Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

01.08.2023
Ambitionierter Nachwuchs für unsere Landwirtschaft

Freisprechung in Mulmshorn

Am vergangenen Freitag fand in Mulmshorn im feierlichen Ambiente des „Heidejägers“ die Freisprechungsfeier der frischgebackenen Landwirt*innen und Werker*innen in der Landwirtschaft statt. Ganze 49 Absolvent*innen hatten nach bestandener Prüfung allen Grund zum Feiern und auch das Landvolk freut sich über den qualifizierten Nachwuchs: „Das Interesse von jungen Menschen an der landwirtschaftlichen Ausbildung ist nach wie vor sehr groß. Davon können andere Branchen, wie beispielsweise das Handwerk, aktuell nur träumen.“, zeigt sich der Rotenburger Kreislandwirt und Kreisverbandsvorsitzender des Landvolks Rotenburg-Verden Christian Intemann dankbar. Der unvergleichliche Abwechslungsreichtum und die Arbeit mit und in der Natur seien es, die den Beruf trotz der harten Arbeit so reizvoll machen würden, berichten die Absolvent*innen. Vielseitig sind auch die beruflichen Perspektiven nach der Ausbildung, ob in der Tierhaltung, auf dem Acker oder in der Weiterbildung im Rahmen der Fachschule, der Meiserschule oder eines Studiums.

Doch ganz unabhängig davon wie die individuellen Wege der Absolvent*innen weiterführen, gibt es Herausforderungen, welcher sich die gesamte Branche stellen muss, denn in vielen zeitrelevanten Fragen kommt der Landwirtschaft heutzutage eine Schlüsselrolle zu. Dies weiß auch Henning Bentz, der in diesem Jahr nach 35 Jahren als Lehrkraft für Agrarwirtschaft an den Berufsbildende Schulen Rotenburg in den wohlverdienten Ruhestand geht: „Neben der Hauptaufgabe der Nahrungsmittelerzeugung gilt es sich auch der Frage zu widmen, wie wir in der Agrarbranche langfristig mit Wasser, Böden und Luft umgehen werden.“ Darüber hinaus sei es heutzutage eine wichtige Aufgabe aller Berufskolleg*innen die öffentliche Wahrnehmung des Berufsstandes positiv zu prägen, so Intemann: „Hier sind wir zukünftig alle gefragt, aufzuzeigen was wir in der Landwirtschaft alles leisten, nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch für die Artenvielfalt und den Klimaschutz.“, ermuntert er den Branchennachwuchs offen mit der Gesellschaft in den Dialog zu treten. Carsten Schnakenberg, zweiter Vizepräsident des Bremischen Landwirtschaftsverbandes, appelliert zudem an die jungen Landwirt*innen: „Egal ob im Gemeinderat, in der Feuerwehr oder in der Dorfgemeinschaft, bringt euch mit euren Ideen und Anregungen in die Gesellschaft ein und gestaltet die Zukunft aktiv mit!“

Ihre Redekunst stellten Lena Hoops aus Bötersen, Tom Lohmann aus Marklendorf und Johann Müller-Scheeßel aus Scheeßel bereits während ihrer Abschlussrede erfolgreich unter Beweis. Gemeinsam blickten die drei auf eine lehrreiche, herausfordernde aber insgesamt sehr schöne und vor allem prägende Zeit zurück und bedankten sich hierfür bei ihren Lehrkräften, ihrem Ausbildungsberater Bernd Helms und natürlich ihren Ausbildungsbetrieben, die ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Eine besondere Leistung erbrachte Katharina Bade aus Wennigsen, die mit einem Notendurchschnitt von 1,2 als Jahrgangsbeste abschloss. Ihre Ausbildungsbetriebe waren Jens Harstick in Eime und die Biohof Eilte GbR in Eilte. Direkt gefolgt von Lena Hoops, die mit einer 1,3 abschloss. Sie absolvierte Ihre Ausbildung bei der Neumann GbR in Riekenbostel und dem Hof Brunckhorst in Vahlde. Eine außergewöhnliche Leistung erbrachten zudem Patricia Noelia Skripczuk, Andrea Soledad Steffens und Yokubjon Tursunov, die ihre Heimat in Argentinien und Usbekistan verließen um hier ihre Ausbildung zu absolvieren, was Ihnen allen trotz der Herausforderung durch die Fremdsprache hervorragend gelang.

25.07.2023
Sommerlehrfahrt 2023 der Landseniorengruppe

Jetzt anmelden

Auch in diesem Jahr findet wieder die beliebte Sommerlehrfahrt der Landseniorengruppe statt. Die geplante Tagesfahrt nach Twistringen und umzu bieten wir am Dienstag, den 22.08.2023 und Donnerstag, den 31.08.2023 an.

Unter der gewohnten und fachkundigen Leitung von Herrn Helmut Behn wird nachfolgendes Programm angeboten:

• Besichtigung des „Museum der Strohverarbeitung“ in Twistringen
• Mittagsbuffet im „Hotel zur Börse” in Twistringen (inkl. Nachtisch und 1 Getränk 0,3 l nach Wahl)
• Besichtigung „Haus im Moor“ in Goldenstedt mit Feldbahnfahrt ins Große Moor (inkl. Kaffeetrinken mit Obst- und Butterkuchen)

Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 11.08.2023 in der Landvolk-Geschäftsstelle Rotenburg bei Herrn Exner (Tel.: 04261/6303-101; E-Mail: exner@landvolk-row-ver.de) unter Angabe des Termins und des Zustiegsortes an.

