Mi, 29.10.2025
DBV-Veredlungstag 2025
Unter dem Motto „Schweinehalter zwischen Anspruch und Realität – Welche Weiterentwicklungen sind notwendig?“ kamen am 22. Oktober 2025 rund 280 Teilnehmende in Coesfeld, Nordrhein-Westfalen, zusammen, um über die Zukunft der Schweinehaltung zu diskutieren.
In Fachvorträgen und Podiumsrunden beleuchteten Vertreter aus Politik, Handel und Beratung zentrale Herausforderungen: Neben Genehmigungsfragen standen die Tierhaltungskennzeichnung, die TA-Luft, die Afrikanische Schweinepest und Vermarktungsstrategien im Fokus. Auch die neue QS-Klimaplattform wurde vorgestellt. Mit Nachdruck haben Schweinehalter vor den Folgen der Streichung des Bundesprogramms „Umbau der Tierhaltung“ (BUT) gewarnt. Ohne langfristige staatliche Unterstützung sei der Umbau zu höheren Tierwohlstandards wirtschaftlich nicht zu leisten – insbesondere in der Sauenhaltung drohe vielen Betrieben das Aus. Zusätzliche Herausforderungen wie die ASP verschärfen die Lage.
DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier kritisierte die Begründung der Politik, das Programm wegen geringer Abrufzahlen zu streichen. Die Ursache liege vielmehr in langwierigen Genehmigungsverfahren. Er forderte, künftig bereits einen Bauantrag als Fördervoraussetzung anzuerkennen. Die als Ersatz diskutierte GAK-Förderung sei keine Alternative, da den Ländern die Mittel fehlten und eine bundeseinheitliche Lösung notwendig sei. Das BMLEH zeigte sich zurückhaltend. Zwar wolle man eine Förderlücke vermeiden, doch angesichts der angespannten Haushaltslage sei dies schwierig. Beringmeier warnte, dass ohne Unterstützung der notwendige Umbau der Deckzentren und Abferkelbereiche nicht zu stemmen sei. Er forderte verlängerte Fristen, um den Betrieben mehr Zeit zur Finanzierung zu geben. Weitere Forderungen betrafen die Vermeidung nationaler Alleingänge im Tierschutzrecht, die Überarbeitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes sowie die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU. Ein Lichtblick sei das klare Bekenntnis des Handels zur Herkunftskennzeichnung „5xD“. Doch ohne ausreichende Ferkelproduktion in Deutschland sei auch diese Strategie gefährdet. Ziel müsse es sein, die Produktion im Land zu halten – dafür brauche es verlässliche politische Rahmenbedingungen.
Hier finden Sie die DBV-Pressemeldung zum DBV-Veredlungstag sowie das Forderungspapier zur Schweinehaltung: