Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

28.11.2023
Winterveranstaltung im Gasthaus Segelken

für den Bereich Oyten, Achim, Langwedel, Ottersberg, Fischerhude und Posthausen

Gestern fand unsere erste Winterveranstaltung für den Bereich Oyten, Achim, Langwedel, Ottersberg, Fischerhude und Posthausen im Gasthaus Segelken in Oyten-Bassen statt. Neben unserem Geschäftsführer Alexander Kasten sowie dem Vorsitzenden Jörn Ehlers, die über aktuelle agrarpolitische Themen berichteten, waren auch Karin Meyer und Jörg Bohling aus der Buchstelle mit dabei und referierten über Windpark-, Agri- und Freiflächenphotovoltaik.

27.11.2023
#ZukunftsBauer: Neues Selbstverständnis schaffen

Image der Landwirtschaft im Wandel – Hennies: Selber nach Lösungen suchen

Aufbruch, Imagewandel, Chancen und Lösungen: Die Landwirtschaft befindet sich in einem weitreichenden Prozess der Transformation. Das Landvolk Niedersachsen beteiligt sich dabei aktiv an einer vom Deutschen Bauernverband (DBV) ins Leben gerufenen Kampagne mit dem Titel #ZukunftsBauer. Dieser bewusst doppelsinnig gewählte Begriff steht hierbei für die Landwirt*innen, die die Zukunft erbauen und soll zeigen, dass diese aus dem Berufsstand heraus eine selbstkritische Analyse ihrer Arbeit vornehmen und Konzepte für ein neues bäuerliches Selbstverständnis entwickeln. „ZukunftsBauern suchen selbst nach Antworten und sind bereit, die Veränderungen mitzugestalten“, bekräftigt Landvolk-Präsident Dr. Holger Hennies zum heutigen offiziellen Start der Imagekampagne in Niedersachsen und freut sich, dass zahlreiche Berufskolleginnen und -kollegen bereits mitmachen.

Ursprung der Aktion war eine Studie aus dem Jahr 2020, in der offengelegt wurde, dass Landwirtschaft und Teile der Gesellschaft oft aneinander vorbeireden. Vorurteile und Zerrbilder waren die Folge. Das traditionelle Narrativ vom „Ernährer“ ist in der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht mehr so bedeutsam. „Es hat sich schon viel verändert seitdem. Wir Landwirte zeigen, dass wir modern und aufgeschlossen sind, dass uns Klima- und Naturschutz wichtig sind, dass wir bereit sind zu Kooperationen. Trotzdem dürfen wir nicht nachlassen, auch aus unseren Betrieben selbst heraus für mehr Wertschätzung zu werben und damit mehr Wertschöpfung und Zukunftssicherheit zu generieren“, sagt Hennies.

Um das Projekt #ZukunftsBauer mit Leben zu füllen, gibt es schon viele Ideen. Mitglieder einer bundesweiten Arbeitsgruppe, die das Konzept „vorgedacht“ haben, sind seit einiger Zeit in den Bauernverbänden auf Landes- und Kreisebene unterwegs, um konkrete Maßnahmen dazu vorzustellen, allen voran die DBV-Vizepräsidentin Susanne Schulze-Bockeloh. Es können seitens der #ZukunftsBauer zum Beispiel Einladungen an lokale Klimaschützer ausgesprochen oder gemeinsame Trägerschaften mit Bildungseinrichtungen gesucht sowie der Dialog mit Kirchen, Heimatverbänden, Vereinen, Tourismus-Initiativen und anderen gesellschaftlichen Gruppen gesucht werden. Zahlreiche Landwirt*innen haben sich hierzulande bereits auf den Weg in die Zukunft gemacht. Was sie zu sagen haben, hat das Landvolk Niedersachsen auf einer eigens dafür eingerichteten Homepage zusammengestellt, diese finden Sie HIER. Zudem ist ein Imagefilm produziert worden, der die ganze Bandbreite des Projektes #ZukunftsBauer zeigt und schon jetzt den Erfolg und die Reichweite der Kampagne widerspiegelt.

