hof Bremer/Hof Wilkens

Was wächst auf dem Acker und wo kommen die Pflanzen nach der Ernte zum Einsatz? Fragen wie diese werden am Tag des offenen Hofes auf dem Riepholmer Modell-Acker beantwortet. Auf dem Hof stehen außerdem zahlreiche Stände mit regionalen Produkten oder Bezug zu Riepholm. Auf dem Schulbauernhof des Bioland-Hof Wilkens lernen Kinder, wie Lebensmittel hergestellt werden. Am Tag des offenen Hofes stehen Mitmachaktionen wie Getreide Mahlen im Fokus. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt.

Wo: Riepholm 2 und 3, 27374 Visselhövede Wann: 9. Juni / 11-17 Uhr

30.04.2024
Lars Ruschmeyer nun im Vorstand beim Bund Deutscher Landjugend

Herzlichen Glückwunsch

Unser Vorstandsmitglied Lars Ruschmeyer ist am Wochenende zum Vorsitzenden vom Bund Deutscher Landjugend gewählt worden. Wir sagen herzlichen Glückwunsch und freuen uns über das starke Engagement. Über seine Ziele sagt Lars: „Ich möchte mich für Lebens- und Bleibeperspektiven von jungen Leuten im ländlichen Raum sowie für eine tolerante und demokratische Gesellschaft einsetzen. Außerdem ist mir besonders wichtig, Europa bewusster und zugänglicher für die Menschen zu machen.“

30.04.2024
Jörn Ehlers zu Gast bei „Nachhaltig kontrovers“

Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?

„Nachhaltig kontrovers“ heißt die neue Talkshow der Nordwest Mediengruppe in Kooperation mit dem Lokalsender Oeins. Den Auftakt macht das Thema „Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?“

Als Gäste begrüßten die Moderatorinnen Svenja Fleig und Anke Brockmeyer den Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi und den Vize-Präsidenten des Landvolks Niedersachsen und Schweinehalter Jörn Ehlers. HIER geht es zur Aufzeichnung.

25.04.2024
Viele Kinder auf den Höfen

Zukunftstag gibt Einblicke in den Beruf Landwirtin/Landwirt

Ob Schweine verladen, Kühe melken, Saatgut in den Boden bringen oder Hühner füttern: Kinder, die am Zukunftstag (25.4.2024) auf den landwirtschaftlichen Betrieben unterwegs sind, erhalten eine Einblick in die Vielfalt des Berufs. Wir bedanken uns bei allen Betrieben, die sich engagieren.

25.04.2024
Niedersachsen sind mit Wolfspolitik unzufrieden

Aktionsbündnis und Bauernverband: Online-Aktionstag am Tag des Wolfes, 30. April

Nicht nur die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter sowie die Mitglieder im Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement sind enttäuscht von der aktuellen Wolfspolitik von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Auch die niedersächsischen Landräte äußerten bei einem jüngst stattgefundenen Treffen der Landkreise mit Umweltminister Meyer ihre Unzufriedenheit beim Wolfsmanagement. „Genauso wie wir sieht der Niedersächsische Landkreistag (NLT) dringenden Handlungsbedarf und fordert eine effektive Wolfspolitik, weil die vielen Wolfsangriffe auf Weidetiere nicht nur die Tierhalter belasten, sondern auch für Verunsicherung der Bevölkerung im ländlichen Raum sorgen“, verspürt der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, Jörn Ehlers, starken Rückenwind für die seit Jahren bestehende Forderung nach einem aktiven Wolfsbestandsmanagement.

„Für unsere Weidetierhalter ist das ein wichtiges Signal, dass der Niedersächsische Landkreistag als Vertreter des ländlichen Raums erkannt hat, dass bloße passive Schutzmaßnahmen, wie Zäune oder Entschädigungszahlungen, nicht mehr ausreichen – und er stattdessen von der Politik in Brüssel, Berlin und Hannover rechtssichere, praktikable Regeln für ein gezieltes Wolfsmanagement fordert“, freut sich Ehlers über die Unterstützung für ein aktives Bestandsmanagement. Auch dass der NLT die Blockadehaltung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezüglich der Herabstufung des Schutzstatus beim Wolf kritisiert, findet beim Aktionsbündnis und den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern großen Anklang. 51 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und drei residente Einzelwölfe sind aktuell in Niedersachsen erfasst.

