Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

12.11.2024
FINKA-Informationsveranstaltung

Gesunder Boden – Grundlage für Pflanzenschutzmittelreduktion

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Bodens, hierzu laden wir Sie herzlich zu einem spannenden Vortrag mit Jan Hendrik Schulz (Deutsche Saatveredelung AG) ein:

Bei Kaffee und Kuchen im Eichenhof-Café beleuchtet Herr Schulz die Themen Bodenfruchtbarkeit und Zwischenfrüchte vorerst in der Theorie. Die anschließende Feldbegehung mit Begutachtung eines Bodenprofils bietet Raum das Thema in der Praxis gemeinsam zu vertiefen. Darüber hinaus berichten das FINKA-Betriebspaar Michael Harms und Daniel Hencken über ihre bisherigen Projekterfahrungen. Leen Vellenga (Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH) stellt zudem die neusten Projektauswertungen vor.

Wann: Donnerstag, den 21.11.2024 um 14 Uhr

Wo: Am Goldanger 10, 27367 Hellwege

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 18.11.2024 unter: sievers@landvolk-row-ver.de

Zeitlicher Ablauf:

14:00 Uhr - Förderung von Insekten durch den Verzicht auf Herbizide und Insektizide – Zwischenergebnisse aus dem FINKA-Projekt (Leen Vellenga)

14:15 Uhr - Erfahrungsbericht des FINKA-Betriebspaares, die letzten vier Jahre (Michel Harms & Daniel Hencken)

14:30 Uhr - Vortrag Bodenfruchtbarkeit & Zwischenfrüchte bei Kaffee & Kuchen (Jan Hendrik Schulz, Deutsche Saatveredelung AG)

15:30 Uhr - Feldbegehung mit Begutachtung des Bodenprofils Zeit für einen interaktiven Austausch

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!

Projekthintergrund:
Im Rahmen des Projekts FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) verzichten 30 konventionell arbeitende Landwirtinnen und Landwirte mittlerweile im vierten Jahr auf ihren Versuchsflächen auf Pflanzenschutzmittel (PSM), die gegen Insekten und Unkräuter eingesetzt werden. Dabei erhalten sie Unterstützung von ökologisch wirtschaftenden Kolleginnen und Kollegen aus ihrer Region. Zusätzlich wird wissenschaftlich untersucht, wie sich die veränderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auf die Insektenvielfalt auswirkt. Hierfür führen das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen verschiedene Studien durch.

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Das Projekt läuft bis Ende 2025.

Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und die Georg-August-Universität Göttingen.

12.11.2024
Jahreshauptversammlung des ldw. Vereins Sottrum / Rotenburg

Landwirtschaftliche Imagearbeit im Fokus

Die Jahreshauptversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins Sottrum / Rotenburg war mit rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich im Ahauser Hof versammelten, auch in diesem Jahr wieder gut besucht.

Ein besonderes Highlight stellte die Vorstellung der Landvolk-Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt Grün e.V.“ durch Kampagnenmanager Christopher Schöne dar. Im Rahmen der Initiative bündeln 16 Kreislandvolkverbände mit über 40.000 Mitgliedern ihre Kapazitäten, um das Verständnis für die moderne, regionale Landwirtschaft in der Gesellschaft zu stärken. Als Sprachrohr des zweitgrößten Wirtschaftsfaktors Niedersachsens führt „Eure Landwirte – Echt Grün“ seit 2015 hierfür vielfältige Maßnahmen durch: von Botschaften auf Großflächenplakaten in Städten und auf Bussen über Kino- und Radiospots bis hin zu Messeauftritten und hochfrequentierten Aktivitäten im Bereich Social Media – alles dabei. Sogar eine eigene Roadshow durch das gesamte Verbandsgebiet wurde 2023 ins Leben gerufen. „Bei all unseren Aktionen ist uns eines besonders wichtig: Wir wollen authentisch und echt sein! Unsere Mission ist es, die Landwirtschaft so zu zeigen, wie sie wirklich ist – mit echten Geschichten und echten Gesichtern, die hinter diesen Geschichten stecken“, betont Schöne. Erst kürzlich war zu diesem Zweck ein Kamerateam bei Familie Küsel in Ahausen, welches dort ein Hofportrait mit Jörg Küsel und seinem Schwiegersohn sowie Hofnachfolger Johannes Wegener drehte. Das Video ist in voller Länge auf dem YouTube-Kanal von „Eure Landwirte – Echt Grün e.V.“ für jedermann anzusehen.

Darüber hinaus berichteten Christian Intemann (Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Rotenburg-Verden) und Carsten Hoops (Geschäftsführer Kreislandvolkverbandes Rotenburg-Verden) sowie Dr. Gert Kracke (Landwirtschaftskammer Außenstelle Verden) über aktuelle landwirtschaftliche Themen. Christian Lohmann, der zweite Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Vereins Sottrum / Rotenburg, informierte die Anwesenden über die diesjährigen Aktivitäten des Vereins, wie z. B. das Kinderfreizeitprogramm auf den Höfen von Hermann-Christian Solte und Frank Cordes. Zudem dankte er den Kassenprüfern Christian Harms und Christoph Schulz, der sein Amt an Henning Köster übertrug, für ihre Dienste.

30.10.2024
Informationstagung zu Agri-PV

Gemeinsame Veranstaltung mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Am 25.11.2024 wird das Landvolk Niedersachsen gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine Informationsveranstaltung zur Agri-PV durchführen. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr und findet in Verden (Niedersachsenhof) statt.