Auch im Kreisverbandsgebiet war das Engagement innerhalb der Kampagne groß und tolle Statements sind entstanden. Neben Videobotschaften von Berufskolleginnen und –kollegen aus der Region fand auch eine Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen Rotenburg statt, in der auch die Agrarfachschüler*innen der einjährigen und zweijährigen Fachschule zu Wort gekommen sind. Die Videos sind ebenfalls auf der obengenannten Website sichtbar und werden zudem ab Dezember täglich auf unseren Social Medie Kanälen Facebook und Instagram ausgespielt.

27.11.2023
Winterveranstaltungsprogramm des Vereins “Freunde der Landwirtschaft Verden“

Vortrag „Die Ukraine im Fokus von Politik und Medien - eine differenzierte Betrachtung“

Der Verein “Freunde der Landwirtschaft Verden“ lädt alle Interessierten zum Winterveranstaltungsprogramm 2023 ein. Mit dem Referenten Herrn Dipl.-Ing. agr. Hans-Georg Hassenpflug von der Albrecht-Thaer-Gesellschaft und seinem Vortrag „Die Ukraine im Fokus von Politik und Medien - eine differenzierte Betrachtung“ hat der Verein wieder ein interessantes und aktuelles Thema ausgesucht. In dem Vortrag wird die aktuelle Situation in der Ukraine aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet (Geschichte, Hintergründe und Kriegsursachen sowie die Situation/Bedeutung der Landwirtschaft darstellen) und versucht, Antworten auf drängende Fragen zu geben und Zusammenhänge aufzuzeigen. Hassenpflug, langjähriger leitender Mitarbeiter bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ist jetzt als Berater und Projektleiter im Agrarbereich in der Ukraine tätig. Aktuell leitet er das Projekt „Förderung der Berufsausbildung an den landwirtschaftlichen Colleges in der Ukraine“ (FABU).

Die Veranstaltung ist öffentlich und findet im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins im Niedersachsenhof „Haag´s Hotel“ in Verden am Freitag den 01. Dezember 2023 statt und beginnt um 13.30 Uhr. Der traditionelle Landwirtschaftsball tritt dieses Jahr mit DJ KaiB im Gasthaus Meyer in Achim-Bierden am Samstag den 09. Dezember 2023 an. Eintrittskarten im Vorverkauf für den Ball gibt es bei „Meyer-Bierden“ in Achim-Bierden, Grüne Straße 3, und bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Lindhooper Straße 61 in Verden, sowie HIER. Der Verein freut sich auf regen Besuch auch von Nicht-Mitgliedern zu beiden Veranstaltungen. Einlass nur in festlicher Kleidung!

23.11.2023
Projekt "Eigene Vielfalt" lädt ein

Einführungsseminar landschaftsgerechte Heckenpflege

Das Gemeinschaftsprojekt “Eigene Vielfalt” (eine Zusammenarbeit zwischen BUND, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Landvolk Niedersachsen sowie Stiftung Kulturlandpflege) bietet ein 1,5 tägiges Einführungsseminar zur landschaftsgerechten Heckenpflege für interessierte Personen, die sich beruflich als auch privat in der Landschaftspflege engagieren, an. In dem Theorieblock (12. Dezember) werden die Bedeutung der Hecken und theoretische und technische Grundlagen fachgerechter Heckenpflege vermittelt. Geleitet wird dieser Teil des Seminars durch Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen, unterstützt durch Holger Westerwarp von der Landwirtschaftskammer Bezirksstelle Bremervörde. An dem Praxistag (13. Dezember) werden dann Landschaftsstrukturen angesprochen und mit fachlicher Begleitung Pflegemaßnahmen an einem ausgewählten Heckenabschnitt durchgeführt. Dabei wird Björn Rohloff durch Friedrich Beinker von der Norddeutschen Landschaftspflegeschule unterstützt.

Anmeldungen können mit Nennung der Namen der Teilnehmer*innen per Email unter jakob.klucken@nds.bund.net gemacht werden. Anmeldeschluss ist Freitag, der 08.12.2023

23.11.2023
Rückkehr der Wölfe

Podiumsdiskussion in Bad Fallingbostel

Mehr als 200 Gäste kamen am Montag zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Wolf in Bad Fallingbostel. Eingeladen hatte die Walsroder Zeitung. Es entstand eine lebhafte Diskussion zwischen den geladenen Experten auf der Bühne. Frank Faß (Inhaber Wolfcenter Dörverden), Thomas Mitschke (Freundeskreis freilebende Wölfe), Moderatorin Silvia Hermann, Christian Meyer (Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen), Helmut Dammann-Tamke (Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen) sowie Jörn Ehlers (Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen). Der Konsens des Abends bestand darin, dass der Wolf bleiben wird. Wie der Umgang mit dem Beutegreifer aussehen soll, da gingen die Meinungen jedoch auseinander - Vergrämung, Abschüsse, Zuschüsse für Weidetierhalter wurden diskutiert.

