Bis zum 15. November müssen landwirtschaftliche Flächen bewirtschaftet worden sein. Das heißt mähen und abfahren oder mulchen. Das gilt auch für Brachen auf Grünland und Ackerland. Besonders seit diesem Jahr ist damit zu rechnen, dass alle Flächen des Betriebes durch den Prüfdienst kontrolliert werden. Für Blühflächen ist es ausreichend, wenn diese im Frühjahr neu angesät wurden.
Auf dem neusten Stand
Lokales aus dem Kreisverband
Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.
Aktuelles aus dem Kreisverband
27.10.2022
21.10.2022
Männertreff in Weitzmühlen
am 16.11.2022
Aufgrund der Pandemie mehrmals verschoben, findet der Männertreff in Weitzmühlen nun endlich wieder statt. Diesmal ist unser Vorsitzender Jörn Ehlers als Referent geladen, um über das Thema Landwirtschaft zu sprechen.
Wo: Möhlener-Hus, Harry-Wöbse-Straße 6, 27308 Kirchlinteln-Weitzmühlen
Wann: 16.11.22
Einlass: ab 8:40 Uhr, Beginn 9:00 Uhr mit einem Frühstücksbüffet
Anmeldung: Eine Anmeldung ist erforderlich unter Klaus-Merkle@lintler-verlag.de.
20.10.2022
Wildbienenbestimmungskurs
in Gnarrenburg
Seit April 2021 führt das Landvolk in Kooperation mit dem BUND Niedersachsen, der Landwirtschaftskammer und der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen das Projekt „Eigene Vielfalt. Gemeinsam zum Biotopverbund mit Naturschutz & Landwirtschaft“ durch. Im Rahmen des Projektes wird im November ein Wildbienenbestimmungskurs angeboten. Allein in Niedersachsen leben etwa 360 verschiedene Wildbienenarten. Eines haben alle Wildbienen gemeinsam: Sie übernehmen eine entscheidende Funktion in unseren Ökosystemen. Sie bestäuben zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen. Das Erkennen und Bestimmen der Wildbienen ist allerdings nicht so leicht. Der Bestimmungskurs richtet sich an Interessierte ohne Bestimmungserfahrung. Gemeinsam wird die Vielfalt der Wildbienen und ihre spannende Lebensweise entdeckt. Geübt wird die Bestimmung anhand von Sammlungsmaterial mit dem Stereomikroskop und anhand von auffälligen Merkmalen wird spielerisch erlernt häufige Arten zu erkennen. Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung ist der Kurs kostenlos. Bestimmungsliteratur wird für die Dauer des Kurses gestellt.
Datum: Mittwoch, den 16. November 2022, von 16:00 bis 21:00 Uhr
Ort. Bauernhofklassenzimmer Milchhof Kück GbR, Langenhausen 24, 27442 Gnarrenburg
Anmeldeschluss ist der 09. November 2022. Anmeldungen erfolgen bitte per E-Mail an jakob.klucken@nds.bund.net. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Hinweise zur aktuellen Coronalage:
Die Teilnahme erfolgt unter Berücksichtigung der zum Zeitpunkt der Durchführung gültigen niedersächsischen Corona-Verordnung. Ggf. wird die Veranstaltung mit Maskenpflicht durchgeführt oder eine Teilnahme nur nach 2 G-Regeln möglich sein. Informationen hierzu werden den angemeldeten Teilnehmer*innen im Vorfeld zugeschickt. Entsprechend des Infektionsgeschehens können kurzfristig Änderungen in der Veranstaltungsplanung erfolgen. Bei notwendigen Ausfall der Veranstaltung würde alternativ ein Online-Fotobestimmungskurs stattfinden. Per E-Mail werden alle Teilnehmer*innen am Vortag über das Stattfinden der Veranstaltung informiert.
19.10.2022
Herausragende Leistungen im Bereich der Agrarförderung
Für herausragende Leistungen im Bereich der Agrarförderung wurden bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Verden kürzlich Christian Marquardt, Carmen Meyer, Ingrid Viets und Christine Tewes (2.-5. von links) besonders geehrt. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje (links) hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung regionaler Dienststellen hervor und betonte, das Beispiel Verden zeige, das regionale Dienststellen ein unverzichtbarer Bestandteil der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung sind.

