Fr, 16.02.2024
Brotroggenpreis auf 3 Jahrestief
Geringe Nachfrage, langsam wachsendes Angebot und Druck vom Weltmarkt öffnen den Preisspielraum nach unten. Eine Trendwende scheint vorerst unwahrscheinlich.
Den schwachen Vorgaben der Terminmärkte können sich die Kassamarktpreise auch diese Woche nicht entziehen. Sie haben gegenüber Vorwoche weiter nachgegeben. Erzeuger erzielen für Brotweizen in der 7. KW nur noch 185 (160-200) EUR/t und damit 5 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Die ruhige Inlandsnachfrage sowie eine abwartende Haltung hinsichtlich der Bedarfsdeckung der kommenden Woche und gleichzeitig die unterentwickelte Exportnachfrage bieten kaum Absatzmöglichkeiten. In der ersten Februarwoche wurden gerade einmal 4.100 (Vorjahr: 122.200) t Weichweizen vermarktet. Im Januar 24 waren es 274.358 (337.600) t in Drittländer, wobei allein knapp 170.000 (156.650) t Richtung Marokko verschifft wurden. Auf der anderen Seite erreichte Deutschland im Januar 24 rund 5.500 t Weichweizen aus der Ukraine, wobei es sich allerdings hauptsächlich um geringe Qualitäten gehandelt haben dürfte. Während die Käufer auf anhaltende Preisschwäche spekulieren und sich daher momentan wenig engagieren, zeigen die Erzeuger uneinheitliche Abgabebereitschaft. Die einen sehen kaum noch Chancen für steigende Gebote in der laufenden Saison und bieten jetzt zunehmend mehr Ware an, während andere weiterhin abwarten. Es wird bereits davon gesprochen, Partien zu überlagern. Immerhin sieht es auf den Feldern regional noch immer sehr schlecht aus und die Nässe verhindert die notwendigen Feldarbeiten. Roggen und Braugerste finden derzeit keinen Zuspruch und rutschen preislich ebenfalls weiter ab. Auf Erzeugerstufe waren zuletzt für Brotroggen knapp 156 (143-180) EUR/t zu hören, 4,50 EUR/t weniger als in der Vorwoche und weniger als für Futtergerste oder Triticale. Braugerste verliert zur Vorwoche sogar knapp 7 auf 289 (290-305) EUR/t. Müßig zu sagen, dass ex Ernte derzeit überhaupt nichts läuft.
Auf Großhandelsstufe wird Braugerste franko Oberrhein zur prompten Lieferung aktuell mit 330 EUR/t offeriert, 5 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Zur Lieferung ab Oktober werden 285 EUR/t gefordert, was 3 EUR/t weniger sind als zuvor. Prompter Brotweizen wird in der 7. KW franko Hamburg mit 209 EUR/t bewertet, 5 EUR/t unter Vorwochenniveau. Qualitätsweizen kostet dort mit 217 EUR/t sogar 6 EUR/t weniger. Franko Westdeutschland werden mir 209 EUR/t indes 6,50 EUR/t weniger genannt. Brotroggen hat franko Niederrhein um 5 auf 189 EUR/t verloren und hat damit ein Preisniveau erreicht wie zuletzt im Januar 2021. (Quelle: AMI)