Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 03.11.2023

Brotgetreidemarkt unverändert trübe

Feiertage und Ferien lähmen unbeweglichen Brotgetreidemarkt zusätzlich. Auch von den Terminmärkten kommen kaum Impulse und der Regen stört die Aussaat.

In einer von Feiertagen geteilten Woche zeigt sich der Brotgetreidemarkt noch weitaus lahmer als sonst. Es mangelt an richtungsweisenden Impulsen und so dümpelt der heimische Brotgetreidemarkt im Fahrwasser statischer, aber unterschwellig schwächer tendierender Terminnotierungen. Was fehlt sind Exportperspektiven, welche die Nachfrage nach heimischem Getreide ankurbeln könnte. Denn die Aufnahmefähigkeit der deutschen Verarbeiter ist limitiert. Im Schnitt benötigen sie im Monat 640.000 t Weichweizen und 52.500 t Brotroggen zur Vermahlung. Der Rohstoffbedarf für 2023 ist zum größten Teil bereits gedeckt, es bedarf nur noch vereinzelt und sporadisch Kleinstmengen zur Abdeckung des Gesamtbedarfes. Da das Angebot reichlich ist (allein aus der Ukraine erreichten Deutschland im Oktober knapp 6.000 t Mahlweizen) kann diese Nachfrage keine Preiswirkung entwickeln, auch wenn Erzeuger aktuell kaum Partien offerieren. Sie halten, in der Hoffnung auf irgendwann wieder steigende Preise, ihre Lagerware vorerst zurück und haben außerdem einen Teil der guten Partien im Vorfeld der Ernte traditionell vertraglich gebunden. Qualitative Wackelkandidaten sind längst veräußert. Sie hätten aktuell auch wieder Zeit für die Vermarktung, wenn sie nicht in den Herbstferien sind. Auf den Äckern tut sich derzeit wenig. Die teils ergiebigen Regenfälle haben vor allem die schweren Böden unbefahrbar gemacht. Das dürfte auch die Anbaupläne teils durcheinanderwerfen, da nicht alle Flächen mit Winterweizen bestellt werden können. Handelsunternehmen blicken ebenfalls auf volle Lager und können daher aufkeimende Nachfrage zügig decken, wenn es mit der Logistik reibungslos läuft.

Die Großhandelspreise für Brotweizen franko lagen am 31.10.23 mit 231 EUR/t franko Niederrhein und 236 EUR/t franko Hamburg rund 5 EUR/t unter Vorwochenlinie. In Hamburg wurden immerhin noch 236 EUR/t für Brotweizen und 254 EUR/t für Qualitätsweizen genannt, wobei ersteres ebenfalls 5 EUR/t, letzteres aber nur 3 EUR/t unter Vorwochenlinie liegt. Brotroggen gab um 3 auf 218 EUR/t franko nach.

Am 01.11.2023 standen sich franko Oberrhein für Braugerste zur Lieferung ab Januar 24 auf Käuferseite 372 EUR/t und auf Verkäuferseite 385 EUR/t unvereinbar gegenüber. Gegenüber Vorwoche haben die Anbieter ihre Preisvorstellung um 5 EUR/t erhöht. Ganz anders die Entwicklung auf Erzeugerebene. Dort sind die Braugerstenpreise regional mit einem Minus von 21 EUR/t im Saarland und 16 EUR/t in Sachsen und Thüringen nahezu zusammengebrochen. Bayern verzeichnet ein Minus von marginalen 1,50 EUR/t, in den anderen Bundesländern wurde unverändert gemeldet.

Auch alle anderen Brotgetreidepreise liegen auf Erzeugerebene unter Vorwochenlinie, wobei Elite-, Qualitäts- und Brotweizen gleichermaßen 2,30 EUR/t verloren haben und sich an den Prämien daher nichts ändert. (Quelle: AMI)

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