23.11.2023
SUR abgelehnt

Landvolk hält am sparsamen Einsatz von Pflanzenschutz fest

Für das Landvolk Niedersachsen ist die gestrige ablehnende Entscheidung des EU-Parlaments zum Vorschlag der Europäischen Kommission über neue Vorschriften bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln „folgerichtig“.

„Wir haben nicht nur ein geltendes Pflanzenschutzrecht, das einen sparsamen Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln schon lange vorschreibt. Die Bauern und Bäuerinnen in Niedersachsen sind auch kontinuierlich auf der Suche nach Möglichkeiten, den Einsatz weiter zu reduzieren“, betont Hartmut Schlepps, Umweltreferent des Verbandes. „Deshalb waren unsere Mitglieder ja so vor den Kopf gestoßen, als der völlig überzogene Vorschlag aus Brüssel kam, ohne Rücksicht auf die Betriebe, die besonders betroffenen Regionen und die Versorgung mit heimischen, bezahlbaren Produkten mit dem Rasenmäher alles pauschal zu reduzieren oder komplett zu verbieten“, verdeutlicht der Landvolkexperte den Hintergrund des massiven Widerstands aus der Landwirtschaft.

Auf den konventionell wie ökologisch wirtschaftenden Höfen wird die Entscheidung nach Einschätzung des Landesbauernverbandes mit Erleichterung aufgenommen, denn auch den Öko-Betrieben gingen die Vorgaben zu weit.

Für das Landvolk steht außer Frage, dass die Vereinbarungen zum Pflanzenschutz im „Niedersächsischen Weg“ auch nach der gestrigen Entscheidung in Straßburg in Niedersachsen weiterhin Bestand haben sollen. Dazu zählen ein Reduzierungsziel um 25 Prozent bis 2030, freiwillige kooperative Bereitstellung von Vorrangflächen für die Biodiversität, Schutzstreifen an Gewässern, der Einsatz moderner Technik in der maschinellen Unkrautregulierung und eine auf widerstandsfähige Sorten konzentrierte Züchtung.

22.11.2023
Lütjens übergibt Amt des Vorsitzenden nach 13 Jahren an Münkel

Winterveranstaltung des ldw. Vereins a.d. Wiedau

In Meyer´s Gasthof in Bothel feierte der Landwirtschaftliche Verein an der Wiedau gestern seine gut besuchte Jahreshauptversammlung.

Nach 13 Jahren des Engagements verabschiedete sich Lutz Lütjens von seinem Posten als Vorsitzender des Vereins. Einen großen Dank richtete er in seiner Abschiedsrede an seine tatkräftigen Vorstandskolleginnen und Kollegen und blickte zurück auf eine erlebnisreiche Zeit, in welcher sich auch der landwirtschaftliche Verein stetig weiterentwickelt hat: „In Erinnerung bleiben spannende Vortragsabende, lehrreiche Feldrundfahrten, lustige Ausfahrten und wirklich tolle Projekte, wie z.B. die jährlichen Kinderferienprogramme.“ In besagten Kinderferienprogrammen engagiert sich mit Begeisterung auch der einstimmig gewählte Nachfolger von Lütjens Mark Münkel aus Hemslingen. Der vormals zweite Vorsitzende des Vereins möchte das neue Amt für die nächsten drei Jahre übernehmen und hofft in dieser Zeit auch in der jüngeren Generation Interesse für den Vorstandsposten wecken zu können, damit dieser langfristig mit Leben gefüllt wird. Als weitere Veränderung übergab Jan Wilhelm Lüdemann seinen Posten als Kassenprüfer an Carsten Lütjens.

Trotz der personellen Veränderungen dürfen sich die 222 Mitglieder auch im nächsten Jahr auf das gewohnte umfangreiche Programm des Vereins freuen. Auch die tollen Erlebnisse sind sicherlich ein Grund dafür, weshalb die Vereinsmitglieder schon lang nicht mehr nur aus Landwirt*innen bestehen. „Der Landwirtschaftliche Verein an der Wiedau ist mittlerweile viel mehr ein Verein des ländlichen Raumes, der die Dorfgemeinschaft noch enger zusammenbringt. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal kann man hier sehr stolz sein!“, fasst der Vorsitzende des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden Christian Intemann zusammen.

