Fr, 23.06.2023
Futtergetreide: Entwicklung erinnert an 2022
Die sich zum Teil nur kläglich entwickelnden Maisfeldbestände schüren Versorgungsängste und lassen Verarbeiter jetzt bei alterntigen Partien zugreifen.
Mangelnder Niederschlag und zunehmender Trockenstress auf den Feldern lässt die Nervosität am Futtergetreidemarkt deutlich steigen, vor allem Mais wird jetzt wieder lebhafter gesucht. Das Szenario erinnert an den Sommer 2022, als mit Ausblick auf weniger als 4 Mio. t Mais das Kaufinteresse massiv angeheizt wurde, die Maispreise innerhalb von 13 Wochen um 8 % für alterntige Ware stiegen. Aber im Gegensatz zum vorangegangenen Jahr ist auf den deutschen Höfen deutlich weniger Mais eingelagert, auch wenn Erzeuger bislang nur ein Viertel der 3,8 Mio. t Ernte vermarktet haben. Üblicherweise sind es zu so später Stunde im Wirtschaftsjahr rund 50 %. Vor der Ernte 2022 zeigten sie sich verkaufsfreudig, verkauften dreimal mehr als im Vorjahreszeitraum. Danach war Schluss und die Verkaufsmengen an den Erfassungshandel sackten auf einen Bruchteil – 38 % – der Vorjahresmenge zusammen und dass, obwohl die Ernte ja eigentlich nur 14 % kleiner ausgefallen war als 2021. Im Vorjahr erreichte die Preisdifferenz zwischen prompten Körnermais und Futterweizen August/September 22 maximal 25 EUR/t frei Erfasserlager. Aktuell sind es in den maispreismeldenden Regionen im Schnitt 26 EUR/t. In Bayern legte der Körnermaispreis gegenüber Vorwoche um 14,40 auf 220 EUR/t zu, weil sich die Nachfrage spürbar belebt hat. Auf Großhandelsebene beträgt das Preisplus zur Vorwoche bis zu 12 EUR/t und treibt die Gebote der Mischfutterhersteller auf 264 EUR/t franko westdeutsche Veredelungsregion. Niederländische Hersteller nennen 261 (+10) EUR/t und am Oberrhein werden 253 (+7) EUR/t genannt.
Frei Erfasserlager wird in der 25. KW prompter Körnermais mit 220 (190-246) EUR/t bewertet und damit 5,80 EUR/t über Vorwochenlinie. Futterweizen liegt im Bundesdurchschnitt bei 199,60 (178-234) EUR/t und verzeichnet ein Plus von 3,50 EUR/t gegenüber Vorwoche, Futtergerste mit 188,50 (160-220) EUR/t eines von 3 EUR/t. Triticale wird mit 187 (160-222) EUR/t gut 2 EUR/t höher bewertet. Demgegenüber legen die Gebote ex Ernte kräftiger zu. Im Streckengeschäft in Ostdeutschland ab Hof werden für Futterweizen in der 25. KW im Schnitt 203,55 EUR/t genannt und damit 6,35 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Futtergerste verteuerte sich dort um 4,40 auf 182,20 EUR/t, Triticale um 7 auf 183,40 EUR/t und Futterroggen um 5 auf 179,50 EUR/t. (Quelle: AMI)
