Fr, 01.12.2023
Regionaler Marktkommentar
Am Getreidemarkt will sich nach wie vor keine Belebung einstellen. Da sich die Nachfrage der Verarbeiter in Grenzen hält und die Abgabebereitschaft der Erzeuger sinkt, halten sich die Handelsaktivitäten in engen Grenzen. Am Exportmarkt fehlen darüber hinaus weiterhin Impulse, die für eine positive Preisentwicklung sorgen könnten. Insgesamt wird daher auf eine Erholung der Kurse im neuen Jahr gehofft. Ob dies tatsächlich bald eintrifft, ist jedoch fraglich. Zuletzt sanken die Matif-Weizenkurse auf ein zwischenzeitliches 2-Jahrestief und neben den Exporten aus der Schwarzmeerregion bleibt das Wetter das vorherrschende Thema am Markt. So verzögert sich aufgrund der anhaltenden Niederschläge nicht nur in Niedersachsen die Aussaat. Auch in Frankreich, dem immerhin wichtigsten Weizenanbauland Europas, kam es zuletzt zu deutlichen Verzögerungen. Gleichermaßen ist scheinbar der Anbau von Winterkulturen in weiten Teilen West- und Nordeuropas betroffen. Am Rapsmarkt herrschen ähnliche Verhältnisse wie beim Getreide. Auch wenn sich die Preise hier etwa auf Vorwochenniveau bewegten, gibt es kaum Umsätze. Angebot und Nachfrage sind gleichermaßen ruhig. Laut des Prognosedienstes der EU-Kommission MARS fand die Raps-Saat in weiten Teilen Europas unter guten Bedingungen statt. Lediglich im Südosten der Union sorgen die trockenen Böden für Probleme bei der Pflanzenentwicklung. Unterdessen will die Kartoffelernte in Niedersachsen kein Ende finden. Berichten zufolge sind im Westen des Landes noch 5-10 % der Knollen in der Erde. Verglichen mit den 15-20 % der Flächen, die in den Niederlanden und Belgien ungeerntet sind, erscheinen diese Zahlen jedoch wenig dramatisch. Viele der Kartoffeln, welche jetzt noch in der Erde sind, werden es wohl auch bleiben. Mit dem Frost der letzten Tage schwindet die Hoffnung auf verwertbare Ware mehr und mehr. Insgesamt werden für Europa demnach auch unterdurchschnittliche Erntemengen prognostiziert. Wann die knappere Versorgung Reaktionen am Markt verursachten, ist somit nur eine Frage der Zeit. Im Vergleich zur Vorwoche halten die Erzeugerpreise vorerst ihr Niveau.