Stolz können auch Paula Krüger (nicht anwesend), Lennart Holtermann, Felix Delventhal und Joost Behrens sein, die jeweils für ihre erfolgreichen Berufsabschlüsse geehrt wurden.

20.11.2023
Gespräch mit Lars Klingbeil

Bitte um Unterstützung bei EU-Plänen zur Pflanzenschutzreduktion

Die Landwirte machten Klingbeil die regional dramatischen Auswirkungen der aktuell diskutierten Pauschalverbote in „sensiblen“ Gebieten deutlich. Ein Großteil dieser Schutzgebiete aus dem Wasser- und Naturschutzrecht würden nun zu Verbotszonen erklärt. Insbesondere in Niedersachsen suche man jedoch den kooperativen Ansatz, wie zum Beispiel den Niedersächsischen Weg. Im Rahmen des Niedersächsischen Weg seien Reduktionsziele von bis zu 25 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel bis zum Jahr 2030 vereinbart worden, betonten die Vertreter der Landwirtschaft. Zu diesen Zielen bekenne sich die Landwirtschaft ausdrücklich. Man müsse dort einsparen, wo es wirtschaftlich tragbar sei. Unternehmerische Entscheidungen müssen möglich bleiben, forderten sie.

Gerade in der Kartoffelanbauregion Nordostniedersachsen würden die aktuellen Pläne fatale Folgen für die Betriebe haben, so die Vertreter der Landwirtschaft. Eine Umstellung auf die Produktion biologischer Waren biete hier keine Alternative. Der Markt für einige Produkte ist derzeit angespannt und würde durch die Pläne der EU stark überfrachtet werden. Das gleichmäßig dynamische Wachstum von Angebot und Nachfrage würde durch die politische Entscheidung stark zum Nachteil der Biolandwirtschaft gestört werden. In der Folge all dessen stehe eine massive wirtschaftliche Benachteiligung konventionell, aber auch ökologisch wirtschaftender Betriebe, bis hin zur Abwanderung der Produktion zu befürchten.

Der SPD-Chef signalisierte Verständnis für die Bedenken der Landwirte. Klingbeil werde sich dafür einsetzen, dass das Anliegen sowohl bei weiteren politischen Entscheidungsträgern Gehör finden und bei Folgeterminen zum Thema gemacht werden muss. Die Vertreter der Landwirtschaft konnten Klingbeil deutlich machen, dass schnelles Handeln erforderlich ist, da in Kürze auf EU-Ebene darüber entschieden wird.

Im Gespräch mit Lars Klingbeil waren Carsten Hövermann (stellvertretender BVNON-Vorsitzender Lüneburg), Robert Rippke (Vorstandsmitglied BVNON), Dr. Jürgen Grocholl (Landwirtschaftskammer, Leiter Bezirksstelle Uelzen), Jochen Oestmann (Kreislandwirt, Vorsitzender Landvolk Lüneburger Heide), Henning Jensen (Geschäftsführer Landvolk Lüneburger Heide) sowie Andreas Meyer (Leiter Kartoffelversuchsstation Dethlingen), Alexander Kasten (Geschäftsführer Landvolk Rotenburg), Martin Rave (Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft), Peter Niemann, (Förderungsgemeinschaft der Kartoffelwirtschaft e. V.)

Hintergrund:
Der Verordnungsentwurf der EU sieht in „sensiblen Gebieten“ ein Totalverbot von Pflanzenschutzmitteln vor. Ausnahmen sollen lediglich möglich sein, wenn „behördlich nachgewiesene Voraussetzungen“ erfüllt sind (z.B. keine Beeinträchtigung des ökologisch sensiblen Gebietes). Ausnahmen gelten nach aktuellem Diskussionsstand jeweils für 3 Jahre. Weder die Ausnahmeregelung noch der Zeithorizont stellen für die Landwirt*innen eine verlässliche Planungsgrundlage für die betriebliche Ausrichtung dar. Der „behördliche Nachweis“ stellt für die Branche ein unkalkulierbares Risiko in der nationalen Auslegung und Umsetzung im Land Niedersachsen sowie den Behörden der Landkreise dar. Es drohen weitere bürokratische Hürden.

