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Fr, 01.03.2024

Preise für Rapssaat auf Talfahrt

Am Rapsmarkt geht es im Zuge rückläufiger Impulse seitens des Terminmarkts wieder abwärts. Damit schwindet die Hoffnung der Erzeuger auf etwas festere Preise wieder.


Die Rapsnotierungen an der Pariser Börse kannten in der laufenden Handelswoche nur eine Richtung. Es ging kräftig abwärts. So schloss der Fronttermin Mai am 27.02.2024 bei 415 EUR/t und damit rund 11,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Zwischenzeitlich rutschten die Notierungen sogar auf den tiefsten Stand seit Oktober 2023. Gleiches gilt für den August-24-Kontrakt, welcher auf Wochensicht mit 415,25 EUR/t zuletzt 5,25 EUR/t niedriger schloss. Ausschlaggebend für die Kursschwäche bleibt auch weiterhin die laufende Ernte in Brasilien, sowie die jüngsten Niederschläge in Argentinien. Auch wenn letzteres angesichts ausbleibender Niederschläge und überdurchschnittlicher Temperaturen nicht optimal in die Saison starte, lassen die zuletzt verbesserten Vegetationsbedingungen deutlich optimistischer auf das argentinische Ertragspotenzial zur Ernte 2024 blicken. Zusätzlich belastet wurden die Notierungen durch die schwindende Nachfrage nach EU-Partien.

Vor dem Hintergrund der Pariser Kursschwäche wurden auch die Gebote für Rapssaat auf Großhandelsstufe zurückgenommen. Mit 415 EUR/t sind franko Hamburg zur Lieferung ab Mai bei unverändertem Aufgeld 11 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Niederrhein werden aktuell 426 EUR/t in Aussicht gestellt, während in der Vorwoche noch 437 EUR/t im Gespräch waren. Auch hier bleibt die Prämie mit +11 unverändert. Für Partien der Ernte 2024 werden indes bis zu 415 EUR/t aufgerufen.

Standen in der vergangenen Woche die Zeichen noch kurz auf festere Rapspreise, drehen die Erzeugerpreise zuletzt wieder ins Minus und geben kräftig nach. So werden im Bundesdurchschnitt aktuell 383 EUR/t verlangt und damit 10,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 360-409 EUR/t. Zum Vorjahreszeitpunkt wurden mit 529 EUR/t noch rund 146 EUR/t mehr gefordert. Die kräftige Abwärtskorrektur ließ die Abgabebereitschaft der Erzeuger erneut im Keim ersticken. Lediglich vereinzelt wird aus Sorge vor weiteren Preisrücknahmen Raps aus Erzeugerhand verkauft. Problematisch bleibt ohnehin die verhaltene Nachfrage. Partien aus Russland und der Ukraine drücken zusätzlich auf den Markt. Vorkontrakte der Ernte 2024 finden ebenfalls kaum Beachtung. So bleibt der Anteil der bereits vertraglich gebundenen Partien auch weiterhin ungewöhnlich gering.

Vielerorts sind die Böden auch weiterhin stark vernässt, sodass sich die Feldarbeiten regional weiter herauszögern. Ganz langsam beginnen dort, wo die Böden schon etwas abgetrocknet sind, die ersten Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen. Auch wenn sich bislang die Rapsbestände überwiegend gut entwickelt haben, benötigen sie allerdings langsam die erste Stickstoffgabe. (Quelle: AMI)

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