Das Thema Agri-PV gerät immer mehr in den Fokus von politischen Entscheidungsträgerinnen und Trägern, Investorinnen und Investoren, Landwirtinnen und Landwirten sowie Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern. Die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen vermindert den Flächenverlust für die Landwirtschaft erheblich. Zudem sichert sie den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzung und verhindert einen drohenden Wertverlust der Flächen. Auch ökonomisch entwickeln sich interessante Perspektiven.

Die Umsetzung von Agri-PV ist zwar anspruchsvoll, aber machbar. Wir haben uns vorgenommen hier „Licht ins Dunkel“ zu bringen und einen Weg durchs Dickicht der rechtlichen und fachlichen Vorgaben aufzuzeigen. Hierzu gehören unter anderem Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, die DIN SPEC, die Fördervoraussetzungen von Agri-PV nach dem EEG, die baurechtlichen Vorgaben, die Nutzungsverträge zwischen Betreiberinnen und Betreibern sowie Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer/ Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter, haftungsrechtliche Fragen, auf Agri-PV ausgerichtete Bewirtschaftungstechnik etc..

Anmeldung: HIER

Ausführliches Programm: HIER

Teilnahmeinformationen:
Teilnahmeentgelt: 149,00 Euro brutto inkl. Tagungsunterlagen und Verpflegung
Sie erhalten nach der Veranstaltung eine Rechnung per E-Mail.
Stornierungen bis zum 18. November sind kostenfrei. Bei Stornierungen ab dem 19. November 2024 wird der volle Teilnahmebetrag fällig.
Alternativ können Sie – ohne dass Stornierungskosten anfallen – eine Ersatzperson benennen (dies bitte direkt an maria.marquardt@landvolk.org).
Für Stornierungen nehmen Sie bitte HIER vor.

Ort: Haag´s Hotel Niedersachsenhof, Lindhooper Str. 97, 27283 Verden (Aller)
Datum: Montag, 25.11.2024
Uhrzeit: Beginn 9.30 Uhr
Veranstalter: Landvolk Niedersachsen, LWK Niedersachsen

28.10.2024
Kreisleistungspflügen in Bötersen

Johanna Bösch pflügt sich auf den ersten Platz

Am 26. Oktober fand das diesjährige Kreisleistungspflügen im Landkreis Rotenburg (Wümme) statt, organisiert von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und ausgerichtet auf den Flächen des Betriebes von Hermann-Christian Solte in Bötersen. Die Auszubildenden sowie Werkerinnen und Werker der Landwirtschaft hatten im Rahmen des Wettbewerbes die Gelegenheit, ihr pflügerisches Können unter Beweis zu stellen. Die 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten in den Kategorien Dreh- und Beetpflug an.

Während mit dem jährlichen Kreisleistungspflügen zum einen der Tradition Rechnung getragen wird, gewinnen auch aktuelle Themen, wie die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, zunehmend an Bedeutung und sorgen dafür, dass der Pflug auch weiterhin eine aktuelle Rolle im Ackerbau spielt.

„Diese Wettbewerbe dienen zudem der Förderung der beruflichen Bildung. Sie stärken das Bewusstsein junger Menschen für ihren anerkannten Beruf und motivieren sie, sich kontinuierlich weiter- und fortzubilden. Durch die öffentliche Darstellung der Leistungen wird die Qualifizierung des Berufsstandes sowie die Qualitätsentwicklung in der Berufsbildung wirkungsvoll unterstützt“, lobte der Rotenburger Kreislandwirt Christian Intemann.

Den ersten Platz und damit den Wanderpokal im Drehpflügen erkämpfte sich Johanna Bösch aus Sauensiek (Ausbildungsbetrieb Tobias Lühmann), gefolgt von Tjark Eickhoff aus Nindorf (Ausbildungsbetrieb Hof Fitschen GbR) als Pflüger mit Unterstützung von Teampartnerin Marlene Meyer aus Neuenkirchen. Colin Hellmund aus Soltau (Ausbildungsbetrieb Bartelshoff GbR) verdiente sich den dritten Platz. Den Wanderpokal im Beetpflügen sicherte sich Nico Schumann aus Bötersen (Ausbildungsbetrieb Hermann-Christian Solte). Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer können stolz sein, sich der Herausforderung gestellt zu haben.

24.10.2024
Händler und Landvolk ziehen Erntebilanz 2024

Weizenqualität sinkt weiter

Zum traditionellen Erntegespräch lud der Landvolk Bezirksverband Stade am vergangenen Dienstag Vertreter des Handels ins Landvolkhaus Zeven ein, um gemeinsam über die Erntebilanz 2024 zu sprechen.

Die nassen Felder sorgten dafür, dass weniger Wintergetreide angebaut wurde. Das spürten auch die Futterhersteller. Insgesamt wurde ihnen fast ein Drittel weniger Weizen und Roggen geliefert. Triticale gingen sogar um die Hälfte zurück, nur bei der Gerste verlief die Ernte normal.

Insbesondere im Roggen befand sich in diesem Jahr bedingt durch die Witterungsverhältnisse viel Mutterkorn. Dabei handelt es sich um eine Pilzart, die dunkel aus der Ähre hinausragt und eine hohe Giftigkeit aufweist. Annehmen oder ablehnen? Darin waren sich die Vertreter des Futterhandels nicht einig. Einige nahmen es an, andere verweigerten Roggenlieferungen mit Mutterkorn. Diese Ware ging allerdings komplett in die Bioenergie. Denn Mutterkorn darf nicht ins Viehfutter beigemischt werden. Hier sei insbesondere die Züchtung gefragt, resistentere Sorten zu entwickeln.

Sorge bereitet dem Handel der weiterhin sinkende Proteingehalt im Weizen. „Die Qualität des Weizens lässt sich anhand des Proteingehalts messen und dieser ist nochmals im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Je besser aber die Qualität des Weizens, desto weniger Soja müssen wir dem Futter beimischen. Mittlerweile weist der Weizen aber denselben Proteingehalt wie die Triticale auf“, zeigt sich Derk Pauls vom Hansa Landhandel besorgt. Sollte die Qualität weitersinken, würde sich ein Weizenanbau für die Landwirtinnen und Landwirte in der Region nicht mehr rechnen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Landvolk-Kreisverbände Bremervörde-Zeven und Rotenburg-Verden versicherten, das man sich im ständigen Dialog mit der Politik befände.

„Wir laufen leider immer den Ereignissen hinterher“, bedauerte die Geschäftsführerin des Landvolk Kreisverbandes Bremervörde-Zeven, Dr. Diane Wischner-Pingel. Zurzeit liefen noch die Klagen gegen die erste Düngeverordnung. „Aber immer wenn das Gericht durchblicken lässt, dass was mit der Verordnung nicht in Ordnung ist, wird mal eben eine neue Düngeverordnung verabschiedet. Das bedeutet für uns, wir müssen wieder eine neue Klage mit neuen Gutachten einreichen“, führte der Vorsitzendes des Landvolk Kreisverbandes Rotenburg-Verden, Christian Intemann, aus.

Im Gegensatz zur Getreideernte sei die Kartoffel- und Rübenernte in diesem Jahr sehr gut. Hier hätte sich auch der Flächenanteil erhöht, allerdings schwankten die Marktpreise dieses Jahr erheblich.

Viel Freude würde den Landwirtinnen und Landwirten sicherlich auch der Körnermais bereiten. Ein guter Preis und eine gute Ernte würden bei vielen das Erntejahr 2024 versöhnlich abschließen.

17.10.2024
Pflanzenschutzmittel-Einsatz 2023 erneut reduziert

Hennies fordert eine breite Wirkstoffpalette und innovative Züchtung

2023 ist der Verkauf von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in Deutschland auf den niedrigsten Wert seit 30 Jahren gesunken. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor. Von den 25.300 Tonnen (t) sind etwa 21.500 t chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und 3.800 t Pflanzenschutzmittel mit Zulassung im Ökolandbau. „Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft ging in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland im mehrjährigen Schnitt deutlich zurück“, erläutert Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies. „Der leichte Zuwachs von Pflanzenschutzmitteln mit Zulassung im Ökolandbau erklärt sich durch den parallelen steigenden Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche. Darüber hinaus werden Wirkstoffe mit einer Bio-Zulassung auch in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt.“

Von den 2023 verkauften Pflanzenschutzmitteln waren 52 Prozent Herbizide und 37 Prozent Fungizide. „Während der Absatz bei allen Wirkstoffgruppen rückläufig war, scheint der Trend bei den Fungiziden geringfügig zunehmend gewesen zu sein“, hat Hennies festgestellt. Der Einsatz dieser Mittel variiert stark je nach Witterung.

Herbizide werden zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern eingesetzt. Moderne Techniken zur mechanischen Unkrautbekämpfung stehen den Landwirtinnen und Landwirte inzwischen als Ersatz für viele Kulturen zur Verfügung. Sie sind aber nicht ganz so verlässlich, vor allem bei feuchtem Wetter, und müssen oft mehrfach eingesetzt werden, was zu hohen Treibstoffkosten und zusätzlicher Arbeit führt. Fungizide sind dagegen Mittel zur Abwehr von Pilzkrankheiten. Diese sind in den hiesigen Breitengraden vor allem bei Kartoffel- und Getreidekulturen ein großes Problem, da sie nicht nur den Pflanzen schaden, sondern viele Pilze auch Gifte bilden, die für den Menschen beim Verzehr gesundheitsschädlich sein können.

„Da sich die meisten Pilze bei Feuchtigkeit besser ausbreiten können, ist der Pilzdruck in nassen Jahren generell höher als in eher trockenen. Durch das immer häufiger auftretende Extremwetter steigt somit die Notwendigkeit für den Fungizid-Einsatz“, ordnet Hennies das Phänomen ein. „Um auch den Einsatz dieser Mittel in Zukunft zu senken, braucht es eine breite, effektive Wirkstoffpalette und innovative Züchtung.“ Im Obstbau sei die Pilzbekämpfung unverzichtbar, weil der Verbraucherinnen und Verbraucher schorfige Früchte nicht akzeptiere.

Mithilfe einer breiteren Wirkstoffpalette könnten die PSM gezielter und nachhaltiger eingesetzt werden. „Darüber hinaus braucht es dringend die Zulassung neuer Züchtungsmethoden für pilzresistente Sorten“, fordert der Landvolkpräsident. Mithilfe dieser Methoden wie dem so genannten CRISPR/Cas könnten schneller neue resistente Sorten auf den Markt gebracht und der Fungizid-Einsatz in diesen Kulturen deutlich gesenkt werden, ist sich Hennies sicher. Hierzu bedarf es Änderungen im EU-Recht, die aktuell ins Stocken geraten sind.

15.10.2024
GLÖZ 2

Gutachten für Widersprüche oft fachlich unzureichend – Infoveranstaltung

Das LBEG hat uns informiert, dass viele eingereichte Gutachten für einen Widerspruch zur Einstufung in die GLÖZ 2 Kulisse (kohlenstoffreiche Böden nach GAPKondV) nicht den fachlichen Anforderungen entsprechen und daher als nicht ausreichend begründet abgelehnt werden mussten.