Position der Landwirtschaft - „Innovation statt Verbote“
Die Landwirtschaft spricht sich gegen ein Totalverbot aus und plädiert für Regulierungsmechanismen, die die unternehmerische Entscheidung zulassen. Die Reduktionsziele können in jenen Kulturarten erreicht werden, in denen dies wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist. In der Landtechnik wird hierzu bereits seit Jahren mit Verfahren wie Bandspritzung und Einzelpflanzenbehandlung mittels punktgenauer Applikation auf eine starke Reduzierung des Mittelaufwandes hingearbeitet. Mit sensorgestützter moderner Landtechnik und angepassten Methoden im Ackerbau eröffnen sich nunmehr innovative Möglichkeiten, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln noch weiter stark zu reduzieren.

Es gibt bereits jetzt wirksame nationale Regulierungsmechanismen für den Schutz „ökologisch sensibler Gebiete“. Mit dem niedersächsischen Weg geht man hierüber hinaus und verfolgt kooperativ eine Reduktion unter Mitnahme der Betriebe. Die Landwirtschaft befürwortet ausdrücklich diesen kooperativen Ansatz.

Quelle: Bauernverband Nordostniedersachsen (BVNON)

14.11.2023
Mindestlohn und Minijob-Grenze

sollen zum 1. Januar 2024 steigen

Ab dem 1. Januar 2024 steigt der Mindestlohn voraussichtlich auf 12,41 Euro brutto pro Stunde. Die Mindestlohnkommission hat diese Erhöhung vorgeschlagen. Aktuell liegt der gesetzliche Mindestlohn bei 12 Euro pro Stunde.

Allen Beschäftigten ist mindestens der Mindestlohn zu zahlen. Er gilt also nicht nur für Arbeitnehmer*innen mit einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung, sondern auch für Minijobber*innen. Die monatliche Verdienstgrenze im Minijob – auch Minijob-Grenze genannt – ist dynamisch und orientiert sich am Mindestlohn. Wird der allgemeine Mindestlohn erhöht, steigt auch die Minijob-Grenze. Diese erhöht sich ab Januar 2024 voraussichtlich von 520 Euro auf 538 Euro monatlich. Die Jahresverdienstgrenze würde sich entsprechend auf 6.456 Euro erhöhen.

09.11.2023
Aktuelle Vorschläge bedrohen Existenzen und Erträge

Landvolk koordiniert Widerstand gegen die mögliche Abstimmung zu SUR-Vorgaben

Als „Mogelpackung“ bezeichnet Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies die in den Fachausschüssen des Europäischen Parlaments (EP) erzielten Kompromisse bezüglich der künftigen Vorgaben zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln („Sustainable Use Regulation“, SUR). „Monatelanger Protest und wissenschaftlich fundierte Gegenargumente haben bei einem Teil der EU-Parlamentarier leider wenig genützt“, stellt Hennies fest. Die aktuellen Vorschläge der EU zur Pflanzenschutzmittel-Regulierung würden dem „Niedersächsischen Weg“ die finanzielle und administrative Grundlage entziehen und viele Landwirt*innen ruinieren.

„Wir können und wollen weniger chemische Pflanzenschutzmittel als in der Vergangenheit einsetzen, auch wenn wir einen europaweiten Verzicht von 50 Prozent wegen der damit verbundenen Auswirkungen nicht für sinnvoll halten. Vollständig indiskutabel sind für uns die darüberhinausgehenden Verbote für so genannte ‚empfindliche Gebiete‘, die nach den aktuellen Plänen des Parlaments mindestens 25 Prozent des Ackerlands und 45 Prozent des Dauergrünlands in Niedersachsen umfassen“, bekräftigt der Landvolkpräsident und ruft die Berufskolleg*innen dazu auf, sich auf allen politischen Ebenen Gehör zu verschaffen und vor den Folgen der überzogenen Vorgaben zu warnen.

Das von der Kommission vorgeschlagene absolute Verbot der Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel (PSM) in diesen Gebieten soll zwar geringfügig gelockert werden, indem die im Ökolandbau zugelassenen Mittel dort weiter zulässig bleiben sollen. Insbesondere der Anbau von Kulturen wie Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Obst und Gemüse wäre massiv betroffen, aber auch Getreide und Futtermittelanbau würden teilweise sehr starke Ertrags- und Qualitätseinbußen hinnehmen müssen.

