Mi, 10.05.2023
ASP-Bekämpfung – Bewegungsverhalten von Wildschweinen untersucht
Laut dem europäischen Tierseuchenmeldesystem wurde die ASP allein im ersten Quartal 2023 europaweit bei knapp 3.300 Wildschweinen nachgewiesen. Das waren rund 19 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Mehr als ein Drittel aller positiven Nachweise fanden dabei in Polen statt (1.184), und auch in Italien hat sich die Zahl der infizierten Wildschweine von 93 auf 316 erhöht. Die Zahl der ASP-Einträge in Hausschweinehaltungen ist hingegen zurückgegangen (-30). Um die fast in der ganzen Welt grassierende Tierseuche bekämpfen zu können, hat sich ein Forschungsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald mit dem sog. Raumnutzungs- und Wanderverhalten von Schwarzwild beschäftigt. Anhand der von besenderten Wildschweinen gesammelten Daten konnten die Forscher feststellen, dass die Schwarzkittel grundsätzlich ihrem Revier treu bleiben und sich in einem Radius von durchschnittlich sechs Kilometern bewegen. Neben den Halssendern kamen zur Überwachung auch automatisch auslösende Wildtierkameras zum Einsatz. Zusätzlich zur Aufzeichnung der Bewegungsdaten durchgeführte „Störungsexperimente“ zeigten, dass die Dauer der Fluchtreaktion ca. eine Stunde und die zurückgelegte Strecke etwa 250 Meter betrug. Das erste Fazit zeigt, dass keine saisonalen Wanderungen von Wildschweinrotten beobachtet werden konnten, wie dies beispielsweise bei Rehen und Rothirschen der Fall ist. Die erhobenen Daten könnten somit für die räumliche Festlegung von ASP-Bekämpfungsmaßnahmen hilfreich sein.