Alle warten zudem auf das Gesamturteil und die Bewertung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg zum Widerruf der Genehmigung des Schnellabschusses des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ende März beim Verwaltungsgerichts Oldenburg. „Es herrscht wieder einmal Stillstand. Unsere Weidetierhalter erreichen finanziell, aber vor allem emotional ihre Grenzen. Trotzdem werden sie nicht müde, mit Aktionen auf ihre Situation aufmerksam zu machen“, erklärt Jörn Ehlers. Zum Auftakt des „Tag des Wolfes“ am 30. April laden bundesweit der Deutsche Bauernverband und das „Forum Weidetiere und Wolf“ am morgigen Freitag, 26. April, zum Pressegespräch um 11 Uhr nach Berlin ein. Diese Pressekonferenz mit Bildmotiv erfolgt hybrid, sodass sich Journalistinnen und Jornalisten unter presse@bauernverband.net anmelden und teilnehmen können. Den Tag des Wolfes selbst werden Niedersachsens Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter am 30. April mit Botschaften und Videos im Internet online unterstützen. Für den 25. Mai sind europaweite Mahn- und Solidarfeuer pro Weidetierhaltung geplant.

Aktuelles aus dem Landesverband

22.08.2025
International kaum Bewegung in den Weizenkursen
Pflanzen

(AMI) In Paris und Chicago bleiben nennenswerte Kursbewegungen aus. Der globale Angebotsdruck und die steigenden Erwartungen an die russische Weizenernte belasten den Markt.

In den vergangenen Handelstagen zeigten die Weizenkurse an der Pariser Börse nur wenig Bewegung. Am 21.08.2025 schloss der Fronttermin September 25 bei 197,25 EUR/t und übertraf das Vorwochenniveau lediglich um 0,25 EUR/t. Die Folgetermine der Ernte 25 verzeichnen hingegen Wochenverluste von bis zu 3,25 EUR/t. Der Kontrakt der Ernte 26 gab um 2,25 auf 210,75 EUR/t nach.

Nachdem die Aussichten vor ein paar Monaten noch deutlich getrübt waren, steigen die Erwartungen an eine üppige russische Weizenernte weiter. So hat das russische Beratungsunternehmen SovEcon seine Prognose für die diesjährige Weizenernte des Landes kürzlich erneut angehoben. Demnach dürften russische Landwirte in dieser Saison rund 85,4 Mio. t Weizen ernten; zuvor rechnete SovEcon mit einem Volumen von 85,2 Mio. t. Damit dürfte die Ernte zwar bei weitem nicht an das Rekordvolumen von 92 Mio. t aus dem Jahr 2022 herankommen, gegenüber dem Vorjahr wäre das aber ein Anstieg um 4,2 Mio. t. Die Aussichten in Sibirien und im Ural haben sich in den vergangenen Tagen deutlich verbessert. Hier werden voraussichtlich Rekorderträge erreicht, was SovEcon zu der Korrektur nach oben veranlasste.

Mit den steigenden Erwartungen an die russische Ernte wächst auch das mögliche Exportpotenzial des Landes. Am Markt ist der Angebotsdruck durch die laufenden, teils schon abgeschlossenen Getreideernten auf der Nordhalbkugel ohnehin groß, was das Exportgeschäft der EU lähmt. Nach dem schleppenden Start der russischen Exporte in dieser Saison gewinnen diese unterdessen an Fahrt und erhöhen den Druck nochmals. Die Käufe Ägyptens von insgesamt voraussichtlich rund 400.000 t französischem Weizen konnten den Pariser Weizenkursen nur kurzzeitig Unterstützung bieten. Insgesamt exportierte die Europäische Union im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 17.08.2025 lediglich rund 1,78 Mio. t Weichweizen, verglichen mit 3,76 Mio. t zum Vorjahreszeitpunkt. Die Aussichten auf eine Belebung der EU-Weizenausfuhren sind bislang trüb.

Unterdessen nähert sich die Weizenernte in vielen Regionen der Gemeinschaft dem Ende. In Polen ist der Drusch zu etwa 80 % abgeschlossen. Die Qualität ist insgesamt zufriedenstellend, vor allem die Proteinwerte. Vereinzelt überzeugen allerdings die Fallzahlen nicht. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle wird der Anteil von Futterweizen auf knapp ein Drittel geschätzt, was sonst etwa 10–15 % beträgt. Die trockenen Bedingungen der vergangenen Handelstage haben unter anderem auch in Deutschland, Dänemark und Schweden sehr gute Erntefortschritte ermöglicht.