„Aus Sicht des Ökolandbaus ist es wichtig und richtig, dass PSM mit Zulassung im Ökolandbau von geplanten Totalverboten in den so genannten empfindlichen Gebieten ausgenommen werden“ erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Ökolandbau im Landvolk Niedersachsen, Carsten Bauck. Konventionelle Betriebe dürften in diesen Gebieten aber durch diese Hintertür nicht zu ökologischer Bewirtschaftung gezwungen werden, so die einhellige Meinung im Ökoausschuss. „Ökolandbau geht nur freiwillig und aus Überzeugung. Andernfalls drohen Richtlinienbrüche aus Unkenntnis und mangelnder Erfahrung“, warnt Bauck. Der Anteil an ökologischer Landwirtschaft müsse zusammen mit dem Markt wachsen; politisch getriebene Zwangsumstellungen führten zu unnötigen Verwerfungen. Die schon jetzt schwierige Marktsituation darf nach Ansicht des Ausschusses nicht künstlich verschärft werden. Die Förderfähigkeit für Ökolandbau in sensiblen Gebieten muss weiterhin gegeben sein.

Nach der Abstimmung im EU-Planum am 22. November muss es noch zu einer Einigung zum Entwurf mit den Mitgliedstaaten kommen. Dann könnten die pauschalen Verbote in den empfindlichen Gebieten schon Ende 2024 in Kraft treten, teilt das Landvolk mit. Mit Befremden reagiert der Verband darauf, dass die EU-Kommission im Nachhinein ein Dialogformat mit den Landnutzern einrichten möchte. „Wir können das nur als Hinhaltetaktik der scheidenden Kommission bewerten, weil es den Verantwortlichen in Brüssel dämmert, dass man spätestens bei der SUR beim ‚Green Deal‘ überzogen hat“, kommentiert Hennies diesen Vorschlag.

Aktuelles aus dem Landesverband

03.05.2024
QS: Verpflichtendes Salmonellenmonitoring für Schlachtbetriebe
Geflügel

Im Jahr 2023 initiierte der QS-Fachbeirat Geflügel ein Pilotprojekt, um die Ergebnisse aus dem Salmonellenmonitoring Geflügel in einer zentralen Datenbank zu erfassen, ähnlich wie bereits bei Mastschweinen. Etwa die Hälfte der Schlachtbetriebe beteiligte sich an diesem Pilotprojekt und lieferte Daten. Dies ermöglicht künftig einen branchenweiten Überblick über das Salmonellengeschehen in Geflügelmastbetrieben. Die ersten Ergebnisse sind positiv: Die gemeldeten und von QS ausgewerteten Daten zeigen wenige bis keine kritischen Salmonelleneinstufungen in Schlachtpartien von Masthühnern und Mastputen. Um die Datengrundlage zu verbessern, die Aussagekraft der Auswertungen zu erhöhen und einen vollständigen branchenweiten Überblick über das Salmonellengeschehen zu ermöglichen, plant der QS-Fachbeirat Geflügel eine verpflichtende Meldung der Salmonellenergebnisse jeder Schlachtpartie durch alle Schlachtbetriebe im QS-System. Die Pflicht zur Meldung soll jedoch erst ab Mitte Juli 2024 greifen, um den Schlachtunternehmen genügend Zeit für die Umsetzung der erforderlichen technischen Voraussetzungen zu geben.

