Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

10.10.2022
Kreisleistungspflügen in Kirchlinteln

Jannis Meyer siegt

Auf den Ackerflächen der Rinderzucht Weiß KG Kirchlinteln wurde am vergangenen Freitag fleißig gepflügt, denn das alljährliche Kreisleistungspflügen stand wieder an.

Die 16 Teilnehmer*innen mussten mit Präzision vorgehen, um die Schiedsrichter, Kreislandwirt Jörn Ehlers, Hans-Werner Heidemann von der Deula in Nienburg und Michael Podehl, Landwirt in Oyten, zu überzeugen. Sauberes Unterpflügen des Bewuchses, gleichmäßige Einhaltung der Arbeitstiefe, gleich hohe und breite, möglichst schnurgerade Furchen, keine Löcher und Erstaufwürfe im gepflügtem Feld und eine gute Krümelung waren die Kriterien. Akribie zahlte sich aus, denn die drei Besten nehmen im kommenden Jahr am Landesentscheid teil.

Ein schön gepflügtes Feld musste es am Ende sein. Das hört sich zwar einfach an, ist aber eine ernste Sache und erfordert viel Übung. Denn trotz des Einsatzes von GPS in den modernen Maschinen sollten die angehenden Landwirt*innen das Pflügen schon noch beherrschen. Das meinte auch Bernd Helms, der zuständige Ausbildungsberater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Damit war auch Sinn und Zweck des jährlichen Leistungspflügens erklärt: ein landwirtschaftlicher Wettkampf, bei dem Genauigkeit und Präzision entscheidend sind.

Jannis Meyer konnte den Sieg vor Georg und Finn Fischer für sich entscheiden.

22.09.2022
Jetzt kostenlose Plakate oder Banner sichern

& ein Zeichen für die Landwirtschaft setzen

Wie bereits in den letzten beiden Jahren möchten wir auch in diesem Herbst mit den Plakaten und Bannern vom Verein „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ ein Zeichen setzten und auf den Wert und die Relevanz der heimischen Landwirtschaft aufmerksam machen.

Mitglieder die einen geeigneten Platz für ein Plakat oder ein Banner haben, z.B. an der Scheune in direkter Nähe zu vielbefahrenen Straßen oder häufig genutzten Wanderwegen, mögen sich gerne bis zum 04. Oktober bei Wanja Sievers vom Landvolkkreisverband melden: E-Mail: sievers@landvolk-row-ver.de I Tel.: 01623149845. Hierbei möchten wir sowohl bestehende Plakatflächen mit alten Motiven durch neue Motive ersetzen, als auch neue Standorte aktivieren. Die Bereitstellung und der Versand der Materialien ist für unsere Mitglieder kostenfrei.

Wir bieten die im Anhang befindlichen Motive im Format für kleine Bauzäune (205 x 172cm) an. Weiterhin werden wir die Motive auch als Poster (Papier / Indooranwendung) im Format DIN A1 bereitstellen.

Bei Interesse freuen wir uns über Kontaktaufnahme.

13.09.2022
Diskussion zur Landtagswahl

Landtagskandidat*innen widmen sich der Landwirtschaft

Mitte September fand anlässlich der Landtagswahlen im Oktober eine weitere Podiumsdiskussion zum Thema Landwirtschaft mit den Landtagskandidat*innen aus dem Wahlkreis 61 (Verden) statt. Eingeladen hatten der Landvolk-Kreisverband Rotenburg Verden sowie der LsV (Land schafft Verbindung) in die gemütlich hergerichtete Scheune von Henning Müller in Kirchlinteln (Deelsen). Während die AFD durch Abwesenheit glänzte stellten sich die Landtagskandidat*innen von CDU, FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der Linken und den Freien Wählern den Fragen aus dem Publikum sowie den Fragen von den Moderatoren Jörn Ehlers, Vorsitzender des Landvolkkreisverbandes Rotenburg-Verden, und Thorsten Martius vom LsV.

Gleich zu Beginn erhielten die Kandidat*innen die Gelegenheit ihre Position in einem Eingangsstatement deutlich zu machen:

„Wir haben nicht nur 82 Mio. Bundestrainer, die alle zwei Jahre zur EM und WM wissen, ob man mit dreier oder vierer Kette spielen soll, sondern auch 82 Mio. Bundesbürger die alle denken zur Landwirtschaft gehört lediglich dazu, dass man Traktor fahren kann oder eine Kuh melken kann.“, so die Erfahrung von Christoph Pein von der FDP. Für klare und faire Rahmenbedingungen soll laut Pein neben weniger Bürokratie und mehr Innovation eine Politik sorgen, die sich nicht an vermeintlichen Verbraucherwünschen orientiert.

„Konventionell oder Öko, wir sitzen alle im gleichen Boot und haben im Grunde genommen mehr oder weniger die gleichen Interessen!“, lautet das Eingangsstatement der Verdener CDU-Landtagskandidatin Hella Bachmann. Durch die Ampel-Koalition sieht sie die landwirtschaftlichen Interessen massiv in Gefahr: „Es werden uns immer wieder Knüpel zwischen die Beine geworfen und wenn es so weitergeht, werden wir alles importieren müssen. Von daher bin ich der Meinung, ist z.B. das Vier-Prozent-Stillegungsziel eine Sache, die überhaupt nicht geht!“, so Bachmann.

