Fr, 23.06.2023
Regionaler Marktkommentar
Mit dem ausgiebigen und teilweise extremen Niederschlag wechselt das Wetter dieser Tage vielerorts von einem Extrem in das nächste. Regional sind am Donnerstagabend bis zu 100 mm Regen gefallen. Mengen, die von den ausgetrockneten Böden kaum aufzunehmen waren. Der am Freitag eingesetzte Landregen soll sich in der kommenden Woche teilweise fortsetzen und könnte mit Blick auf die bald startende Ernte für Entspannung sorgen. Unterdessen tendierten die Erzeugerpreise am Getreidemarkt weiter aufwärts. Die Trockenheit, welche neben Deutschland auch Europa und insbesondere den mittleren Westen der USA betrifft, bereitet Sorgen um deutliche Ertragseinschränkungen. In den USA sind beispielsweise etwa 50 % der Maisbestände betroffen. Mit den steigenden Erzeugerpreisen sind zuletzt viele Landwirte dazu übergegangen, ihre Restmengen an den hiesigen Markt zu bringen. Das Interesse an Kontrakten für die kommende Ernte wird aus Händlerkreisen allerdings weiter als gering bezeichnet. Die trockenen Bedingungen in den USA haben auch die Sojapreise in dieser Woche noch einmal beflügelt. Davon beeinflusst stiegen auch die Preise für Raps erneut. Ein weiterer Faktor für die starke Tendenz der Ölsaaten ist die Abwärtskorrektur der in Australien erwarteten Rapsernte, welche sich nach letzten Schätzungen von erst angenommenen 8,2 Mio. t auf 4,9 Mio. t fast halbieren könnte. Zum Ende der Woche sackten die Rapsnotierungen an der Pariser Börse jedoch wieder ab. Ob es sich hier nur um einen kurzzeitigen Markteffekt handelt, bleibt abzuwarten. Währenddessen werden die letzten Speisekartoffeln der letzten Ernte gepackt und vermarktet. Die knappe Versorgungslage hält die Erzeugerpreise auf einem hohen Niveau. Die hohe Nachfrage von Schälbetrieben und Einzelhandel an Frühkartoffeln kann kaum bedient werden und Importware steht nur noch in geringen Mengen zur Verfügung. In den kommenden Wochen wird allerdings mit größeren Mengen festschaliger Ware gerechnet.