Unterdessen rückte das Kriegsgeschehen in der Ukraine erneut in den Fokus. Der US-Präsident bemüht sich um eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine. Auch wenn der Weg dorthin noch weit sein dürfte, wird es positiv aufgefasst, dass es erstmals seit Kriegsbeginn im Februar 2022 ernsthafte Gespräche gibt. Russland und die Ukraine sind weltweit bedeutende Getreideexporteure. Mit einem Ende des Kriegs könnten sich die Handelsströme wieder deutlich verschieben.

22.08.2025
Raps hat Preisrückgang beendet
Pflanzen

(AMI) Der Handel am heimischen Rapsmarkt verläuft in ruhigen Bahnen. Während die Preise im Großhandel im Zuge fester Terminnotierungen zulegen, kommt bei den Erzeugerpreisen kaum etwas davon an. Indes geht die Ernte hierzulande zu Ende. Hinsichtlich der Erträge zeigt sich ein sehr heterogenes Bild.

Im Schlepptau der US-Soja-Rallye konnten auch die Pariser Rapskurse auf Wochensicht zulegen. So schloss der Euronext-Fronttermin November 2025 am 21.08.2025 auf 476,75 EUR/t über der Vorwochenlinie. Begrenzt wurden die Kursgewinne allerdings durch die rückläufigen kanadischen Canolanotierungen. Diese hatten im Zuge der Erhebung chinesischer Importzölle auf kanadische Canolaimporte deutlich an Boden verloren und rutschten zuletzt um 21 auf rund 404 EUR/t ab.

Im Zuge fester Terminmarktnotierungen in Paris legten auch die Preise auf Großhandelsebene zu. So sind franko Hamburg für prompte Partien am 20.08.2025 rund 460 EUR/t möglich und damit 8 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche auf Wochensicht ein Plus von 6 auf 468 EUR/t verzeichnen. Dabei bleiben die Umsätze bei nur geringer Dynamik am Markt überschaubar. Mühlen sind auf den vorderen Positionen gut gedeckt und die Abwicklung bereits bestehender Kontrakte steht im Fokus. Auf späteren Lieferpositionen sind Käufer und Verkäufer weiterhin zurückhaltend und warten mit Blick auf die bald endende Rapsernte in Europa die weitere Entwicklung ab.

Rapserträge streuen weit

Endgültige Ergebnisse zu den Erträgen liegen noch nicht vor, da der Handel derzeit mit der Sichtung und Bonitierung der angelieferten Partien beschäftigt ist. Erste Rückmeldungen zeigen jedoch ein deutlich heterogenes Bild als üblich. Aus den nördlichen Bundesländern wird von einer sehr großen Streuung sowohl bei den Erträgen als auch bei den Ölgehalten berichtet. So reichen die gemeldeten Erträge aus Mecklenburg-Vorpommern von 8 bis 55 dt/ha, was eine enorme Spannweite verdeutlicht. Deutlich homogener fällt dagegen das Bild in Thüringen aus, wo die Erträge überwiegend zwischen 30 und 45 dt/ha liegen und auch die Ölgehalte eine wesentlich einheitlichere Tendenz aufweisen. Auffällig ist zudem, dass vielerorts eine große Anzahl kleiner Körner festgestellt wurde, die durch Siebe oder Gebläse verloren gegangen sind. Dieses Phänomen deutet auf eine zu schnelle Abreife der Bestände hin, die möglicherweise durch die Witterungsbedingungen beschleunigt wurde. Zusätzlich wurde teilweise hohe Feuchtigkeitswerte bis zu 13 % gemeldet.

Parallel zum Ende der Rapsernte wurde in einigen Teilen des Landes mit der Rapsaussaat bei trockenen Bedingungen begonnen. Erzeuger hoffen auf Regen, der in den nächsten Tagen in vielen Regionen noch nicht in Sicht ist. Über die vermutete Größe der Anbauflächen kann noch keine richtungsweisende Aussage getroffen werden. Marktteilnehmer vermuten, dass es ungefähr die gleiche Anbaufläche wie 2024 werden könnte. Allerdings könnte die Anbaufläche auch schrumpfen. Denn in einige Handelshäuser verkauften weniger Rapssaatgut als in anderen Jahren. Das deutet darauf hin, dass sich manche Erzeuger aufgrund steigender Produktionskosten bei gleichzeitig unsicherer Ertrags- und Preisentwicklung grundsätzlich Gedanken über Einschränkung des Rapsanbaues machen.

