Fr, 03.11.2023
Kartoffelpreise steigen
Die Versorgung mit Kartoffeln vom Feld ist weiterhin durch Nässe gestört. Speisekartoffelläger müssen geöffnet werden und Erzeuger setzen einen Aufschlag durch. Bei Verarbeitungskartoffeln manifestiert sich die feste Marktlage am Terminmarkt, aber auch spezielle Sorten worden schon teurer.
Derzeit nimmt das Wetter zunehmend Einfluss auf den Kartoffelmarkt. Nässe in vielen Teilen Deutschlands verhindert ein rasches Vorankommen der Ernte letzter Partien, die eigentlich aktuell noch den Bedarf von Abpackern und Verarbeitern decken sollten, bevor die Vorräte angetastet werden. Die kommen nun vereinzelt schon zum Zuge. Mobilisiert werden durchgeschwitzte Partien aus dem Winterlager mit einem Aufschlag von mindestens 4,00 EUR/dt. Neben den Kosten für Ein- und Auslagerung werden damit sicherlich auch bessere Qualitäten honoriert. Denn das, was jetzt noch vom Feld kommt, ist für die Aufbereitung teils sehr grenzwertig. Deshalb melden auch in einigen Regionen Beobachter gesunkene Preise für Anlieferungen frisch vom Feld. Preisstabil ist hingegen das, was in Zwischenläger verbracht wurde, die für die Vermarktung in den kommenden Wochen angelegt wurden. Je nach Sortentyp sind die Preisentwicklungen unterschiedlich. Im Norden beispielsweise hebt sich vorwiegend festkochende Ware preislich etwas nach oben ab.
Die Nachfrage nach Speisekartoffeln ist scheinbar weiter abgeebbt und hat das für November typische Niveau erreicht, wird berichtet. Verarbeitungsrohstoff fließt unverändert rege auf Vertragsbasis zu den Fabriken. Die Branche sorgt sich allerdings inzwischen etwas wegen der noch nicht geernteten Mengen, die nun auf den Feldern unter Nässe und womöglich bald auch unter Kälte leiden könnten. Während in Deutschland Schätzungen im Norden die draußen verbliebenen Areale auf 10 bis 15 % schätzen, ist es vor allem der Beneluxraum, wo noch größere Areale auf den Roder warten. Es gibt Meldungen von 20 bis 25 % Kartoffelflächen, die von der ursprünglich angebauten Gesamtfläche noch beerntet werden müssen.
Preislich gibt es auch bei Pommes frites erste Reaktionen. Besonders die langen Fast-Food-Sorten wie Innovator sind etwas teurer geworden und werden eher schon mal neu kontrahiert. Am Terminmarkt drückt sich die Lage mit steigenden Kursen beispielsweise des Aprilkontraktes 2024 aus, der schon die Linie von 25,00 EUR/dt überschritten hat. Auch das Open Interest nimmt zu, das bisher bei noch nie da gewesenem niedrigem Umfang vor sich hindümpelte. (Quelle: AMI)