Fr, 01.12.2023
Kassamarkt für Getreide umsatz- und preisschwach
Im Zuge rückläufiger Terminkurse werden auch die Offerten für Brotgetreide zurückgenommen, am besten kann sich noch Qualitätsweizen franko Norddeutschland behaupten – und natürlich Qualitätshafer.
Die Brotgetreideumsätze vermitteln den Eindruck, es seien bereits Weihnachtsferien. Äußerst geringe Nachfrage stößt auf sehr verhaltene Abgabebereitschaft. Nur vereinzelt verkaufen Erzeuger aus Liquiditätsgründen. In Ostdeutschland sind das häufig Partien, die ohnehin beim Erfassungshandel eingelagert sind und Kosten verursachen. Da die sinkenden Erlöse diese immer weniger decken, werden die Partien abgestoßen. Und da derzeit die Hoffnung auf steigende Preise am Boden liegt, werden sogar Kontrakte ex Ernte abgeschlossen, obgleich auch dafür die Offerten zurückgenommen wurden. Im Streckengeschäft ab Hof werden für Qualitätsweizen 220 EUR/t, für Brotweizen 203,60 EUR/t, für Brotroggen knapp 164 EUR/t genannt. Das sind mit Ausnahme von preisidentischem Brotweizen weniger als für prompte Partien.
Bundesweit haben sich die Brotgetreidepreise erneut ermäßigt. Besonders preisschwach tendiert der kaum gehandelte Brotroggen, der auf Erzeugerstufe aktuell mit 171,64 (155-195) EUR/t und damit gut 5 EUR/t unter Vorwochenlinie bewertet wird. Gleiches gilt für die Großhandelspreise, die aktuell bei 205 EUR/t franko Niederrhein liegen.
Für Mahlweizen erzielen Erzeuger in der 48. KW zwischen 2,60 und 4 EUR/t weniger als zuvor, was dazu führt, dass die vor allem in Westdeutschland erschlaffte Abgabebereitschaft nun fast gänzlich eingeschlafen ist. In allen Regionen wurde die Preisspanne nach unten gesetzt, wobei vor allem die Obergrenze teils deutlich um 8 EUR/t zurückgenommen wurde. Auf Großhandelsebene liegen die Weizenpreise ebenfalls unter Vorwochenlinie. Während das beim Qualitätsweizen mit 252 EUR/t franko Hamburg allerdings nur 4 EUR/t sind, weist Brotweizen mit 225 EUR/t ein Minus von 8 EUR/t auf. Und das nicht nur in Norddeutschland, sondern auch an den Standorten der Inlandsverarbeitung. Damit werden dort 222 EUR/t aufgerufen. (Quelle: AMI)