Es wird ein Kostenbeitrag in Höhe von 64,00 € pro Person erhoben, welchen Sie bitte nach Anmeldung auf das nachfolgende Konto des Landvolkes bei der Sparkasse Scheeßel überweisen:

IBAN: DE07 2915 2550 0000 1227 54 BIC: BRLADE21SHL

PROGRAMMÜBERSICHT:

Abfahrt:
07.00 Uhr: Scheeßel, Parkplatz Aldi/Rossmann; Vahlder Weg
07.15 Uhr: Rotenburg, Haus der Landwirtschaft, Zum Flugplatz 5.
07.45 Uhr: Eversen, Gasthaus Meyer, B 215
08.00 Uhr: Verden, Grünes Zentrum, Lindhooper Str. 61

Ankunft: 09.30 Uhr: „Museum der Strohverarbeitung“ (Kapellenweg 2, 27239 Twistringen): Führung durch das Museum

Ankunft: 12.00 Uhr: „Hotel zur Börse“ (Bahnhofsstr. 71, 27239 Twistringen)

Ankunft: 14.45 Uhr „Haus im Moor“ (Arkeburger Straße 22, 49424 Goldenstedt) Fahrt mit der Feldbahn ins Große Moor mit Erläuterungen zum Naturschutz und Kaffeetrinken mit Obst- und Butterkuchen

Rückfahrt: 17.30 Uhr

Ankunft:
18.45 Uhr: Verden, Grünes Zentrum, Lindhooper Str. 61
19.00 Uhr: Eversen, Gasthaus Meyer, B 215
19.15 Uhr: Rotenburg, Haus der Landwirtschaft, Zum Flugplatz 5,
19.30 Uhr: Scheeßel, Parkplatz Aldi/Rossmann; Vahlder Weg

Wir freuen uns auf eine tolle Zeit mit Ihnen.

24.07.2023
Landwirtschaft hautnah miterleben

Pastorin eine Woche Praktikantin auf verschiedenen Betrieben

Seit Mitte Juni besetzt Cornelia Möller die Position der Referentin für Land- und Ernährungswirtschaft im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Ihre Orientierungszeit nutzt die Pastorin vor allem dazu, sich einen tiefen Einblick in den Alltag der landwirtschaftlichen Branche zu verschaffen. Und das ganz konkret mittels verschiedenster Kurzpraktika wie beispielsweise in der letzten Woche auf dem Hof von Jörn Ehlers, Vizepräsident des Niedersächsischen Landvolks, aus Holtum-Geest. „Wir hatten bereits vor meinem Antritt einmal flüchtig über die Idee gesprochen, dass ich eine Woche auf seinem Betrieb mithelfen kann“, erzählt Cornelia Möller. „Und jetzt hat es relativ kurzfristig geklappt.“ Jörn Ehlers organisiert für die Pastorin eine vielfältige Woche. Während sie drei Tage auf seinem Betrieb vor allem in die Themen Schweinehaltung und Ackerbau Einblick erhält, lernt sie an einem Tag auch den Betrieb von Harm Kruse kennen, der neben Schweinehaltung auch Milchvieh besitzt und eine Biogasanlage bewirtschaftet. Zum Ende der Woche steht dann noch ein Tag auf dem Hof von Johannes Ritz an, der sich intensiv mit dem Thema regenerativer Landwirtschaft beschäftigt und Schweinehaltung in höheren Haltungsstufen hält. „Ich wollte Cornelia Möller einen möglichst breiten Einblick in die regionale Landwirtschaft bieten und das ist damit denke ich gelungen“, betont Jörn Ehlers. Und so packte die Pastorin für fünf Tage ihren Koffer, buchte sich in einer Ferienwohnung in der Nähe ein und das Abenteuer begann.