„Mein Kernanliegen ist dieses Miteinander, das wir mit dem Niedersächsischen Weg erreicht haben. Dass eben Naturschutzinteressen und die Interessen von Landwirt*innen gemeinsam miteinander verhandelt werden und man gemeinsam zu Lösungen kommt.“, betont die SPD-Kandidatin aus Verden Dörte Liebetruth. Als Sozialdemokratin sei ihr zudem wichtig, dass es für gute Lebensmittel auch faire Preise gibt.

Maik Smidt, der Verdener Kandidat von den Linken fordert: „Bauernland in Bauernhand“ und „sich nicht von den Lebensmittelkonzernen jagen zu lassen“. „Aus meiner Sicht ging es den Bauern auch bereits vor der jetzigen Kriese nicht super, vielleicht wird es mal Zeit linke Impulse reinzubringen.“, meint Smidt.

„Was mir am Herzen liegt sind die 90 Prozent, die sagen sie wollen mehr ausgeben für Bio, für artgerechte Haltung, greifen dann aber doch zu den Billigprodukten.“, sagt Ina Sander von den Freien Wählern. Die Steuerfachangestellte sieht die Lösung in einer Angleichung der Preise. Wie sich diese umsetzten lasse, darüber müsse man sich allerdings noch Gedanken machen.

Lennart Quiring von Bündnis 90/Die Grünen ist die Dialogbereitschaft ein großes Anliegen und hofft bei der Podiumsdiskussion Verständnis für die Position seiner Partei wecken zu können. Die Positionspapiere des Landvolks habe er vor der Veranstaltung aufmerksam gelesen und findet: „Es deckt sich eigentlich doch ganz schön viel.“ Bei den verschiedenen landwirtschaftlichen Themen des Abends, wie z.B. der Wunsch nach einer flächengebundenen Tierhaltung, zeigen sich jedoch deutliche Differenzen. Besonders bei dem Thema Nitrat wird es dann auch im Publikum lauter.

Neben der Tierhaltung und der Roten Gebiete, waren weitere Themen des Abends die Trinkwasserförderung, Pflanzenschutzmittel und der Wolf.

12.09.2022
Kirche trifft Landwirtschaft

Einen spannenden und interessanten Nachmittag erlebten die Kirchenvertreter*innen und Vertreter*innen des Landvolk Bezirksverbandes Stade bei ihrem alljährlichen Treffen zwischen Kirche und Landwirtschaft auf dem Rittergut von Hammerstein in Bockel. Als Referent konnte der Agrarexperte Klaus John gewonnen werden, der einen beeindruckenden Einblick in seine Arbeit und sein Leben in Russland gab.

Als neuer Bezirksvorsitzender freute Alexander von Hammerstein sich, die Gäste zu der Veranstaltung „Kirche trifft Landwirtschaft“ auf seinem Hof in Bockel willkommen zu heißen. In seiner Begrüßung erzählte er, dass bereits vor 15 Jahren aus einer Bierlaune heraus, die Idee entstand, eine Biogasanlage aufzubauen, an dessen Fernwärmenetz auch das damalige Rehazentrum mit 350 Betten angeschlossen werden sollte. „Es war damals eine teure Schnapsidee, die sich aber gerade in der heutigen Zeit bewährt hat.“

Als Schweinemäster konnte er den Besucher*innen berichten, dass er gerade erst vier Stunden am Veredelungsausschuss teilgenommen habe. „Vier Stunden gab es nur negative Nachrichten.“ Insbesondere die Afrikanische Schweine Pest (ASP) bereite den Landwirten nach wie vor große Sorgen und Probleme.

Über die aktuelle Situation der Milchviehhalter*innen berichtete der Vorsitzende des Landvolk Kreisverbandes Wesermünde, Jan Heusmann. Als Weidetierhalter wies er auf die Wolfsproblematik hin. So seien die Jäger*innen bei der letzten Druckjagd angehalten worden, Wolfssichtungen sofort per Handy zu melden: 15 Wolfssichtungen kamen am Ende zusammen. Die große Anzahl der Wölfe und die zunehmenden Wolfsrisse hätte den damaligen Wolfsberater Hermann Kück so sehr schockiert, dass dieser sein Amt niederlegte. „Die Medien berichten gar nicht mehr über alle Wolfsrisse, es ist eine erschreckende Normalität eingetreten.“

Und obwohl die Produktions- und Betriebskosten gestiegen seien, hätten die Milchbauern und Milchbäuerinnen momentan noch ein auskömmliches Einkommen. „Aber wir merken auch, die Produktion wird nicht gesteigert, es herrscht eine große Verunsicherung bei den Kostensteigerungen.“ Insbesondere die Biobauern und Biobäuerinnen erlebten gerade einen Umschwung. Aufgrund sinkender Nachfrage seien hier die Preise deutlich gesunken. Für die Obstbauern und Obstbäuerinnen im Alten Land war es ein sehr gutes Jahr, berichtete Johann Knabbe als Vorsitzender des Landvolkbauernverbandes Stade. Doch auch diese seien in großer Sorge. Der Anstieg des Mindestlohnes und die steigenden Strompreise würden die Personal- und Betriebskosten explodieren lassen. „Bei vielen steht die Überlegung im Raum im nächsten Jahr die Bäume nicht mehr zu ernten. Das ist wirklich dramatisch.“

Von einem Tag auf den anderen änderte sich das Leben des deutschen Agrarexperten Klaus John schlagartig. Bis zum 24. Februar 2022 lebte der Niedersachse 13 Jahre in einem russischen Dorf nahe der ukrainischen Grenze. Von 2008 bis 2019 arbeitete er zunächst als Crop Manager Prodimex und später als Leiter eines Modellbetriebes von Kamenka Prodimex. Bereits 2014 machte er sich mit seiner Firma agriXpert selbstständig, die Studienreisen nach Russland organisierte.

