In der laufenden Handelswoche wechselten die Erzeugerpreise für Futtergetreide die Richtung und drehten ins Plus. Die Forderungen für Futtergerste verzeichnen gegenüber der 27. KW einen marginalen Anstieg und liegen im Bundesdurchschnitt mit rund 268 EUR/t (220-307,50 EUR/t) immerhin 1 EUR/t über Vorwochenlinie. Indes verteuert sich Futterweizen binnen einer Woche um 5 auf durchschnittlich 300 EUR/t (260-350 EUR/t). Den größten Wochenzuwachs verzeichnen die Preise für Körnermais. Im Bundesdurchschnitt liegen diese bei rund 309 EUR/t (269-349,50 EUR/t) und damit 6 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Einzig Qualitätshafer büßte 10 auf 267 EUR/t (235-301,50 EUR/t) ein. Die Preisfindung ist auch in dieser Handelswoche schwer, Marktteilnehmer rechnen aufgrund der aktuellen Terminmarktentwicklung mit weiteren Preisabschlägen. Indes erreicht die Gerstenernte in Deutschland ihren Höhepunkt, regional ist sie sogar bereits beendet. Allerdings kam es aufgrund der wechselhaften Witterung teilweise zu Ernteunterbrechungen. Die Ergebnisse sind in Bezug auf Qualität und Menge zwar gebietsweise unterschiedlich, Auslöser dafür sind unter anderem Wasserversorgung und Düngermenge, insgesamt werden diese aber als sehr guter Durchschnitt zusammengefasst. Allerdings halten sich Verarbeiter in den Veredlungsregionen mit Abschlüssen von Neugeschäft zurück, Marktteilnehmer rechnen mit einer aufkeimenden Nachfrage erst nach Beendigung der gesamten Futtergetreideernte. Demgegenüber bereitet der Mais aktuell Anlass zur Sorge. Die Kulturen benötigt in der Blüte und Kornfüllungsphase dringend Wasser. Regional bleiben Regenfällen zurzeit jedoch aus und auch in den kommenden Tagen sind keine Niederschläge zu erwarten.
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14.07.2022
Rapspreise drehen ins Plus Pflanzen
Die Rapskurse an der Pariser Börse änderten in der laufenden Handelswoche die Richtung und legten kräftig zu. So verzeichnete der Fronttermin August 22 binnen vier Börsentagen einen Anstieg von 34,75 EUR/t und nährte sich am 11.07.2022 mit 698 EUR/t erneut der Linie von 700 EUR/t. Angetrieben wurden die Notierungen dabei von festen Sojakursen in Chicago, nachdem Hitze und Trockenheit in den US-Anbaugebieten die Sorge um eine Verknappung des globalen Angebots 2022/23 schürten. Auch eine belebte Nachfrage seitens des Energiesektors stütze. Für zusätzlichen Auftrieb sorgten die Tiefststände des Eurokurses, da ein schwacher Euro die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt steigert. Genauso schnell ging es an der Pariser Börse zuletzt jedoch, mit einem Tagesverlust von 23 EUR/t, auch wieder abwärts. Ausschlagend dafür war die anhaltende Sorge vor einer wirtschaftlichen Rezession sowie eine voraussichtlich größere französische Rapsernte 22, welche das Angebot am Weltmarkt vergrößern dürfte. Das Auf und Ab an den Terminmärkten lässt die Preisfindung zu einer Momentaufnahme werden, zumal die Rasanz der Kurssprünge eine tragfähige Kalkulation verhindert. Das lähmt die Handelsaktivität am Kassamarkt und reduziert die Umsätze auf ein Minimum. So agieren Marktteilnehmer zurückhaltend und warten die weiteren Entwicklungen ab. Regional fiel in den vergangenen Tagen bereits der Startschuss der deutschen Rapsernte. Auf Erzeugerstufe konnten sich die Gebote für Raps der Ernte 22 gegenüber Vorwoche festigen. Im Bundesdurchschnitt werden in der aktuell 658,70 EUR/t genannt und damit rund 21 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 610 bis 691 EUR/t. (Quelle: AMI)
14.07.2022
FAO-Preisindex für Getreide unter Vormonatslinie Pflanzen
Die Weizen und Maispreise gaben im Juni bedingt durch eine geringe Nachfrage nach. Die Forderungen für Reis setzten indes ihre Aufwärtsbewegung fort. Der FAO-Getreidepreisindex lag im Juni bei durchschnittlich 166,3 Punkten und damit 7,2 Punkte niedriger als im Mai, aber immer noch 36 Punkte über dem Wert vom Juni 2021. Nachdem die internationalen Weizenpreise im Mai fast ein Rekordniveau erreicht hatten, fielen sie im Juni um 5,7 % lagen, aber immer noch 48,5 %über ihrem Vorjahreswert. Der Rückgang war neben den Weizenernten in der nördlichen Hemisphäre auch auf verbesserte Vegetationsbedingungen in einigen wichtigen Anbaugebieten zurückzuführen. Des Weiteren belasteten erhöhte Produktionsaussichten in der Russischen Föderation und eine schwinden weltweite Nachfachfrage. Indes fielen die Preise für Grobgetreide im Juni um 4, %, lagen aber immer noch um 18,4 % über dem Vorjahreswert. Das rasche Voranschreiten der Maisernte in Argentinien und Brasilien sowie verbesserte Vegetationsbedingungen in den wichtigsten US-Anbaugebieten belasteten die globalen Maispreise. So gaben diese im Juni um 3,5 % nach. Die Sorge um eine schwindende Nachfrage aufgrund einer weltweiten Rezession verstärkten den Abwärtsdruck. Der Preise für Gerste gaben ebenfalls nach und verzeichneten ein Minus von 6,1 % zum Vormonat. (Quelle: AMI)

14.07.2022
Regionaler Marktkommentar Pflanzen
Niedersachsen-Ost:
Der Blick auf die trockene Witterung in Teilen Europas und den USA lässt die Sorge um größere Ertragseinbußen wachsen. Die Gerstenernte ist durch den Regen der vergangenen Tage kurz unterbrochen worden, steht aber niedersachsenweit kurz vor dem Abschluss. Landwirte zeigten sich in Abhängigkeit der gefallenen Niederschläge zufrieden mit der Qualität und der Erntemenge. Auf sehr leichten Böden konnten lokal sogar rund 80 dt/ha bei 70 kg/hl erzielt werden. Die Erzeugerpreise entwickelten sich zuletzt insgesamt fest, insbesondere beim Mais. Am Ölsaatenmarkt tendierten die Erzeugerpreise zuletzt stabil bis leicht fester. In ca. 14 Tagen wird in den hiesigen Regionen mit dem Erntestart zu rechnen sein. Bisher präsentieren sich die Bestände zumeist vielversprechend.
Niedersachsen-West:
Bis zum Beginn der aktuellen Woche konnte die Gerstenernte auf vielen Standorten vielfach beendet werden. Die wechselhafte Witterung im Verlauf der Berichtswoche führte dabei immer wieder zu regionalen Ernteunterbrechungen. Die hervorgebrachten Erträge auf den besseren Standorten fielen vielfach zufriedenstellend aus. Die Preise für Futtergerste aus der neuen Ernte Dank zuletzt nahe an dem Vorwochenniveaus. Insgesamt zeigten die Getreidepreise eine zuletzt wieder etwas festere Entwicklung. Seitens der Abnehmer werden dabei vornehmlich nur Tages oder Wochenpreise genannt, da die Lage weiterhin als unsicher und unüberschaubar beschrieben wird.
