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Fr, 01.03.2024

Brotgetreide: Stimmung auf Erzeugerstufe getrübt

Die Brotgetreidepreise tendieren weiterhin schwächer, preistreibende Impulse bleiben aus. Das Kaufinteresse ist gering und das Angebot aus der Landwirtschaft nimmt zu. Die Sorge vor weiteren Preisrücknahmen überwiegt inzwischen, zumal die kommende Ernte immer näher rückt und noch große Mengen Getreide auf den Höfen liegen.

Am heimischen Brotgetreidemarkt tendieren die Preise weiterhin schwächer. Die fallenden Terminmarktnotierungen geben dabei die Richtung vor. Qualitätsweizen schreibt auf Erzeugerstufe nun schon die fünfte Woche in Folge durchweg rote Zahlen. Aktuell werden im Bundesdurchschnitt rund 193,50 (175-205) EUR/t verlangt, auf Wochensicht ein Minus von 5,30 EUR/t. So wenig wurde zuletzt Ende Juli 2021 gefordert. Ex Ernte gehen die Partien hingegen lediglich um 1,60 EUR/t auf 197,20 EUR/t zurück. Bei Brotweizen fallen die Verluste mit einem Rückgang um 6,10 EUR/t auf jüngst 171,30 (155-182) EUR/t frei Erfasserlager allerdings etwas größer aus. So fielen die Forderungen sogar auf den niedrigsten Stand seit Ende September 2020. Auch hier ist das Minus für Partien ex Ernte mit durchschnittlich 1,70 EUR/t auf 181 EUR/t geringer. Für Brotroggen der Ernte 23 werden im Durchschnitt 145,60 (138-161) EUR/t frei Erfasserlager verlangt, ein Wochenminus von 1,80 EUR/t.

Die Weizenkurse an den Börsen geben seit Wochen nach. Die aktuell mehr als komfortable Angebotssituation auf internationaler Ebene drückt die Kurse. Die Lager bedeutender Erzeugerländer sind noch voll, aber in nur vier Monaten wird schon die Ernte 2024 eingefahren. Vor allem in Russland und auch der EU sind die Vorräte noch groß. Da Russlands Weizenpreise allerdings seit Wochen schwächer tendieren, wird das russische Getreide von Importeuren in der Regel bevorzugt, wobei derzeit ohnehin kaum Nachfrage am Exportmarkt besteht. Französischer und deutscher Weizen findet kaum Beachtung.

Das spiegelt sich auch am heimischen Markt wider. Abnehmer hoffen aufgrund der mehr als ausreichenden Versorgungslage auf weitere Preiskürzungen und verharren in abwartender Haltung. Dringend geordert werden muss schließlich nicht. Das sorgt auf Erzeugerebene für trübe Stimmung. Da es kaum preistreibende Impulse gibt, geben Erzeuger ihre Ware aus der Ernte 23 ab. Die Sorge hat zugenommen, dass das Getreide in den kommenden Wochen weiter an Wert verliert. Derweil werden noch größere Mengen an unverkauftem Getreide auf den Höfen vermutet, für die kommende Ernte muss aber Platz geschaffen werden, was die Landwirte zum Verkauf drängt. Auch aus Liquiditätsgründen wird vereinzelt Ware verkauft. Vielerorts wird eine Überlagerung in die kommende Saison in Betracht gezogen.

Bei Braugerste ist qualitativ hochwertige Ware zwar knapp, der deutsche Bierabsatz ist allerdings deutlich zurückgegangen, das sorgte auch bei den Preisen für einen Fall. Aktuell sind im Bundesdurchschnitt 256,20 (179-320) EUR/t im Gespräch, 26,70 EUR/t oder 9,4 % weniger als noch eine Woche zuvor.

Auf Großhandelsstufe fällt das Minus für Braugerste mit durchschnittlich 12,50 auf 290 EUR/t franko Oberrhein geringer aus. Prompter Brotroggen verliert franko Niederrhein hingegen 2 auf 180 EUR/t. Brotweizen gibt auf Großhandelsstufe franko Niederrhein um lediglich 1 auf 198 EUR/t nach, franko Hamburg verharrt Brotweizen mit 203 EUR/t sogar auf Vorwochenniveau. (Quelle: AMI)

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