Fr, 19.12.2025
Brotgetreidemarkt geht ohne Schwung in die Weihnachtspause
(AMI) Schwache Weizenkurse an der Pariser Börse setzen den Brotgetreidemarkt weiter unter Druck. Zum Jahresende bleibt das Geschäft ruhig, Erzeuger- und Großhandelspreise geben nach.
Am deutschen Brotgetreidemarkt hat sich die vorweihnachtliche Zurückhaltung weiter verfestigt. Der Handel beschränkt sich nahezu vollständig auf die Abwicklung bestehender Kontrakte, während Neugeschäft kaum zustande kommt. Sowohl auf Erzeuger- als auch auf Abnehmerseite fehlt es an Kauf- und Verkaufsimpulsen. Viele Marktteilnehmer haben ihre Vermarktung für dieses Jahr abgeschlossen und richten den Blick bereits auf das neue Jahr. Logistische Engpässe zum Jahresende und steigende Transportkosten begrenzen zusätzlich die Aktivitäten.
Der Terminmarkt drückt auch auf die Preise auf Großhandelsebene. Für Brotweizen werden franko Hamburg aktuell 195 EUR/t genannt und damit 1 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Am Niederrhein fällt der Rückgang deutlicher aus: Hier kostet Brotweizen mit 195 EUR/t rund 5 EUR/t weniger als zuletzt. Brotroggen wird franko Niederrhein mit 179 EUR/t bewertet und liegt damit 1 EUR/t unter Vorwochenlinie. Auch auf Großhandelsebene unterstreichen die Rückgänge die ruhige Marktlage und das fehlende Kaufinteresse zum Jahresende.
Diese Entwicklung schlägt zunehmend auf den Kassamarkt durch. Im Bundesdurchschnitt geben die Erzeugerpreise für Brotgetreide leicht nach. Für Brotweizen werden aktuell 167,12 (145-184) EUR/t frei Erfasserlager genannt, das sind 1,86 EUR/t weniger als in der Vorwoche und 2,37 EUR/t unter dem Monatsmittel November. Qualitätsweizen verliert im Wochenvergleich 2,42 EUR/t und notiert mit 170,76 (151-188) EUR/t zugleich 3,37 EUR/t unter dem Vormonat. Auch Brotroggen zeigt sich schwächer und wird mit 142,93 (122-170) EUR/t bewertet, ein Minus von 0,86 EUR/t zur Vorwoche und 1,72 EUR/t gegenüber November. Braugerste gibt im Wochenvergleich um 1,67 EUR/t auf 163,80 (140-180) EUR/t nach, liegt damit jedoch weiterhin 1,08 EUR/t über dem Monatsmittel November. Insgesamt bleiben die Preisbewegungen gering und spiegeln die sehr niedrigen Umsätze zum Jahresende wider.
Auf den Feldern präsentieren sich die Winterungen überwiegend in gutem Zustand. Die Feldarbeiten sind abgeschlossen, vielerorts hat die Winterruhe eingesetzt. Aus pflanzenbaulicher Sicht wird auf eine stabilere Kältephase gehofft, um das Bestandswachstum zu bremsen. Marktseitig dürfte sich bis zum Jahreswechsel an der ruhigen Lage wenig ändern. Neue Impulse werden frühestens im Januar erwartet – dann bleibt abzuwarten, ob sich der Terminmarkt stabilisiert und wieder mehr Kaufinteresse entsteht.