Der Landwirtschaftssektor in Russland sei mit der deutschen Landwirtschaft nicht zu vergleichen, betonte John. Prodimex, das zweitgrößte Unternehmen Russlands, würde eine Fläche von 900.000 ha bewirtschaften. Das seien zwei Drittel der gesamten Ackerfläche in Niedersachsen. Noch größer sei das Unternehmen Miratorg der Brüder Alexander und Viktor Linnikow, die 1.047.000 ha ihr Eigen nennen. „Diese Unternehmen sind mit Milliardenhilfen des Staates aufgebaut worden. Es herrscht Korruption ohne Ende. Doch wie sollen die riesigen Schlachthöfe und Molkereien mit den westlichen Sanktionen überleben?“ Zudem sei seit den 90er Jahren nicht mehr in die Ausbildung investiert worden, es fehle also zunehmend an qualifizierten Landwirt*innen. „Der Agrarsektor in Russland ist aber so groß, dass wir den nicht vergessen dürfen, gerade auch in Hinsicht auf die Welternährung.“ Nach dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine habe er sich dazu entschieden, dass Land zu verlassen. „Am meisten hat es mich geschmerzt, dass es plötzlich Barrieren zwischen meinen russischen Freunden und mir gab.“ Aber wenn man täglich aus den Medien eine andere Geschichte zu hören bekäme, könne man es den Russen nicht verübeln, dass sie hinter ihrem Land stünden.

Er forderte dennoch, weiterhin einen faktenbasierten Dialog mit Russland aufrechtzuerhalten. „Wir haben eine globale Verantwortung für das Wohl aller Menschen. „Deswegen ist es wichtig, sich auf unsere Resilienz zu besinnen und sich nicht von unserer Aufgeregtheit lenken zu lassen.“ Denn trotz aller Sorgen bezüglich Inflation, Strom- und Gaspreise dürften wir nicht vergessen, dass es Deutschland insgesamt sehr gut ginge. Deswegen sei es wichtig, sich manchmal daran zu erinnern, „ja, es kommen große Herausforderungen auf uns zu“, aber die Menschen in der Ukraine stünden vor dem Nichts und in Afrika drohe eine der größten Hungersnöte. „Hoffnung machen mir die Gespräche mit jungen Menschen, die positiv in eine friedliche globale Welt blicken.“

In seiner Andacht ging der Regionalbischof des Sprengels Stade Hans Christian Brandy auf das Erntedankfest ein, das in diesem Jahr nicht unbeschwert gefeiert werden könne. Nach dem ersten Schock über die Nachrichten des russischen Angriffskrieges, sei bei einigen eine gewisse Gewöhnung eingetreten. „Aber wir dürfen uns nicht an das himmelschreiende Unrecht dieses Krieges gewöhnen und an das Leid der Menschen in den Kriegsgebieten“, forderte Brandy.

Alles was früher als selbstverständlich angesehen wurde, wie Gesundheit, Friede, Wohlstand, sei heute plötzlich nicht mehr selbstverständlich. „Vor zwei Generationen war es völlig normal, dass es nicht überall im großen Haus warm war. Aber wer hätte gedacht, dass wir das noch mal erleben.“

Gerade in dieser Zeit sei es umso wichtiger, dass Erntedankfest zu nutzen, innezuhalten und festzustellen, dass es uns trotz alle Lasten immer noch gut gehe. Es sei außerdem wichtig auch Gott nicht zu vergessen. „Das ist vielleicht die Pointe des Erntedankfestes. Alles was ihr habt und seid, was ihr erntet, ja, natürlich ist das viel menschliche Arbeit und Kunstfertigkeit. Aber es ist doch auch immer noch Gabe eines anderen, ist ein unverfügbares Geschenk.“ Für ihren wichtigen Beitrag für unsere Ernährung wie für den Erhalt der Kulturlandschaft richtete Hans Christian Brandy den anwesenden Landwirt*innen seinen ausdrücklichen Dank aus. „Wer dankbar ist, weiß die Dinge, die er hat, mehr zu schätzen. Studien haben gezeigt, dass dankbare Menschen sogar optimistischer, vitaler und gesünder sind als andere.“ Zudem ändere ein dankbares Leben unser soziales Verhalten. „Dazu kann der Glaube eine große Hilfe sein. Wer sich von Gott gehalten und getragen weiß, der kann den Widrigkeiten besser widerstehen.“ Der Regionalbischof bat darum, immer auch an den Nächsten zu denken. Sei es an die Menschen in der Ukraine, die Geflüchteten oder auch diejenigen, die durch die Preiserhöhungen wirklich in Not geraten - diese Menschen benötigten unsere Hilfe. „Für all das ist es gut, Halt und Orientierung in Gott zu haben. Dafür ist es gut, Gott nicht zu vergessen, und dankbar die Augen offen zu halten für das, was er schenkt. Nicht nur am Erntedankfest.“

07.09.2022
Online-Seminar: Bioenergie aus der Landschaftspflege

„Eigene Vielfalt. Gemeinsam zum Biotopverbund mit Naturschutz & Landwirtschaft“

Seit April 2021 führt das Landvolk in Kooperation mit dem BUND Niedersachsen, der Landwirtschaftskammer und der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen das Projekt „Eigene Vielfalt. Gemeinsam zum Biotopverbund mit Naturschutz & Landwirtschaft“ durch. Mit dem Projekt soll in drei Modellregionen der Biotopverbund durch Gehölze gefördert werden.