14.07.2022
Kartoffeln: Immer mehr deutsches Angebot Pflanzen
Das Angebot an deutschen Speisefrühkartoffeln wächst, allerdings bleibt die Nachfrage weiterhin eher klein – was auch an der Ferienzeit und den hohen Temperaturen liegt. Importierte Speiseware aus Israel ist so gut wie geräumt und wird wahrscheinlich in der kommenden Woche keine große Rolle mehr spielen Die Qualitäten sind noch sehr gut, jedoch kann in den meisten Gebieten, wenn nur nach vorheriger Bewässerung der Flächen gerodet werden, um die Knollen nicht zu beschädigen. Die Erträge der Frühware sind zufriedenstellend, jedoch haben die Erzeuger etwas Bange bei den Anschlusssortimenten und Lagerkartoffeln. Durch die Hitze kann es dabei zu enormen Ertragseinbußen kommen, wovon die Landwirte aktuell auch schon ausgehen. Die Preise für Frühkartoffeln gehen saisonüblich in moderaten Schritten zurück. Früher Frittenrohstoff wird aktuell gerodet und in manchen Gebieten sogar schon als Vertragsware vermarktet, jedoch hauptsächlich zur Herstellung frischer Pommes-frites. Noch versperren die alterntigen Frittenkartoffeln den Weg Richtung Fabrik, allerdings werden kaum freie Mengen zugekauft. (Quelle: AMI)
13.07.2022
Erneut Sperrzone III in Brandenburg eingerichtet Schwein
Die aufgrund des ASP-Ausbruchs in einem Hausschweinebestand Anfang Juni, im Landkreis Uckermark, ausgewiesene Schutz- und Überwachungszone muss, anders als in Niedersachsen und Baden-Württemberg, gemäß einer EU-Durchführungsverordnung nun auch als Sperrzone III gelistet werden. Grund ist die Nähe (ca. 30 km) zu den bereits aufgrund der ASP im Wildschweinbestand eingerichteten Restriktionszonen in der Uckermark. Das hat letztlich Auswirkungen auf den Zeitpunkt, wann diese Restriktionszonen wieder aufgehoben werden können. Eine Sperrzone III und die damit verbundenen Restriktionen können gemäß EU-Verordnung erst nach einem Jahr, in Ausnahmefällen bereits deutlich früher aufgehoben werden.
13.07.2022
Sojabohnenerzeugung auf Rekordkurs Schwein
Nach den jüngsten Angaben des Internationalen Getreiderates (ICG) dürften im Wirtschaftsjahr 2022/23 global der Rekordwert von 390 Mio. t Sojabohnen erzeugt werden. Das wären 3 Mio. t mehr als im Mai anvisiert und 11% mehr als in der vorangegangenen Saison. Insbesondere eine Ausweitung der Anbauflächen sowie voraussichtlich höhere Erträge in Südamerika veranlassten den Rat zu der Aufwärtskorrektur. So dürften in Brasilien, dem weltweit größten Anbieter, rund 143 Mio. t Sojabohnen zusammenkommen und damit 1 Mio. t mehr als bislang erwartet. Das Vorjahresvolumen dürfte damit um 15% übertroffen werden. Ausschlaggebend dafür ist neben dem anhaltend hohen Preisniveau auch die schwindende Sorge um eine begrenzte Verfügbarkeit von Düngemitteln. Demgegenüber wird die Erzeugung in Argentinien und den USA unverändert zum Vormonat bei jeweils 48 sowie 126 Mio. t gesehen. Angesichts der günstigen Angebotslage dürfte der weltweite Verbrauch im Wirtschaftsjahr 2022/23 deutlich zulegen. Mit den aktuell prognostizierten 376 Mio. t dürfte das Vorjahresergebnis um 14 Mio. t oder 4% übertroffen und ein Rekordwert erreicht werden. Damit korrigiert der Rat die Prognose des Vormonats um 2 Mio. t nach oben. Insbesondere in Asien sowie Nord- und Südamerika wird mit einem deutlich höheren Sojaverbrauch gerechnet.
Das prognostizierte Rekordvolumen der globalen Sojaerzeugung 2022 dürfte in der laufenden Saison den Preisspielraum nach unten etwas öffnen. Der hiesige Sojamarkt wird in den kommenden Wochen auch maßgeblich von den Feldbestandsentwicklungen in den USA beeinflusst, denn der nordamerikanische Handelspartner ist zweitgrößte Herkunft für EU-Sojaimporte. Zuletzt schürten bereits Hitze und Trockenheit in den Vereinigten Staaten die Sorge um deutliche Ertragseinbußen.
