Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 30.06.2023

Der Frühkartoffelmarkt bleibt ein Verkäufermarkt

Frühkartoffelimporte sind zeitiger geräumt als sonst. Hierzulande ist ein gewisser Vermarktungsvorsprung die Regel. Länger anhaltender Bedarf in Zufuhrgebieten und Wettbewerb mit den Verarbeitern kompensieren ruhige „Sommernachfrage“. Die Preise bleiben hoch.

Wie erwartet passen die Erzeugergemeinschaften für Speisefrühkartoffeln ab heute ihre Preise an. In Niedersachsen bedeutet das einen Rückgang um 8,00 EUR/dt auf 75,00 EUR/dt. Einerseits scheint der Schritt recht groß, andererseits ist das Preisniveau immer noch sehr hoch. Letzteres liegt an der ungewöhnlichen Marktlage in diesem Jahr, die von einer sehr frühen Räumung der Lagerkartoffeln und Nachschubproblemen bei Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum geprägt ist.

Vorübergehend sind die Vorräte an importierten Frühkartoffeln in den Abpackbetrieben wieder etwas üppiger, nachdem noch einmal aus allen Herkunftsgebieten etwas gekauft werden konnte. Die Mengen dürften aber zügig geräumt werden. Weiterer nennenswerter Nachschub ist zudem nicht zu erwarten.

Der deutsche Markt muss sich kommende Woche noch umfangreicher mit eigener Ware versorgen. Dazu werden alle festschaligen Frühkartoffeln benötigt, die in der Pfalz oder im Raum Burgdorf, Niedersachsen zur Verfügung gestellt werden können. Die Nachfrage ist zwar wie üblich im Sommer nicht riesig, da aber beispielsweise in Bayern und einigen anderen Regionen eher verspätet geerntet wird, ist der Bedarf an Zufuhren dort größer als sonst. Dadurch bleibt es wohl auch kommende Woche eher bei einem Verkäufermarkt.

Noch eine Woche später geht es dem ursprünglichen Plan nach mit der Belieferung von Frittenherstellern aus dem Rheinland los. Auch Belgier in Flandern sollten dann am Start sein. Vermutlich wird das Aufkommen insgesamt zunächst nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Auch die Ergänzung mit Rohstoff aus Bordeaux wird kritisch gesehen. Franzosen melden, dass zwar einiges frei angebaut wurde und mit genügend Regen die Erträge sehr gut sein sollten, man aber vorzugsweise die eigene Industrie versorgt, die wie alle anderen auch keine Lagervorräte mehr hat. Längst kündigen Käufer in Deutschland an, dass sie für Fritten- und Doppelnutzungssorten aus dem freien Anbau empfänglich sind. Letztlich wird das weitere Nachfrage für den Frischkartoffelmarkt bedeuten und es wird spannend, wie sich der Wettbewerb mit dem Abpacksektor auswirkt. (Quelle: AMI)

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