
12.01.2024
Terminmärkte aktuell – KW2 Pflanzen

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern
Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Viele Flächen in Norddeutschland stehen durch die anhaltenden Niederschläge und die infolgedessen übergetretenen Flüsse und Bäche unter Wasser. Ausgesäte Winterkulturen, frische Grünlandnarben oder überjährige Blühstreifen sind weggespült, abgesoffen oder konnten erst gar nicht in die Erde gebracht werden. Dies kann zu diversen förderrechtlichen Problemen bei der Einhaltung von Konditionalitätsverpflichtungen (z.B. Fruchtwechselpflicht GLÖZ 7, keine Narbenerneuerung von Ersatzdauergrünland GLÖZ 1) oder Vorgaben von Agrarumwelt- und Ökoregelungsmaßnahmen führen.
Um mögliche Sanktionen zu vermeiden und die Gewährung von Direktzahlungen zu sichern, empfiehlt der Landesverband in einem ersten Schritt, zügig georeferenzierte Fotos von den betroffenen unter Wasser stehenden Flächen zu machen und diese den zuständigen Bewilligungsstellen unter Angabe der betrieblichen Registriernummer, Name, Feldbock- und Schlagnummer zu übermitteln, um ggf. später einen Fall „höherer Gewalt“ gemäß § 22 GAPKondG bzw. § 27 GAPDZV/§ 14 GAPInVeKoSG geltend machen zu können. Dazu rät auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Webcode: 01042628). Die Fotos sollten ebenfalls in der FANi-App gespeichert werden, auch wenn sie ohne Auftrag nicht hochgeladen werden können. Die Ermittlung tatsächlicher Schäden und Auswirkungen kann erst nach Abfluss des Wassers erfolgen. Bis dahin steht der Landesverband in Gesprächen mit dem Landwirtschaftsministerium über den Umgang mit Auflagen und Verboten aus Förder- und Fachrecht in den von Überschwemmung und Überflutung betroffenen Regionen.
Am 03.07.2020 wurde durch einen Bundesratsbeschluss eine Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung verabschiedet. Diese besagt, dass Kälbern im Alter von zwei Wochen bis sechs Monaten im Stall ein trockener und weich oder elastisch verformbarer Liegebereich zur Verfügung stehen muss. Die genaue Definition der Größe dieses Liegebereichs und der Eigenschaft „weich oder elastisch verformbar“ wird in den Ausführungshinweisen zur Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung veröffentlicht. Die Änderung wird am 09.02.2024 mit einer Übergangsfrist von drei Jahren wirksam.
Gummiauflagen müssen demnach die DIN 3763:2022-08, „Elastische Stallbodenbeläge im Lauf- und Liegebereich von Rindern und Milchkühen – Anforderungen und Prüfung“, einhalten. Unter Einhaltung des jeweiligen Mindestnutzfläche gibt es je nach Gewicht unterschiedliche Empfehlungen für Zertifizierungen bzw. Prüfungsklassen. Für Kälber bis 250 kg Lebendgewicht wird in Einflächenbuchten mit Spaltenböden die Klasse 2 empfohlen, für Kälber die über 250 kg wiegen wird die Klasse 1 empfohlen. In Liegeboxen wird Klasse 2 und höher empfohlen. Anträge auf Härtefälle sollten mit Absprache des jeweiligen Veterinäramtes bis spätestens zum 08.04.2024 eingereicht werden.
Details zu den Vorgaben sind zu finden unter: https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/36940_Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung_tritt_in_Kraft_%E2%80%93_%C3%84nderungen_fuer_die_Kaelberhaltung
(AMI) Aktuell gestaltet sich das Angebot an Schlachtrindern eher überschaubar. Neben den generell geringen Stückzahlen wirken sich dabei auch die laufenden Protestaktionen der Landwirte auf die Ablieferungen aus. Die Nachfrage wird bei den Jungbullen als dazu passend eingestuft, die Marktlage ist insgesamt aus-geglichen. Entsprechend wird für die laufende Woche mit unveränderten Preisen gerechnet. Bei den Schlachtkühen fällt die Nachfrage deutlich flotter aus, regional wird sogar von regen Geschäften gesprochen. Spielraum für Preiserhöhungen wird zumindest aktuell aber noch nicht gesehen. Allerdings gehen die Marktbeteiligten für die kommenden Wochen von einer steigenden Entwicklung bei Schlachtkühen aus, da diese Tiere erfahrungsgemäß gerade im Januar verstärkt geordert werden.
(DBV) Vom 16.01.-27.02.2024 wird von RindforNet_SH eine Online-Seminarreihe „Verbessere die EUTERGESUNDheit – Fahrplan zu gesunden Kühen“ veranstaltet, welche aus vier abendlichen Sitzungen besteht. RindforNet_SH ist ein Rinderforschungsnetzwerk der Universität zu Kiel. Anmeldung und Programm finden Sie hier.
(DBV) Das am 22. Januar 2024 von 14:00-15:30 Uhr auf der Messe Berlin stattfindende DBV-Fachforum Milch „Milchviehhaltung: Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft“ ist bereits ausgebucht. Das Forum kann jedoch im Livestream mitverfolgt und Fragen über Slido gestellt werden. Zum Programm und Stream geht es hier.
(DBV) DBV-Präsident Rukwied hat ein positives Fazit zum Beginn der Aktionswoche gegen die von der Bundesregierung geplante Streichung der Agrardieselrückvergütung gezogen. Von extremen Aktionen, wie der Blockade gegen Bundeswirtschaftsminister Habeck, distanzierte sich DBV-Präsident Rukwied sehr deutlich. Die Großkundgebung ist für den 15. Januar ab 11:30 Uhr in Berlin geplant. Mehr Details zum Fazit sind hier.
(DBV) Lt. Statistischem Bundesamt wurden zum Nov. 2023 rund 3,71 Mio. Milchkühe von 50.581 Milcherzeugern gehalten. Das entspricht einem Rückgang von 2,5% beim Milchkuhbestand und 4,4% bei den Milcherzeugern innerhalb eines Jahres. Die Herdengröße stieg auf 73 Milchkühe je Betrieb. Der Strukturwandel bei den Erzeugern bewegte sich damit im langjährigen Bundesdurchschnitt, aber deutlich über dem Vorjahresniveau von -3,5%. Der Abbau des Milchkuhbestandes hat sich weiter fortgesetzt und ist der Niedrigste seit der Wiedervereinigung.
(AMI, ZMB) In den letzten Wochen 2023 wurden 0,9% bzw. 1,4% im Vgl. zur jeweiligen Vorwoche angeliefert. Damit lag das Milchaufkommen 0,6% bzw. 0,9% jeweils unter der Vorjahreslinie. Die Absätze für die Frischelinie werden zu Beginn 2024 besser beurteilt als im Vorjahr. Die Butternachfrage wird als gut eingeschätzt bei stabilen bis leicht anziehenden Notierungen. Der Schnittkäsemarkt ist weiter sehr stabil mit festen Preisen. Die Pulvermärkte verlaufen ruhig.
