Fr, 14.11.2025
Aktualisierte HPAI-Risikoeinschätzung des FLI
Das FLI hat eine aktualisierte Risikoeinschätzung zur hochpathogenen Aviären Influenza H5 (HPAI H5) veröffentlicht. Zwischen dem 1. Oktober und 5. November 2025 wurden in Deutschland 66 Ausbrüche von HPAIV H5N1 bei Geflügel und gehaltenen Vögeln in neun Bundesländern gemeldet, vor allem bei Hühnern, Gänsen, Enten und Puten in Mast-, Zucht- und Legehennenbetrieben. Zusätzlich wurden 406 infizierte Wildvögel nachgewiesen, überwiegend Kraniche und Wildgänse. Europaweit wurden im gleichen Zeitraum 157 Ausbrüche bei Geflügel und 732 Fälle bei Wildvögeln registriert, davon die meisten in Deutschland. Auffällig ist die starke Zunahme der Fälle, insbesondere bei Kranichen, deren Herbstzug die Verbreitung des Virus begünstigt. Das Risiko für Eintrag und Ausbreitung des Virus in Wildvogelpopulationen sowie in Geflügelhaltungen wird als hoch eingeschätzt, ebenso die Gefahr der Verschleppung zwischen Betrieben und über Geflügelausstellungen. Oberste Priorität hat der Schutz des Geflügels durch konsequente Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen und gesetzlicher Vorgaben. In betroffenen Regionen wird eine risikobasierte Aufstallung empfohlen. Kontakte mit toten oder kranken Wildvögeln erfordern strikte Schutzmaßnahmen und eine anschließende Quarantänezeit. Fütterungen zur Anlockung von Wildvögeln sollten unterbleiben, um eine Verdichtung der Populationen zu vermeiden. Regionale Maßnahmen müssen abhängig von der lokalen Risikosituation angepasst werden. Oberste Priorität hat weiterhin der Schutz des Geflügels vor einem Eintrag und der möglichen weiteren Verbreitung von HPAIV-Infektionen. Hierzu müssen die einschlägig empfohlenen Biosicherheitsmaßnahmen und Überwachungs- bzw. Abklärungsuntersuchungen überprüft und unbedingt konsequent eingehalten werden. Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00068835/FLI-Risikoeinschaetzung_HPAI_H5_2025-11-06.pdf.