Momentan gibt es Büros, die Gutachten für Widersprüche zur Einstufung in die GLÖZ 2- Kulisse anbieten, die nicht den fachlichen Anforderungen entsprechen. Teilweise lag dies daran, dass durch Landwirtinnen und Landwirte Aufträge vergeben wurden, in denen lediglich überprüft werden sollte, ob es sich um Moorböden handelt. Es gibt keine einheitliche Definition für den Begriff „Moorboden“. Daher haben die Sachverständigen in diesen Fällen ihren Auftrag korrekt erfüllt, wenn sie mit einer anderen Definition gearbeitet haben. Für einen erfolgsversprechenden Widerspruch ist es notwendig, dass überprüft wird, ob ein kohlenstoffreicher Boden nach GAPKondV vorliegt.

Seit dem 01.01.2024 unterliegen landwirtschaftlich genutzte Flächen in Feuchtgebieten und Mooren mit mindestens 7,5 Prozent organischem Bodenkohlenstoffgehalt oder mindestens 15 % organischer Bodensubstanz in einer horizontalen oder schräg gestellten Bodenschicht von 10 cm Mächtigkeit innerhalb der oberen 40 cm des Profils nach § 11 Abs. 2 GAP-Konditionalitäten-Verordnung (GAPKondV) den Bewirtschaftungsbeschränkungen nach § 10 Abs. 1 GAP-Konditionalitäten-Gesetz (GAPKondG).

Wir weisen daher alle Mitglieder darauf hin, dass beauftragte Gutachten zwingend überprüfen müssen, ob es sich um Boden handelt, der die Definition nach GAPKondV erfüllt oder nicht erfüllt. Außerdem müssen zwingend alle Hinweise der LWK eingehalten werden, welche HIER zu finden sind.

Diese Anforderungen müssen zwingend auch in der schriftlichen Beauftragung an Sachverständige stehen, damit Landwirtinnen und Landwirte ihr Geld zurückfordern können, wenn das Gutachten als unzureichend vom LBEG abgelehnt wird.

Außerdem wird es laut LWK für die nächste Widerspruchsfrist möglicherweise nochmal leicht geänderte Anforderungen für den Widerspruch geben. Insofern ist es für Betriebe, die keinen zwingenden Grund haben, schnellstmöglich aus der Kulisse zu kommen, sinnvoll, mit der Beauftragung von Sachverständigen erstmal noch ein paar Wochen abzuwarten.

Digitale Informationsveranstaltung:
Für unsere Mitglieder besteht die Möglichkeit, an einer digitalen Informationsveranstaltung zum Thema „Antrag auf Überprüfung der (Nicht-) Zuordnung zur GLÖZ 2-Kulisse“ mit dem Referenten Dr. Nico Herrmann, zuständiger Referatsleiter im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), teilzunehmen.

WANN: Donnerstag, den 21.11.2024 um 19.30 Uhr
ANMELDUNG: bis zum 20.11.2024 um 12 Uhr bei Finnja Müller-Stöver (Tel.: 04231-9263-345 // Mail: mueller-stoever@landvolk-row-ver.de

10.10.2024
Weiteres Bürokratiemonster durch Agrarstrukturgesetz

Entwurf der Landesregierung führt zu zusätzlicher Verknappung landwirtschaftlicher Fläche

Zusätzliche Bürokratie und Mehrkosten, erhebliche Belastungen für die kommunalen Grundstücksverkehrsausschüsse, fehlende Rechtssicherheit, Eingriffe in Grund- und Eigentumsrechte und eine zusätzliche Verknappung landwirtschaftlicher Flächen: Mit deutlicher Kritik hat das Landvolk Niedersachsen auf den Entwurf des Gesetzes zur Sicherung und Verbesserung einer bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen (NASVG) reagiert und der Landesregierung im Anhörungsverfahren eine 16-seitige Stellungnahme mit ausführlichen Begründungen geschickt. „Wir sehen erheblichen Korrekturbedarf an dem Gesetzentwurf. Hier wurde ein weiteres Bürokratiemonster geschaffen“, sagt Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg, der die verbandsinterne Arbeitsgruppe zum Agrarstrukturgesetz geleitet und mit Fachleuten die „Knackpunkte“ dezidiert herausgearbeitet hat.

Die Verabschiedung eines Agrarstruktursicherungs- und Agrarstrukturverbesserungsgesetzes, das tatsächlich den Schutz land- und forstwirtschaftlicher Flächen in den Mittelpunkt stellt, wäre aus Sicht des Landesbauernverbandes eine wertvolle Hilfe angesichts der vielfältigen Herausforderungen auf dem niedersächsischen Bodenmarkt. „Mit dem vorliegenden Entwurf des NASVG ist aber leider in weiten Teilen kein praktikabel umsetzbares Gesetz gelungen“, bekräftigt Kohlenberg. Die Regelungen zur nachteiligen Flächenanhäufung oder zu Anteilskäufen seien aus Sicht des Landvolks verfassungsrechtlich sehr bedenklich. Andere Ausführungen wie die zum „groben Preismissverhältnis“ oder zur Landpachtverkehrsthematik bedürften einer grundsätzlichen Überarbeitung. „Die enthaltenen weitergehenden Privilegierungen von Naturschutz und Naturschutzvereinigungen, insbesondere hinsichtlich der Ausdehnung des siedlungsrechtlichen Vorkaufsrechts, sind aus unserer Sicht zwingend zu streichen, da diese eine zusätzliche Belastung der Agrarstruktur bedeuten und den Druck auf dem Flächenmarkt für landwirtschaftliche Betriebe weiter erhöhen werden“, führt Frank Kohlenberg aus. Sorgen machen in diesem Zusammenhang auch zusätzliche Zugriffsmöglichkeiten für Wasserverbände, Wasserversorgungsunternehmen, Siedlungsgesellschaften und Landesbehörden. Damit wäre auch das Ziel des Niedersächsischen Weges, die Flächenversiegelung bis 2030 zu halbieren, gefährdet.

