Fr, 12.12.2025
US-Weizen fällt weniger stark als die Pariser Notierungen
(AMI) Das USDA unterstrich in seiner neuesten Schätzung nochmals die komfortable Versorgung mit Weizen in dieser Saison. Indes verschärft sich der Wettbewerb am Exportmarkt weiter.
In Paris verfehlt der Fronttermin für Weizen mit zuletzt 188,75 EUR/t das Vorwochenniveau um knapp 2 EUR/t. Tagesschwankungen zwischen –2,75 EUR/t und +2,00 EUR/t waren dabei üblich. Spätere Kontrakte der Ernte 2025 gaben auf Wochensicht bis zu 1,75 EUR/t nach, während der Termin der Ernte 2026 um 2 EUR/t auf 195,75 EUR/t fiel.
Die jüngste USDA-Prognose zur globalen Weizenversorgung unterstreicht die komfortable Marktlage. Für das Saisonende wird ein deutlicher Überschuss erwartet. Ausschlaggebend sind unter anderem gestiegene Erträge in wichtigen Erzeugerregionen sowie die Aussicht auf Rekordernten in Argentinien und Australien. Auch Statistics Canada hob seine Schätzung für die nationale Weizenproduktion überraschend auf ein Rekordniveau von 40,0 Mio. t an, Marktteilnehmer rechneten mit einer Erntemenge von 38,5 Mio. t. Das stärkte die Erwartung einer reichlichen Versorgung in den wichtigsten Exportländern weiter.
Bei ohnehin geringer Aktivität am Exportmarkt dürfte der Wettbewerb damit nochmals zulegen und das Aufwärtspotenzial der Weizenkurse bis ins erste Quartal 2026 begrenzen. Zusätzlich sorgt die Entscheidung Argentiniens, die Exportsteuern für Getreide und Sojabohnen zu senken, für weiteren Kursdruck – auch wenn der Effekt voraussichtlich moderat bleibt. Argentinischer Weizen zählt aktuell ohnehin zu den günstigsten Angeboten; dies könnte den Wettbewerb auf zentralen EU-Absatzmärkten wie Marokko und Algerien weiter intensivieren. Da die Qualität des argentinischen Angebots voraussichtlich nicht alle Anforderungen erfüllt, dürfte vor allem der Absatz von Futterweizen an Bedeutung gewinnen.
Das Interesse an französischem Weizen zog in den vergangenen Handelstagen etwas an. Marktteilnehmer berichten, dass kurzfristige Lieferungen für Dezember schwer zu bekommen sind, während die Verladungen in den Häfen auf Hochtouren laufen. Positive Impulse erhält die EU zudem durch jüngste Ausschreibungen aus Tunesien und Jordanien.
Insgesamt liegen die EU-Ausfuhren von Weichweizen seit Beginn des Wirtschaftsjahres bei rund 10,16 Mio. t und damit fast auf Vorjahresniveau (10,46 Mio. t). Im gleichen Zeitraum der Saison 2023/24 waren es allerdings 14,41 Mio. t. Wichtigster Abnehmer bleibt Marokko: Das Land importierte bisher 1,93 (Vorjahr: 1,00) Mio. t und erreicht damit einen Marktanteil von 19 % nach 9,5 % im Vorjahr. Es folgt Saudi-Arabien mit 675.113 (448.947) t beziehungsweise 7,5 % (4,3 %).
Frankreich konnte sich seine Position als größter Weizenexporteur der EU zurückerobern, nachdem das Land den Spitzenplatz im Saisonverlauf zeitweise an Rumänien verloren hatte. Zwischen dem 01.07. und 07.12.2025 exportierte Frankreich rund 3,38 (1,19) Mio. t Weichweizen, Rumänien liegt mit 3,28 (2,81) Mio. t aber knapp dahinter. Damit entfallen auf beide Länder zusammen fast zwei Drittel der EU-Gesamtexporte.
