Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

26.09.2024
Blauzungenkrankheit

Härtebeihilfe für verendete, geimpfte Schafe, Ziegen und Rinder

Die Niedersächsische Tierseuchenkasse gewährt eine Härtebeihilfe für geimpfte Rinder, Schafe und Ziegen, die an der Blauzungenkrankheit (BTV-3) verendet sind, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

Für Schafe und Ziegen:

  • Impfung mindestens 3 Wochen vor Erkrankung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt für alle impffähigen Tiere ab 3 Monaten (Eintrag in HiTier).

  • Nach Impfung innerhalb von 3 Wochen Todesfälle oder notwendige Tötungen wegen Blauzungenkrankheit (Bestätigung durch Hoftierarzt).

  • Mindestens 25 % Übersterblichkeit und mindestens 5 verendete Tiere im Bestand.

  • Nachweis durch Abholscheine aus dem 2. Halbjahr 2024 und 2023.

  • Beihilfe: 90 € pro Schaf, 60 € pro Ziege.

Für Rinder:

  • Vollständige Impfung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt (Eintrag in HiTier).

  • Nach der 2. Woche nach der Grundimmunisierung Todesfälle oder notwendige Tötungen, mit PCR-positivem BTV-3-Ergebnis.

  • Mindestens 3 verendete Rinder.

  • Beihilfe: 1.000 € pro adultes Rind.

Die Härtebeihilfe muss über den regulären Leistungsantrag beantragt werden. Nachweise (Mortalität oder PCR-Ergebnis) müssen beigefügt werden. Kosten für Probenahmen (PCR) werden nicht übernommen.

03.09.2024
Novelle des Tierschutzgesetzes hat negative Folgen für Landwirtschaft

Kreisverband in Kontakt mit der Politik

Bereits im Sommer ist in das Bundestierschutzgesetz im Bundesrat beraten worden. Die Länderkammern fordern in einer Stellungnahme umfassende fachspezifische und auch grundlegende Änderungen und Ergänzungen – diese belaufen sich auf 86 Einzelpunkte. Dennoch müssen sich Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter in jedem Fall auf weitere Verschärfungen bei bestimmten Haltungsbedingungen und neue Dokumentationspflichten einstellen.

Der Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden hatte sich dazu bereits mit MdB Lars Klingbeil (SPD) persönlich getroffen und auf dem Betrieb von Familie Pralle in Schwitschen den aktuellen Unmut und existenzbedrohende Lage der regionalen tierhaltenden Betriebe verdeutlicht. Auch die CDU hat sich positioniert. So heißt es vom agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann: „Wir lehnen den Gesetzentwurf in dieser Form ab. Die vorgesehenen Änderungen haben spürbare einseitige negative Folgen für die heimische Landwirtschaft. Deutlich mehr Bürokratie und höhere Kosten für die Tierhalter. In der Folge wird unsere landwirtschaftliche Erzeugung weiter ins Ausland ausgelagert. Die Weiterentwicklung des Tierschutzes hat unseres Erachtens nach wissenschaftlichen Kriterien, mit Augenmaß und unter Einbeziehung des Berufsstandes zu erfolgen. Die Ampel hat das versäumt.“

02.09.2024
Mitgliederzeitung online lesen

Aktuelle Ausgabe auf unserer Homepage einsehbar

Ab sofort können Mitglieder und Interessierte die aktuelle Ausgabe unserer Mitgliederzeitung online lesen und herunterladen. Dafür einfach auf unserer Homepage auf den Reiter “Downloads” (oben rechts) klicken und die entsprechende Ausgabe anklicken.

Die aktuelle Ausgabe könnt ihr euch direkt “HIER” anschauen.

02.09.2024
Landvolk WhatsApp-Gruppe

Jetzt beitreten und immer informiert bleiben

Der Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. bespielt seit Kurzem auch eine WhatsApp-Gruppe. Dort erhalten Interessierte aktuelle Inhalte direkt auf ihr Smartphone. Wer dabei sein möchte, kann über den unten stehenden link in die WhatsApp-Gruppe eintreten:

“EinladungsLink WhatsApp-Gruppe Landvolk”

26.08.2024
Landvolk warnt vor Gefahr durch Asiatische Hornisse

Das Insekt frisst Bienen und kann auch für Menschen gesundheitsgefährdend sein

Sie ist kleiner als unsere heimische Art, und sie muss bekämpft werden: Die Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien, breitet sich jedoch zunehmend auch in Deutschland aus. Das Landvolk warnt vor der Gefahr durch diese Insekten, von denen einzelne Tiere und ein Nest erstmals in Niedersachsen gemeldet worden sind. „Wir sehen die Asiatische Hornisse ganz klar als Bedrohung für unsere Honigbienen und Bienenvölker an, werden aber damit leben müssen“, erläutert Heinrich Kersten, Vorsitzender der Bienenfreunde Verden, einer Interessen- und Aktionsvereinigung aus Imkerschaft, Landwirtschaft und Jägerschaft im Landesverband Hannoverscher Imker. „Das Insekt wird sich nach aktuellen Erkenntnissen definitiv raumgreifend entwickeln.“ Die Asiatische Hornisse frisst Bienen und andere Bestäuber, von daher ist sie eine Bedrohung für den gesamten Imkereisektor. Mittelfristig sind auch größere Schäden im Obstbau durch die Asiatische Hornisse möglich, teilt das Landvolk Niedersachsen mit.

„Wichtig ist es, die Bienen zu beobachten, aber keine Panik zu bekommen und eine Fluglochsperre für die Hornisse vorzusehen, um das Eindringen in den Stock zu vermeiden“, gibt Henrike Zander, zweite Vorsitzende der Bienenfreude Verden, praktische Tipps. „Mit regelmäßigen Kontrollen bei den Bienenvölkern und Fluglochbeobachtungen sollte man einen guten Überblick haben über das gesamte Geschehen.“ Bei Annäherungen an das Nest oder bei Erschütterungen können die Hornissen zur Verteidigung Menschen aktiv angreifen. Für allergische Personen stellt die Hornisse eine ernste Gesundheitsgefahr dar. In Deutschland gibt es eine Meldepflicht für das Vorkommen der Asiatischen Hornisse, da diese als invasive Art gilt.

Ansprechpartner für Fund-Meldungen und Beseitigung der Nester sind die unteren Naturschutzbehörden (UNB) der Landkreise bzw. kreisfreien Städte. Ansprechpartner der zuständigen Behörde für Niedersachsen landesweit ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN, E-Mail invasive-arten@nlwkn.niedersachsen.de). Fachlichen Rat erteilen zudem das LAVES-Institut für Bienenkunde sowie ehrenamtlich tätige Wespen- und Hornissenberaterinnen und Berater. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen ihre Beschäftigten im Rahmen der Unterweisung informieren und sensibilisieren. Dabei hilft ihnen die Musterbetriebsanweisung „Asiatische Hornisse“ der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Für Mitarbeitende, die allergisch auf Insektenstiche reagieren, sind besondere Maßnahmen festzulegen. In der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ist anerkannt, dass ein Insektenstich, den Versicherte während der beruflichen Tätigkeit erleiden, grundsätzlich einen Arbeitsunfall darstellen kann.

21.08.2024
Influencer-Challenge 2024

Wir machen aus Influencern Erntehelden

Eine neue Influencer-Challenge unserer Imagekampagne “Eure Landwirte - Echt Grün e.V.” steht in den Startlöchern und bringt drei hochmotivierte Influencer-Teams auf einen landwirtschaftlichen Betrieb, auf welchem sie sich verschiedenen spannenden Herausforderungen stellen werden.

Auch wenn ihre Handys während der Challenge für die Influencer-Teams tabu sind, sorgt ein Kamerateam dafür, dass ihre tausenden Followerinnen und Follower dieses spannende Abendteuer digital mitverfolgen können und dabei ebenfalls erfahren, warum regionale und saisonale Produkte die beste Wahl sind.

Unterstützung erhalten die Kandidatin und die Kandidaten von einer Junglandwirtin oder einem Junglandwirt, der ihnen bei den Aufgaben mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch aus unserem Kreisverband gibt es dabei Unterstützung, seid gespannt!

Um nichts zu verpassen, folgt “Eure Landwirte - Echt Grün e.V.” auf Instagram, Facebook oder TikTok.

19.08.2024
Dialogforum Wolf: Reden ist Silber, Handeln wäre Gold

Aktionsbündnis fordert rechtssicheren Wolfsabschuss / Prämie für Halterinnen und Halter von Schafen und Ziege

„Unsere Kritik ist in weiten Teilen aufgenommen und konstruktiv bearbeitet worden. Alle unsere Punkte, die uns im April zum Ruhen der Mitarbeit beim Dialogforum Wolf bewogen haben, finden wir in der Geschäftsordnung wieder. Das ist erfreulich. Aber: Nach wie vor gibt es mehr Fragen als Lösungen im Umgang mit dem Wolf in Niedersachsen bzw. Deutschland. Hier kommen wir nicht weiter. Gerichtsurteile widersprechen sich, beim Schnellabschussverfahren gibt es keinen Abschuss, das Bundesministerium zeigt keine klare Richtung auf“, erklärt der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, Jörn Ehlers, bei der anschließenden Pressekonferenz des Dialogforums Wolf. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Dialogforums stellte Umweltminister Christian Meyer die Ergebnisse vor.

Damit wurde einer der Kritikpunkte erfüllt: Die Presse erhält so auch Infos aus Sicht der Dialogforum-Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das größte Manko bleibe die fehlende Rechtssicherheit bei Schnellabschüssen. Meyers Beteuerungen, die Kritikpunkte der Gerichte in die zukünftigen Begründungen der Schnellabschüsse aufnehmen zu wollen, sieht das Aktionsbündnis skeptisch. „Jeder Schnellabschuss muss individuell begründet werden. Das kostet unendlich Zeit, die unsere Weidetierhalter nicht haben und in der sich der Wolf weiter vermehren kann“, fordert Ehlers den Schutzstatus des Wolfs durch Feststellen des günstigen Erhaltungszustandes endlich abzusenken, um Wolfsabschüsse rechtssicher zu machen.

Mit der neuen Kopfprämie erhalten Schaf- und Ziegenhalterinnen und Halter mit mindestens elf Tieren endlich eine Unterstützung für ihre laufenden Kosten beim Herdenschutz. „Wir begrüßen diese Verfahrensweise sehr, denn der Aufwand ist für unsere Weidetierhalter immens. Mit der Kopfprämie, die zwischen 40 und 60 Euro pro Tier liegen wird, erhalten sie nun jedes Jahr diese wichtige finanzielle Unterstützung für ihre Schutzmaßnahmen gegen den Wolf, wie die Pflege des Zaunes oder das Halten von Herdenschutzhunden“, führt Ehlers aus. Auch bei Rindern und Pferden werde die Förderung verbessert. Hier gebe es keine räumlichen Einschränkungen mehr, sondern gelte für ganz Niedersachsen. Zusätzliche Gelder werden zudem aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) bereitgestellt.

8,9 Millionen Euro will Niedersachsen 2025 für den Herdenschutz bereitstellen. 2023 und 2024 waren es jeweils 7,5 Millionen Euro. „Das ist zwar löblich, aber wir alle wissen, dass der Topf letztes Jahr schon im Sommer leer war. Das Geld ist nur eine homöopathische Korrektur, denn wenn man sich nur hinter den Herdenschutz versteckt und das eigentliche Problem nicht angeht, kommt man nicht voran. Personelle und finanzielle Ressourcen sind endlich. Wir haben über 500 Wölfe in Niedersachsen – die Entwicklung war so absehbar. Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Entscheidungsdefizit“, fordert Ehlers die Regierung endlich zum Handeln auf und sich nicht hinter der EU-Ebene zu verstecken.

14.08.2024
Roadshow auf dem Scheeßel-Tag am 25. August

„Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ im Dialog mit der Öffentlichkeit

Seit 2023 veranstaltet unsere Landvolk-Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ eine Roadshow rund um unsere moderne niedersächsische Landwirtschaft. Die jährlich 26 Roadshow-Termine, die auf verschiedenen Veranstaltungen im gesamten Kampagnengebiet umgesetzt werden, stoßen auf viel Begeisterung: Denn das auffällige Roadshowmobil, welches mit verschiedenen interaktiven Inhalten die Massen anlockt, bietet den Besucherinnen und Besuchern in Kombination mit dem Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten aus der jeweiligen Region eine unvergleichlich authentische Erfahrung. Durch die Präsenz vor Ort wird Landwirtschaft in all ihren Facetten erlebbar gemacht und ein gegenseitiges Verständnis geschaffen.

Am 25. August kommt die Roadshow nun auch in unser Verbandsgebiet nach Scheeßel: Von 13 bis 18 Uhr haben die Besucherinnen und Besucher auf dem Scheeßel-Tag nicht nur die Möglichkeit mit Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch zu kommen, sondern können zusätzlich ihr Wissen auf mehreren Mediastelen im Quiz zu vielfältigen Themen wie Ackerbau, Tierhaltung und Technik testen. Außerdem lockt unser beliebtes Glücksrad mit Gewinnen für Groß und Klein und für Familien mit Kindern gibt es zur Bespaßung vor Ort zusätzlich landwirtschaftliches Spielzeug.

Besucht uns auf dem Schulhof der Grundschule Scheeßel an der Standnummer 9., wir freuen uns auf Euch!

09.08.2024
Ist regionale Tierhaltung noch möglich?

Lars Klingbeil im Gespräch mit Landwirten in Schwitschen

Im Mai 2024 hat das Bundeskabinett im Umlaufverfahren dem Gesetzesentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes (TierSchG) und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes (TierErzHaVerbG) zugestimmt. Neben den anstehenden Gesetzesvorhaben auf EU-Ebene beschäftigt eben diese bevorstehende Änderung des nationalen Tierschutzgesetzes die Tierhalterinnen und Tierhalter aus unserem Verbandsgebiet besonders. „Aus diesem Anlass haben wir den Bundestagsabgeordneten der SPD, Lars Klingbeil, auf den Hof von Familie Pralle in Schwitschen eingeladen“, sagt Jörn Ehlers, Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. „Denn was unserer Branche momentan fehlt ist eine Perspektive, mit der auch unsere Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger planen können. Und darüber wollten wir mit ihm sprechen.“

Zielkonflikte zwischen Tierwohl und Klimaschutz

Anna und Julia Pralle bewirtschaften gemeinsam mit ihren Eltern und zwei Mitarbeitenden einen Ackerbaubetrieb sowie Schweinemast. Auf dem Feld bauen sie hauptsächlich Kartoffeln und Zwiebeln an sowie Futter für die Schweine in Form von Gerste, Roggen und Mais. In den beiden Mastställen gibt es insgesamt Platz für 2.700 Mastschweine. „Wir legen Wert darauf, dass unsere Tiere so kurz wie möglich gefahren werden. Daher beziehen wir unsere Ferkel aus dem Heidekreis und arbeiten mit dem Schlachthof in Cloppenburg zusammen“, betont Anna Pralle. „Das ist nicht selbstverständlich, denn es gibt immer weniger Schlachthöfe und Ferkelerzeuger in der Region.“ Gemeinsam mit Lars Klingbeil sowie den beiden Landvolk-Kreisverbands-Vorsitzenden Christian Intemann und Jörn Ehlers stehen die beiden Schwestern auf ihrer Hofstelle und erklären ihren aktuellen Unmut: „Wir möchten gern in Stallumbauten investieren, zögern aber, da die Gesetzeslage momentan nicht klar ist“, betont Anna Pralle. Das Problem: Die beiden Stallungen liegen im Dorf beziehungsweise in dorfnähe. Für einen Bauantrag müssten Gutachten erstellt werden und es kann sein, dass aufgrund von Emissionen der Antrag nicht genehmigt wird. „Dann können wir hier gar keine Schweine mehr mästen“, sagt Anna Pralle und Jörn Ehlers ergänzt: „Es gibt beim Klimaschutz und Tierwohl leider Zielkonflikte. So ist es manchmal so, dass erhöhtes Tierwohl zu mehr Emissionen führt, was wiederum dem Wunsch nach mehr Klimaschutz entgegensteht. Wenn wir unsere Ställe also für mehr Tierwohl umbauen sollen, würden wir uns auch eine Anpassung des Baurechts wünschen, sodass die erhöhten Emissionen nicht dazu führen, dass wir garkeinen Bauantrag für diese Stallungen erhalten.“ Dass vor allem junge Landwirtinnen und Landwirte gewillt sind, in mehr Tierwohl zu investieren stünde dabei außer Frage. Henrik Rump, 1. Vorsitzender vom Landvolk-Kreisverband Lüneburger Heide betont dazu: „Wir Landwirte denken nicht in Legislaturperioden, sondern in Generationen und so sollten Gesetze auch angelegt sein.“

Bürokratiemonster Dokumentationspflichten

Auch das Thema Bürokratie am Beispiel des Tierhaltungskennzeichnungsgesetztes wurde angesprochen. Hintergrund: Die Kennzeichnungspflicht gemäß Tierhaltungskennzeichnungsgesetz gilt für frisches Schweinefleisch, das von in Deutschland gehaltenen, geschlachteten und verarbeiteten Mastschweinen stammt. Alle Tierhalterinnen und Tierhalter von Mastschweinen im Alter von 10 Wochen bis zur Schlachtung wurden aufgefordert, bis zum 01.08.2024 die Haltung in einer Haltungseinrichtung der zuständigen Behörde ihres Bundeslandes mitzuteilen und erhielten daraufhin eine Kennnummer, die die Haltungsform belegt. „Momentan gibt es kein bundeseinheitliches System bei den Meldestellen. Jedes Bundesland hat ein eigenes – Niedersachsen ist da vorn mit dabei, aber es gibt Bundesländer, die haben noch gar keins, obwohl die Deadline bereits der 1. August war“, erklärt Jörn Ehlers das Dilemma. „Hier würden wir uns mehr Austausch mit den Verbänden wünschen, die vorab auf solche Dinge hinweisen könnten.“

Europaweite Standards

Eine weitere Herausforderung für die Tierhalterinnen und -halter ist die Konkurrenz aus dem europäischen Ausland. „In Deutschland wird bei EU-Gesetzten immer nochmal eine Schippe draufgelegt, was für unsere Lebensmittelerzeugung mit Mehrkosten verbunden ist. Das führt dazu, dass wir mit Betrieben aus Dänemark, die geringere Standards haben, preislich nicht mehr mithalten können“, erklärt Jörn Ehlers. Hier stimmt Klingbeil zu: „Es kann nicht sein, dass wir andere Standrads haben.“ Anna und Julia Pralle zeigten Klingbeil auch ihre Kartoffeln und machten dabei deutlich: „Auch beim Thema Pflanzenschutz wünschen wir uns mehr fachlichen Austausch, wenn es um Reduktionsstrategien geht. Wir benötigen die Pflanzenschutzmittel beispielsweise zur Bekämpfung des Drahtwurms, aber auch, um Verwachsungen zu minimieren. Denn solche Kartoffeln möchte niemand im Supermarkt kaufen.“ Zum Schluss betont Jörn Ehlers nochmals: „Bei vielen Landwirtinnen und Landwirte, ob jung oder alt, nehme ich momentan eine Überlastung wahr. Und diese stammt nicht von einer 7-Tage-Woche oder der anstrengenden Erntesaison. Es sind die ganzen Sachen, die drumherum passieren wie beispielsweise die oftmals als sinnlos empfundenen doppelt und dreifach erwünschten Dokumentationspflichten.“

29.07.2024
Wir suchen eine Reinigungskraft

für unseren Standort in Rotenburg (Wümme)

Wir suchen zum 01.11.2024 eine Reinigungskraft (m,w,d) in Teilzeit (16-20 Std/Woche) für unseren Standort zum Flugplatz 5 in 27356 Rotenburg (Wümme):

Wir sind die landwirtschaftliche Interessenvertretung für den Raum Rotenburg (Wümme) und Verden (Aller) sowie Agrar,- Rechts- und Steuerberatung für ca. 2.200 landwirtschaftliche Betriebe in unserer Region.

Ihre Aufgaben umfassen:
• Als Reinigungskraft sind Sie für die gründliche Reinigung verschiedener Räumlichkeiten am Standort Rotenburg (Wümme) verantwortlich und tragen somit maßgeblich zur Sauberkeit und dem Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden sowie der Besucherinnen und Besucher bei.
• Durchführung der täglichen Unterhaltsreinigung in Büroräumen, Besprechungsräumen, Fluren und sanitären Anlagen
• Entsorgung des Abfalls und Trennung nach Vorschriften
• Auffüllen von Verbrauchsmaterial (z.B. Seife, Toilettenpapier)

Sie bieten/zeigen:
• Erfahrungen in der Reinigungsbranche sind wünschenswert, aber nicht erforderlich
• Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit bei der Ausführung Ihrer Aufgaben
• Teamfähigkeit und gute kommunikative Fähigkeiten
• Gewisse Flexibilität

Sie erhalten:
• Einen sicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz
• Geregelte Arbeitszeiten von Montag bis Freitag
• Ein für den Bereich überdurchschnittliches Gehalt
• Ein freundliches, kompetentes und engagiertes Team
• Einen unbefristeten Arbeitsvertrag

Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen noch heute an bewerbung@landvolk-row-ver.de und geben Sie Ihren möglichen Eintrittstermin sowie Ihre Gehaltsvorstellungen an. Für Rückfragen melden Sie sich gerne telefonisch in unserem Rotenburger Sekretariat unter: 0 42 61 63 03 200

Aktuelles aus dem Landesverband

06.06.2025
USA stoppen Moderna Impfstoff gegen HPAI
Geflügel

(WATTPoultry) Das US-Gesundheitsministerium hat die Finanzierung eines mRNA-Impfstoffprojekts von Moderna gegen H5N1 in Höhe von 776 Mio. US-Dollar gestoppt. Grund sind Sicherheitsbedenken und unzureichende Testdaten. Die mRNA-Technologie sei laut Ministerium noch nicht ausreichend erprobt. Eine weitere Unterstützung wissenschaftlich und ethisch nicht zu rechtfertigen. Trotz des Rückschlags hält Moderna am Projekt fest und veröffentlichte positive Zwischenergebnisse einer laufenden Studie. Parallel arbeiten drei weitere Programme an H5N1-Impfstoffen.

06.06.2025
Teilwiderrufe der Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Acetamiprid
Pflanzen

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) widerruft zum 18. August 2025 die Zulassungen der Pflanzenschutzmittel Mospilan SG (Zul.-Nr.: 005655-00) und Schädlingsfrei Careo Konzentrat (Zul.-Nr.: 005686-00) hinsichtlich der unten aufgeführten Anwendungen von Amts wegen. Diese Anwendungen sind dann nicht mehr zulässig, weil die Höchstwerte an Rückständen des enthaltenen Wirkstoffs Acetamiprid nicht mehr sicher eingehalten werden können.

HandelsbezeichnungAnwendungsnummerSchadorganismusKultur
Mospilan SG005655-00/01-001BlattläuseGurke
005655-00/01-002Weiße FliegenGurke
005655-00/03-001BlattläuseSalate
005655-00/13-002BlattläuseSpinat
005655-00/25-002BlattläuseRucola-Arten
005655-00/25-011BlattläuseGemüsepaprika (inkl. Peperoni und Chili)
005655-00/25-012Weiße FliegenGemüsepaprika (inkl. Peperoni und Chili)
005655-00/26-001Drosophila-ArtenWeinrebe (zur Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Schädlingsfrei Careo Konzentrat005686-00/02-021BlattläuseSalate

Zusätzlich wurde aufgrund der neuen Rückstandshöchstgehalte die Zulassung der Anwendungen 005655-00/19-001, 005655-00/24-001, und 005655-00/27-001 des Pflanzenschutzmittels Mospilan SG eingeschränkt. Die Anwendung an schwarzer, roter und weißer Johannisbeere vor der Ernte wurde ausgenommen und ist nicht mehr zulässig. Es wurden allerdings neue Anwendungen nach der Ernte zugelassen.

Andere Anwendungen des Pflanzenschutzmittels bleiben von den Entscheidungen unberührt. Die zugelassenen Anwendungen und geltenden Anwendungsbestimmungen sind in der Online-Datenbank des BVL recherchierbar (https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPSM/01_OnlineDatenbank/psm_onlineDB_node.html;jsessionid=4AEA57EEE6462086BB4C8AD0BE24FD68.internet001).

Der Teilwiderruf und die Einschränkung der Anwendungen (nur Mospilan SG) gilt auch für die entsprechenden Anwendungen der folgenden Vertriebserweiterungen sowie für zugehörige Pflanzenschutzmittel des Parallelhandels:

  • Danjiri (Zul.-Nr.: 005655-60)
  • Klick&GO Schädlingsfrei Careo Konzentrat (Zul.-Nr.: 005686-60)
  • CAREO zum Gießen (Zul.-Nr.: 005686-61)

06.06.2025
Gericht erklärt nationalen Alleingang zu Glyphosat-Beschränkung als rechtswidrig
Pflanzen

Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat in einer aktuellen Rechtsprechung (Az. 1 A 41/22) erklärt, dass der nationale Alleingang Deutschlands, beim Einsatz von Glyphosat 10 % der Fläche unbehandelt lassen zu müssen (Anwendungsbestimmung NT 306-0/2), rechtswidrig ist. Ausgegangen war die Auflage ursprünglich vom Umweltbundesamt (UBA).
Das Urteil ist vor allem deswegen richtungsweisend, da festgestellt wurde, dass behördliche Pflanzenschutzmittel (PSM) -Zulassungen keine (EU-) rechtswidrigen Bestimmungen enthalten dürfen. Dies kann somit als richtiger Schritt in Richtung EU-einheitlicher Regelungen zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln interpretiert werden.

06.06.2025
Weizenkurse drehen ins Plus
Pflanzen

Der Russland-Ukraine-Konflikt rückt erneut in den Fokus und lässt die Besorgnis um die Getreideexporte aus der Region wieder aufflammen. Die Weizenkurs legen zu.

(AMI) An der Pariser Börse können die Weizenkurse leicht über Vorwoche schließen. Am 05.06.2025 lag der Fronttermin September 25 bei 202,75 EUR/t und verzeichnet ein Wochenplus von immerhin 0,75 EUR/t. Folgetermine der Ernte 25 können um bis zu 1,75 EUR/t zulegen.

Für Aufwind sorgen Meldungen über verstärkte Angriffe der Ukraine auf russische Ziele, was den Fokus wieder auf die Krisenregion am Schwarzen Meer lenkt. Befürchtungen um beeinträchtigte Getreideexporte, insbesondere bei Verschärfung der Angriffe, lassen am Weltmarkt die Kurse steigen. Für weitere Unterstützung sorgten die saisonal schwindenden Getreideexporte Russlands. Nach Angaben der Regierung dürften sich die russischen Weizenexporte 2024/25 bislang auf 44,5 Mio. t belaufen und damit deutlich weniger als vorhergesagt und die 55,5 Mio. t in 2023/24.

Kursdruck üben weiterhin die geringen EU-Weichweizenexporte aus. Bis zum 01.06.2025 führte die Gemeinschaft 19,13 Mio. t Weichweizen aus, im Vorjahreszeitraum waren es 28,76 Mio. t. Marktteilnehmer erwarten zwar auch in der kommenden Saison großen Konkurrenzdruck, insbesondere aus der Schwarzmeerregion, aber aufgrund der absehbar umfangreicheren EU-Weizenernte taxiert die EU-Kommission die EU-Ausfuhren auf 30 Mio. t, ein Viertel mehr als 2024/25. SovEcon erhöhte jüngst seine Prognose für die russischen Weizenausfuhren 2025/26 um 1,1 auf 40,8 Mio. t an. Grund dafür sind die sich bessernden Vegetationsbedingungen in wichtigen Anbauregionen des Landes, die das Ernte- und infolgedessen das Exportpotenzial erhöhen. Aber auch in Westeuropa verbessern sich die Bedingungen. Regenfälle haben die Sorgen um trockenheitsbedingte Ertragseinbußen vielerorts deutlich gemildert.

US-Winterweizenernte läuft an

In Chicago fällt das Wochenplus des Weizenfronttermins deutlich aus. Am 04.06.2025 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 175,33 EUR/t, damit 3,19 EUR/t über Vorwoche. Auch hier zog die angespannte Situation in der Schwarzmeerregion die Kurse nach oben. Hinzu kommt die Besorgnis über Trockenheit in China. Die zu heißen Bedingungen könnten in wichtigen Anbauprovinzen wie Shaanxi und Henan zu Ertragseinbußen führen. Dadurch, dass China aber über große Vorräte verfügt, erwarten Marktteilnehmer nicht, dass die Importe des Landes signifikant steigen werden.

Das US-Landwirtschaftsministerium stufte zum Beginn der laufenden Handelswoche rund 52 % des US-Winterweizens in einen überdurchschnittlichen Zustand ein, was ein Plus von 2 Prozentpunkten gegenüber Vorwoche und 3 Prozentpunkten gegenüber Vorjahr entspricht. Regional hat bereits der Winterweizendrusch begonnen und war am 01.06.25 landesweit zu 3 % erfolgt. Das ist durchschnittlich, war 2024 mit 5 % allerdings flotter.

06.06.2025
Getrübte Stimmung am deutschen Brotgetreidemarkt
Pflanzen

Die Vegetationsbedingungen haben sich verbessert, die Weizenkurse tendieren fester. Dennoch bekümmern unsicheren Ertragsaussichten in Deutschland und vor allem die niedrigen Vorkontrapreise die Erzeuger.

(AMI) Die Geschäfte verlaufen zäh, da bieten die schwankenden Terminkurse wenig Hilfestellung. Die Kassapreise tendieren schwächer und lassen die Käufer zweimal überlegen, ob sie ihre Restbestände im Moment wirklich veräußern wollen. Aber das Zeitfenster wird immer enger, die nächste Ernte rückt immer näher. Allerdings haben die Regenfälle wieder für Luft nach oben gesorgt. War bis vor 14 Tagen noch von einer sehr frühen Ernte gesprochen worden, scheint sich der Drusch von Weizen & Co. wieder Richtung üblicher Erntetermine zu verschieben. Davon ausgenommen ist Wintergerste und wahrscheinlich auch andere, früh gesäte Wintergetreide auf leichten Böden, denen die Frühreife bereits jetzt anzusehen ist. Alterntig zeigt sich der Getreidemarkt wenig aufnahmebereit. Handelshäuser winken ab, versuchen ihrerseits Lagerbestände zu räumen, um Platz zu schaffen. Mühlen zeigen sich ausreichend versorgt und blicken gespannt auf die kommende Ernte. Hier bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der potenziellen Erträge groß. Hat der jüngste Regen den Kulturen geholfen? Die Gefahr von Zwiewuchs wird in der Gerste gesehen. Reichen womöglich jetzt nicht mehr ganz so unwahrscheinliche hohe Korngewichte aus, die etwas lückiger als üblichen Bestände zu kompensieren? Diese Frage müssen sich Erzeuger mit durchweg guten Böden nicht stellen, denn hier dürfte die diesjährige Ertragsbildung glatt über die Bühne gehen. Stolperstein wäre dann nur noch – wie schon so häufig – Regen während der Druscharbeiten. Aber diese Unsicherheit, gepaart mit unattraktiven Vorkontraktpreisen – Weizen und Roggen liegen 17 % unter Vorjahreslinie, Braugerste sogar 22 % – verhindern nennenswerte Abschlüsse.

Auf Erzeugerstufe wurden in der 23. KW die Gebote für Brotweizen zurückgenommen, sodass mit 184,50 (164-211,50) EUR/t im Bundesdurchschnitt 2,50 EUR/t weniger geboten werden als in der Vorwoche. Qualitätsweizen verlor 2,20 auf 201,30 EUR/t, blieb in der Meldespanne von 180-225 EUR/t indes unverändert. Für Brotroggen werden im Schnitt mit 167,40 (139-200) EUR/t indes 2,70 EUR/t mehr gemeldet als in der Vorwoche. Braugerste frei Erfasserlager verliert 2,50 auf 205,80 (180-225) EUR/t. Die Vorkontraktpreise tendieren zumeist ebenfalls schwächer, können sich aber besser behaupten. So verlor Qualitätsweizen 0,20 auf 202,40 EUR/t, Brotweizen frei Erfasserlager 1,00 auf 184,50 EUR/t. Brotroggen büßte zur Vorwoche 1,35 auf 153,40 EUR/t ein, Braugerste 0,25 auf 208 EUR/t und setzt sich damit nun gegenüber prompter Ware 2,25 EUR/t nach oben ab. Qualitätsweizen ex Ernte liegt sogar knapp 4 EUR/t über spot-Ware, Eliteweizen knapp 9 EUR/t.

06.06.2025
Raps- und Sojakurse im Minus
Pflanzen

Die US-Sojakurse stehen unter Druck. Nachfragesorgen sowie günstige Vegetationsbedingungen in den USA belasten die Notierungen. Im Zuge dessen gibt auch der Rapsmarkt in Paris nach.

(AMI) Die US-Sojabohnenkurse standen in der zurückliegenden Berichtswoche unter Druck. Der Fronttermin Juli 25 schloss am 3.6.2025 bei umgerechnet 335,83 EUR/t – ein Rückgang von 7,92 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Auch Sojabohnen der neuen Ernte (September 25) verbuchten ein Minus von 10,33 EUR/t auf 326,79 EUR/t.

Belastet wurden die Kurse durch die Unsicherheit hinsichtlich der Nachfrageentwicklung im Biokraftstoffsektor, da die US-Regierung erwägt, Förderanreize für die Produktion abzuschaffen. Zusätzlich drückte das weiterhin günstige Wetter für die Sojaaussaat im Mittleren Westen der USA die Kurse. Das trockene Wetter begünstigt die Aussaat, während für die kommenden Wochen vorhergesagte Regenfälle die Bodenfeuchtigkeit für Keimung und frühes Wachstum verbessern dürften.

Zum Stichtag 1. Juni 2025 hatten US-Farmer laut USDA 84 % der geplanten Sojaflächen bestellt – 8 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor und 4 Prozentpunkte über dem langjährigen Mittel. Auch der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und China wirkte bärisch.

Rapskurse in Paris unter Druck- Trockenheit kann Verluste nur begrenzen

Auch die Rapskurse in Paris lagen auf Wochensicht im Minus. Der Fronttermin August 2025 schloss am 3.6.2025 bei 478,50 EUR/t – ein Rückgang von 8,25 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche.

Belastet wurden die Notierungen insbesondere durch den deutlichen Rückgang der Canola-Kurse in Winnipeg. Dort verlor der Fronttermin Juli 25 infolge verbesserter Vegetationsbedingungen umgerechnet 23,49 EUR/t und notierte bei 444,61 EUR/t. Zusätzlich sank die kanadische Verarbeitung im April gegenüber dem Vormonat um 10 % auf 1,03 Mio. t – ein Minus von 4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ausschlaggebend dafür waren eine geringere Verfügbarkeit von Canola sowie schwächelnde Rapsschrot-Exporte nach China und rückläufige Rapsöl-Ausfuhren in die USA.

In Paris wurden die Verluste durch anhaltend ungünstige Witterungsbedingungen in wichtigen EU-Anbaugebieten etwas begrenzt. In Nordeuropa – darunter in den großen Rapsproduzenten Frankreich, Deutschland und Polen – fiel im Frühjahr nur wenig Niederschlag. Dies schürt Sorgen, dass die Pflanzen in den für den Ertrag entscheidenden Entwicklungsphasen unter Trockenstress leiden könnten. Vor diesem Hintergrund senkte das Analysehaus Tallage seine Prognose zur EU-Rapsernte 2025 jüngst um 0,4 auf 18,6 Mio. t. Das wären dennoch fast 11 % mehr als im Vorjahr.

06.06.2025
Werbung und Pfingsten beleben Kartoffelnachfrage
Pflanzen

Vermutlich letztmalig kommt vor Pfingsten den Lagerkartoffeln aus Deutschland eine leichte Nachfragebelegung zugute. Ab kommender Woche stehen im Südwesten schon Frühkartoffeln im Focus. Trotz vieler Anbieter sorgt reichlich programmierte Ware für Gelassenheit.

(AMI) In dieser Woche steht einem relativ großen Angebot auch eine entsprechende Nachfrage gegenüber. Es wird insbesondere vor Pfingsten viel im LEH um die Gunst der Konsumenten geworben, auch mit Kartoffeln.

An den Notierungen für Lagerkartoffeln wurde so gut wie nichts mehr verändert, zumal die Saison absehbar ausläuft. Nicht mehr alles, was in den Scheunen der Erzeuger lagert, wird im Norden der ursprünglich gedachten Bestimmung zufließen, viele taugt dafür auch nicht mehr. Hier und da gibt es noch Exporte.

Frühkartoffeln dominieren inzwischen das Geschehen. Die Sortimente wurden diese Woche kaum weiter verändert. Kommende Woche stehen aber wieder mehr Wechsel an. So ist ein Discounter dann mit Frühkartoffeln aus Spanien fertig und ordert deutsche Ware, Vollsortimenter beenden teils das Verpacken von Ware aus dem südöstlichen Mittelmeerraum und nehmen Lieferungen aus Spanien ins Programm. Noch eine Woche weiter will ein anderer großer Discounter früh auf Kartoffeln aus Deutschland umstellen.

Vielfach sind die Preise für Importfrühe exklusiv vom Lieferanten/Bereitsteller festgelegt und bewegen sich nicht wie an einem freien Markt. Der ist mittlerweile auch recht klein geworden. Günstigere Offerten entfalten so kaum eine Wirkung auf die Vertragsware. Wo dann ab kommender Woche die Preise für Frühkartoffeln aus Deutschland liegen werden, wird in den nächsten Tagen final verhandelt.

Weiterhin herrscht etwas Unsicherheit darüber, ob es am Markt für ein frühzeitig breiteres Angebot aus vielen Herkünften zu eng werden könnte. Allerdings gehen einige Ketten schon seit weniger Jahren dazu über, mit deutscher Ware früher zu starten. Importe wurden entsprechend weniger eingeplant. Befragte zeigen sich durchaus noch entspannt, weil auch aus dem deutschen Anbau mehr programmmäßig abgearbeitet wird. Außerdem sollen die Zufuhren aus Spanien nicht in geplanten Mengen kommen, weil viel aus Qualitätsgründen aussortiert wird und die Erträge oft klein geblieben sind. Am Ende dürfte das Ertragsniveau der deutschen Frühkartoffeln eine entscheidende Rolle spielen. Das wiederum könnte bisherige Erfahrungen nach ganz gut ausfallen.