Insbesondere die neu geschaffenen Regelungen hinsichtlich der Versagungs- und Beanstandungsgründe bei Grundstücksankäufen und -verkäufen sind nach Ansicht des Landesbauernverbandes ein „enorme zusätzliche bürokratische Großaufgabe“. „Aus unserer Sicht kommen dann erhebliche Mehrkosten auf die Landkreise und auch die Landwirtschaftskammer zu“, gibt Kohlenberg zu bedenken, der selbst einen Milchviehbetrieb im Landkreis Holzminden führt. „Viele der neu aufgenommenen unbestimmten Rechtsbegriffe schaffen Rechtsunsicherheit und werden daher von uns abgelehnt.“

10.10.2024
Nach neun Jahren intensiven Engagements übergibt Rippich den Vorsitz an Tewes

Mitgliederversammlung NEUA e.V.

Gestern fand in Verden die alljährliche Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Fördervereins NEUA e.V. statt, die personelle Veränderungen bereithielt: Das Projekt “Vom Hof auf den Teller” des gemeinnützigen Fördervereins NEUA e.V. bietet spannende und vielfältige Erlebnisse rund um Landwirtschaft und Ernährung für Kindergärten, Schulen und Vereine. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen landwirtschaftlicher Produktion, Lebensmittelverarbeitung, Ernährung und Gesundheit in einer authentischen Umgebung verständlich zu machen und darüber hinaus ein Bewusstsein für eine verantwortungsvolle Ernährung zu fördern. Dies geschieht zum einen im Rahmen spannender Hofbesuche, bei denen die jungen Verbraucherinnen und Verbraucher Landwirtschaft selbst hautnah erleben dürfen, und zum anderen durch lehrreiche Kochaktionstage in Schulen oder Kindergärten.

Der NEUA e.V. wurde 2015 mit Annameta Rippich als Vorsitzender, Sebastian Kuhlmann, der heute der Leiter für Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit & Verbandskommunikation in der Landesgeschäftsstelle des Niedersächsischen Landvolks ist, als Geschäftsführer und Christine Tewes als Schatzmeisterin gegründet. Nach neun intensiven Jahren des Engagements entschieden sich Rippich und Tewes ihre langjährigen Posten nun in neue Hände zu geben. Annameta Rippich übertrug Christine Tewes den Vorsitz, während Edda Hesse künftig den Posten als Schatzmeisterin innehat.

Als Power-Duo haben Rippich und Tewes den Verein mit viel Herzblut und Engagement als erfolgreiches Vorzeigeprojekt etabliert, das auch über die Kreisgrenzen hinaus viel Anerkennung erhält. So hat der Verein beispielsweise erst im letzten Jahr eine Auszeichnung für das herausragende Engagement bei Umweltbildungsprojekten mit Kindern vom Natur-Netz Niedersachsen erhalten. Für den Erfolg des Projekts spricht auch die hohe Anzahl der Schulen, die im Rahmen des Projekts Höfe besucht und Kochaktionen durchgeführt haben. Die Zahl der teilnehmenden Schulen in den Landkreisen Rotenburg und Verden ist seit dem Start des Projekts von 7 auf über 20 gestiegen.

Gerührt blickt Rippich auf die vergangenen Jahre zurück: „Ich erinnere mich noch ganz genau an die Zeit, als wir NEUA gegründet haben, an all die bürokratischen Herausforderungen und wie wir zu dritt noch bis spät in die Nacht an der Satzung saßen“ Der Aufwand hat sich gelohnt, denn heute können jährlich über 1.000 Kinder und Jugendliche von dem Projekt profitieren.

07.10.2024
Heizungsgesetz

Webinar für Landwirtinnen und Landwirte

Die Primagas Energie GmbH bietet allen interessierten Landwirtinnen und Landwirten ein Webinar zum Thema „Keine Angst vor dem Heizungsgesetz. Landwirtschaftliche Gebäude wirtschaftlich und GEG-konform heizen“ an.

In dem Webinar werden folgende Fragen geklärt:

• Welches Heizsystem ist das richtige für meine Immobilie? • Welche Kosten kommen auf mich zu? • Habe ich mit nachfolgenden Investitionen zu rechnen? • etc.

Außerdem werden wichtige Ausnahmeregelungen aufgezeigt, anhand von Praxisbeispielen Lösungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser gegeben und ein Einblick in Investitions- und Energiekosten gezeigt. Während des Webinars ist ausreichend Zeit für Ihre Fragen eingeplant. Interessierte können sich für einen der folgenden drei Termine anmelden:

Mittwoch, 16.10.2024 // 16:00 – 17:30 Uhr Dienstag, 22.10.2024 // 16:00 – 17:30 Uhr Freitag, 25.10.2024 // 9:00 – 10:30 Uhr

Die Anmeldung zu den jeweiligen Terminen erfolgt “HIER”

Aktuelles aus dem Landesverband

23.07.2025
ASP-Lage in Deutschland und Europa
Schwein

(FLI) Im aktuellen Berichtszeitraum (Juni) wurde in Deutschland kein weiterer ASP-Ausbruch in Hausschweinebeständen gemeldet. Die Zahl der Ausbrüche sinkt europaweit weiter. Aus Rumänien wurden 19 neue Fälle gemeldet. Polen registrierte erstmals in diesem Jahr zwei Ausbrüche. Auch in Griechenland traten zwei Fälle auf, Serbien und Moldau meldeten jeweils einen Ausbruch. Die Zahl der Wildschwein-Fälle ist ebenfalls rückläufig. In Deutschland wurden 115 Fälle festgestellt, vor allem in Hessen (98) und Baden-Württemberg (6). Aus Brandenburg gab es erstmals keine neuen Nachweise. In Rheinland-Pfalz und Sachsen blieb die Lage weiterhin stabil. In NRW wurde die ASP im Juni erstmals festgestellt. Polen meldete mit 210 Fällen erneut die meisten Wildschweinnachweise, gefolgt von Litauen (56), Ungarn (47), Lettland (28) und Italien (20). Angesichts der Lage mahnen Behörden weiterhin zu erhöhter Wachsamkeit. Biosicherheitsmaßnahmen in Schweinehaltungen sollten überprüft und konsequent umgesetzt werden. Den vollständigen Radar Bulletin finden sie unter: Radar Bulletin Deutschland, 06.2025

23.07.2025
EU will Fleischbegriffe stärker schützen
Schwein

Die EU-Kommission plant, traditionelle Fleischbezeichnungen wie „Lende“, „Haxen“ oder „Speck“ künftig ausschließlich für tierische Produkte zuzulassen. Das geht aus ihrem Vorschlag zur Überarbeitung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) hervor. Ziel sei es, Verbraucher nicht zu täuschen und kulturell geprägte Begriffe zu schützen. Zudem verweist die Kommission auf ihre agrarpolitische Vision, in der sie eine stärkere Tierhaltung innerhalb der EU betont. Diese sei hohen Standards verpflichtet, aber wirtschaftlich oft benachteiligt.

Kritik kommt erwartungsgemäß von der European Vegetarian Union, die vor der Schwächung pflanzlicher Alternativen warnt. Die Reform widerspreche dem Ziel, Ernährungssicherheit und Klimaschutz zu fördern, und behindere neue Einkommensquellen für die Landwirtschaft.

23.07.2025
Globale Fleischerzeugung steigt bis 2034 um 13 %
Schwein

Laut einer aktuellen Prognose von OECD und FAO wird die globale Fleischerzeugung bis 2034 um 13 % auf rund 406 Mio. Tonnen jährlich steigen. Auch der Fleischkonsum nimmt weiter zu: Schwein (+5 %), Geflügel (+21 %), Rind (+13 %) und Schaf (+16 %). In der EU dürfte Geflügel zunehmend Rind-, Schweine- und Schaffleisch ersetzen, während der Fleischverbrauch pro Kopf weitgehend stabil bleibt. Besonders stark wächst der Konsum in Brasilien, Indonesien, den Philippinen, den USA, Vietnam und Afrika. Schweinefleisch bleibt ein zentrales Element der weltweiten Ernährung, auch wenn das Wachstum moderat ausfällt. In China, der EU, Japan und der Schweiz dürfte der Verbrauch stagnieren oder leicht sinken, bedingt durch Gesundheits- und Umweltbedenken.

18.07.2025
Regen bremst deutsche Getreideernte
Pflanzen

Erste Partien an Weizen, Roggen und Sommergerste zeigten gute Qualitätsergebnisse, waren aber zu klein, um daraus Rückschlüsse auf die gesamte Ernte zu ziehen. Jetzt pausieren die Drescher wegen der teils ergiebigen Regenfälle und die Sorge um Qualitätsverluste wächst.

(AMI) Die Winterweizenernte hat begonnen und wurde vom Regen gestoppt. Es kommen nur erste kleine Mengen an den Markt. Hinsichtlich der Qualität ist von zufriedenstellenden Ergebnissen die Rede. Mittlere Hektolitergewichte und durchaus ansehnliche Proteingehalte sollen erzielt worden sein. Doch mit der wechselhaften Witterung wächst die Sorge um Auswuchs und sinkende Fallzahlen, beim Hartweizen wird die Glasigkeit der Körner beeinträchtigt. Erzeuger versuchen diesen Qualitätseinbußen durch vorgezogenen Drusch zu begegnen, was allerdings zu Preisabzügen wegen zu hohem Feuchtegehalt führt.

Die schwankenden Terminkurse sind aktuell auch keine Hilfe bei der Preisfindung, die am Kassamarkt noch lange nicht abgeschlossen ist. Das zeigen die teils noch sehr großen Preisunterschiede in den Meldungen. Alterntig wird nur noch aus Hessen gemeldet, in allen anderen Regionen liegt der Fokus vorrangig auf der neuen Ernte. Immerhin scheinen die zuvor schwachen Erzeugerpreise ihren Tiefpunkt überwunden zu haben. Die Erzeugerpreise haben sich in der aktuellen Woche für Mahlweizen nach oben bewegt, allerdings so geringfügig, dass Erzeuger weiterhin einen Verkauf nicht in Betracht ziehen. Im Getreidehandel herrscht derzeit ausgeprägte Zurückhaltung: Es finden praktisch keine Abschlüsse statt, sowohl auf Seiten der Erzeuger als auch bei den Abnehmern wie Mühlen und Mischfutterherstellern.

Neuerntiger Brotweizen wird im Bundesdurchschnitt mit 178,60 (145-199,50) EUR/t bewertet. Preisober- und Untergrenze liegen jeweils 10 EUR/t über der Vorwoche, der Durchschnitt allerdings nur 3,66 EUR/t höher. Für Qualitätsweizen werden knapp 195 (165-220) EUR/t gemeldet, hier stieg die Preisobergrenze sogar um 20 EUR/t. Im Bundesdurchschnitt sind das 2 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Gleiches gilt für Eliteweizen mit 215,35 (175-230) EUR/t frei Lager und unveränderter Spanne. Brotroggen wird mit 150 (120-169) EUR/t marginal unter Vorwochenlinie bewertet, wobei sich die Spannenuntergrenze um 15 EUR/t abgesenkt hat. Parallel dazu ist auf den Märkten für Braugerste ein deutlicher Preisverfall zu beobachten. Die Nachfrage ist aktuell kaum vorhanden, während gleichzeitig ein überdurchschnittliches Angebot auf dem Markt ist – ein Ungleichgewicht, das die Preise massiv unter Druck setzt. Braugerste frei Erfasserlager tendiert erneut schwächer, gibt auf 191 (163-210) EUR/t nur noch marginal, 0,31 EUR/t, nach. Allerding ist die Spannenuntergrenze gegenüber Vorwoche um 15 EUR/t abgesackt. Auf Großhandelsstufe gibt es derzeit kein Kaufideen, auch nicht mehr für Lieferungen ab Januar 26. Auf Großhandelsebene werden zur Lieferung ab Oktober 25 Offerten um 238 EUR/t franko Oberrhein genannt und damit 8 EUR/t weniger als vor einer Woche.

