Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

30.04.2024
Lars Ruschmeyer nun im Vorstand beim Bund Deutscher Landjugend

Herzlichen Glückwunsch

Unser Vorstandsmitglied Lars Ruschmeyer ist am Wochenende zum Vorsitzenden vom Bund Deutscher Landjugend gewählt worden. Wir sagen herzlichen Glückwunsch und freuen uns über das starke Engagement. Über seine Ziele sagt Lars: „Ich möchte mich für Lebens- und Bleibeperspektiven von jungen Leuten im ländlichen Raum sowie für eine tolerante und demokratische Gesellschaft einsetzen. Außerdem ist mir besonders wichtig, Europa bewusster und zugänglicher für die Menschen zu machen.“

30.04.2024
Jörn Ehlers zu Gast bei „Nachhaltig kontrovers“

Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?

„Nachhaltig kontrovers“ heißt die neue Talkshow der Nordwest Mediengruppe in Kooperation mit dem Lokalsender Oeins. Den Auftakt macht das Thema „Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?“

Als Gäste begrüßten die Moderatorinnen Svenja Fleig und Anke Brockmeyer den Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi und den Vize-Präsidenten des Landvolks Niedersachsen und Schweinehalter Jörn Ehlers. HIER geht es zur Aufzeichnung.

29.04.2024
FINKA-Feldtag rund um den Mais

Alle Interessierten sind herzlich willkommen

30 konventionell arbeitende Landwirtinnen und Landwirte verzichten im Rahmen des Projektes FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) mittlerweile schon im vierten Projektjahr auf einer Versuchsfläche auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Insekten und Unkräuter eingesetzt werden. Dabei werden sie von ökologisch arbeitenden Kollegeninnen und Kollegen aus ihrer Region unterstützt. Die 30 Betriebspaare arbeiten bis zum Projektende 2025 eng zusammen und gehen in einen fachlichen Austausch darüber, wie der Verzicht auf diese PSM betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden kann. Zusätzlich wird wissenschaftlich untersucht, wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt auswirkt. Hierzu führen das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen verschiedene Untersuchungen durch.

Am 06. Juni lädt nun das FINKA-Betriebspaar Gerd Bunke und Jan-Harmen Hesse zu einer Informationsveranstaltung mit Feldbegehung und Maschinenvorführung im Mais ein.

Wann: Donnerstag, den 06.06.2024 um 10 Uhr
Wo: Hier geht es zur Ortsangabe

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 30.05.2024 unter: sievers@landvolk-row-ver.de

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Das Projekt läuft bis Ende 2025.

Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen.

25.04.2024
Viele Kinder auf den Höfen

Zukunftstag gibt Einblicke in den Beruf Landwirtin/Landwirt

Ob Schweine verladen, Kühe melken, Saatgut in den Boden bringen oder Hühner füttern: Kinder, die am Zukunftstag (25.4.2024) auf den landwirtschaftlichen Betrieben unterwegs sind, erhalten eine Einblick in die Vielfalt des Berufs. Wir bedanken uns bei allen Betrieben, die sich engagieren.

25.04.2024
Niedersachsen sind mit Wolfspolitik unzufrieden

Aktionsbündnis und Bauernverband: Online-Aktionstag am Tag des Wolfes, 30. April

Nicht nur die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter sowie die Mitglieder im Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement sind enttäuscht von der aktuellen Wolfspolitik von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Auch die niedersächsischen Landräte äußerten bei einem jüngst stattgefundenen Treffen der Landkreise mit Umweltminister Meyer ihre Unzufriedenheit beim Wolfsmanagement. „Genauso wie wir sieht der Niedersächsische Landkreistag (NLT) dringenden Handlungsbedarf und fordert eine effektive Wolfspolitik, weil die vielen Wolfsangriffe auf Weidetiere nicht nur die Tierhalter belasten, sondern auch für Verunsicherung der Bevölkerung im ländlichen Raum sorgen“, verspürt der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, Jörn Ehlers, starken Rückenwind für die seit Jahren bestehende Forderung nach einem aktiven Wolfsbestandsmanagement.