03.05.2024
HPAI-Geschehen in Europa
Geflügel

Im März 2024 wurden in Europa im Vergleich zum Vormonat deutlich weniger Fälle von hochpathogener Aviärer Influenza (HPAI) sowohl bei Wildvögeln als auch bei Nutzgeflügel gemeldet. Europaweit ist die Zahl der Ausbrüche in Geflügelhaltungen von 65 Fällen im Februar auf nur noch 6 sehr deutlich gesunken. Bulgarien und Polen meldeten je zwei Ausbrüche, während Schweden und Rumänien jeweils einen Fall verzeichneten. Auch bei den Wildvögeln waren im Vergleich zum Vormonat weniger Tiere betroffen: Dänemark meldete insgesamt nur noch zwölf Fälle, während Frankreich einen weiteren Fall an der Atlantikküste verzeichnete, Österreich und Belgien meldeten jeweils einen Fall, Schweden und Kroatien zwei. Des Weiteren waren Polen und Rumänien mit je vier Fällen betroffen, während Slowenien, Moldau und Tschechien jeweils einen Fall verzeichneten. Trotz des Rückgangs der monatlichen Fallzahlen ist die Gefahr noch nicht gebannt, da die Viruszirkulation unter den Wildvögeln bestehen bleibt, was weiterhin ein Risiko für Einträge in Geflügelhaltungen darstellt. Es wird vermutet, dass der Höhepunkt der Epidemie möglicherweise erreicht wurde, jedoch muss diese Annahme noch in den kommenden Monaten bestätigt werden. Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelhaltungen, Tierparks und Zoos sollten daher weiterhin dringend überprüft und gegebenenfalls optimiert werden. Direkte oder indirekte Kontaktmöglichkeiten zwischen Geflügel und wildlebenden Wasservögeln oder natürlichen Gewässern sollten vollständig vermieden werden, um eine Einschleppung zu verhindern. Aufstallungsgebote bleiben eine hochwirksame Maßnahme zur Minimierung der Exposition von Geflügelhaltungen, so die abschließenden Empfehlungen des Radar Bulletins Tierseuchen zu den Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen.

02.05.2024
Herdenschutz im Fokus – Einladung zum 1. Echemer Zauntag
Milch und Rind

(LWK Niedersachsen) Bundesweite Herdenschutz-Veranstaltung am 07.06.2024 von 10-19 Uhr auf dem Gelände des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums in 21379 Echem (Kreis Lüneburg).

Das Team der Herdenschutzberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen plant einen Tag rund um den Herdenschutz zu dem bundesweit eingeladen wird. Der Eintritt ist kostenfrei.

Firmen werden Materialien und Techniken für Zaunbau und -unterhaltung vorstellen sowie im Außenbereich die praktische Umsetzung demonstrieren. Als Rahmenprogramm wird es eine Vortragsreihe rund um die Wolfsprävention in der Weidetierhaltung und weitere verwandte Themen geben.

Nutzen Sie die Gelegenheit sich über Maßnahmen des Herdenschutzes und die Pflege von Zäunen zu informieren und kommen Sie mit den hier vertretenen Firmen, Berufskollegen, Beratern und selbstverständlich den Referenten und Verbandsvertretern ins Gespräch!

02.05.2024
QM-Futtermittelvereinbarung: Ende der Übergangsfrist
Milch und Rind

(QM-Milch/ Landesvereinigung der Milchwirtschaft) Seit dem 1. Januar 2024 gilt über den QM-Standard die überarbeitete QM-Futtermittelvereinbarung. Wichtige Bestimmungen des Informationsaustauschs in Ereignisfällen sind von hoher Relevanz für Futtermittelhersteller und -händler und treten nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten am 01. Juli 2024 in Kraft.

Die Überarbeitung bringt wichtige Änderungen und Aktualisierungen mit sich, die darauf abzielen, die Sicherheit und Qualität von Futtermitteln im QM-Milch-System weiter zu verbessern. Mit dem Ende der Übergangsfrist tritt am 1. Juli 2024 auch das verbesserte Kontroll- und Warnsystem in Ereignisfällen in Kraft.

Die Futtermittelfirmen werden daher in den nächsten Wochen an ihre Kunden herantreten, um zu klären, ob sie Milcherzeuger sind und am QM-Milch-System teilnehmen. Außerdem werden sie sich das Einverständnis zur Weitergabe der VVVO-Nummer im Rahmen des Kontroll- und Warnsystems einholen. Die Weitergabe kommt ausschließlich bei Auffälligkeiten in den Futtermitteln zum Tragen (siehe oben, Meldewesen im Ereignisfall). Dies hat den Vorteil, dass die Molkereien beim Auftreten von Kontaminanten im Futtermittel (z. B. Aflatoxin) schnell und gezielt Milchuntersuchungen einleiten können. Dadurch besteht sowohl für Milcherzeuger als auch für Milchverarbeiter schnell Klarheit über eine eventuelle Betroffenheit und es kann entsprechend reagiert werden. Eine möglichst schnelle Umsetzung ist im Sinne aller Milcherzeuger und der von ihnen belieferten Molkereien und hilft nicht nur dem einzelnen Landwirt. Wir möchten alle Milcherzeuger bitten, sich daran zu beteiligen. Wegen ihrer Bedeutung werden diese Anforderungen Bestandteil des QM-Milch Standards werden.