Auch die derzeitige Preisentwicklung unterstützt den Anbau nicht: Der Erzeugerpreis für Raps liegt im Bundesdurchschnitt mit 441 EUR/t frei Erfasserlager nur knapp über dem Vorwochenniveau. Obwohl dieses Preisniveau aus Sicht der Erzeuger alles andere als zufriedenstellend ist, wurde – zumindest in den Küstenregionen – so viel Raps aus der Ernte direkt verkauft wie selten zuvor.

22.08.2025
Weitere Preisabschläge bei Speisekartoffeln
Pflanzen

(AMI) Das Ungleichgewicht am Kartoffelmarkt sorgte für eine Preiskorrektur um 2,00 EUR/dt. Das Ende der Fahnenstangen könnte aber noch nicht erreicht sein. Viele Wissen nicht wohin mit ihren Knollen.

Überall gibt es Speisekartoffeln satt. Oftmals müssen Landwirte mit ihrer Ernte warten, denn sie finden keinen Käufer. Insbesondere, wenn sie ihren Verkauf nicht schon längerfristig abgesprochen hatten. Statt Speisekartoffeln zu vermarkten, müssen sich Landwirte immer häufiger darüber Gedanken machen, wie und wo sie ihre Ernte am Ende unterbringen. Mancher Beobachter geht schon davon aus, dass nicht überall für alle Kartoffeln genügend Platz in Futtertrögen oder Biogasanlagen besteht. Fernere Transporte lohnen wegen der möglichen Entgelte ohnehin nicht.

Auf der Nachfrageseite dämpft sicherlich das Wetter den Absatz im LEH noch etwas. Zu Ende gegangenen Schulferien werden so nicht überall als Endpunkt einer ruhigen Absatzlage wahrgenommen. Selbst Sonderaktionen im LEH schaffen viel zu wenig Kartoffeln weg. Dabei starten Vollsortimenter auch schon Sonderangeboten von Packmaßen von 10 kg zu recht günstigen Preisen. Einerseits ist aber das Kaufinteresse daran noch eher gering – es fehlt an geeigneten Lagermöglichkeiten im Haushalt und/oder ausreichend vielen Essern – andererseits kannibalisieren die Sonderaktionen den Absatz von Kleingebinden und Premiumofferten.

Die Erzeugerpreise sind vor diesem Hintergrund nur selten zu halten. Im Westen und Norden gingen über das Wochenende weitere 2,00 EUR/t in bekannten Notierungen verloren und so wurde die Marktrealität der Vorwoche nachvollzogen. Auch diese Woche ist nicht von einem Stillstand auszugehen, wenngleich der Spielraum geringer wird. Am Ende muss sich die Vermarktung noch irgendwie für die Erzeuger rechnen. Wo das im Ausland schon nicht mehr funktioniert, starten längst Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung. Landwirte geben an promienten Plätzen Sackware gegen „Schutzgebühr“ ab – Hauptsache man wird die Knollen irgendwie los – auch Tafeln werden beliefert.

Wenn es Böden und Temperaturen zulassen, wird sicherlich bald die Einlagerung an Fahrt aufnehmen. Das beschäftigt/beruhigt die Erzeuger vielleicht erst einmal. Wer aber keinen Lagerplatz für all seine Kartoffeln eingeplant hatte, bleibt am Markt und das werden dieses Jahr wohl viele sein.

22.08.2025
Erzeugerpreise: Geflügel und Eier im Aufwärtstrend
Geflügel

(AgE) Die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse sind in Deutschland im Juni 2025 deutlich gestiegen. Im Schnitt lagen sie 12,7 % über Vorjahresniveau – ein Plus, von dem insbesondere die Geflügel- und Eierhalter profitieren konnten. Geflügel verteuerte sich um 9,8 %, Eier um 8,0 %, womit beide Sparten ihre Erlössituation festigen und von der positiven Marktentwicklung profitieren. Auch bei Rindern (+43,5 %) und Milch (+17,0 %) kam es zu kräftigen Preisanstiegen. Eine Ausnahme bildet die Schweinehaltung: Schlachtschweine verbilligten sich um 5,1 % und entwickelten sich damit gegenläufig zum allgemeinen Aufwärtstrend. Die pflanzliche Erzeugung zeigte hingegen ein ganz anderes Bild: Im Jahresvergleich sanken die Preise um 20 %, vor allem durch den massiven Rückgang bei Speisekartoffeln (–64,2 %). Damit bestätigt sich die Zweiteilung des Marktes: Während pflanzliche Produkte stark an Wert verloren, erzielen viele Tierhalter deutliche Aufschläge. Für Geflügel- und Eierhalter setzt sich damit ein stabiler Aufwärtstrend fort, der ihre wirtschaftliche Situation stärkt.