„Für unsere Weidetierhalter ist das ein wichtiges Signal, dass der Niedersächsische Landkreistag als Vertreter des ländlichen Raums erkannt hat, dass bloße passive Schutzmaßnahmen, wie Zäune oder Entschädigungszahlungen, nicht mehr ausreichen – und er stattdessen von der Politik in Brüssel, Berlin und Hannover rechtssichere, praktikable Regeln für ein gezieltes Wolfsmanagement fordert“, freut sich Ehlers über die Unterstützung für ein aktives Bestandsmanagement. Auch dass der NLT die Blockadehaltung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezüglich der Herabstufung des Schutzstatus beim Wolf kritisiert, findet beim Aktionsbündnis und den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern großen Anklang. 51 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und drei residente Einzelwölfe sind aktuell in Niedersachsen erfasst.

Alle warten zudem auf das Gesamturteil und die Bewertung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg zum Widerruf der Genehmigung des Schnellabschusses des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ende März beim Verwaltungsgerichts Oldenburg. „Es herrscht wieder einmal Stillstand. Unsere Weidetierhalter erreichen finanziell, aber vor allem emotional ihre Grenzen. Trotzdem werden sie nicht müde, mit Aktionen auf ihre Situation aufmerksam zu machen“, erklärt Jörn Ehlers. Zum Auftakt des „Tag des Wolfes“ am 30. April laden bundesweit der Deutsche Bauernverband und das „Forum Weidetiere und Wolf“ am morgigen Freitag, 26. April, zum Pressegespräch um 11 Uhr nach Berlin ein. Diese Pressekonferenz mit Bildmotiv erfolgt hybrid, sodass sich Journalistinnen und Jornalisten unter presse@bauernverband.net anmelden und teilnehmen können. Den Tag des Wolfes selbst werden Niedersachsens Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter am 30. April mit Botschaften und Videos im Internet online unterstützen. Für den 25. Mai sind europaweite Mahn- und Solidarfeuer pro Weidetierhaltung geplant.

25.04.2024
AllerVielfalt

Biotoptypkartierungen starten

Das AllerVielfalt Projekt geht in die zweite Phase der Kartierungen:
Uns wurde mittgeteilt, dass Mitarbeitende der beauftragten Fachbüros ab dieser Woche in den Flächen unterwegs sein werden, um die Biotoptypen zu kartieren. Dies geschieht weiträumig über das gesamte Projektgebiet. Voraussichtlich werden diese Kartierungen bis Ende Juni andauern.

Die Kartierenden werden in den nächsten Wochen einzeln oder in Kleingruppen in den Gebieten und auf den Flächen verteilt unterwegs sein. Das Gebiet wird mit Autos angefahren, aber die Kartierenden werden auch zu Fuß und mit dem Rad im Gebiet unterwegs sein. Alle Kartiererinnen und Kartierer sind angehalten, sich rücksichtsvoll auf Arten, insbesondere Brutvögel/Wiesenlimikolen und Landwirtschaft zu verhalten. Beweidete Wiesen werden nicht betreten, aber es wird von Nöten sein einzelne Flächen zu betreten, auch um an angrenzende Flächen wie das Flussufer zu gelangen.

Sollte es Fragen geben oder gar zu Problemen kommen, können sich die Betroffenen gerne im Projektbüro melden. Die Kontaktdaten sind HIER zu finden.

24.04.2024
Landesweite Kartierung

der nach § 24 Abs. 2 NNatSchG zusätzlich gesetzlich geschützten Biotope

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) informiert über die anstehenden Kartierarbeiten zur Erfassung der Biotope „Mesophiles Grünland“, „Sonstiges artenreiches Feucht- und Nassgrünland“ sowie „Obstbaumwiesen und -weiden“.

Im Jahr 2024 beginnen die Kartierungen auch in unserem Verbandsgebiet. Von diesen Kartierarbeiten des NLWKN ausgenommen, sind diejenigen Grünlandflächen, die von den Unteren Naturschutzbehörden bereits in den letzten Jahren erfasst wurden oder aktuell gesondert in Auftrag gegeben werden. Außerdem werden die bereits flächendeckend kartierten FFH-Gebiete ausgeklammert.

Die vorgesehenen Kartierkulissen werden nach Vergabe der Aufträge in den jeweiligen Jahren auf der Internetseite des NLWKN bekanntgegeben. HIER gelangt Ihr zur entsprechenden Übersicht.

Gemäß § 39 NNatSchG dürfen Bedienstete und sonstige Beauftragte der zuständigen Behörden Grundstücke außerhalb von Wohngebäuden und Betriebsräumen sowie des unmittelbar angrenzenden befriedeten Besitztums jederzeit nach rechtzeitiger Ankündigung betreten, soweit dies zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Sie dürfen dort u. a. auch Arten- oder Biotoperfassungen und ähnliche Arbeiten vornehmen.