Zu Beginn der Praktikumswoche ist Ehlers darauf bedacht, die Region als Ganzes darzustellen. Er erklärt Cornelia Möller am ersten Tag, welche Böden hier zu finden sind, wie die Landwirtschaft sich in den letzten Jahren gewandelt hat und welche Herausforderungen es gibt. Bereits nach den ersten zwei Tagen erzählt Cornelia Möller begeistert von all dem, was sie bereits bei Landwirt Jörn Ehlers gelernt hat. Bereits zu Beginn der Praktikumswoche machte das Wetter zunächst gut mit, sodass sie zum Dreschen aufs Feld fahren konnten. „Wir haben die Feuchtigkeit im Weizen und Roggen gemessen und sie hat direkt miterlebt, wie abhängig wir Landwirte vom Wetter sind – wir mussten das Dreschen nach kurzer Zeit wieder abbrechen, da es zu feucht wurde“, erklärt Ehlers. Auch den Schweinestall von Ehlers bekam die Pastorin bereits zu Gesicht. „Aus hygienischen Gründen sind Schweineställe ja nicht für jedermann geöffnet“, betont Ehlers. „Denn wir müssen strengstens darauf achten, dass keine Krankheiten von außen in den Stall gelangen.“ Möller, die vor ihrem Dienst als Pastorin als Biologin gearbeitet hat, nickt zustimmend. Bei einem gemeinsamen Mittagessen ist Zeit, über weitere Themen zu diskutieren. So erzählt Ehlers, wie die Leute in der Region über das Thema erneuerbare Energien denken und wie vor allem bei Windrädern die Meinungen auseinandergehen. „Im Idealfall sollten alle etwas davon haben“, meint die Pastorin und erhält ein zustimmendes Nicken von Landwirt Ehlers. Dass Cornelia Möller ein offenes Ohr für alle landwirtschaftlichen Belange hat, lässt sich schnell erkennen: Sie hört geduldig zu und stellt Nachfragen, wenn sie etwas nicht verstanden hat. „Ich bin so dankbar über all das Wissen, dass ich in dieser Woche erhalten habe. Das hätte ich mir ohne Praktikum alles mühsam in Kleinteilen erarbeiten müssen“, betont sie. „In den kommenden Wochen möchte ich deshalb auch nochmal auf einen Schlachthof und auf einen Biobetrieb gehen. Ich denke, dass ich auf diese Weise einen tollen Einblick erhalte, den ich allein durch Telefonate nicht bekommen würde.“

Dass Kirche und Landwirtschaft zusammengehören, ist nicht nur am jährlichen Erntedankfest Anfang Oktober sichtbar: Einmal im Jahr gibt es auch die Aktion „Kirche trifft Landwirtschaft“, an der Cornelia Möller in diesem Jahr selbstverständlich auch teilnehmen wird. Außerdem bietet das Haus kirchlicher Dienste eine Evangelische Landwirtschaftliche Familienberatung - kurz ELF - an. Dort beraten ausgebildete Ehrenamtliche mit landwirtschaftlichem Hintergrund bei Problemen oder Konfliktfällen in der Familie!

06.07.2023
Niedersächsische Sommer-Gänsezählung

am 15./16. Juli 2023

Wieder ist es soweit – alle, die Interesse und Freude daran haben an der landesweiten Synchronzählung von Gänsen mitzuwirken, können sich rund um das Wochenende 15./16. Juli an der 6. Niedersächsischen Sommer-Gänsezählung beteiligen! Die gemeinsam von der Staatlichen Vogelschutzwarte und der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (NOV) initiierte Zählung findet wieder zeitgleich mit den Wasservogelzählungen statt.

Wie schon in den Vorjahren sollen die Daten der Gänse und Schwäne bevorzugt über das Portal www.ornitho.de gemeldet werden. Die Dateneingabe erfolgt vorrangig über die Module „Wasservogelzählung“ oder „Gänse und Schwäne (Feldzählung)“ – sofern für Ihr Zählgebiet verfügbar – oder über das Erfassungsprojekt “Erfassung der Sommergänse in NRW und NI 2023” mit dem Code “SoGaNRW/NI-23”, welches vom DDA eingerichtet wurde. Besonders beliebt ist mittlerweile die Eingabe der Beobachtungen direkt im Gelände. Dazu wurde die kostenlose ornitho-App NaturaList entwickelt. Trupps oder auch Einzelvögel lassen sich dort punktgenau eintragen.

Alle weiteren Infos zur Zählung - einschl. einer Kurzanleitung zur Dateneingabe sind HIER zusammengestellt, ebenso auf der Homepage der NOV.

04.07.2023
Landwirtschaft on Tour

Direktvermarkter-Event auf dem Buschhof Schröder

Unsere Landvolk-Imagekampagne „Eure Landwirte - Echt grün“ besucht im Rahmen einer Roadshow ganz Niedersachsen und diskutiert Themen rund um die moderne Landwirtschaft. Am 16. Juli macht das Echt grün Mobil von 11 bis 16 Uhr auch in unserem Verbandsgebiet einen Halt auf dem Buschhof Schröder (Am Linteler Feld 2, 27356 Rotenburg), um sich mit der Öffentlichkeit in einen spannenden Austausch zu dem vielversprechenden Thema Direktvermarktung zu begeben. Neben einem interessanten Vortrag zum Thema Chancen & Herausforderungen in der Direktvermarktung gibt es auch einen kleinen Bauernmarkt mit Direktvermarkter*innen aus der Region, auf welchem die Besucher*innen passend zum Anlass tolle Produkte aus regionaler Erzeugung erwerben können. Darunter Eier, Erdbeeren, Milchprodukte, Kartoffeln, Honig und natürlich auch leckere Bratwurst direkt vom Buschhof. Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!

04.07.2023
Bauern durch Ausweiten der Kulisse „roter Gebiete“ massiv benachteiligt

Mit scharfer Kritik reagiert der Landesbauernverband auf die vom Kabinett zur Verbandsanhörung freigegebene Neuabgrenzung der Gebietskulisse der sogenannten „roten Gebiete“. „Die Ausweitung der ‚roten Gebiete‘ in Niedersachsen bedeutet eine massive Ungleichbehandlung der hiesigen Landwirtinnen und Landwirte gegenüber europäischen Berufskollegen“, erklärt Dr. Holger Hennies. Niedersachsen bezieht jetzt erstmals nicht nur den Nitratgehalt an seinen Grundwassermessstellen in die Abgrenzung nitratbelasteter Gebiete ein, sondern auch bereits durch natürliche Prozesse (Denitrifikation) im Grundwasser abgebautes Nitrat.

Hennies sieht die Bauern in mehrfacher Hinsicht benachteiligt, zum Beispiel durch ein wissenschaftlich nicht begründbares mathematisches Abgrenzungsverfahren, bei dem zusätzlich nur „hochgerechnete“ Nitratgehalte eingehen, die unabhängig von den realen Verhältnissen in ganz Niedersachsen ein endliches, abnehmendes Nitratabbauvermögen des Bodens unterstellen.

Nach Auffassung des Landvolks gibt es keine entsprechende Vorgabe der EU-Nitratrichtlinie, sondern dieses Vorgehen wurde erzwungen durch die EU-Kommission im Rahmen des EU-Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland, das kürzlich eingestellt wurde.

Der Landvolkpräsident wundert sich ob der Untätigkeit des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL): „Will sich der Bund nur schrankenlose Zugriffsmöglichkeiten auf einzelbetriebliche Daten unserer Betriebe zur Düngung und zu Erträgen und Qualitäten einräumen lassen und dazu bürokratische Aufzeichnungsvorschriften vervielfachen, ohne versprochene Regelungen mit Erleichterungen für gewässerschonend wirtschaftende Höfe vorzulegen? Das können wir nicht akzeptieren!“

Hennies moniert zudem, dass die Landesregierung die Möglichkeit der Düngeverordnung nicht nutzt, in den roten Gebieten die gewässerschonende Bewirtschaftung des Grünlandes vom Kürzen der zulässigen Stickstoffdüngegabe auszunehmen. Er erläutert: „Uns fehlt eine wissenschaftlich haltbare Erklärung, warum bei bundesweit einheitlichen Regeln in Bayern landesweit vom Dauergrünland keine Nitratbelastung des Grundwassers ausgeht, aber in Niedersachsen in den roten Gebieten pauschal das Gegenteil angenommen wird.“

Hennies kündigt an, dass das Landvolk den Entwurf der Landesregierung jetzt sorgfältig durcharbeiten werde – einschließlich der Frage, ob eine gerichtliche Prüfung notwendig werden wird. Mitte Juli wird dazu erneut ein vom Landvolk beauftragtes Fachgutachten zur Thematik fertig sein. Der Verband unterstützt aktuell einige ausgewählte Fälle, in denen Flächen nach Einschätzung der bisherigen Gutachten zu Unrecht als nitratbelastet eingestuft sind, bei der gerichtlichen Anfechtung des Vorgehens der Landesregierung vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg. Über diese Musterklagen, die bereits vor längerer Zeit eingereicht wurden, erhofft das Landvolk eine Entscheidung, die die Ausweisung der roten Gebiete in Niedersachsen obsolet macht.

Eine gerichtliche Prüfung auch der jetzt erfolgten Ausweitung der Gebiete scheint nach Einschätzung des Landvolks unausweichlich, denn über die Verbandsbeteiligung erwartet der Landesbauernverband kein Einlenken der Landesregierung.

Auf den Höfen wird es nicht akzeptiert, dass die Stickstoffdüngung unter den in vielen pflanzenbaulichen Versuchen ermittelten Umfang für den Bedarf der Pflanzen für einen optimalen Ertrag und die von den Kunden gewünschten Qualitäten und zur Erhaltung eines fruchtbaren Bodens abgesenkt werden muss (in den roten Gebieten auf 80 Prozent). Die Gebietskulisse wird erheblich größer, tausende von Landwirtinnen und Landwirten sind dann neu oder zusätzlich betroffen, so das Landvolk.

27.06.2023
Bauerntag spiegelt die aktuellen Themen der Gesellschaft wider

Bauern diskutieren über ihre Zukunft in Münster

„Perspektiven schaffen – Zukunft bauen“: Das Motto des diesjährigen Bauerntages lässt sich nahezu auf alle Wirtschaftsbereiche anwenden. Doch für den Agrarbereich bedeutet es, den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit, Natur- und Klimaschutz, gesellschaftliche Anforderungen, politischen Rahmenbedingungen, Lebensmittelerzeugung und einem lebenswerten ländlichen Raum inklusive aller dazu notwendigen Infrastrukturmaßnahmen zu schaffen. „Diese Vielfalt an Aufgaben und die Widersprüchlichkeit der politischen Vorgaben sind für die Landwirtschaft zur existentiellen Herausforderung geworden. Wir Landwirt*innen sehen uns als Lösungsanbieter, bringen unser Fachwissen ein und sind entschlossen, unsere Zukunft aktiv mitzugestalten“, freut sich Dr. Holger Hennies, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und Landvolkpräsident, auf die Impulse, Diskussionen und Gespräche dieser 91. Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Sie findet am 28. und 29. Juni in Münster, Nordrhein-Westfalen (NRW), statt.

Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), wird als Gastgeber gemeinsam mit DBV-Präsident Joachim Rukwied an diesen beiden Tagen neben den fast 700 Delegierten auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir im Messe- und Congress Centrum der Halle Münsterland begrüßen. „Wir sind schon sehr gespannt, ob Minister Özdemir am zweiten Tag unseren Bauern zufriedenstellende Antworten zu unseren drängenden Themen geben wird. Vor allem zur Zukunft der Tierhaltung in Deutschland, wo unsere Schweinehalter und Ferkelerzeuger dringend Planungssicherheit und praktikable Rahmenbedingungen benötigen“, verweist Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers auf den Programmpunkt „Zukunftsperspektiven für die Tierhaltung in Deutschland“. Impulse geben hierzu Prof. Peter Kunzmann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover und Prof. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München.

Die Ersatzwahl eines DBV-Vizepräsidenten, der aktuelle Stand des Zukunftsbauern sowie der Begegnungsabend „Bauern treffen Bauern“ stehen neben der Grundsatzrede des DBV-Präsidenten auf der Tagesordnung des ersten Tages. Die Junglandwirt*innen eröffnen traditionell mit ihrem Frühstück Tag Zwei. Bundeskanzler Olaf Scholz sendet seine Grußworte per Video bevor der Ministerpräsident von NRW Hendrik Wüst zu den Bauern sprechen wird. Neben der Rede von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir sind die Ehrungen der Sieger des Ausbildungsbetriebs des Jahres sowie des vergangene Woche beendeten Berufswettbewerbs und die Verabschiedung der Münsteraner Erklärung weitere Höhepunkte dieses 91. Bauerntags im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen.

HIER finden Sie Informationen zum Programm und zu den Livestreams.

21.06.2023
Klassische Klänge erklingen auf dem Schloms Hof

Jetzt noch Tickets sichern

Nicht mehr lange, dann ertönen im wunderbar rustikalen Ambiente des Schloms Hofes in Waffensen endlich wieder die Klänge klassischer Musik. Denn am Wochenende vom 07. bis zum 09. Juli geht dort die beliebte Veranstaltungsreihe „Oper und Operette auf dem Bauernhof“ in die 21te Runde. Tickets gibt es HIER.

Die Besucher*innen dürfen sich erneut auf ein hervorragendes Musikprogramm freuen, welches der musikalische und künstlerische Leiter Adrian Rusnak mit viel Liebe und Leidenschaft zusammengestellt hat. Künstler*innen wie Sopranistin Nerita Pokvytyte, Tenor Daniel Kim und Bariton Piotr Prochera werden mit ihrem klassischen Gesang für ein unvergessliches Musikerlebnis sorgen, ebenso wie Flötistin Arevik Khachatryan mit ihrer Querflöte und Wasilij Rusnak mit seiner Geige. Das Zusammenspiel mit der idyllischen Landatmosphäre macht dieses Event einmalig und ist definitiv einen Besuch wert!

20.06.2023
Digitales Fachgespräch zum Wolf

Menschen und Weidetiere schützen – Raubtiere bejagen

Die Wolfsangriffe mehren sich in ganz Deutschland. Die Folgen sind gravierend – für die Weidetierhalter*innen, deren wirtschaftliche Existenz bedroht ist, aber auch für die Gesellschaft, denn die Weidetierhaltung prägt das Gesicht unserer Kulturlandschaften. Am Mittwoch, den 5. Juli 2023, widmet sich die CDU/CSU-Fraktion von 14.30 bis 16.00 Uhr im Rahmen eines digitalen Fachgespräches dieser Thematik. Weitere Informationen zum Veranstaltungsprogramm gibt es HIER. Bei Interesse einer Teilnahme melden Sie sich bitte bis zum 3. Juli 2023 HIER an.

15.06.2023
SUS-Fachtagung

Am 26. Juni in Herrieden und 27. Juni in Vechta

Die diesjährigen SUS-Fachtagungen finden am 26. Juni in Herrieden und 27. Juni in Vechta satt. Alle Informationen findet ihr HIER.

Aktuelles aus dem Landesverband

20.08.2025
Mehr angestellte Tierärzte, weniger Praxen
Schwein

Die Bundestierärztekammer meldet für 2024 insgesamt 34.364 Tierärzte in Deutschland – ein Plus von 519 gegenüber 2023. Während die Zahl der angestellten Tierärzte weiter steigt, sinkt die Zahl der niedergelassenen Praxen erneut (– 173). Aus Sicht der Bundestierärztekammer könnte dies besonders im Nutztierbereich die flächendeckende Versorgung erschweren, gerade in Regionen mit ohnehin dünner tierärztlicher Präsenz. Zugleich nimmt die Spezialisierung zu, der Anteil junger Tierärzte unter 30 wächst deutlich, und der Frauenanteil liegt inzwischen bei 66 %.