Die landschaftsgerechte Pflege von Wegrainen mit ihren Hecken und Kräutersäumen ist ein Arbeitsschwerpunkt des Projektes. Im Hinblick auf eine biodiversitätsfördernde Pflege und Entwicklung wird auch die Nutzung des anfallenden Landschaftspflegematerials diskutiert. Eine entsprechende Verwertung ist eine Herausforderung, der sich die unterschiedlichen Nutzer*innen der Landschaft gegenübersehen.

Im Online-Seminar „Bioenergie aus der Landwirtschaftspflege“ soll die Bedeutung von Landschaftspflegematerial für die Energiewende dargestellt und Praxisbeispiele vorgestellt werden. Forschungsorientierte Modelle zu Grenzen und Möglichkeiten sowie ökonomische Perspektiven sollen ein umfassendes Bild der Herausforderungen schaffen und Lösungsansätze skizzieren.

Die Veranstaltung soll als Fortbildung für Biodiversitätsberater*innen nach der ELER-Fördermaßnahme „Beratung zur Verbesserung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EB)“ anerkannt werden. Das Seminar findet am Donnerstag, 13. Oktober 2022, von 10 bis 17 Uhr per Zoom statt. Wir bitten Interessierte um verbindliche Anmeldung bis zum 06.10.2022 per Mail an jakob.klucken@nds.bund.net.

07.09.2022
Kurs AgrarBüromanager*in

startet in Bremervörde

An der Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer in Bremervörde startet am 27. September 2022 ein Kurs „AgrarBüromanagerin“ als Präsenzveranstaltung. Die Teilnehmer*innen erhalten an 10 Seminartagen Kenntnisse rund um die Büroarbeit und die mit ihr verbundenen Abläufe. Außerdem erwerben sie Einblicke in die Bereiche Agrarförderung, soziale Absicherung und Vertragsrecht. Weitere Themen sind die landwirtschaftliche Buchführung und EDV. Eigene Erfahrungen im landwirtschaftlichen Betriebsbüro sind wünschenswert, Vorwissen wird aber nicht benötigt – nur die Neugierde auf einen erweiterten Blickwinkel hinsichtlich der betrieblichen Abläufe und Strukturen.

Termine: 27.09. – 29.11.2022, jeweils dienstags von 9.30 – 15.30 Uhr in der Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer in Bremervörde

Informationen und Anmeldung zum Seminar bei Heidrun Pergande (04761 9942-106) und online unter Landwirtschaftskammer Niedersachsen webcode 33007521.

05.09.2022
Bitte um einzelbetriebliche Stellungnahme an die EU

Entwurf der Europäischen Union der Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln

Die Europäische Union beabsichtigt, durch einen Verordnungserlass die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in allen „ökologisch empfindlichen“ Gebieten und damit in allen Gebieten, die einem Schutzstatus unterworfen sind, zu verbieten. Dazu hat sie den Entwurf der Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in das Gesetzgebungsverfahren in Brüssel eingebracht. Diese Verbotsabsicht kommt einem Berufsverbot für alle Betriebe gleich, deren Flächen in Schutzgebieten liegen. Es ist ein nicht hinnehmbarer Eingriff in unsere Höfe und die Bewirtschaftung unserer Flächen und bedeutet einen erheblichen Verlust an hochwertigen Lebensmitteln und damit an Einkommen. Es ist ein tiefer Eingriff in unsere Verfassungsrechte, die das Eigentum und unseren Beruf schützen. Daher müssen alle Bäuerinnen und Bauern gemeinsam unabdingbar Stellung gegen diesen Verordnungsentwurf beziehen und seine Beschlussfassung verhindern. Jeder Betrieb sollte daher unbedingt eine eigene Stellungnahme auf den Internetseiten der EU abgeben und darlegen, was diese Verordnung für ihn bedeuten würde.

Jeder Bauer und jede Bäuerin sollte der EU aufzeigen, dass wir nicht klein beigeben, sondern uns gegen fachlich unqualifizierte und die Existenz unser Betriebe bedrohende Ideen wehren und diese realitätsferne Politik ablehnen. Wir haben nachfolgend einige Stichpunkte aufgeführt, die in jede Stellungnahme aufgenommen und je nach Betroffenheit verwendet werden können. Die Stellungnahme muss bis zum 19.09.2022 bei der EU eingehen. Bitte achtet dabei auch darauf, unterschiedliche Stellungnahmen zu schreiben, da nur unterschiedliche Texte gewertet werden. Eine Anleitung des Deutschen Bauernverbandes für die Abgabe der Stellungnahme sowie die Standpunkte des Deutschen Bauernverbandes zu dem Verordnungsentwurf haben wir unseren Mitgliedern mit einem entsprechenden Rundschreiben bereits übersendet.