22.04.2024
Das Landvolk grillt an

unter dem Motto Agrill

Gemeinsam heimische Produkte genießen: Die Grillsaison bietet nicht nur vielfältigen Genuss regional erzeugter Lebensmittel, sondern auch die Möglichkeit bei leckerer Bratwurst, Grillfleisch und Salaten zusammenzukommen und sich auszutauschen. Dieses Ziel verfolgt auch die Aktion „Agrill“, eine Initiative der deutschen Landwirtinnen und Landwirte. Im Rahmen von Grillaktionen, die im April stattfinden, möchten die Landwirtinnen und Landwirte hierbei mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen und Danke sagen für das Verständnis für ihre Belange und für das Vertrauen in ihre Arbeit und die von ihnen sorgsam produzierten Lebensmittel.

„Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im April wird vielerorts die Grillsaison eingeläutet. Bei der Frage, was auf den Grill kommt, rufen wir dazu auf, egal ob Fleisch oder Gemüse, vor allem auf die heimisch produzierten Lebensmittel zurückzugreifen. Auch Hofläden bieten eine tolle Produktauswahl für den verantwortungsvollen Genuss und Hof-Verkaufsautomaten sorgen sogar am Sonntag für die Möglichkeit spontan noch ein leckeres Stück Fleisch oder eine deftige Bratwurst auf den Grill zu packen.“, appelliert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers.

Zusammen gegrillte Köstlichkeiten aus der Region genießen und dabei in den Austausch kommen wollten auch das Haupt- und Ehrenamt des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden und trafen sich hierzu am vergangenen Freitagnachmittag beim Grünen Zentrum in Verden unter dem Motto „Agrill“ zum gemeinschaftlichen Firmen-Grillfest.

15.04.2024
„Wir denken immer vom Boden aus“

HudesHof informiert Mitglieder der Grünen über regenerative Landwirtschaft

Von Humusaufbau über Wassermanagement bis hin zu Schweinmast der Haltungsstufe vier: Am Wochenende gab es für einige Mitglieder des Verdener Ortsverbandes der Grünen einen Einblick in den landwirtschaftlichen Betrieb unseres Vorsitzenden Jörn Ehlers. Gemeinsam mit seiner Tochter Rieke sowie dem Ortsvertrauenslandwirt und Bio-Bauern Frank Meyer führte der Kreislandwirt circa 25 Teilnehmende über verschiedene Felder und erklärte nicht nur, was darauf wächst, sondern auch warum auf manchen Feldern Glyphosat zum Einsatz kommt. Organisiert wurde der Tag gemeinsam mit Alina Ludas, Vorsitzende des Verdener Ortsverbandes Bündnis90/Die Grünen. Die Teilnehmenden waren mit dem Rad unterwegs oder fuhren auf dem Anhänger hinter einem Trecker mit.

„Wir sind ein konventioneller Betrieb, dem der Bereich regenerative Landwirtschaft sehr am Herzen liegt“, begrüßte Jörn Ehlers die Teilnehmenden am Samstag Nachmittag. Alina Ludas betonte, dass sie und die Mitglieder des Ortsverbandes sich darüber freuen, die Möglichkeit zu bekommen, Landwirtschaft kennen zu lernen, da die meisten privat oder beruflich keinerlei Berührungspunkten hätten. Als erstes schaute sich die Gruppe eine Ackerfläche an, auf der momentan Zwischenfrüchte stehen. Im letzten Jahr stand auf dem Feld Winterroggen, dessen Stroh nach der Ernte liegen gelassen wurde. „Das dient dem Humusaufbau“, erklärt Jörn Ehlers und sagt weiter: „Wir haben das Stroh einmal eingearbeitet und dann die Zwischenfrucht gesät, die zwischen zehn und zwölf verschiedene Sorten aufweist. „Wenn wir Ackerflächen wenig bearbeiten, haben wir jedoch häufiger Probleme mit Mäusen, daher stellen wir sogenannte Ansitzstangen am Feldrand auf. Diese locken Greifvögel an, die die Mäuse fangen.“