Der Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Dr. Bernd von Garmissen, würdigte in seinem Dankesschreiben das besondere und vorbildliche Engagement der Geehrten.
Kreislandwirt Jörn Ehlers (rechts) und der Leiter der LWK-Außenstelle Verden, Dr. Gert Kracke (2. von rechts) schlossen sich den Dankesworten an. Jörn Ehlers wies daraufhin, dass die LWK-Außenstelle Verden im Bereich der Agrarförderung in Niedersachsen eine klare Spitzenstellung hat und nahezu 1.000 landwirtschaftliche Betriebe ihre Agrarförderanträge in Zusammenarbeit mit der LWK in Verden stellen. Den Geehrten dankte er für Ihren großen Einsatz zum Wohle der Landwirtschaft.
18.10.2022
Gala-Abend des Hannoveraner Verbandes
Nach zweijähriger Pause soll am 21. Oktober 2022 der Gala-Abend zum 100-Jährigen Jubiläum des Hannoveraner Verbandes am Vorabend der 139. Verdener Elite-Auktion - OnLive - stattfinden. Der Gala-Abend beginnt um 20 Uhr.
Das Jubiläumsjahr des Hannoveraner Verbandes wird auch hier das Motto vorgeben: Eine Reise durch 100 Jahre Zuchtverbandsgeschichte lässt Wendepunkte der vergangenen Jahrzehnte in Schaubildern lebendig werden. Die traditionelle Verleihung des Köhlerpreises, besonders erfolgreiche Hannoveraner der aktuellen Saison und Highlights der Auktionskollektion stehen ebenso auf dem Programm wie bekannte Schauakteure. Weitere Informationen findet ihr auf der Website des Hannoveraner Verbandes.
11.10.2022
Eure Landwirte - echt Grün
Kampagnen-News Oktober
Aktionswoche Klimaschutz #wirfürsklima
Vom 10.-14. Oktober findet in diesem Jahr das erste Mal eine gemeinsame Aktionswoche zum Thema Klimaschutz statt. Gemeinsam mit acht weiteren Initiativen aus der landwirtschaftlichen Kampagnenarbeit möchte die Initiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ mit Außenplakaten und auf den Social Media Kanälen gemeinsam zeigen, was unsere moderne Landwirtschaft bereits heute zum Schutz des Klimas unternimmt.
“Der Klimawandel ist eine Generationenaufgabe. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Als Landwirtschaft sind wir sowohl Betroffene und Verursacher, aber auch ein großer Teil der Lösung”, sagt Hendrik Lübben, Vorsitzender des Eure Landwirte - Echt grün e.V. . “Mit der Aktionswoche möchten wir sowohl mit Außenplakaten als auch auf den Social Media Kanälen der Gesellschaft zeigen, wie die Branche sich entwickelt hat und was wir Landwirte machen um nachhaltiger und dennoch versorgungssichernd zu arbeiten.”
Außenplakatkampagne gestartet
Ab dem 11.10. startet wieder eine Out-of-Home Kampagne im ganzen Kampagnengebiet in Niedersachsen. Mit den zwei Motiven „Klimaschützer“ und „Macherin“ möchte die Initiative „Eure Landwirte – Echt grün“ in Stadt und Land auf die Themen Klimaschutz und Versorgungssicherheit hinweisen. Auf insgesamt über 350 Standorten sollen im Plakatformat über 15 Mio. Kontakte generiert werden. Die Out-of-Home Kampagne wurde bewusst mit der Klimawoche verbunden, um so eine breite Aufmerksamkeit auf die positiven Maßnahmen in der Landwirtschaft zu lenken und auch städtisches Publikum für die Relevanz der regionalen Landwirtschaft zu sensibilisieren.
10.10.2022
Kreisleistungspflügen in Kirchlinteln
Jannis Meyer siegt
Auf den Ackerflächen der Rinderzucht Weiß KG Kirchlinteln wurde am vergangenen Freitag fleißig gepflügt, denn das alljährliche Kreisleistungspflügen stand wieder an.
Die 16 Teilnehmer*innen mussten mit Präzision vorgehen, um die Schiedsrichter, Kreislandwirt Jörn Ehlers, Hans-Werner Heidemann von der Deula in Nienburg und Michael Podehl, Landwirt in Oyten, zu überzeugen. Sauberes Unterpflügen des Bewuchses, gleichmäßige Einhaltung der Arbeitstiefe, gleich hohe und breite, möglichst schnurgerade Furchen, keine Löcher und Erstaufwürfe im gepflügtem Feld und eine gute Krümelung waren die Kriterien. Akribie zahlte sich aus, denn die drei Besten nehmen im kommenden Jahr am Landesentscheid teil.
Ein schön gepflügtes Feld musste es am Ende sein. Das hört sich zwar einfach an, ist aber eine ernste Sache und erfordert viel Übung. Denn trotz des Einsatzes von GPS in den modernen Maschinen sollten die angehenden Landwirt*innen das Pflügen schon noch beherrschen. Das meinte auch Bernd Helms, der zuständige Ausbildungsberater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Damit war auch Sinn und Zweck des jährlichen Leistungspflügens erklärt: ein landwirtschaftlicher Wettkampf, bei dem Genauigkeit und Präzision entscheidend sind.
Jannis Meyer konnte den Sieg vor Georg und Finn Fischer für sich entscheiden.
22.09.2022
Jetzt kostenlose Plakate oder Banner sichern
& ein Zeichen für die Landwirtschaft setzen
Wie bereits in den letzten beiden Jahren möchten wir auch in diesem Herbst mit den Plakaten und Bannern vom Verein „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ ein Zeichen setzten und auf den Wert und die Relevanz der heimischen Landwirtschaft aufmerksam machen.
Mitglieder die einen geeigneten Platz für ein Plakat oder ein Banner haben, z.B. an der Scheune in direkter Nähe zu vielbefahrenen Straßen oder häufig genutzten Wanderwegen, mögen sich gerne bis zum 04. Oktober bei Wanja Sievers vom Landvolkkreisverband melden: E-Mail: sievers@landvolk-row-ver.de I Tel.: 01623149845. Hierbei möchten wir sowohl bestehende Plakatflächen mit alten Motiven durch neue Motive ersetzen, als auch neue Standorte aktivieren. Die Bereitstellung und der Versand der Materialien ist für unsere Mitglieder kostenfrei.
Wir bieten die im Anhang befindlichen Motive im Format für kleine Bauzäune (205 x 172cm) an. Weiterhin werden wir die Motive auch als Poster (Papier / Indooranwendung) im Format DIN A1 bereitstellen.
Bei Interesse freuen wir uns über Kontaktaufnahme.
13.09.2022
Diskussion zur Landtagswahl
Landtagskandidat*innen widmen sich der Landwirtschaft
Mitte September fand anlässlich der Landtagswahlen im Oktober eine weitere Podiumsdiskussion zum Thema Landwirtschaft mit den Landtagskandidat*innen aus dem Wahlkreis 61 (Verden) statt. Eingeladen hatten der Landvolk-Kreisverband Rotenburg Verden sowie der LsV (Land schafft Verbindung) in die gemütlich hergerichtete Scheune von Henning Müller in Kirchlinteln (Deelsen). Während die AFD durch Abwesenheit glänzte stellten sich die Landtagskandidat*innen von CDU, FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der Linken und den Freien Wählern den Fragen aus dem Publikum sowie den Fragen von den Moderatoren Jörn Ehlers, Vorsitzender des Landvolkkreisverbandes Rotenburg-Verden, und Thorsten Martius vom LsV.