30.04.2024
ASP: Schweiz trifft Vorsorge
Schwein

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt ein wachsendes Risiko für die Schweiz dar, da der bisher nördlichste Nachweis in Italien nur etwa 60 km von der Grenze entfernt erfolgte. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie die Kantonstierärzte haben Vorbereitungen für einen möglichen Ausbruch der Seuche getroffen. Die ASP-Bekämpfungsstrategie umfasst im Wesentlichen drei Maßnahmen: Einrichtung eines Rückzugsraums für Wildschweine, Auffinden und Beseitigen von Wildschweinkadavern und bei Bedarf intensive Bejagung. Kantone können den Zugang zu gefährdeten Waldgebieten einschränken und das Wegwerfen von Essensresten sowie das Verlassen von Waldwegen verbieten. Allgemeines Jagdverbot und Leinenpflicht für Hunde sind möglich. Eine verantwortungsvolle Abfallwirtschaft ist wichtig, um die Übertragung von ASP durch entsorgte Essensreste zu verhindern. Ein Schutzzaun an der schweizerisch-italienischen Grenze, wie in Ostdeutschland, ist aufgrund der Topografie nicht vorgesehen oder durchführbar.

30.04.2024
Italien: ASP auf weitere Provinzen übergesprungen
Schwein

Zum 24. März 2024 beläuft sich die Zahl der Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Italien auf 1.391. Aufgeschlüsselt nach Regionen entfallen auf Ligurien 748 und auf das Piemont 643 Fälle. Nun haben auch die Provinzen Asti und La Spezia ihre ersten Fälle in den Gemeinden Calamandrana und Varese Ligure gemeldet. Damit hat sich die Zahl der Gemeinden, in denen mindestens ein ASP-Fall aufgetreten ist, auf 144 erhöht.

30.04.2024
Deutschland steigert Schweinefleischexporte minimal
Schwein

(AMI) Die deutschen Schweinefleischexporte inkl. Nebenprodukte stiegen im Januar und Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,7 % auf etwa 360.000 t. Während die Lieferungen in EU-Länder leicht zurückgingen, erhöhten sich die Exporte in Drittländer um deutliche 12,3 %. Über einen längeren Zeitraum waren besonders die Exporte in Drittstaaten stark gesunken. Innerhalb der EU gehen 83 % der deutschen Exporte nach Italien und die Niederlande. Beide Länder erhielten im Vergleich zum Vorjahr wesentlich weniger Schweinefleisch aus Deutschland. Unter den Drittländern verzeichnete das Vereinigte Königreich die höchsten Importe mit einem Anstieg um 6,2 %. Aufgrund des leicht rückläufigen Schweinebestandes und höheren Schlachtzahlen steht etwas mehr Schweinefleisch für den Export zur Verfügung, weshalb die Ausfuhren in diesem Jahr leicht gesteigert werden konnten. Jedoch bleibt der Handel mit einigen Drittstaaten aufgrund der ASP in Deutschland weiterhin eingeschränkt.

30.04.2024
Erste Notierungen geben nach
Schwein

(AgE) Die Schlachtschweinenotierungen in der EU blieben Ende April größtenteils stabil, jedoch gab es vereinzelt leichte Rückgänge. Dies ist hauptsächlich auf eine geringere Nachfrage zurückzuführen sowie auf bevorstehende Feiertage, die zu reduzierten Schlachtungen führen. Einige Schlachtunternehmen in Dänemark und teilweise in den Niederlanden senkten ihre Ankaufspreise leicht, um ihre Margen zu verbessern. In Italien geriet die Leitnotierung unter Druck, durch das Vorrücken der ASP auf die Produktionsgebiete von Parmaschinken. In Deutschland konnten die großen Schlachtunternehmen ihre Forderung nach einer Notierungssenkung nicht durchsetzen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch räumte ein, dass Nachfrageimpulse fehlten, doch könnten alle Mastschweine verkauft werden. Die Wettervorhersage deutet auf grillfreundlicheres Wetter hin, was eine Zunahme der Fleischnachfrage erwarten lässt.