Stichpunkte:
• In Niedersachsen liegen mehr als 850.000 Hektar, was über 30 % der gesamten niedersächsischen landwirtschaftlichen Fläche entspricht, in den von der Verordnung betroffenen Schutzgebieten und wären damit von einem Verbot betroffen
• Ein finanzieller Ausgleich für das Verbot ist nicht vorgesehen
• Wirksame und praxistaugliche Alternativen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werden nicht aufgezeigt
• Der Anbau behandlungsintensiver Kulturen wie Raps und Zuckerrüben oder Spezialkulturen wie Obst und Gemüse würde in den betroffenen Gebieten wegen der zu erwartenden massiven Ertragsverluste und fehlender effektiver Schädlingsbekämpfungsmethoden in Gänze verschwinden, die Erträge anderer Grundnahrungsmittel wie Getreide und Kartoffeln werden voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen
• Verfassungswidriger Eingriff in die Eigentumsfreiheit und die Berufswahl- und Ausübungsfreiheit
• Drastische Umstellung der Landbewirtschaftung, Mehrarbeit
• Mindererträge
• Bisheriges Engagement im Natur- und Wasserschutz wird „mit Füßen getreten“
• Flächenversiegelung, Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen und Nahrungshabitaten, Lichtverschmutzung oder die allgemeine Umweltverschmutzung mit Müll, Plastik und anderer Chemikalien wird nicht berücksichtigt
• Keine Berücksichtigung von lokal unterschiedlich ausgeprägter Biodiversität, keine Berücksichtigung von natürlichem, lokal unterschiedlich starkem Tier- und Pflanzenvorkommen
• Keine Berücksichtigung unserer niedersächsischen klein strukturierten und daher biodiversitätsfreundlichen Verhältnisse
• Keine Berücksichtigung des Verbraucherverhaltens, das Mehraufwendungen selten, -und in Krisenzeiten insbesondere nicht -, honoriert
• Keine Berücksichtigung der Folgen der verminderten Lebensmittelproduktion: Mindererträge bedeuten auch weniger Lebensmittel; daher wird ein Preisanstieg unausweichlich sein, was zu Lasten finanziell schwächerer Mitbürgerinnen und Mitbürger geht.

Für Rückfragen steht Ihnen unser Geschäftsführer Alexander Kasten gerne unter kasten@landvolk-row-ver.de zur Verfügung.

01.09.2022
Bienenfreunde Verden informieren auf dem Stadtfest in Verden

Die Bienenfreunde Verden, eine Interessen- und Aktionsvereinigung von Imkern, Landwirten und Jägerschaft im Landesverband Hannoversche Imker e.V. sind am 03.09.2022 auf dem Stadtfest in Verden vertreten. Mit dem NEUA- und dem Jägerschaftsmobil sowie Bienenschaukästen etc. informiert die Vereinigung vor Ort und verschenkt zudem Saatgut der „Verdener Fühjahrsblüte“ von 12 bis 18 Uhr. Den Stand finden Sie am Lugenstein / Dom in der Verdener Fußgängerzone.

31.08.2022
Direktvermarktung regionaler Produkte

Treffen mit Barbara Otte-Kinast und Hella Bachmann

Immer mehr Menschen greifen beim Kauf von Lebensmitteln im Supermarkt zu regionalen Produkten. Denn kurze Produktionswege stehen in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Auch viele landwirtschaftliche Betriebe bieten bereits in Hofläden oder Automaten eigens produzierte Ware an. Um das Thema Direktvermarktung ging es daher auch bei einem Treffen in Achim auf dem Hof von Ehler Mindermann. Barbara Otte-Kinast (Niedersächsische Landwirtschaftsministerin) und Hella Bachmann (Landtagskandidatin und Kreisvorsitzende der CDU im Wahlkreis Verden) wollten von regionalen Anbieter*innen wissen, welche Möglichkeiten der Direktvermarktung es bereits gibt und vor welche Herausforderungen die Branche dadurch gestellt wird. Zugegen waren dafür Moritz Armbrust von „Friedhold“ (Anbieter zur Initiierung von Onlinehofläden), Jürgen Luttmann von der Jägerschaft (Initiator der „Waldfleisch-App“), Lina Blohme und Familie (betreiben sowohl Hofladen als auch Regiomat), Katja Schwede vom Landgut Bollen (Vermarktungsgesellschaft für regionale Produkte), Robert Morgan von „Induflex“ (Hersteller einer Mikro-Molkerei) sowie Kreislandwirt und Hofladenbetreiber Jörn Ehlers.

Moritz Armbrust, Friedhold: „Wir bieten Landwirtinnen die kostenlose Erstellung eines Online-Hofladens an. Erst bei Verkauf erhalten wir 5 % vom Nettoumsatz.“ In wenigen Tagen kommt außerdem die App „Support your Farmer“ auf den Markt, über die Kundinnen schauen können, welcher Betrieb in der Region einen Online-Hofladen hat, um dort ganz einfach regionale Produkte zu bestellen. Jürgen Luttmann, Waldfleisch-App: „Wir führen mit unserer App Jäger und Kunden zusammen. Wer frisches Fleisch möchte, kann schauen, welcher Jäger in der Region grad welches hat.“ Durch die Vermarktung der Produkte möchten die Initiatoren der App auch eine größere Akzeptanz der Jägerschaft innerhalb der Gesellschaft bewirken.

Lina Blohme, Hofladen und Regiomat: „Wir haben auf unserem Hof alles auf den Kopf gestellt und setzen nun auf Direktvermarktung und Bioqualität.“ Neben einem Hühnermobil betreibt Familie Blohme auch einen Hofladen sowie den Regiomaten auf dem Hof von Ehler Mindermann. Dort gibt es auch weitere regionale Produkte von anderen Betrieben.

