Fr, 03.11.2023
MATIF: Weizen behauptet, Mais schwächer
Die sich deutlich verbessernden Bedingungen auf der Südhalbkugel sowie das mehr als reichliche Angebot, vor allem aus der Schwarzmeerregion, drücken die Kurse.
In Paris geht es für die Getreidenotierungen etwas abwärts. Am 01.11.2023 schloss der Weizenkurs bei 231,50 EUR/t und verfehlt das Vorwochenniveau damit um 0,50 EUR/t knapp. Mais verzeichnet hingegen einen Wochenrückgang um 4 auf 198,50 EUR/t.
Im Fokus waren in den vorangegangenen Handelstagen vor allem die Witterungsbedingungen auf der Südhalbkugel. In den beiden großen Exportländern Argentinien und Australien laufen derzeit die Erntearbeiten für Weizen. Die anfänglichen Sorgen bezüglich deutlichen Ertragseinbußen aufgrund von Dürre schienen wohl übertrieben. Die jüngsten Niederschläge verbesserten die Aussichten auf eine reichliche Weizenernte.
Auch die Ankündigung aus der Ukraine zum Beginn der laufenden Handelswoche sorgte für Gegenwind. So soll der Schiffsverkehr aus dem Hafen von Odessa wieder anlaufen. Zusätzlich läuft der ukrainische Transit über die osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten weiter, wenn auch in geringeren Mengen. Das schmälerte die globalen Angebotssorgen nochmals. Außerdem drückt das mehr als reichliche Weizenangebot von der Konkurrenz aus Russland die Pariser Notierungen.
Auf der Nachfrageseite dürften hingegen die Weizenimporte Chinas erneut auf hohem Niveau liegen. Schäden an den Beständen bedingt durch übermäßige Regenfälle sowie die Besorgnis über trockenheitsbedingte geringere Ausfuhren großer Exporteure kurbelten das Kaufinteresse des Landes an. Das US-Landwirtschaftsministerium erwartet demnach für 2023/24 chinesische Weizenimporte in Höhe von rund 11 Mio. t, das wären zwar 2,3 Mio. t weniger als im Vorjahr, aber weiterhin überdurchschnittlich.
Jüngst sorgte der schwere Sturm in weiten Teilen Westeuropas für etwas Unterstützung der Pariser Getreidenotierungen. Regenfälle und heftige Winde unterbrechen die Aussaat von Wintergetreide. Vor allem Frankreich und der Westen von Deutschland dürften davon betroffen sein. (Quelle: AMI)