Gleich zu Beginn erhielten die Kandidat*innen die Gelegenheit ihre Position in einem Eingangsstatement deutlich zu machen:
„Wir haben nicht nur 82 Mio. Bundestrainer, die alle zwei Jahre zur EM und WM wissen, ob man mit dreier oder vierer Kette spielen soll, sondern auch 82 Mio. Bundesbürger die alle denken zur Landwirtschaft gehört lediglich dazu, dass man Traktor fahren kann oder eine Kuh melken kann.“, so die Erfahrung von Christoph Pein von der FDP. Für klare und faire Rahmenbedingungen soll laut Pein neben weniger Bürokratie und mehr Innovation eine Politik sorgen, die sich nicht an vermeintlichen Verbraucherwünschen orientiert.
„Konventionell oder Öko, wir sitzen alle im gleichen Boot und haben im Grunde genommen mehr oder weniger die gleichen Interessen!“, lautet das Eingangsstatement der Verdener CDU-Landtagskandidatin Hella Bachmann. Durch die Ampel-Koalition sieht sie die landwirtschaftlichen Interessen massiv in Gefahr: „Es werden uns immer wieder Knüpel zwischen die Beine geworfen und wenn es so weitergeht, werden wir alles importieren müssen. Von daher bin ich der Meinung, ist z.B. das Vier-Prozent-Stillegungsziel eine Sache, die überhaupt nicht geht!“, so Bachmann.
„Mein Kernanliegen ist dieses Miteinander, das wir mit dem Niedersächsischen Weg erreicht haben. Dass eben Naturschutzinteressen und die Interessen von Landwirt*innen gemeinsam miteinander verhandelt werden und man gemeinsam zu Lösungen kommt.“, betont die SPD-Kandidatin aus Verden Dörte Liebetruth. Als Sozialdemokratin sei ihr zudem wichtig, dass es für gute Lebensmittel auch faire Preise gibt.
Maik Smidt, der Verdener Kandidat von den Linken fordert: „Bauernland in Bauernhand“ und „sich nicht von den Lebensmittelkonzernen jagen zu lassen“. „Aus meiner Sicht ging es den Bauern auch bereits vor der jetzigen Kriese nicht super, vielleicht wird es mal Zeit linke Impulse reinzubringen.“, meint Smidt.
„Was mir am Herzen liegt sind die 90 Prozent, die sagen sie wollen mehr ausgeben für Bio, für artgerechte Haltung, greifen dann aber doch zu den Billigprodukten.“, sagt Ina Sander von den Freien Wählern. Die Steuerfachangestellte sieht die Lösung in einer Angleichung der Preise. Wie sich diese umsetzten lasse, darüber müsse man sich allerdings noch Gedanken machen.
Lennart Quiring von Bündnis 90/Die Grünen ist die Dialogbereitschaft ein großes Anliegen und hofft bei der Podiumsdiskussion Verständnis für die Position seiner Partei wecken zu können. Die Positionspapiere des Landvolks habe er vor der Veranstaltung aufmerksam gelesen und findet: „Es deckt sich eigentlich doch ganz schön viel.“ Bei den verschiedenen landwirtschaftlichen Themen des Abends, wie z.B. der Wunsch nach einer flächengebundenen Tierhaltung, zeigen sich jedoch deutliche Differenzen. Besonders bei dem Thema Nitrat wird es dann auch im Publikum lauter.
Neben der Tierhaltung und der Roten Gebiete, waren weitere Themen des Abends die Trinkwasserförderung, Pflanzenschutzmittel und der Wolf.
12.09.2022
Kirche trifft Landwirtschaft
Einen spannenden und interessanten Nachmittag erlebten die Kirchenvertreter*innen und Vertreter*innen des Landvolk Bezirksverbandes Stade bei ihrem alljährlichen Treffen zwischen Kirche und Landwirtschaft auf dem Rittergut von Hammerstein in Bockel. Als Referent konnte der Agrarexperte Klaus John gewonnen werden, der einen beeindruckenden Einblick in seine Arbeit und sein Leben in Russland gab.
