Fr, 06.09.2024
Braugerste geht bei Preiswende nicht mit
Mit dem Plus an den Terminbörsen legen auch die Kassapreise zu, doch die Gebote auf Großhandelsstufe spiegeln deutlich die Intensität des Kaufinteresses wider. Erzeuger erzielen durchweg mehr als in der Vorwoche, außer für Braugerste.
(AMI) Der kräftige Auftrieb an den Terminbörsen zeigt am Kassamarkt deutliche Preiswirkung, kann die Umsätze aber nicht beleben. Die Zurückhaltung bei Käufern und Verkäufern bleibt. Zwar kommen jetzt wieder mehr Partien an den Markt, meistens aber nur solche, die keinen guten Lagerplatz auf den Höfen gefunden haben. Darüber hinaus herrscht wenig Angebot. Erzeuger haben ihre Partien eingelagert, in der Hoffnung, dass die Gebote wieder kostendeckend werden. Sporadisch wird aus Liquiditätsgründen offeriert, Lagerplatz ist aufgrund der unbefriedigenden Erntemengen auf den meisten Höfen vorhanden. Die Gebote haben in der 36. KW deutlich zugelegt, damit aber nur das alte Niveau erreicht, welches sie bereits vor 14 Tagen hatten. Bis auf Eliteweizen und Qualitätshafer wird für alle Getreidearten wenig geboten als im Durchschnitt der Vergleichswochen der Jahre 2019-2023.
Während Qualitäts- und Brotweizen auf Erzeugerstufe 3,5 % gegenüber Vorwoche zulegen, kann Brotroggen seinen Preis gerade so halten. Große Verliererin ist Braugerste. Hier gaben die Gebote erneut kräftig nach, sodass mit aktuell 217,50 (185-237) EUR/t im Bundesdurchschnitt ein Niveau erreicht wurde wie zuletzt im August 2021.
Auf Großhandelsebene zeigen sich deutliche Unterschiede, während franko Niederrhein für Brotweizen durchaus zur Vorwoche ein Plus von 9 auf 231 EUR/t verzeichnet wird, legen franko Hamburg die Großhandelspreise nur um 5 auf 215 EUR/t zu. Mühlen in Westfalen sind mit ebenfalls 232 EUR/t zu 7 EUR/t mehr bereit als in der Vorwoche. Qualitätsweizen franko Hamburg verzeichnet dasselbe Plus auf 235 EUR/t. Brotroggen verteuert sich indes um 5 auf 195 EUR/t franko Niederrhein und verliert damit zunehmend seinen Anschluss zum Brotweizen. Für Braugerste zur Lieferung ab Oktober ist wieder Kaufinteresse spürbar. Die Geldkurse liegen bei 262 EUR/t und damit 5 EUR/t unter den Briefkursen, die damit zur Vorwoche um 1 EUR/t zugelegt haben.