Fr, 07.11.2025
FLI ordnet die Vogelgrippe-Lage ein
(FLI) Die Vogelgrippe breitet sich weiter aus und sorgt medial erneut für Diskussionen über mögliche Ursachen. Das Friedrich-Loeffler-Institut stellt klar: Der Ursprung des Virus liegt in den 1990er Jahren in Südchina. Ein ursprünglich harmloser Erreger gelangte durch Wildvögel in Geflügelhaltungen, wo sich unter den dortigen Bedingungen (kleinteilige Betriebe, Lebendgeflügelmärkte und Gänsehaltung in Reisfeldern) eine aggressive Virusvariante entwickelte. Diese wurde wieder in die Wildvogelpopulation zurückgetragen. Von dort aus verbreitete sich das Virus über Zugvögel bis nach Europa. Bestandsgröße oder Haltungsform haben keinen Einfluss auf die Virusstärke. In Deutschland funktioniert die Tierseuchenbekämpfung gut: Ausbrüche werden schnell erkannt, Bestände geräumt und weitere Übertragungen verhindert. Monitoring zeigt, dass das Virus derzeit vor allem bei Wildenten und -gänsen zirkuliert, die die Infektion oft überleben und weiter ausscheiden. Kraniche besitzen hingegen kaum Immunität, weshalb es zu großen Verlusten kommt. Die massive Virusmenge in der Wildvogelpopulation erhöht das Risiko für Einträge in Geflügelhaltungen. Hinweise auf eine Weiterverbreitung von Betrieb zu Betrieb gibt es kaum. Ebenso fehlt jeder belastbare Nachweis für eine unerkannte Verbreitung des Virus in Beständen. Puten und Hühner erkranken sehr schnell, sodass Ausbrüche rasch auffallen. Lediglich bei Enten sind zusätzliche Kontrollen nötig.