Als neuer Bezirksvorsitzender freute Alexander von Hammerstein sich, die Gäste zu der Veranstaltung „Kirche trifft Landwirtschaft“ auf seinem Hof in Bockel willkommen zu heißen. In seiner Begrüßung erzählte er, dass bereits vor 15 Jahren aus einer Bierlaune heraus, die Idee entstand, eine Biogasanlage aufzubauen, an dessen Fernwärmenetz auch das damalige Rehazentrum mit 350 Betten angeschlossen werden sollte. „Es war damals eine teure Schnapsidee, die sich aber gerade in der heutigen Zeit bewährt hat.“
Als Schweinemäster konnte er den Besucher*innen berichten, dass er gerade erst vier Stunden am Veredelungsausschuss teilgenommen habe. „Vier Stunden gab es nur negative Nachrichten.“ Insbesondere die Afrikanische Schweine Pest (ASP) bereite den Landwirten nach wie vor große Sorgen und Probleme.
Über die aktuelle Situation der Milchviehhalter*innen berichtete der Vorsitzende des Landvolk Kreisverbandes Wesermünde, Jan Heusmann. Als Weidetierhalter wies er auf die Wolfsproblematik hin. So seien die Jäger*innen bei der letzten Druckjagd angehalten worden, Wolfssichtungen sofort per Handy zu melden: 15 Wolfssichtungen kamen am Ende zusammen. Die große Anzahl der Wölfe und die zunehmenden Wolfsrisse hätte den damaligen Wolfsberater Hermann Kück so sehr schockiert, dass dieser sein Amt niederlegte. „Die Medien berichten gar nicht mehr über alle Wolfsrisse, es ist eine erschreckende Normalität eingetreten.“
Und obwohl die Produktions- und Betriebskosten gestiegen seien, hätten die Milchbauern und Milchbäuerinnen momentan noch ein auskömmliches Einkommen. „Aber wir merken auch, die Produktion wird nicht gesteigert, es herrscht eine große Verunsicherung bei den Kostensteigerungen.“ Insbesondere die Biobauern und Biobäuerinnen erlebten gerade einen Umschwung. Aufgrund sinkender Nachfrage seien hier die Preise deutlich gesunken. Für die Obstbauern und Obstbäuerinnen im Alten Land war es ein sehr gutes Jahr, berichtete Johann Knabbe als Vorsitzender des Landvolkbauernverbandes Stade. Doch auch diese seien in großer Sorge. Der Anstieg des Mindestlohnes und die steigenden Strompreise würden die Personal- und Betriebskosten explodieren lassen. „Bei vielen steht die Überlegung im Raum im nächsten Jahr die Bäume nicht mehr zu ernten. Das ist wirklich dramatisch.“
Von einem Tag auf den anderen änderte sich das Leben des deutschen Agrarexperten Klaus John schlagartig. Bis zum 24. Februar 2022 lebte der Niedersachse 13 Jahre in einem russischen Dorf nahe der ukrainischen Grenze. Von 2008 bis 2019 arbeitete er zunächst als Crop Manager Prodimex und später als Leiter eines Modellbetriebes von Kamenka Prodimex. Bereits 2014 machte er sich mit seiner Firma agriXpert selbstständig, die Studienreisen nach Russland organisierte.
Der Landwirtschaftssektor in Russland sei mit der deutschen Landwirtschaft nicht zu vergleichen, betonte John. Prodimex, das zweitgrößte Unternehmen Russlands, würde eine Fläche von 900.000 ha bewirtschaften. Das seien zwei Drittel der gesamten Ackerfläche in Niedersachsen. Noch größer sei das Unternehmen Miratorg der Brüder Alexander und Viktor Linnikow, die 1.047.000 ha ihr Eigen nennen. „Diese Unternehmen sind mit Milliardenhilfen des Staates aufgebaut worden. Es herrscht Korruption ohne Ende. Doch wie sollen die riesigen Schlachthöfe und Molkereien mit den westlichen Sanktionen überleben?“ Zudem sei seit den 90er Jahren nicht mehr in die Ausbildung investiert worden, es fehle also zunehmend an qualifizierten Landwirt*innen. „Der Agrarsektor in Russland ist aber so groß, dass wir den nicht vergessen dürfen, gerade auch in Hinsicht auf die Welternährung.“ Nach dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine habe er sich dazu entschieden, dass Land zu verlassen. „Am meisten hat es mich geschmerzt, dass es plötzlich Barrieren zwischen meinen russischen Freunden und mir gab.“ Aber wenn man täglich aus den Medien eine andere Geschichte zu hören bekäme, könne man es den Russen nicht verübeln, dass sie hinter ihrem Land stünden.