Katja Schwede, Landgut Bollen: „Ich bin als gebürtige Bremerin erschrocken darüber, dass die regionalen Supermärkte die Bollener Knolle nicht kannten.“ Das Landgut Bollen bietet die Vermarktung regionaler Produkte in hiesigen Supermärkten an. Angefangen hat alles mit der Kartoffel, mittlerweile gibt es aber auch Projekte mit Spargel und sogar einen Kartoffel-Gin.

Robert Morgan, Induflex: „Wir möchten back to the roots und haben deshalb die Idee einer Mikro-Molkerei umgesetzt.“ Ziel ist es, dass sich mehrere Milchbauern zusammentun und ihre eigene Milch abfüllen und verkaufen.

Jörn Ehlers, Kreislandwirt und Hofladen: „Leider ist uns in vielen Bereichen die Infrastruktur abhandengekommen. Es gibt kaum regionalen Schlachtereien oder Molkereien, die kleine Mengen für uns Landwirte abfertigen können. Es steckt so viel Potenzial in den Höfen, die Wertschöpfungsmöglichkeiten in Sachen Direktvermarktung sind enorm.“ Leider sehen viele Betriebe das Thema Direktvermarktung noch als Nebenprodukt an, sodass große Player wie Amazon oder hello fresh bereits versuchen, mit Regionalität zu punkten. Und das hat auch einen Grund: „Ich würde mir von der Politik wünschen, die Auflagen und Kosten für die landwirtschaftlichen Betriebe zu verringern, sodass von den regionalen Lebensmitteln auch die hiesige Landwirtschaft profitieren kann. Denn landwirtschaftliche Direktvermarktung ist nicht nur ein Betriebszweig, mit dem sich Geld verdienen lassen sollte, sondern immer auch ein Weg, die Branche positiv in der Öffentlichkeit darzustellen.“

30.08.2022
Gemeinsame Podiumsdiskussionen

zur Landtagswahl

Wie bekannt ist, findet am 09. Oktober 2022 die Wahl zum 19. Landtag von Niedersachsen statt. In Form einer Podiumsdiskussion möchten wir Ihnen gemeinsam mit dem LSV (Land schafft Verbindung) vorab die Möglichkeit bieten den Kandidaten der verschiedenen Parteien aus den Wahlkreisen 53 und 61 noch einmal auf den Zahn zu fühlen.

Podiumsdiskussion Wahlkreis 53:
Datum: 01.09.2022 um 19 Uhr
Ort: Am Mühlenberg 1, 28870 Ottersberg (Quelkhorn)

Podiumsdiskussion Wahlkreis 61:
Datum: 12.09.2022 um 19 Uhr
Ort: Scharnhorster Weg 1, 27308 Kirchlinteln (Deelsen)

Über Ihre Teilnahme an der Podiumsdiskussion würden wir uns sehr freuen.

Aktuelles aus dem Landesverband

04.09.2024
ASP: Landkreis Darmstadt-Dieburg legt Sperrzone I fest
Schwein

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hat aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eine Sperrzone I festgelegt. Zur Eindämmung der Seuche wird in dieser Zone verstärkt zur Jagd auf Wildschweine aufgerufen. Bewegungs- und Erntejagden sind dort verboten. Für jedes Wildschwein, das gemäß den Vorgaben des Veterinäramtes entsorgt wird, erhalten Jagdausübungsberechtigte eine Prämie von 100 Euro. Die Entsorgung muss den Vorgaben der Allgemeinverfügung entsprechen, eine Verwertung des Wildschweins ist nicht erlaubt. Eine detaillierte Karte der betroffenen Gebiete ist unter www.ladadi.de/asp einsehbar. Bis zum 02.09. wurden in Hessen 128 ASP-Fälle bei Wildschweinen gemeldet, hauptsächlich im Landkreis Groß-Gerau (121 Fälle).

04.09.2024
DBV-Veredlungstag am 25. September 2024
Schwein

Wie bereits angekündigt, findet der DBV-Veredlungstag am Mittwoch, den 25. September, in der Carl-Julius-Weber-Halle in Kupferzell (Baden-Württemberg) statt. Der DBV lädt damit erstmals in die Veredlungsregion in Baden-Württemberg ein. Zu diesem deutschlandweiten Branchentreffen unter dem diesjährigen Thema „Perspektiven für die Schweinehaltung – Herausforderungen und Lösungsansätze“ werden rund 250 Sauen- und Mastschweine haltende Landwirte erwartet. Mit namhaften Vertretern aus Politik, Beratung und Wirtschaft sowie den vor- und nachgelagerten Wirtschaftssektoren diskutieren die Betriebsleiter aktuelle Themen rund um die Nutztierhaltung. Sehen Sie sich das Programm an und melden Sie sich hier an: https://www.bauernverband.de/kalender-veranstaltungen/termin/dbv-veredlungstag-2024

04.09.2024
Bund-Länder-Treffen zur Beratung über das THKG
Schwein

Heute, am 4. September, treffen sich die Vertreter der Bundesländer auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, um über die Auslegung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes (THKG) zu beraten. Ziel des Treffens ist es, eine einheitliche Vorgehensweise zur Umsetzung des THKG zu entwickeln, da derzeit jedes Bundesland die Auslegung individuell bestimmt. Aus Sicht des Deutschen Bauernverbands ist eine einheitliche Auslegung des THKG in Verbindung mit einer zentralen, bundeseinheitlichen
Datenbank länderübergreifend erforderlich.

