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Fr, 11.10.2024

Speisekartoffeln in weiter Qualitätsspanne am Markt

Hohe Notierungen ziehen alle möglichen Kartoffeln an den Speisemarkt, was sich in einer weiten Preisspanne abbildet. Die Ernte kommt nur mit Unterbrechungen voran und ist besonders im Norden inzwischen eher zurück.

(AMI) Die Kartoffelernte kommt momentan je nach Region mit sehr unterschiedlichem Tempo voran. Im Westen konnte zuletzt zügig weitergeerntet werden. Auch an der Donau gab es günstige Phasen ohne zu viel Nässe. In Niedersachsen oder in Sachsen-Anhalt brachte dagegen in der Vorwoche sehr viel Regen Probleme und stoppte vor allem auf bindigen Böden den Rodefortgang. Zwischenzeitlich ging es nur zäh voran und es ist wieder Regen im Anmarsch. Beobachter glauben, dass im Hauptanbaugebiet noch den ganzen Oktober über eingelagert wird. Und im November wird es weitere Mengen vom Feld geben, die für eine Überwinterung gar nicht vorgesehen waren. Im Süden Deutschlands dürften dann längst Langzeitläger geöffnet werden, um den Bedarf mit sehr schönen Speisekartoffeln bedienen zu können. Für Niedersachsen gibt es Schätzungen, die noch 20 bis 30 % der Speisekartoffeln auf den Feldern sehen.

Am Markt wirken sich die wechselhaften und unterschiedlichen Rodemöglichkeiten kaum aus. Der akute Bedarf der Abpacker kann meistens glatt gedeckt werden, auch wenn er durch anhaltend zahlreiche Aktionen im LEH größer als noch vor Wochen ist. Auch Exportanfragen, die in einigen Fällen überraschend stetig aus Ost- und Südosteuropa kommen, können bedient werden. Sie sind sogar willkommen, um einem insgesamt immer noch recht großen Angebot Herr zu werden. Das, was an Speisekartoffeln angeboten wird, ist unterdessen nicht immer das, was die Abpacker sich wünschen. Es bestätigt sich immer wieder, dass die Anbauausdehnung 2024 unter anderem auf Doppelnutzungssorten und unbekannten Speisesorten fußt, die auch von Erzeugern angebaut wurden, die eher Verarbeitungskartoffeln oder Stärkekartoffeln angebaut haben und damit teils einen anderen Umgang gewohnt sind. So gibt es mitunter viele Kartoffeln am Markt, die der Verwertung über den LEH gar nicht zugeführt werden können. Rhizoctonia, Wurmfraß und Beschädigungen sind oft genannte Beeinträchtigungen. Alternativen für diese Ware zu finden, ist nicht immer leicht, vor allem wenn der Stärkegehalt nicht stimmt. Dabei haben die Hersteller von Flocken oder Kartoffelstärke wohl durchaus Interesse, über das Vertragskartoffelangebot hinausgehende Mengen aufzunehmen.

An den notierten Preisen hat sich fast nichts geändert. Für sehr gute Packware sind diese auch zu erzielen. Fließen die Kartoffeln in Sonderaktionen oder in den Export, gibt es weniger. Manchmal wird davon berichtet, dass Notierungen deswegen unter Druck stehen oder durch „Billigofferten“ unterlaufen werden. Toppartien, die gute Langzeithaltbarkeit versprechen, sind derzeit kaum am Markt. Dafür erwarten Lagerhalter in einigen Wochen Aufschläge. Man darf gespannt sein, wie weit sich die Preisspanne am Markt dann dehnen lässt.

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