Neuer Wind beim Landvolk-Kreisverband
Carsten Hoops übernimmt Geschäftsführung
Am 1.Juli 2024 durfte der Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. Carsten Hoops aus Bötersen als neuen Geschäftsführer begrüßen. Er folgt auf Alexander Kasten, der im Herbst als Justiziar zum Landvolk-Kreisverband Diepholz wechseln wird. Welche Ziele sich Carsten Hoops als neues Bindeglied zwischen Vorstand, Mitarbeitenden und Mitgliedern gesetzt hat, erklärt er im Interview.
Am 1.Juli 2024 durfte der Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. Carsten Hoops aus Bötersen als neuen Geschäftsführer begrüßen. Er folgt auf Alexander Kasten, der im Herbst als Justiziar zum Landvolk-Kreisverband Diepholz wechseln wird. Welche Ziele sich Carsten Hoops als neues Bindeglied zwischen Vorstand, Mitarbeitenden und Mitgliedern gesetzt hat, erklärt er im Interview.
Warum sind Sie zum Landvolk gewechselt?
„Mein generelles Interesse an der landwirtschaftlichen Branche hat dazu beigetragen, dass ich innerhalb dieses Themenfeldes auch Verantwortung übernehmen wollte. Im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Politik und Realität auf den Höfen gibt es viel zu tun. Beim Landvolk-Kreisverband kann ich mich hier auf allen Ebenen für die regionalen Landwirtinnen und Landwirte einsetzen. Denn als Interessenvertretung gegenüber der Politik bringen wir die Forderungen unserer Mitglieder dorthin, wo Gesetze gemacht werden, über Öffentlichkeitsarbeit schlagen wir eine Brücke zur Gesellschaft. Außerdem sind wir für unsere Mitglieder Ansprechpartner bei Rechts- und Sozialfragen sowie in Steuerangelegenheiten.“
Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
„Wir sind als Verein nicht nur unseren Mitgliedern verpflichtet, sondern als Arbeitgeber auch unseren Mitarbeitenden. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtiger denn je, den Kreisverband als attraktiven Arbeitgeber voranzubringen. Und da sich die Anforderungen dafür in den letzten Jahren stark verändert haben, sind hier sicherlich auch interne, strukturelle Veränderungen notwendig, die ich gemeinsam mit dem Vorstand und der Belegschaft anschieben und begleiten möchte.“
Wie sehen Sie die regionale Landwirtschaft – auch in Hinblick auf die Bauernproteste zu Beginn des Jahres?
„Die Bauernproteste sind noch in aller Munde und wir müssen uns zurecht als Interessenvertretung auch daran messen lassen, was diese der Branche bisher gebracht haben. Die Stimmung unter den Landwirtinnen und Landwirten ist nicht gut und das liegt auch daran, dass sich alle mehr und vor allem schnellere Vorschläge von Seiten der Politik gewünscht haben. Zwar hat es Reaktionen gegeben, diese sind aber vor allem auf europäischer Ebene spürbar. Hier scheint sich ein neuer Gestaltungswille und bessere Gesprächsbereitschaft zu zeigen. Doch davon spüren die Menschen in der Region noch nichts. Die versprochene Entbürokratisierungswelle bleibt bisher leider aus und auch das Kaufverhalten der Menschen ändert sich nicht. Mein Ziel ist es daher umso mehr, den Strukturwandel in der Landwirtschaft so mitzugestalten, dass auch die nun kommende Generation von der Arbeit auf den Höfen leben kann.“
Welche Themen haben Sie in den ersten Wochen als Geschäftsführer begleitet?
„Durch den baldigen Weggang meines Vorgängers Alexander Kasten sind meine Aufgaben etwas breiter gefasst. Neben interner Kommunikation standen bisher vor allem Themen wie Wind- und PV-Anlagen, Stromtrassen sowie das EU-Naturschutzgesetz zur Moorvernässung auf dem Plan. Und bei der Moorvernässung sind Ortschaften wie Borchel fast zu 100 Prozent betroffen. Hier müssen wir Lösungen finden, um eine Teilnutzung weiterhin zu ermöglichen. Auch das Hochwasser und die dadurch entstandenen Herausforderungen waren bereits Thema. Generell prasseln also viele Themen auf die Landwirte ein, über die sich die Branche zurecht beschwert. Gegenüber der Gesellschaft sollten wir dennoch versuchen, nicht nur als Jammerer wahrgenommen zu werden, sondern als Branche, die etwas bewegt.“
Zur Person: Carsten Hoops ist 50 Jahre alt ist vor 13 Jahren mit seiner Frau und seinen drei Kindern von Holtum-Geest nach Bötersen gezogen. Er arbeitete bisher bei der Masterrind in Verden, zuletzt als Bereichsleiter Tiervertrieb. Sowohl die landwirtschaftliche Branche als auch die Verbandsregion sind ihm daher bestens bekannt.