04.09.2024
Fleischexport: Fast 5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr
Schwein

(AgE) Trotz des leichten Rückgangs verzeichnet der deutsche Fleischexport einen deutlichen Überschuss. Wie der Datenbank des Statistischen Bundesamtes zu entnehmen ist, wurden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 1,45 Mio. t Fleisch und Fleischwaren für 4,88 Mrd. Euro exportiert. Gegenüber der ersten Jahreshälfte 2023 waren das etwa 184 Mio. Euro oder 3,6 % weniger. Das erstmalige Auftreten der ASP im September 2020 bremste den deutschen Schweinefleischexport spürbar. Unter dem Strich weist Deutschland weiterhin einen deutlichen Exportüberschuss bei Fleisch und Fleischwaren auf. Es wurden, bezogen auf die erste Jahreshälfte 2024, rund 375.500 t mehr exportiert als importiert.  Dem Wert nach ergab sich aus bundesdeutscher Sicht ein positiver Saldo von annähernd 586 Mio. Euro.

30.08.2024
Umstellertag Milchvieh der LWK Nds. und Ökomodellregion Hasetal
Milch und Rind

(LWK) Sie halten Milchkühe und überlegen auf Bio umzusteigen, wissen aber nicht, wie man damit anfängt? Dann sind Sie hier genau richtig!
Wie läuft der Einstieg in die Bio-Landwirtschaft ab? Welche Anforderungen muss mein Stall erfüllen? Wie produziere ich qualitatives Bio-Futter? Und wohin mit der Gülle? Wie sieht es aktuell auf den Märkten für Bio-Milch und Bio-Jungbullen aus? Muss ich Mitglied eines Anbauverbands werden? Welche Herausforderungen und welche Chancen können auf mich zukommen? Diese und weitere Fragen wollen wir kostenlos und unverbindlich für Sie beantworten.

8. Oktober 2024, 10:00 – 14:30 Uhr, Alte Stifts-Schänke Börstel, Börstel 9, 49626 Berge
Anmeldung und Informationen auf www.lwk-niedersachsen.de unter Webcode 33010496, die Teilnahme ist kostenlos
Ansprechpartnerin: Isabel Bröker, isabel.broeker@lwk-niedersachsen.de

    30.08.2024
    Rindermarkt: EU erhöht Ausfuhren von Rindfleisch
    Milch und Rind

    (AMI) Leicht gesteigert wurden die Exporte von Rindern und Rindfleisch aus der EU im laufenden Jahr. Im Vergleich mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres führten die EU-Staaten 3 % mehr Rindfleisch aus.

    EU-weit am meisten Rinder und Rindfleisch wurden aus Irland mit einem Marktanteil von 29 % ausgeführt. Darauf folgte Polen. Von dort gelangte fast ein Viertel mehr Rindfleisch in Drittstaaten als im Vergleichszeitraum. Deutschland belegte im europäischen Vergleich den zehnten Platz mit einem geringen Marktanteil von etwa 3 %. Die größten Mengen nahm das Vereinigte Königreich auf, das knapp 28 % der gesamten Exporte erhielt. Gegenüber dem Vorjahr sind die Lieferungen dorthin allerdings leicht zurückgegangen. Weitere wichtige Zielländer waren mit deutlich weniger abgenommenem Rindfleisch Israel und Bosnien und Herzegowina.

    Lebende Rinder machten mit einem Anteil von einem Drittel an den Gesamtausfuhren einen großen Teil der Exporte aus. Die größten Abnehmer von Rindern waren Israel und der Libanon. Bei den restlichen Exporten handelte es sich um Fleisch inklusive Nebenprodukten, wobei das Vereinigte Königreich der größte Abnehmer von Rindfleisch und Schlachtnebenerzeugnissen war. Aufgrund des geringer werdenden Bestandes an Rindern in der EU ist in den kommenden Monaten mit einer leichten Verringerung der Exporte zu rechnen.

    30.08.2024
    Milchfrühstück der MEV SH in Rendsburg
    Milch und Rind

    (DBV)Am 28.08 fand das zweite Milchfrühstück der Milcherzeugervereinigung Schleswig-Holstein statt, kurz vor Eröffnung der Norla (29.08.-01.09.).  Unter dem Titel Zukunft wird aus Muh gemacht…?! thematisierte die Veranstaltung die vielfältigen Herausforderungen in der Milchbranche. Grußworte hielten Landesbauernpräsident Klaus-Peter Lucht und Staatssekretärin Anne Bennett-Sturies. DBV-Referatsleiterin Leonie Langeneck leitete die Podiumsdiskussion mit Laura Stolley und Prof. Dr. Torben Tiedemann mit einem Vortrag ein. Moderiert von Sönke Hauschild, wurden u.a. der enorme Bürokratieaufwand und Grünland-Förderung diskutiert. Einigkeit bestand darin, dass insb. Bürokratie und fehlende politische Unterstützung problematisch für die Zukunftsplanung von Milchviehhaltern sind, wir gerade für die Zukunft aber auch ein positives, gesundes Selbstbewusstsein als deutsche Milcherzeuger brauchen.

    30.08.2024
    Milchmarkt
    Milch und Rind

    (AMI, ZMB) In der 33. KW hat sich der saisonale Rückgang der Milchanlieferung zuletzt verstärkt, so waren es 1,6 % weniger Milch als in der Vorwoche und 1,5 % als im Vorjahr. Ende August erreichten die Preise für Blockbutter neue Rekordhöhen, da die Nachfrage bei knapper Verfügbarkeit stieg. Die Nachfrage nach abgepackter Butter ist gut, unterstützt durch das Ferienende. Angebot jedoch knapper, während die Molkereiabgabepreise stabil bleiben. Der Schnittkäsemarkt zeigt sich mit steigenden Preisen durch die sinkende Milchproduktion und höheren Rohstoffkosten, weitere Impulse werden durch das Ferienende erwartet.

    MMP-Markt zuletzt aktiver durch das Ferienende und die die Ausbreitung von BTV-3. Preise insg. zuletzt anziehend. Der VMP-Markt ist ruhig, Anfragen führen zu Aufträgen, wobei höhere Rohstoffkosten treibend auf die Preise wirken. MP wird insgesamt fester gehandelt. Lebensmittelware und Futtermittelware steigen im Preis, ebenso hochprozentige Molkenproteinkonzentrate und Molkenkonzentrat.

    30.08.2024
    Preisverlust beim Brotgetreide immer deutlicher
    Pflanzen

    Das Landwirtschaftsministerium bestätigt die kleinste Getreideernte seit 30 Jahren mit unterdurchschnittlicher Qualität und die Preise rutschen weiter ab. Brotgetreide ist auf ein Niveau wie zuletzt im April 24, Braugerste wie im August 21 gerutscht.

    (AMI) Es bleibt ruhig am deutschen Brotgetreidemarkt. Falls Partien gesucht werden, passen die Preisvorstellungen nicht zusammen. Insbesondere mit den zuletzt festeren Weizenkursen in Paris. Da der Fronttermin September dem Ende entgegengeht und daher die Kursnotierung nicht mehr für die Kassapreisbestimmung herangezogen wird, richtet sich der Blick nun auf den Dezemberkontrakt. Dieser legte bis Donnerstag in 3 Tagen um 10,5 EUR/t zu und trieb damit den Kontrakt auf 215,75 EUR/t und so 6,25 EUR/t über Vorwochenlinie. Seit wenigen Tagen ist der Kursabstand zum vorangehenden Septemberkontrakt auf rund 15 EUR/t gestiegen, nachdem er in den Wochen zuvor bis Mitte August im Schnitt bei 7 EUR/t lag. Der Fronttermin war am 26.08.24 unter die Linie von 190 EUR/t gerutscht, auf das zweitniedrigste Niveau seit Anfang März 24. Davor war im September 2020 diese Marke verzeichnet worden.

    Am Kassamarkt finden die Terminkursbewegungen keinen Eingang, zu gering sind die Umsätze. Für Brotweizen werden zwar weiterhin Aufgelder auf die MATIF-Notierungen gewährt, aber die Prämien wurden zurückgenommen, was ein deutliches Indiz dafür ist, dass das Kaufinteresse abgeklungen ist. Qualitätsweizen franko Hamburg verliert gegenüber Vorwoche mit 228 EUR/t rund 4 EUR/t, Brotweizen dort sogar mit 210 EUR/t 6 EUR/t. Am Niederrhein ist mit 222 EUR/t franko das Vorwochenniveau wieder erreicht worden, nachdem zwischenzeitlich die Marke von 216 EUR/t erreicht worden war. Die Prämie ist damit aber auf unter 9 EUR/t geschrumpft. Brotroggen liegt franko Niederrhein am 28.08.2024 bei 190 EUR/t und hat damit 5 EUR/t zur Vorwoche verloren, aber auch 5 EUR/t zum Vortag gewonnen. Kaufinteresse für Braugerste zur Lieferung ab Oktober ist nicht mehr vorhanden. Partien ab Januar werden jetzt mit 264 EUR/t bewertet.

    Diese stark schwankenden Großhandelspreise machen es unmöglich, Geschäfte abzuschließen. Und so lagern die meisten Anbieter ein. Da die Läger leer sind, an Weizen und Roggen wurden 3,5 Mio. t weniger gedroschen als im Vorjahr, wird den Erzeugern sogar die Einlagerung erleichtert, in dem regional das Lagergeld nicht ab dem 01.09.24, sondern erst ab 01.10.24 in Rechnung gestellt wird.

    Denn Erzeuger sehen sich derzeit auch nicht gedrängt, Ware zu verkaufen. Die sonst übliche Lagerräumung von Getreide vor der anstehenden Maisernte bleibt aus. Und so gibt es zwar den traditionellen Ernteknick der Preise, der erfolgt allerdings nicht aufgrund der nachfrageüberschreitenden Angebotswelle hierzulande, sondern aufgrund der schwachen internationalen Getreidekurse.

    Erzeuger bekommen für ihr Brotgetreide erneut weniger geboten als in der Woche zuvor und der Preisrückgang ist sogar noch stärker geworden. 200 EUR/t bekommt keiner mehr für seinen Brotweizen. In der 35. KW. gaben die Gebote des Erfassungshandels für Qualitätsweizen im Bundesdurchschnitt um 7,75 auf 205,50 (190-230) EUR/t nach. Brotweizen verlor 6,40 auf 181 (160-195) EUR/t und Brotroggen 1 auf 153,85 (132-160) EUR/t. Braugerste legt indes um 4 auf knapp 230 (191-243) EUR/t zu und auch Qualitätshafer gewinnt 3,75 auf 206,25 (177-245) EUR/t.