Er forderte dennoch, weiterhin einen faktenbasierten Dialog mit Russland aufrechtzuerhalten. „Wir haben eine globale Verantwortung für das Wohl aller Menschen. „Deswegen ist es wichtig, sich auf unsere Resilienz zu besinnen und sich nicht von unserer Aufgeregtheit lenken zu lassen.“ Denn trotz aller Sorgen bezüglich Inflation, Strom- und Gaspreise dürften wir nicht vergessen, dass es Deutschland insgesamt sehr gut ginge. Deswegen sei es wichtig, sich manchmal daran zu erinnern, „ja, es kommen große Herausforderungen auf uns zu“, aber die Menschen in der Ukraine stünden vor dem Nichts und in Afrika drohe eine der größten Hungersnöte. „Hoffnung machen mir die Gespräche mit jungen Menschen, die positiv in eine friedliche globale Welt blicken.“
In seiner Andacht ging der Regionalbischof des Sprengels Stade Hans Christian Brandy auf das Erntedankfest ein, das in diesem Jahr nicht unbeschwert gefeiert werden könne. Nach dem ersten Schock über die Nachrichten des russischen Angriffskrieges, sei bei einigen eine gewisse Gewöhnung eingetreten. „Aber wir dürfen uns nicht an das himmelschreiende Unrecht dieses Krieges gewöhnen und an das Leid der Menschen in den Kriegsgebieten“, forderte Brandy.
Alles was früher als selbstverständlich angesehen wurde, wie Gesundheit, Friede, Wohlstand, sei heute plötzlich nicht mehr selbstverständlich. „Vor zwei Generationen war es völlig normal, dass es nicht überall im großen Haus warm war. Aber wer hätte gedacht, dass wir das noch mal erleben.“
Gerade in dieser Zeit sei es umso wichtiger, dass Erntedankfest zu nutzen, innezuhalten und festzustellen, dass es uns trotz alle Lasten immer noch gut gehe. Es sei außerdem wichtig auch Gott nicht zu vergessen. „Das ist vielleicht die Pointe des Erntedankfestes. Alles was ihr habt und seid, was ihr erntet, ja, natürlich ist das viel menschliche Arbeit und Kunstfertigkeit. Aber es ist doch auch immer noch Gabe eines anderen, ist ein unverfügbares Geschenk.“ Für ihren wichtigen Beitrag für unsere Ernährung wie für den Erhalt der Kulturlandschaft richtete Hans Christian Brandy den anwesenden Landwirt*innen seinen ausdrücklichen Dank aus. „Wer dankbar ist, weiß die Dinge, die er hat, mehr zu schätzen. Studien haben gezeigt, dass dankbare Menschen sogar optimistischer, vitaler und gesünder sind als andere.“ Zudem ändere ein dankbares Leben unser soziales Verhalten. „Dazu kann der Glaube eine große Hilfe sein. Wer sich von Gott gehalten und getragen weiß, der kann den Widrigkeiten besser widerstehen.“ Der Regionalbischof bat darum, immer auch an den Nächsten zu denken. Sei es an die Menschen in der Ukraine, die Geflüchteten oder auch diejenigen, die durch die Preiserhöhungen wirklich in Not geraten - diese Menschen benötigten unsere Hilfe. „Für all das ist es gut, Halt und Orientierung in Gott zu haben. Dafür ist es gut, Gott nicht zu vergessen, und dankbar die Augen offen zu halten für das, was er schenkt. Nicht nur am Erntedankfest.“
Aktuelles aus dem Landesverband
11.07.2025
Milchmarkt Milch und Rind
(AMI, ZMB) In KW 26 blieb die Milchanlieferung stabil zur Vorwoche; der Rückstand zum Vorjahr schrumpfte auf 1,5 %. Abgepackte Butter im LEH mit saisonal guter Nachfrage. Molkereipreise leicht fester, Verbraucherpreise stabil. Die Blockbutternachfrage ist ruhig, kaum Abschlüsse, Preise uneinheitlich bis leicht schwächer. Kempten aber mit stabiler Notierung am 09.07.25: 7,40-7,58 EUR/kg. Schnittkäsemarkt stabil, LEH-Nachfrage zügig. Südeuropa-Absatz steigt, bleibt aber teils unter den Erwartungen. Drittländerexport aktuell uneinheitlich, der starke Euro bremst die Wettbewerbsfähigkeit.

