Fr, 28.02.2025
Exportwettbewerb drückt Kurse an den Getreide-Terminmärkten
Die EU-Exportaussichten sind aufgrund einer großen günstigeren Konkurrenz weiterhin getrübt. In den USA rücken die geplanten US-Zölle wieder in den Fokus.
(AMI) An der Börse in Paris können die Weizennotierungen das Vorwochenniveau nicht halten. Am 26.02.2025 schloss der Fronttermin bei 223 EUR/t, verliert auf Wochensicht damit 5,25 EUR/t und rutscht gleichzeitig sogar auf den niedrigsten Stand seit dem 10.12.2024. Folgetermine verfehlen das Vorwochenniveau hingegen um bis zu 7,75 EUR/t.
Für Kursdruck sorgten in den vorigen Handelstagen insbesondere die anhaltenden Exportsorgen. EU-Weizen ist weiterhin kaum wettbewerbsfähig. Dafür ist die günstigere Konkurrenz am Weltmarkt zu groß. Dabei wird Weizen aus Russland, der weltweit größten Weizenexporteurs, unter anderem aufgrund einer geänderten russischen Exportpolitik immer weniger am Weltmarkt platziert. Die Konkurrenz aus der Ukraine und südamerikanischen Ländern bleibt jedoch groß. Zu teuer ist insbesondere französische und deutsche Ware.
Nach Angaben der EU-Kommission exportierte die Gemeinschaft im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf bis zum 23.02.2025 insgesamt rund 13,65 Mio. t, zum Vorjahreszeitpunkt lagen die Ausfuhren bereits bei 21,31 Mio. t. Vor allem die französischen Weichweizenexporte sind bedingt durch eine historisch kleine Ernte eingebrochen. Bisher exportierte Frankreich nur 1,47 Mio. t, Ende Februar 2024 waren es bereits 5,63 Mio. t. Damit gab Frankreich seinen Platz als größter EU-Exporteur in dieser Saison ab und rutscht auf den vierten Platz. Aktuell ist Rumänien noch vor Litauen und Lettland größter EU-Weichweizenexporteur. Die Weizenexporte Rumäniens liegen bislang bei rund 3,86 Mio. t, verglichen mit 4,91 Mio. t im Vorjahreszeitraum.
Für Druck auf die Pariser Weizennotierungen sorgten unter anderem die US-Bemühungen, ein Kriegsende in der Ukraine auszuhandeln. Das Kriegsende würde die Ausfuhren aus der Schwarzmeerregion wieder deutlich erhöhen. Schiffe könnten wieder von mehreren Häfen ablegen und die Logistikkosten könnten gesenkt werden, das würde den Konkurrenzdruck nochmals erhöhen.