„Wir wollen, dass unsere Felder im besten Fall das gesamte Jahr bewachsen sind, auf diese Weise können wir die Nährstoffe in unseren Böden halten“, erklärt Rieke Ehlers. „Die Zwischenfrucht haben wir hier im Herbst eingesät. Der nicht winterharte Teil ist nun abgestorben, die Pflanzen, die jetzt wieder hochkommen, werden von den Schmetterlingen gut angenommen.“ „Den anderen Teil müssen wir mit Glyphosat behandeln, damit der Mais, den wir daraufhin hier legen wollen, keinerlei Konkurrenzpflanzen hat. Hier in diesem Teil ist Glyphosat auch erlaubt. Alternativ könnten wir Pflügen, das hätte hier aber mehr Nachteile für uns was den Boden angeht. Wir müssen hier immer wieder neu entscheiden was das Beste für den Boden und die Pflanze ist“, erklärt Jörn Ehlers. Moderne Technik hilft dem Landwirt dabei, so wenig Mittel wie möglich, aber so viel wie nötig auf das Feld zu bringen. Anhand der Spritze, die er vorab extra auf dem Feld platziert hatte, erklärt Ehlers der Gruppe den Vorgang: „Unsere Spritze ist dazu in der Lage über Sensoren an den Düsen sehr exakt und in Bodennähe zu spritzen. Außerdem werden Feldränder automatisch erkannt und keine Stelle wird doppelt bearbeitet. Zudem kann die Technik mithilfe von Daten des Mähdreschers erkennen, an welchen Stellen auf dem Feld mehr oder weniger gewachsen ist, sodass individuell Mittel aufs Feld gebracht werden kann.“ Eine Teilnehmende fragt, ob das für das Wild hier auf dem Feld kein Problem sei, woraufhin Ehlers antwortet, dass Pflügen für viele Tiere ein weitaus höheres Risiko darstelle, aber dennoch bei jedem Feld jedes Jahr erneut diskutiert würde, ob Glyphosat nötig sei. An einer anderen Stelle des Feldes erklärt Rieke Ehlers den Bodenaufbau: „Wir denken immer vom Boden aus: guter Boden, gesunde Pflanzen und Menschen.“ Es dauere bis zu 2000 Jahre, um eine zehn Zentimeter dicke und gesunde Bodenschicht aufzubauen. „Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich die 13. Generation auf dem Betrieb bin und auch möchte, dass noch viele weitere Generationen nach mir die Felder bewirtschaften können, müssen wir uns intensiv mit dem Thema Boden auseinandersetzen. Daher setzen wir den Fokus auf regenerative Landwirtschaft“, betont sie. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der betrieblichen Anbauverfahren, indem das Bodenleben mit seinen Ansprüchen und die Stoffwechselaktivität der Pflanzen zum Maß der Wirksamkeit aller Arbeitsgänge gemacht werden. „Wir schauen uns daher sehr viel unsere Böden an und gucken, was sie brauchen, wie das Wetter ist und was wir für die nächste Pflanze benötigen“, sagt die Landwirtin. Sie zeigt anhand einer kleinen Bodenprobe, die sie ausgräbt, wie Regenwürmer die abgestorbenen Zwischenfrüchte zu lockerem Boden verarbeiten. Durch die Bodenbearbeitung mit dem Pflug habe sich hier auf dem Feld eine sogenannte Pflugsohle in 30 Zentimetern Tiefe gebildet. Viele Pflanzen wurzeln nicht mehr durch diese Kante. Folge: In trockenen Jahren kommen die Wurzeln nicht mehr an das tiefer liegende Wasser heran. „Daher nutzen wir einen Tiefenlockerer, der diese Sohle durchbricht und den Weg für die Wurzeln frei macht“, sagt Rieke Ehlers. „Gleichzeitig schauen wir auch, dass auf unseren Feldern immer etwas wächst, damit der Boden bei Regen besser geschützt ist und nicht wegschwemmt. Wassermanagement ist also auch ein wichtiges Thema.“ Eine Teilnehmende möchte wissen, wie viele Landwirte im Verbandsgebiet so denken wie Familie Ehlers, woraufhin Rieke Ehlers erklärt, dass die Menschen in ihrem Freundeskreis das alle genauso im Blick haben. „Klimawandel ist bei uns das Thema Nummer eins. Wir müssen uns auf Extremwetterereignisse einstellen und ein System einführen, das Wasser gut aufnehmen und speichern kann. Wir stellen uns außerdem vielfältig auf, sodass Dürre oder Regen nicht allen Pflanzen gleich schadet“, meint Rieke Ehlers. Nach den vielen Informationen auf den Ackerflächen gibt es noch einen Abstecher zu einem Feld von Landwirt Frank Meyer. Er zeigt der Gruppe einen Graben, durch den eigentlich Wasser fließen sollte. „Ich habe hier in der Halse aber seit Jahren kein Wasser mehr gesehen“, erklärt Meyer.