12.07.2022
ASP und Biosicherheit: Neuer Leitfaden nach dem Tiergesundheitsrechtsakt der EU Schwein
(LPD) Nachdem in einem Bestand mit Hausschweinen im südlichen Landkreis Emsland der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen wurde, laufen die Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche auf Hochtouren. Damit die für Menschen ungefährliche Tierseuche lokal begrenzt werden kann und belastende Reglementierungen, insbesondere für Schweinehalter in der eingerichteten Schutz- und Überwachungszone zeitnah wieder aufgehoben werden können, sind wirksame Biosicherheitsmaßnahmen wichtiger denn je, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Nicht erst im Krisenfall, sondern bereits in seuchenfreien Zeiten müssen tierhaltende Betriebe die rechtlichen Vorgaben des neuen Europäischen Tiergesundheitsrechts, Animal Health Law (AHL), erfüllen. Das AHL ist seit dem 21. April 2021 in allen Mitgliedstaaten der EU direkt anzuwenden. Seitdem stehen insbesondere Tierhalterinnen und Tierhalter, aber auch Tierärztinnen und Tierärzte in der besonderen Verantwortung, den „Schutz vor biologischen Gefahren“ sicherzustellen. „Einerseits bedeutet das, dass dieser Personenkreis über besondere Kenntnisse der Tiergesundheit und des Schutzes vor Tierseuchen und deren Verbreitung verfügen muss. Darüber hinaus gilt es, durch effektive Umzäunungen, Überdachungen und ähnliches, Tierhaltungen vor dem Eintrag von Tierseuchenerregern zu schützen“, erklärt Georg Meiners, Präsident des Emsländischen Landvolks und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Niedersächsischen Tierseuchenkasse.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen muss betriebsindividuell erfolgen und in schriftlich fixierten Maßnahmenplänen und Verfahrensbeschreibungen verankert sein. In den Aufgabenbereich der Tierärzteschaft fallen insbesondere Beratungen der Tierhalter zum Schutz vor biologischen Gefahren und anderen Aspekten der Tiergesundheit, die aus Anlass von Tiergesundheitsbesuchen erfolgen sollen. Auf Initiative der Niedersächsischen Tierseuchenkasse und des Landvolks Niedersachsen wurde daher schon Ende November 2021 die Arbeitsgruppe „Biosicherheit in Schweinehaltungen“ mit maßgeblichen Akteuren gegründet. In dieser AG wurde der neue Leitfaden „Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben nach dem Tiergesundheitsrechtsakt der EU“ inklusive Checklisten erarbeitet. Er bietet eine Grundlage, den Anforderungen des EU-Rechts gerecht zu werden.
Oberstes Gebot für Schweinehalterinnen und Schweinehalter bleibt die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen, um den Eintrag des Virus in ihre Betriebe zu verhindern, so der Appell des Landvolks. Der Leitfaden bezieht sich auf die aktuellen Rechtsvorschriften. Im Einzelfall können weitergehende Maßnahmen angeordnet werden. Der Leitfaden ist frei verfügbar unter www.ndstsk.de und www.landvolk.net. (LPD 52/2022)
08.07.2022
Rindermarkt: Deutschland führt weniger Rindfleisch ein Milch und Rind
(AMI) Die deutschen Einfuhren von Rindfleisch sind in den ersten vier Monaten stark gesunken. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurden die eingeführten Mengen von Januar bis April 2022 um 9,5 % reduziert.
Besonders bei den Lieferungen aus anderen EU-Ländern sind meist zweistellige Abnahmeraten zu beobachten. So verringerten wichtige Zulieferländer wie die Niederlande und Polen ihre Mengen um ein Viertel bzw. ein Sechstel. Dabei bleiben die Niederlande mit einem Anteil von 24 % der größte Zulieferer für Rindfleisch nach Deutschland. Gegenläufig entwickelten sich die Einfuhren aus Drittländern, wo zumeist Zuwächse zu verzeichnen sind. Gerade südamerikanisches Rindfleisch wird hauptsächlich für die Gastronomie benötigt. Durch die teilweisen Schließungen im Außer-Haus-Verzehr durch die Pandemie waren die Mengen im Vorjahr entsprechend gering. Aufgrund der Lockerungen ist nun die Nachfrage wieder gestiegen und die Importe aus Ländern außerhalb der EU werden ausgeweitet.
Aktuell wirkt sich der im Vergleich zu anderen Fleischarten sehr hohe Rindfleischpreis auf das Kaufinteresse begrenzend aus. Der Verbraucher reagiert auf die Kostensteigerungen und weicht zum Teil auf andere günstigere Fleischarten aus oder reduziert die konsumierte Menge.