Fr, 09.05.2025
Preisverluste am deutschen Brotgetreidemarkt gebremst
Nach der Feiertagwoche kommt der Brotgetreidemarkt nur schwer in Gang. Mit den unattraktiven Preisen ist Lagerräumung und Vorkontrakterfüllung primäres Ziel, Neugeschäft steht nicht im Fokus.
(AMI) Der Preisrückgang ist gebremst, für Brotroggen wurden sogar höhere Erzeugerpreise gemeldet als in der Vorwoche. Das Angebot wird langsam knapp, allerdings zeichnet sich sowohl regional als auch bei den einzelnen Getreidearten ein sehr ungleiches Bild ab. Auch ist die Verkaufsbereitschaft sehr heterogen; so verkaufen einigen mit Zähneknirschen, um endlich ihre Lager zu leeren, andere warten ab und hoffen auf eine Preisbefestigung. Eins ist allerdings fast allen Erzeugern gemeinsam, Vorkontrakte werden momentan nicht mehr abgeschlossen. Auch wenn die Entwicklung auf den Feldern gut ist. Der Krankheitsdruck ist deutlich geringer als in den Jahren zuvor und mit dem Regenguss kommt der Massezuwachs endlich in Schwung. Gerste schiebt die Ähren, hat sich, genau wie Roggen mit den Gewitterschauern aber örtlich auch bereits ins Lager gelegt. Mit den anstehenden Kornfüllungsphase wird noch mehr Niederschlag benötigt, aber der wird aktuell nicht prognostiziert. Das hat die Abschlussbereitschaft genauso gedämpft wie die unattraktiven Gebote.
Erzeuger erzielten in der 19. KW insbesondere für Weizen etwas weniger. Futterweizen wies die größten Korrekturen auf, Mahlweizen tendierte im Schnitt 1,20 EUR/t für alterntige und 0,35-1,35 EUR/t für Partien ex Ernte schwächer. Prompter Brotroggen wird mit 164,25 (145-195) EUR/t demgegenüber 1,50 EUR/t über Vorwochenlinie bewertet. Der Vorkontraktpreis wurde jetzt jedoch auf 152 EUR/t knapp 1,65 EUR/t ermäßigt. Erste Braugerstenmeldungen für Partien ex Ernte liegen bei 206,35 EUR/t und damit nur marginal unter den 207 EUR/t die für prompte Ware genannt werden.
Mühle kaufen keine alterntige Ware mehr und die ohnehin dünne Exportnachfrage scheint ebenfalls zusehends zu versiegen. Handelsunternehmen berichten von zunehmender Umlagerung der ehemals für den Export vorgesehenen Partien Richtung Inlandsverarbeitung. Besonders deutlich wird dies beim Qualitätsweizen, der sich franko Hamburg kaum noch absetzen lässt, in der aktuellen Woche 7 auf 240 EUR/t an Wert einbüßte, während Brotweizen franko Hamburg oder Niederrhein eine Preiskorrektur von -3 EUR/t erfuhren. Brotweizen unterschreitet damit in den norddeutschen Versandstandorten mit 218 EUR/t die Linie von 220 EUR/t, während im Rheinland immerhin noch 225 EUR/t genannt werden. Roggen scheint demgegenüber gesucht zu werden, sowohl auf Erzeuger- als auch auf Großhandelsstufe werden gegenüber Vorwoche höhere Gebote gemeldet. Franko Niederrhein waren zuletzt 208 EUR/t im Gespräch. 3 EUR/t mehr als am Vortag und damit genau so viel wie vor einer Woche. Braugerste wird indes aktuell nicht besprochen. Auch hier gab es deutlich Preisrücknahmen. So wird prompte, alterntige Ware nur noch mit 250 EUR/t franko Oberrhein bewertet, 5 EUR/t unter Vorwochenlinie. Lieferungen ab Oktober 25 liegen aktuell bei 273-278 EUR/t. Während die Briefkurse damit unverändert sind, wurden die Geldkurse um 1 EUR/t zurückgenommen.