Zum Schluss besucht die Gruppe noch den Mastschweinestall der Haltungsstufe vier von Jörn Ehlers. Durch ein Schaufenster können die Interessierten in den Stall schauen. „Aufgrund der strengen Hygienemaßnahmen in der Schweinehaltung ist mehr leider nicht möglich“, erklärt Jörn Ehlers. In dem Stall stehen Schweine mit Ringelschwanz, die der Landwirt aus Niedersachsen erhält. „Das ist etwas Besonderes, da die Haltung mit Ringelschwanz nicht einfach ist. Die Tiere benötigen viel Auslauf und Beschäftigung. Dennoch ist es letztendlich immer von den Charakteren einer Gruppe abhängig, ob die Haltung funktioniert oder nicht“, betont Ehlers. Und seine Tochter Rieke erklärt zum Schluss: „Schweine sind sehr reinliche Tiere. Jede Gruppe sucht immer einen festen Platz für das Klo aus. Meist ist diese Stelle dort, wo sie sich sonst nicht so viel aufhalten, weil dort zu viel los ist oder irgendetwas anders stört. Deshalb kommt es häufig vor, dass direkt vor dem Schaufenster das Klo eingerichtet wird, denn hier stehen immer viele Menschen und schauen.“

15.04.2024
Nährstoffbericht

Niedersachsens Landwirte haben die Ziele längst erreicht

Wie schon im Nährstoffbericht für 2021/2022 ist auch im heute vorgestellten aktuellen Bericht zu erkennen, dass die Düngeverordnung von 2017 sowie ihre Verschärfung im Jahr 2020 deutliche Wirkung zeigen. „Nahezu überall in Niedersachsen hat sich das Stickstoff-Düngesaldo enorm verringert. Der Einsatz von mineralischem Dünger wurde mit minus 56 Prozent um weit mehr als die von der EU-Kommission geforderten minus 20 Prozent gesenkt, die Stickstoff-Bilanzüberschüsse gar um minus 90 Prozent; gefordert sind minus 50 Prozent bis 2030. Unsere Landwirte haben ihre Hausaufgaben bereits erledigt; die Zielvorgaben der Farm to Fork-Strategie für 2030 wurden deutlich übererfüllt. In den sogenannten ‚Roten Gebieten‘ ist die Grenze des Machbaren bereits überschritten. Hier muss 20 Prozent unterhalb des Bedarfs der Pflanze gedüngt werden, dies führt inzwischen vielerorts zu spürbaren Qualitätsverschlechterungen und zu Ertragsrückgängen“, erklärte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

Der Absatz von Mineraldünger hat sich in Niedersachsen im Berichtsjahr 22/23 auf 141.614 Tonnen verringert. „Das ist gegenüber 2014/2015 ein Rückgang von 56 Prozent“, erläuterte Hennies. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stickstoff-Flächenbilanz sich seit der Trendwende 2015 weiter positiv entwickelt und einen historisch niedrigen Wert von 6 Kilogramm Stickstoff je Hektar (kg/ha) erreicht hat. Damit haben sich die umweltrelevanten Emissionen aus der Landwirtschaft enorm verringert.

„Trotzdem soll in Deutschland mit der Stoffstrombilanz eine weitere Bürokratie- und Doppelregulierungsebene eingeführt werden“, bemängelte Hennies den Aktionismus der Politik. Er forderte eine deutliche Verschlankung des aktuellen Düngerechts mit eindeutigen Zielvorgaben für die Betriebe und viel weniger überzogenen Handlungs- und Dokumentationsvorschriften, damit Landwirtinnen und Landwirte ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen können, anstatt im Büro zu sitzen.

Aktuelles aus dem Landesverband

03.05.2024
Rindermarkt: Immer weniger Fleisch in der EU konsumiert
Milch und Rind

(AMI) Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch entwickelt sich europaweit rückläufig. Nach dem Höchstwert im Jahr 2019 sind danach Jahr für Jahr geringere verzehrte Mengen festzustellen. So sank der Fleischkonsum in den vergangenen vier Jahren um 4,5 kg pro Kopf und Jahr auf 64,2 kg im Jahr 2023. Damit verringerte sich die konsumierte Fleischmenge in den vergangenen Jahren jeweils um 1,6 %.

Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Verzehrmengen in den einzelnen Ländern. Die höchsten Konsumwerte mit mehr als 80 kg Fleisch pro Kopf und Jahr wurden in Irland, Portugal und Spanien erreicht. Der deutsche Fleischkonsum fällt im europäischen Vergleich mit 51,6 kg pro Kopf und Jahr relativ gering aus und befindet sich fast ein Fünftel unterhalb des europäischen Durchschnitts.

Als Gründe für diese Entwicklung sind sich veränderte Essgewohnheiten, ein höheres Gesundheitsbewusstsein, gestiegenes Umweltbewusstsein sowie die erhöhte Verfügbarkeit von pflanzlichen Alternativen zu Fleisch zu nennen. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Trends in den kommenden Jahren weiterentwickeln.

03.05.2024
ZKL-Sitzung am 30. April in Berlin
Milch und Rind

(DBV) Wie Agra Europe berichtete, konnten die Beteiligten der Zukunftskommission Landwirtschaft in ihrer Sitzung am Dienstag dieser Woche zwar eine Annäherung der Positionen erreichen, aber noch keine Einigung. Nun bestehe Zuversicht, dass dies in den kommenden Wochen gelingen wird. Ziel sei die Beantwortung der von den Koalitionsfraktionen aufgeworfenen Fragen in den nächsten Wochen und das Einbringen von Vorschlägen in die anstehenden politischen Entscheidungsprozesse.

03.05.2024
1,8 Mio. € für Projekt toMOORow
Milch und Rind

(DBV) Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergab in dieser Woche Förderbescheide in Höhe von knapp 1,8 Mio. € Euro an die Initiative toMOORow. Hierzu berichtete top agrar. Ziel der Initiative aus „namhaften Unternehmen“ ist es, in den nächsten Jahren gemeinsam mit der Landwirtschaft und unter wissenschaftlicher Begleitung Paludikultur-Projekte in Moorgebieten zu implementieren.

03.05.2024
Rentenbank-Agrarbarometer
Milch und Rind

(DBV) Am 25.04.2024 hat die Landwirtschaftliche Rentenbank das „Rentenbank-Agrarbarometer“ vorgestellt, welches eine weitere verschlechterte Einschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage in der Landwirtschaft und eine deutlich verringerte Investitionsbereitschaft aufzeigt. Die (relativ betrachtet) beiden wichtigsten Gründe für die zunehmend pessimistische Einschätzung sind die Agrarpolitik der Bundesregierung und die Betriebsmittelpreise. Das Rentenbank-Agrarbarometer enthält weitere Befragungsergebnisse zu Bereichen wie Liquidität und betrieblicher Weiterentwicklung.

03.05.2024
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) Die Milchanlieferungsmenge in Deutschland war in KW 16 leicht gewachsen. Sie lag 0,1 % über dem Niveau der Vorwoche und 1,1 % über dem des Vorjahres. Der Markt für abgepackte Butter zeigte sich in dieser Woche dynamisch, überdurchschnittlich große Mengen wurden vom Handel abgerufenen. Blockbutter mit ruhigem Verlauf, Nachfrage bestand hier v.a. für die Quartale 3 und 4. Stabile, hohe Nachfrage nach Käse, Handel und Industrie riefen Mengen planmäßig ab. An den Märkten für Blockbutter und Käse wird aufgrund der bevorstehenden Feiertage, der Spargelsaison und steigender Temperaturen mit einer weiteren Belebung gerechnet.

Die Märkte für MMP zeigten sich ruhig und abwartend, die Preise für Lebensmittelware tendierten uneinheitlich. Bei Vollmilchpulver aufgrund hoher Preise am Fettmarkt stabil bis fester. Bei Molkenpulver keine klare Richtung der Märkte. Gestiegenes Interesse an Lebensmittelware und neue Abschlüsse in In- und Ausland bei uneinheitlichem Preisniveau. Futtermittelware ruhig, Preise auf Vorwochenniveau.