20.08.2025
Erzeugerpreise im Juni mit gegenläufigen Trends
Schwein

(AgE) Während die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse in Deutschland im Juni 2025 im Durchschnitt um 12,7 % über Vorjahresniveau lagen, gaben die Schlachtschweinepreise um 5,1 % nach. Damit geraten Schweinehalter trotz allgemein steigender Kosten weiter unter Druck – während andere Tierarten von deutlichen Preisaufschlägen profitieren. Am stärksten zogen die Preise bei Rindern (+43,5 %) und Milch (+17,0 %) an, auch Geflügel (+9,8 %) und Eier (+8,0 %) verteuerten sich. Die pflanzliche Erzeugung entwickelte sich gegenläufig und verzeichnete im Jahresvergleich ein Minus von 20 %, vor allem durch den massiven Preisrückgang bei Speisekartoffeln (–64,2 %). Damit zeigt sich ein klares Bild: Während große Teile der Tierhaltung deutliche Erlössteigerungen verbuchen können, bleibt die Schweinehaltung die auffälligste Ausnahme und steht weiterhin unter erheblichem wirtschaftlichem Druck.

20.08.2025
Schlachtschweinemarkt ohne Impulse
Schwein

(AgE) Die europäischen Schlachtschweinemärkte zeigen sich Mitte August weiter stabil, größere Preisbewegungen bleiben aus. In Mittel- und Nordeuropa halten sich knappes Angebot und schwache Nachfrage die Waage. In Deutschland setzte die VEZG den Leitpreis bereits die sechste Woche in Folge bei 1,95 €/kg SG fest. Laut AMI reicht das Angebot trotz hitzebedingt langsamerem Wachstum der Tiere zur Deckung der Nachfrage aus. Der Fleischmarkt zeigt kaum Impulse – Grillaktionen des Handels blieben wetter- und ferienbedingt ohne große Wirkung. Auch in Österreich, Belgien und Dänemark blieben die Notierungen unverändert, während Frankreich und Spanien weitere Preisrückgänge meldeten. In Italien dagegen zogen die Kurse erneut an. Im EU-Durchschnitt legten die Schlachtschweinepreise leicht zu, bleiben aber unter Vorjahresniveau.

15.08.2025
Eiermarkt im August stabil trotz Ferien
Geflügel

(AMI) Im August bleibt der deutsche Eiermarkt stabil: Preise und Nachfrage bewegen sich kaum, das Verbraucherinteresse ist hoch. Ferienbedingt gibt es regional leichte Unterschiede, insgesamt ist die Nachfrage nach Eiern als preiswerter Eiweißquelle sogar leicht gestiegen. Ein Sommerloch ist nicht erkennbar. Das Angebot bleibt knapp, vor allem bei Bio- und Freilandeiern, sodass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Die Preise verharren auf einem für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Niveau, lediglich bei kleineren Sortierungen gab es leichte Rückgänge durch den Produktionsanstieg junger Herden. Mit dem Ende der Sommerferien in einigen Bundesländern und der Rückkehr vieler Urlauber wird eine steigende Nachfrage erwartet. Zusätzlich beginnt bald die Fertigwarenproduktion für das Weihnachtsgeschäft, was die Situation weiter anspannen dürfte. Auch die Verarbeitungsindustrie zeigt anhaltendes Interesse, größere Lagerbestände konnten bisher jedoch nicht aufgebaut werden.

15.08.2025
Anpassungsbedarf in der Öko-Geflügelhaltung
Geflügel, Öko-Landbau

Der DBV hat sich gemeinsam mit dem COPA-Arbeitskreis Ökologischer Landbau auf ein gemeinsames Vorgehen zur Anpassung der EU-Öko-Verordnung u.a. auch für wichtige Anliegen im Bereich Öko-Geflügelhaltung verständigt. Bereits im Juni hatte COPA daraufhin gegenüber der EU-Kommission drei zentrale Änderungsanliegen für die Öko-Geflügelhaltung vorgebracht: Abschaffung der maximalen Stallgröße von 1.600 m² in der Bio-Masthähnchenhaltung, Streichung der Auslaufpflicht für sehr junges Geflügel sowie Verlängerung der Ausnahmeregelung für den Einsatz von 5 % konventionellem Eiweißfutter. Bei diesen Themen besteht Übereinstimmung mit Forderungen der IFOAM EU. Nächste Woche treffen sich die beiden europäischen Dachverbände im Rahmen des Organic Summit in Kopenhagen am 19. August, um sich zum bevorstehenden OMNIBUS-Verfahren zu Änderungen in der Öko-Tierhaltung und anderen Belangen abzustimmen. Aus Sicht des DBV bestehen gute Chancen, die erforderlichen fachlichen Korrekturen in der Öko-Geflügelhaltung in den kommenden Jahren durchzusetzen. Neu aufgenommen in die COPA-Stellungnahme durch den DBV wurden zudem: unnötiger Rückbau der vierten Ebene in der Legehennenhaltung, Abschaffung der 48 Stunden Mindestwartezeit bei Parasitenbehandlungen sowie uneinheitliche Auslegung der Besatzdichte in der Geflügelmast.

15.08.2025
Betriebe für modellhafte Umstellung auf alternative Antriebe gesucht
Pflanzen

Um Treibhausgasemissionen in der Pflanzenproduktion zu senken sucht das Projekt TrAkzpetanz (HSWT, TFZ, BBE) engagierte Landwirtschaftsbetriebe, die modellhaft auf klimafreundliche Antriebstechnologien umstellen.

Was untersucht wird:
-Aufnahme des aktuellen Betriebszustands (Maschinen, Betriebszweige, evtl. EE-Anlagen)
-Erstellung eines individuellen Umstellungskonzepts
-Berechnung von THG-Einsparpotenzialen und Kosten
-Zwei Betriebsbesuche innerhalb eines Jahres (Datenerhebung & Ergebnisbesprechung)

Vorteile für teilnehmende Betriebe:
-Kostenlose, individuelle Beratung zur Umstellung des Fuhrparks auf erneuerbare Antriebe
-Konkrete Zahlen zu CO₂-Einsparung und Wirtschaftlichkeit

Gesucht werden Betriebe (konventionell oder ökologisch) aus den Bereichen:
-Marktfruchtbau
-Grünland/Veredelung
-Sonderkulturen/Gemüsebau
-Gerne mit PV-, Biogas- oder Ölmühlen-Anlagen
-Bisher ohne erneuerbare Antriebe im Fuhrpark

Interessierte Betriebe melden sich bitte bis 31. August bei Herrn Josef Witzelsperger (09421 300 115 oder josef.witzelsperger@tfz.bayern.de

Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.tfz.bayern.de/biokraftstoffe/projekte/354425/index.php

15.08.2025
Unerwartet gute Qualität der Weizenernte 2025
Pflanzen

(AMI) Dem Druck der flotten Ernte können sich die Preise nicht entziehen, selbst wenn Erzeuger kaum verkaufen, die unerwartete Schätzung des USDA sorgte nur kurz für Erstaunen.

Nach dem Wechselbad der Gefühle – nach dem trockenen Frühjahr eher gedämpfte Erwartungen, mit der überraschend guten Wintergerstenernte euphorische, gefolgt von besorgten in der Regenphase – nun die tatsächlichen Ergebnisse: äußerst heterogen. Unter Volldampf laufen die Drescher und bringen bei hochsommerlichen Temperaturen feldtrockene Ware vom Feld. Die Hoffnung auf unversehrte Feldbestände hat sich bestätigt; die aktuell gedroschenen Weizenpartien sind sowohl in Ertrag als auch in Qualität überraschend gut. In den Niederungen ist der Drusch schon sehr weit fortgeschritten, dürfte am Wochenende beendet werden, aber in den Höhenlagen steht noch einiges auf dem Halm, was bis Ende nächste Woche unter anhaltend sonnigem Wetter aber geräumt sein dürfte. Erzeuger sind mit den Ergebnissen der Weizenernte durchweg zufrieden, nur selten sollen die Regenfälle die Fallzahlen gedrückt haben. Auch Roggen weist eine sehr gute Qualität auf, der Anteil an Brotroggen dürfte deutlich höher ausfallen als im Vorjahr. Sommergerste kann nicht immer qualitativ überzeugen und Hartweizen wird teils nur noch für den Futtertrog zu verwenden sein. Aber es werden auch von 70-75 dt/ha berichtet, so dass zufriedenstellende Erlöse in diesem Wirtschaftsjahr möglich sind.

Die Aussicht auf eine qualitativ bessere Weizenernte als 2024 lässt sich auch in den Preisen erkennen. Qualitätsweizen frei Erfasserlager wird in der 33. KW bundesweit mit 183,25 (167,50-205) EUR/t bewertet und verliert so zur Vorwoche knapp 5,50 EUR/t. Für Brotweizen werden knapp 172 (145-185) EUR/t bewilligt, knapp 0,50 EUR/t weniger als zuvor. Damit schmilzt die Qualitätsprämie auf 11 EUR/t zusammen. Und Futterweizen ist nur noch 8 EUR/t preisgünstiger als Brotweizen. Braugerste kann sich demgegenüber bei überhaupt keinem Neugeschäft preislich bei 187,25 (160-200) EUR/t behaupten. Brotroggen verliert 2,50 auf knapp 147 (127-167,50) EUR/t frei Erfasser. Die enorm großen regionalen Spannen zeigen aber auch, dass die Preisfindung noch nicht abgeschlossen ist.

Die Läger laufen randvoll und Erzeuger liefern vorrangig auf Kontrakt ab oder aber Wackelkandidaten, die hinsichtlich der Standardwerte nicht ganz passen oder Übermengen, die aktuell nicht mehr untergebracht werden können. Denn eigentlich sind Landwirte bei den aktuell häufig nicht kostendeckenden Preisen nicht gewillt, Getreide abzugeben. Und so ist der Erfassungshandel teils auf der Suche nach Partien, bewilligt aber weniger als in der Vorwoche. Und das ist nicht auf allen Lieferterminen den Terminkursen geschuldet. Die schlossen in den zurückliegenden fünf Handelstagen bis zum 12.08.25 zwar häufiger im roten als im grünen Bereich, aber der bald auslaufende Fronttermin September 25 verlor gegenüber Vorwoche weniger als einen Euro und landetet so auf einem 1-Jahrestief. Die Folgetermine verloren allerdings über 4 EUR/t und landeten auf vorläufigen Kontrakttiefpunkten.

Das Kaufinteresse der Verarbeiter und Exporteure tendiert aktuelle gegen null, denn die Anlieferung aus der laufenden Ernte heraus füllt die Rohstoffreserven auf. Sie werden absehbar mit Neukontrakten noch warten, denn erfahrungsgemäß wird der Tiefpunkt der deutschen Preise bei normaler Halmgetreideernte Ende August erreicht. Das Exportgeschäft tröpfelt weiter vor sich hin, nach den knapp 33.000 t Gerste Richtung Marokko und 23.000 t Weichweizen nach Kamerun Ende Juli ist im August noch nichts Nennenswertes dazu gekommen.

Aktuell orientieren sich die Großhandelspreise an den -4 EUR/t der Börse Paris. Prompter Brotweizen franko Niederrhein wird mit 196 EUR/t gelistet, Lieferungen ab September mit 206 EUR/t, beides 4 EUR/t unter Vorwochenlinie. Franko Westfalen beträgt das Minus sogar 5 auf 198 EUR/t. Franko Hamburg ist eine uneinheitliche Entwicklung der beiden Weizenpreise zu erkennen: prompter Brotweizen verlor 4 auf 203 EUR/t, Qualitätsweizen 2 auf 220 EUR/t. Damit erhöht sich auf Großhandelsebene die Qualitätsspanne wieder etwas. Brotroggen kann sich preislich etwas besser behaupten als Brotweizen und liegt mit 188 EUR/t für Lieferungen ab September lediglich 2 EUR/t unter Vorwochenlinie. Braugerste wird aktuell wenig nachgefragt, auch hier läuft die Anlieferung vorrangig auf Kontrakt, bedarf aber häufig einer etwas intensiveren Aufbereitung der Partien, die immerhin feldtrocken eingefahren werden konnten. Während in der Vorwoche für Lieferungen ab Oktober noch 240-245 EUR/t genannt wurden, sind aktuell nur noch 5 EUR/t niedrigere 240 EUR/t der Verkäufer im Markt. Auch die Preisvorstellungen ex Ernte 2026 sind in der aktuellen Woche wieder verschwunden.

15.08.2025
Rapsmarkt volatil
Pflanzen

(AMI) Angesichts des aktuellen Preisniveaus bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert verhalten. Indes schreiten die Arbeiten auf den Feldern zuletzt zügig voran, die jüngsten Ertragsmeldungen schwanken jedoch stark.

Es geht bergab – bergauf an der Pariser Börse. Zum Beginn der Woche zogen die Notierungen an, rutschten dann ab und erreichten zuletzt ein Monatshoch. So schloss der Fronttermin November am 12.08.2025 noch bei 466,50 EUR/t, jedoch am 14.08.2025 bei 475,75 EUR/t, was einem Plus von 4 EUR/t im Vorwochenvergleich entspricht. Druck kommt dabei von wachsenden EU-Rapsangebot. Zudem erklärte China, dass ab dem 14.08.2025 Antidumpingzölle in Höhe von 75,8 % auf kanadischen Canola eingeführt werden sollen. Das bedingte nicht nur in Kanada, sondern auch hierzulande Kursrückgänge. Der Grund für die neue Eskalation des seit einem Jahr andauernden Handelsstreits, der mit der Einführung von Zöllen auf Importe von Elektrofahrzeugen aus China durch Ottawa im August 2024 begann, ist derzeit unklar. China ist der weltweit zweitgrößte Importeur von Raps, den es hauptsächlich aus Kanada bezieht. Damit dürften sich die Lieferströme in den kommenden Wochen teils massiv verändern.

Im Zuge der zwischenzeitlich schwachen Terminmarktnotierungen geht es auf Großhandelsebene abwärts. Dabei bleiben die Prämien durchweg unverändert. So sind franko Hamburg am 13.08.2025 rund 452 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August möglich und damit 9 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 9 auf 462 EUR/t vergünstigen. Dabei bleiben die Umsätze jedoch weiterhin überschaubar. Marktteilnehmer agieren weiterhin zurückhaltend und verweisen auf ihre gute Deckung, auch für das vierte Quartal 2025. Partien zur Lieferung im kommenden Jahr werden zwar unterschwellig vereinzelt diskutiert, insgesamt bleibt es jedoch auch hier ruhig.

Auch die Erzeugerpreise folgen diesem Trend. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 rund 440,40 EUR/t möglich, in der Vorwoche waren noch 446,30 EUR/t im Gespräch. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 410-465 EUR/t. Angesichts der Preisrücknahmen bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert gering. Nur wer aus Liquiditätsgründen oder aus Platzmangel verkaufen muss, verkauft. Allerdings sieht es auch nicht danach aus, als wenn sich die Gebote in den kommenden Wochen merklich nach oben bewegen dürften, zu gering ist die Nachfrage am Inlandsmarkt und daher der Einfluss der auf Schwäche getrimmten Terminkurse besonders hoch.

Mit der hochsommerlichen Witterung schreitet die Rapsernte bundesweit wieder rasch voran. Hinsichtlich der erzielten Erträge zeigen sich Erzeuger in diesem Jahr teils sehr überrascht, und das in beiderlei Hinsicht. So sind die Erträge äußerst heterogen von 15-50 dt/ha.