22.08.2025
HPAI-Lage: Ruhe in Deutschland, Anstieg in Europa
Geflügel

Wie aus dem aktuellen Radar Bulletin Deutschland, (07/2025) des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) hervorgeht, bleibt die HPAI-Lage in Deutschland derzeit ruhig, auch wenn die Zahl der Wildvogelfälle in Europa leicht ansteigt. So wurden im Juli insgesamt 34 HPAI-Nachweise registriert (Vormonat: 25), aus Deutschland jedoch weiterhin keine neuen Fälle. Fast alle Nachweise betrafen den Subtyp H5N1. Besonders die Zahl der Funde bei Wildvögeln stieg an (31 Meldungen, vor allem aus Portugal, Irland, den Niederlanden und Spanien). Bei Hausgeflügel wurden lediglich zwei Ausbrüche in Spanien gemeldet, in Gefangenschaft gehaltene Vögel waren nur in Tschechien betroffen. Das FLI bewertet das Risiko eines HPAI-Eintrags in deutsche Wasservogelpopulationen aktuell noch als moderat ein.

International bleibt HPAI jedoch eine Herausforderung. Trotz hoher Biosicherheitsstandards breitet sich das Virus weltweit weiter aus. Besonders die jüngsten Ausbrüche in Brasilien, dem wichtigsten Geflügelexporteur, haben die Debatte um Impfstrategien neu entfacht. Impfungen sollen bestehende Schutzmaßnahmen ergänzen und helfen, Viruslast und Mutationsrisiken zu senken sowie großflächige Keulungen zu vermeiden. Zusätzlich kündigt die US-Regierung an, ihre Förderung von mRNA-Impfstoffen zurückzufahren. Betroffen ist auch das H5N1-Projekt von Moderna, das 2024 mit 776 Mio. $ gefördert und im Mai vorzeitig beendet wurde. Künftig wollen die USA stärker auf klassische Impfstofftechnologien wie Ganzvirus- oder Vektorimpfstoffe setzen. Damit verliert die weltweite mRNA-Entwicklung im Bereich Vogelgrippe an Dynamik. Für Europa könnte dieser Kurswechsel die Diskussion über den Einsatz bewährter Impfstoffe befördern und den Ruf nach international abgestimmten Lösungen verstärken. Der DBV wird diese Diskussion weiterhin eng begleiten.

22.08.2025
Schlachtzahlen 1. Halbjahr 2025: Hähnchen vorn
Geflügel

(Destatis) Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland 346,1 Mio. Stück Geflügel geschlachtet (+0,6%). Trotz der gestiegenen Tierzahlen blieb die Geflügelfleischproduktion mit rund 779.900 t nahezu konstant (vorläufige Zahlen). Ursächlich ist der Anstieg bei Hähnchenschlachtungen (+20 %), während die Putenzahlen um etwa 10 % sanken. Erklärt wird dies mit dem Umstieg vieler Putenmastbetriebe auf höhere Haltungsformstufen, die mit geringeren Besatzdichten verbunden sind. Insgesamt macht Geflügelfleisch mit 23 % den zweitgrößten Anteil an der gewerblichen Fleischproduktion aus, nach Schweinefleisch mit 63,2 % und Rind mit 13,6 %.

22.08.2025
Mehr angestellte Tierärzte, weniger Praxen
Geflügel

Die Bundestierärztekammer meldet für 2024 insgesamt 34.364 Tierärzte in Deutschland – ein Plus von 519 gegenüber 2023. Während die Zahl der angestellten Tierärzte weiter steigt, sinkt die Zahl der niedergelassenen Praxen erneut (–173). Aus Sicht der Bundestierärztekammer könnte besonders im Nutztierbereich dies die flächendeckende Versorgung erschweren, gerade in Regionen mit ohnehin dünner tierärztlicher Präsenz. Zugleich nimmt die Spezialisierung zu, der Anteil  junger Tierärzte unter 30 wächst deutlich, und der Frauenanteil liegt inzwischen bei 66 %.