03.05.2024
Ökologische Eiererzeugung in Deutschland rückläufig
Geflügel

Die Bodenhaltung war 2023 mit 59,7 % der erzeugten Eier nach wie vor die dominierende Haltungsform. Im Fünfjahresvergleich wird aber der rückläufige Trend der Bodenhaltung deutlich: Damals stammten 62,1 % der in Deutschland produzierten Eier aus Bodenhaltung. Demgegenüber stieg der Anteil der Eier aus Freilandhaltung weiter auf 22,3 % (2022: 21,5). Die Eier aus ökologischer Erzeugung lagen anteilig bei 13,5 % und gingen damit gegenüber dem Vorjahr leicht zurück (2022: 13,8%). Nachdem die ökologische Erzeugung von Eiern in den Vorjahren stetig zugenommen hatte, sank die durchschnittliche Zahl der Legehennen in dieser Haltungsform im Jahr 2023 um 1,9 % auf 6,1 Mio. Tiere. Damit einhergehend ging die Zahl der Öko-Eier um 3,9 % oder 71 Mio. zurück.

03.05.2024
QS: Verpflichtendes Salmonellenmonitoring für Schlachtbetriebe
Geflügel

Im Jahr 2023 initiierte der QS-Fachbeirat Geflügel ein Pilotprojekt, um die Ergebnisse aus dem Salmonellenmonitoring Geflügel in einer zentralen Datenbank zu erfassen, ähnlich wie bereits bei Mastschweinen. Etwa die Hälfte der Schlachtbetriebe beteiligte sich an diesem Pilotprojekt und lieferte Daten. Dies ermöglicht künftig einen branchenweiten Überblick über das Salmonellengeschehen in Geflügelmastbetrieben. Die ersten Ergebnisse sind positiv: Die gemeldeten und von QS ausgewerteten Daten zeigen wenige bis keine kritischen Salmonelleneinstufungen in Schlachtpartien von Masthühnern und Mastputen. Um die Datengrundlage zu verbessern, die Aussagekraft der Auswertungen zu erhöhen und einen vollständigen branchenweiten Überblick über das Salmonellengeschehen zu ermöglichen, plant der QS-Fachbeirat Geflügel eine verpflichtende Meldung der Salmonellenergebnisse jeder Schlachtpartie durch alle Schlachtbetriebe im QS-System. Die Pflicht zur Meldung soll jedoch erst ab Mitte Juli 2024 greifen, um den Schlachtunternehmen genügend Zeit für die Umsetzung der erforderlichen technischen Voraussetzungen zu geben.

03.05.2024
HPAI-Geschehen in Europa
Geflügel

Im März 2024 wurden in Europa im Vergleich zum Vormonat deutlich weniger Fälle von hochpathogener Aviärer Influenza (HPAI) sowohl bei Wildvögeln als auch bei Nutzgeflügel gemeldet. Europaweit ist die Zahl der Ausbrüche in Geflügelhaltungen von 65 Fällen im Februar auf nur noch 6 sehr deutlich gesunken. Bulgarien und Polen meldeten je zwei Ausbrüche, während Schweden und Rumänien jeweils einen Fall verzeichneten. Auch bei den Wildvögeln waren im Vergleich zum Vormonat weniger Tiere betroffen: Dänemark meldete insgesamt nur noch zwölf Fälle, während Frankreich einen weiteren Fall an der Atlantikküste verzeichnete, Österreich und Belgien meldeten jeweils einen Fall, Schweden und Kroatien zwei. Des Weiteren waren Polen und Rumänien mit je vier Fällen betroffen, während Slowenien, Moldau und Tschechien jeweils einen Fall verzeichneten. Trotz des Rückgangs der monatlichen Fallzahlen ist die Gefahr noch nicht gebannt, da die Viruszirkulation unter den Wildvögeln bestehen bleibt, was weiterhin ein Risiko für Einträge in Geflügelhaltungen darstellt. Es wird vermutet, dass der Höhepunkt der Epidemie möglicherweise erreicht wurde, jedoch muss diese Annahme noch in den kommenden Monaten bestätigt werden. Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelhaltungen, Tierparks und Zoos sollten daher weiterhin dringend überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Direkte oder indirekte Kontaktmöglichkeiten zwischen Geflügel und wildlebenden Wasservögeln oder natürlichen Gewässern sollten vollständig vermieden werden, um eine Einschleppung zu verhindern. Aufstallungsgebote bleiben eine hochwirksame Maßnahme zur Minimierung der Exposition von Geflügelhaltungen, so die abschließenden Empfehlungen des Radar Bulletins Tierseuchen zu den Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen.