Fr, 08.03.2024
Sitzung des DBV-Fachausschusses Eier und Geflügel
Am Dienstag, 5. März, tagte in Berlin der DBV-Fachausschuss Eier und Geflügel, ein letztes Mal unter Vorsitz von Ulrich Löhr vom Landvolk Niedersachsen.
Neben der Analyse der Entwicklungen auf einem weitgehend stabilen Geflügelmarkt und einem festen Eiermarkt stand der aktuelle Stand der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) und Überlegungen zum Impfschutz von Geflügel in Deutschland im Mittelpunkt. Die Impfung gegen HPAI zielt darauf ab, nicht nur vor der Krankheit zu schützen, sondern auch das Infektionsrisiko durch eine reduzierte Virusausscheidung bei kontrolliert geimpftem Geflügel zu mindern. Das Interesse wird jedoch durch den hohen Überwachungsaufwand für geimpfte Bestände gedämpft. Diese umfassenden Kontrollmaßnahmen erfordern regelmäßige (alle vier Wochen) amtstierärztliche Untersuchungen aller geimpften Tiere, PCR-Tests für 60 Tiere alle vier Wochen und die Analyse aller verendeten Tiere. Diese Überwachungsmaßnahmen müssen so lange fortgesetzt werden, bis das letzte geimpfte Tier den Bestand verlassen hat. In einem Betrieb mit 5.000 bis 10.000 Puten würden sich die Kosten allein für diese Kontrollen auf monatlich 900 € belaufen.
Darüber hinaus wurde im Fachausschuss ein vielversprechendes Verfahren zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe mittels kaltem Atmosphärendruckplasma vorgestellt, dessen Entwicklung sich derzeit im Patentverfahren befindet und auf der EuroTier im November präsentiert werden soll. Neben diesem Thema wurden auch die Schwierigkeiten diskutiert, die sich aus der Anwendung der Technischen Anleitung zur Luftreinhaltung (TA Luft) für genehmigungsbedürftige Tierhaltungsanlagen ergeben, sowie der aktuelle Stand der EU-Tiertransportverordnung erörtert. Spezielle Vorschriften für Geflügeltransporte wurden erläutert, darunter maximale Transportzeiten und Mindesttemperaturen im Transportfahrzeug. Dies wurde von den Sitzungsteilnehmern als problematisch empfunden, insbesondere im Hinblick auf Transporte von Althennen während der Wintermonate, bei denen eine Mindesttemperatur von 15 Grad erforderlich ist. Der DBV wird sich tierartenübergreifend in den Konsultationsprozess der EU einbringen.