18.07.2025
Weizenkurse in Paris mit Wochenplus
Pflanzen

Die Kurse profitieren der gebremsten, russischen Weizenernte und den daraus resultierenden, schleppenden Exporten.

(AMI) An der Börse in Paris schließen die Weizenkurse gegenüber Vorwoche fester. Am 16.07.2025 notierte der Fronttermin September 25 bei 198,50 EUR/t, damit 1,75 EUR/t über Vorwochenniveau. Zwischenzeitlich konnte der Fronttermin die Linie von 200 EUR/t überschreiten, aber nicht halten. Spätere Kontrakte verzeichnen ebenfalls ein Wochenplus von bis zu 1,75 EUR/t.

Für Auftrieb sorgt insbesondere die Entwicklungen in Russland. Der nur zögerliche Start der russischen Ernte in Verbindung mit der Verkaufszurückhaltung russischer Erzeuger aufgrund der niedrigen Preise stützen die Pariser Weizenkurse. Nach Angaben von Marktteilnehmern dürften die russischen Weizenlieferungen im Juli 25 wahrscheinlich die niedrigsten seit Jahren sein, weswegen die Regierungen Maßnahmen zur Förderung der Agrarexporte anordnete. Das knappe russische Weizenangebot ließ jüngst auch die Geschäfte mit Ägypten scheitern. Das öffnet den Anbietern in der EU Chancen. Das dürfte jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn eine Beschleunigung der russischen Ernte, die voraussichtlich auch noch üppig ausfallen wird, ist absehbar. Allerdings senkte das russische Beratungsunternehmen IKAR kürzlich seine Weizenernteprognose um 0,5 auf 84 Mio. t.

Die EU-Weichweizenexporte starteten lahm in das neue Wirtschaftsjahr. Vom 01.07-13.07.2025 exportierte die Gemeinschaft nach Angaben der EU-Kommission lediglich 245.718 t, verglichen mit 1,12 Mio. t im Vorjahreszeitraum und 1,5 Mio. t in 2023/24. Der schwächelnde Eurokurs, die Währung verlor seit dem 01.07.25 rund 1,8 % an Wert, bot keine Unterstützung, denn Käufer sind am Markt nur selten zu finden und wenn, wird oftmals Weizen aus der Schwarzmeerregion bevorzugt. Die für die EU in 2025/26 bislang größten Weichweizenabnehmer sind Algerien mit 63.000 t (Vorjahr: 31.500 t), Kamerun mit 51.700 t (23.700 t) und der Libanon mit 30.000 t (45.052 t). Die größte Weichweizenmenge lieferte in den ersten beiden Juliwochen Rumänien mit 176.027 t (286.450 t), mit großem Abstand gefolgt von Polen mit 27.295 t (64.236 t).

EU-Weizenernte 25 über Vorjahr taxiert

Das französische Analystenhaus Tallage ließ in seinem monatlichen Bericht die Prognose für die diesjährige EU-Weichweizenernte unverändert. Tallage rechnet weiterhin mit 130,7 Mio. t, das wären 15 % mehr gegenüber der ungewöhnlich schwachen Ernte 2024. Die bisherigen Ernteergebnisse zeigen zufriedenstellende Erträge in Rumänien, Bulgarien und auf der iberischen Halbinsel. Hohe Temperaturen und ein Mangel an Niederschlägen dämpften die Gewinne noch. Neben den Erträgen überzeugen bislang mit wenigen Ausnahmen auch die Qualitäten.

18.07.2025
Kaum Neugeschäft am deutschen Rapsmarkt
Pflanzen

Das aktuelle Preisniveau bietet für Erzeuger auch weiterhin keinen Anreiz zum Verkauf. So bleiben die Umsätze auch weiterhin gering. Mit Spannung werden dagegen die ersten Ertragsmeldungen zur diesjährigen Rapsernte erwartet.

(AMI) Die Pariser Rapsnotierungen knüpften an die Gewinne der Vorwoche an. So verzeichnete der Fronttermin August vier Tage in Folge grüne Zahlen und gewinnt auf Wochensicht rund 10 auf 476,25 EUR/t. Auch Partien der Ernte 2026 konnten sich befestigen, auch wenn das Plus hier weniger deutlich ausfiel. So schloss der August-26-Kontrakt am 15.07.2025 bei 474,25 EUR/t und damit rund 3,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Unterstützung bot dabei insbesondere der zuletzt schwächere Euro. Die rückläufige Gemeinschaftswährung vergünstigte EU-Partien für Abnehmer aus anderen Währungsländern und steigerte damit die Wettbewerbsfähigkeit. Gedämpft wurde der Kursanstieg jedoch durch die laufenden Ernten in Europa.

Mit dem Plus in Paris ging es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Franko Hamburg waren bei unverändertem Aufgeld mit 464 rund 10 EUR/t mehr möglich als noch in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich ebenfalls um 10 auf 479 EUR/t verteuerten. Umsätze standen hier jedoch auch weiterhin kaum dahinter.