Markt für MMP ist ruhig, neue Abschlüsse bleiben aus. Ferienzeit und geringe Exportimpulse dämpfen die Nachfrage. Preise für Lebensmittelware sind uneinheitlich, teils leicht schwächer; Futtermittelware stabil bis leicht schwächer. Auch VMP-Markt ist ruhig bei geringer Nachfrage aus Industrie und Export. EU-weit uneinheitliche Preise, deutsche Ware stabil. MP-Markt ist ferienbedingt ruhig, die Exportnachfrage zeigt sich verhalten. Preise leicht schwächer, auch bei Futtermittelware.
09.07.2025
Mobilfunk & Smartphone: Exklusive Sonderkonditionen für Landvolk-Mitglieder Bioenergie, Milch und Rind, Geflügel, Öko-Landbau, Pflanzen, Schwein, Umwelt und Landwirtschaft
Dank einer Zusammenarbeit zwischen Landvolk und der JKR Gruppe erhalten Landvolk-Mitglieder ab sofort Vorteile bei Mobilfunktarifen, Smartphones, Tablets und Smartwatches
Landwirtinnen und Landwirte können ab sofort auf der Website itk-landvolk.de nach der Eingabe der Landvolk-Mitgliedsnummer und einem kurzen Anmeldeverfahren die Sonderkonditionen einsehen. Die JKR Gruppe arbeitet als IT- und Telekommunikationsunternehmen mit allen wichtigen Netzbetreibern zusammen, sodass die bestmögliche Netzabdeckung sichergestellt wird. In Zeiten von Videostreaming mangelt es auch nicht an großzügigen Datenpaketen – ein Blick lohnt sich also.
09.07.2025
Schweinemarkt braucht tragfähige Stabilität Schwein
Der sehr deutliche Preisrutsch am Schlachtschweinemarkt in der vergangenen Woche um 15 Cent pro kg hat zu einem erheblichen Preisrückgang der Ferkelnotierung und auch zu sinkenden Notierungen in vielen europäischen Ländern geführt. Allerdings sind erste positive Impulse in Italien durch die beginnende Urlaubszeit zu beobachten. In Spanien stabilisieren hitzebedingt rückläufige Schlachtgewichte die Notierung. In Deutschland scheint sich aktuell die Nachfrage wieder zu beleben. Aus Sicht von DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier war der Preisrückgang der vergangenen Woche ein harter Schlag und mehr als schmerzhaft für Schweinemäster und Ferkelerzeuger. „Solch drastische Preisrückgänge verunsichern die Branche erheblich. Jetzt gilt es, Stabilität in den Markt zu bringen und eine schrittweise positive Entwicklung einzuleiten“, so Hubertus Beringmeier.
09.07.2025
Landkreis Görlitz ein Jahr ASP-frei Schwein
Der letzte bestätigte Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wurde zum 30. Juni 2025 aufgehoben. Über 1.467 infizierte Wildschweine wurden festgestellt, mehr als 5.500 Tiere geborgen und über 900 Transporte überwacht. Das Virus wurde erfolgreich vom Hausschweinbestand ferngehalten. Besonders gefordert war der Landkreis durch seine Lage an der Grenze zu Polen und Tschechien. Trotz des Rückgangs bleibt die ASP ein Risiko. Die aktuellen Sperrzonen gelten weiterhin. Der Landkreis mahnt zur Vorsicht und setzt auf weitere Prävention, etwa durch Wildschweinreduktion und Schutzstreifen. Sachsen plant im Herbst einen Antrag zur Lockerung der Restriktionszonen bei der EU. Voraussetzung bleibt eine stabile Lage, auch jenseits der Grenze.
