Fr, 15.12.2023
Trübe Exportaussichten belasten Weizenkurse
Die Weizenexporte der EU nahmen zuletzt zu, jedoch bleibt westeuropäischer Weizen derzeit die teurere Alternative zu den günstigeren Partien aus der Schwarzmeerregion. In der Folge gaben die Weizenkurse an der Euronext nach.
Das Marktgeschehen war in den letzten Tagen von umfangreichen Ausschreibungen geprägt. Algerien und Tunesien hatten über ihre staatlichen Aufkäufer große Weizenmengen international ausgeschrieben. In der Hoffnung, dass dabei auch westeuropäischer Weizen zum Zuge kommen könnte, zogen die Preise zwischenzeitlich an. Insbesondere die Ausschreibung Algeriens über 500.000 bis 930.000 t schürte die Hoffnung. Die Euphorie verflog jedoch schnell, als bekannt wurde, dass diese Menge über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten in der laufenden Vermarktungssaison geliefert werden kann. Und damit wohl kaum aus Westeuropa. Wahrscheinlicher ist es, so Marktteilnehmer, dass der größte Teil wieder mit günstigerem Weizen aus der Schwarzmeerregion wie Bulgarien, Rumänien und der Ukraine gedeckt wird. Bei einer Ausschreibung aus Bangladesch über 50.000 t Weichweizen sollen dagegen russische Offerten am günstigsten gewesen sein. Die Weichweizenexporte der EU sind zwar in der 49. Woche gegenüber der Vorwoche um 1,1 Mio. t auf insgesamt 12,5 Mio. t im laufenden Wirtschaftsjahr gestiegen, liegen aber immer noch um rund 14 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Plus der letzten Woche ist in erster Linie auf die sprunghaft gestiegenen bulgarischen Weizenexporte zurückzuführen.
Auch die Maiskurse konnten das Niveau der Vorwoche nicht halten. Der Fronttermin März 24 schloss am 13.12.2023 bei 200,50 EUR/t, was einem Minus von rund 2 EUR/t entspricht. Belastet wurden die Pariser Maiskurse durch die Aussicht auf eine komfortable Angebotssituation in der derzeitigen Vermarktungssaison. (Quelle: AMI)