Auch auf Erzeugerstufe ging es aufwärts, hier konnte der Kursanstieg jedoch nicht vollständig nachvollzogen werden. Im Bundesdurchschnitt wurden für Partien der Ernte 2025 rund 446,10 EUR/t verlangt und damit 3,30 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangierten dabei in einer Spanne von 420-475 EUR/t. Seitens des Handels herrschte auch weiterhin Zurückhaltung: sowohl seitens der Erzeuger als auch der Ölmühlen. Angesichts des weiterhin niedrigen Preisniveaus blieb die Abgabebereitschaft unverändert gering.

Erste Rapserträge enttäuschen regional

Aus zahlreichen Regionen Deutschlands wird derzeit von einem wechselhaften Witterungsverlauf berichtet, der stark an typisches Aprilwetter erinnert: Sonne, Regen und Wind wechseln sich in kurzer Folge ab und erschweren die Arbeiten auf den Feldern. Regional wurden bereits erste Partien Winterraps geerntet, wenn auch nur vereinzelt und auf kleineren Flächen. Erste Ertragsmeldungen rangieren dabei im Osten Deutschlands zwischen 35 und 42 dt/ha und liegen somit im Rahmen der Erwartungen. In Sachsen-Anhalt konnten die ersten Schläge mit rund 30 dt/ha jedoch nicht zufriedenstellen. Die Zahlen lassen allerdings, angesichts des bislang geringen Meldeumfangs, noch keine belastbare Aussage über das Gesamtniveau der Ernte zu. Auch in Südbaden fiel bereits der Startschuss für die diesjährige Rapsernte. Die erzielten Ölgehalte liegen bei 43-44 %, wobei die Erträge auch hier bisher geringer ausfallen als im Vorfeld erhofft. Sollte die Witterung in den kommenden Tagen stabil und trocken bleiben, wird auch andernorts mit dem Start der Rapsernte gerechnet.

18.07.2025
Viel größerer Konsumkartoffelanbau in der EU
Pflanzen

Im Jahr 2025 werden wohl 77.000 ha mehr Kartoffeln angebaut – vor allem wohl Verarbeitungsrohstoff. Neueinsteiger in den Anbau von Kartoffeln waren ein wichtiger Treiber.

(AMI) In vielen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wurden in dieses Jahr die Anbauflächen mit Kartoffeln ausgeweitet. Dabei ist die Entwicklung in West- und Mitteleuropa besonders rasant. Überall kamen mindestens 10.000 ha hinzu, in Polen sogar 15.000 ha und in Frankreich gar 20.000 ha, so die aktuelle Zusammenstellung von Anbaudaten aus den einzelnen Ländern durch die Agrarmarkt Informations-GmbH Mitte Juli. Selbst in Südeuropa wagten Landwirte etwas mehr, nur auf dem Balkan ist der Trend weiter rückläufig, besonders in Rumänien mit dem dort noch umfangreichsten Kartoffelanbau.

In der Summe ergeben alle vorläufigen und vereinzelt geschätzten Daten ein Areal von 1,47 Mio. ha, rund 77.000 ha mehr als im Vorjahr.

Die Haupttreiber dieser Entwicklung dürften einerseits die schlechte Erlösaussichten bei alternativen Feldfrüchten gewesen sein und andererseits die Euphorie um einen Boom beim Ausbau und Neubau von Pommes frites Fabriken, der mehrere Jahre in Folge für hohe Preise für den Rohstoff Kartoffeln gesorgt hat. Dort, wo sich Beobachter gut auskennen, ist daher auch immer zu hören, dass vor allem mehr Verarbeitungskartoffeln angebaut wurden, und zwar mitunter vor allem von Neueinsteigern. Dabei wurden auch frühe Sorten stärker berücksichtigt, wie Daten aus Belgien zeigen oder es in Frankreich – Raum Bordeaux – heißt. Aber auch mehr Speisekartoffeln dürfte es geben. Klarer ist hingegen, dass einiges mehr an Pflanzgut erzeugt wird. Der Stärkekartoffelanbau hat sich in den meisten Fällen wohl gut behauptet, legte aber in Dänemark kräftig um 5.500 ha zu.

18.07.2025
MKS: Antragstellung auf Ausgleichszahlung
Milch und Rind

Ab sofort ist für die Brandenburger Milchviehbetriebe, die infolge des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) Anfang 2025 behördlichen Verbringungsverboten von Rohmilch unterlagen, die Beantragung von finanziellen Ausgleichszahlungen noch bis zum 31. Juli 2025 möglich. Die Mittel stammen aus dem EU-Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL), Krisenreserve, und vom Land Brandenburg. Der DBV und der LBV Brandenburg hatten sich auf politischer Ebene für Ausgleichszahlungen eingesetzt.

18.07.2025
Lidl erweitert seine HF 3 – Produktpalette
Milch und Rind

Der Lebensmittelhändler Lidl beabsichtigt bis Ende 2025 weitere Produkte der weißen Linie, wie Quark, Schmand etc. auf Haltungsformstufe 3 umzustellen und setzt dabei ausschließlich auf Rohstoffe deutscher Herkunft. Laut seiner Pressemitteilung zahlt Lidl dafür einen Tierwohlzuschlag, um die Mehrkosten auszugleichen (s. https://unternehmen.lidl.de/pressreleases/2025/250717_lidl_pi_hf-3-quark-sahne). Der DBV begrüßt den Fokus auf ausschließlich deutsche Rohmilch. Er erwartet, dass der mit der Auslobung verknüpfte Zuschlag auch bei den Milcherzeugern ankommt und fordert, dass die HF-3 Kriterien auf Augenhöhe gemeinsam mit der Landwirtschaft in einem transparenten Prozess verhandelt werden.