09.07.2025
Evaluierung des geänderten Tierarzneimittelgesetzes Schwein
Mit der Änderung des Tierarzneimittelgesetzes, die am 01.01.2023 in Kraft getreten ist, wurde das in Deutschland etablierte Antibiotikaminimierungskonzept angepasst. Die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung sollen nun an den Gesetzgeber berichtet werden. Daher führt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit Unterstützung des Statistischen Bundesamtes eine bundesweite, freiwillige Umfrage unter Tierhaltern und Tierärzten durch. Um den Fragebogen vor unberechtigtem Zugang zu schützen, ist der Umfragelink nicht direkt zugänglich. Sie finden ihn, indem Sie sich mit Ihrem Zugang in HI-Tier einloggen und die TAM-Datenbank aufrufen. Die Umfrage läuft vom 7. Juli bis 20. August 2025. Mit Ihrer Unterstützung kann ein genaueres Bild von der bisherigen praktischen Umsetzung sowie vom Nutzen und den Herausforderungen der Regelungen erstellt werden.
04.07.2025
LEH legt Fokus auf Werbung von Grillfleisch Geflügel
(AMI) – Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) setzt auch in diesem Jahr in der Werbung auf Fleisch, um die Verkäufe zu steigern. Aktuell steht, wie zu dieser Jahreszeit üblich, bei sommerlichen Temperaturen Grillfleisch hoch im Kurs.
Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ergab sich bei der Zahl der Anzeigen ein geringes Plus von 0,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Am häufigsten vertreten war das naturbelassene Hähnchensteak, welches von den Einzelhändlern rund ein Zehntel mehr beworben wurde. Ein Anstieg der Aktionen gab es auch bei der Bratwurst vom Schwein. Diese tauchte gut ein Viertel häufiger in den Werbeheften auf als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Die Werbung für Schweinesteaks wurde hingegen etwas zurückgefahren.
Von den verschiedenen Fleischarten wurde Schweinefleisch am intensivsten beworben. Die Anzeigen legten um 4,1 % zu und hatten einen Anteil von 40,7 % an der Gesamtwerbung für Fleisch. Auch Geflügel wurde deutlich mehr als im Vorjahr in den Prospekten präsentiert. Rund ein Drittel entfiel auf diese Produktgruppe. Einen deutlichen Rückgang der Werbung gab es dagegen bei Rindfleisch. Die Aktionen dafür wurden um 12,2 % reduziert, so dass der Anteil bei nur noch einem Fünftel liegt. Die Hauptursache für diese Entwicklung dürfte in den stark gestiegenen Preisen für Rindfleisch liegen. In den kommenden Wochen ist damit zu rechnen, dass sich die Fleischwerbung auf Grillfleisch konzentriert. Erst mit kühler werdenden Temperaturen dürfte das Sortiment im LEH und der Werbung umgestellt werden.
04.07.2025
DBV-Geschäftsbericht 2024/25 Geflügel
Der neue DBV-Geschäftsbericht 2024/25 steht unter dem Leitmotiv „Mehr Politikwechsel wagen“ und ist ab sofort online verfügbar. In Zeiten globaler Krisen betont der DBV-Geschäftsbericht 2024/25: Landwirtschaft braucht echten Politikwechsel die zentrale Rolle der Landwirtschaft für die Versorgungssicherheit – eine Leistung, die auf dem täglichen Einsatz engagierter Landwirte beruht. DBV-Präsident Joachim Rukwied und Generalsekretär Bernhard Krüsken fordern einen Kurswechsel in der Agrarpolitik: weniger Bürokratie, mehr wirtschaftliche Stabilität, Innovationsfreude und ein vertrauensvoller Dialog zwischen Politik und Praxis. Den interaktiven Geschäftsbericht finden Sie unter: Deutscher Bauernverband e.V. – Geschäftsbericht


