Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 28.04.2023

Innerdeutsches Brotgetreide-Geschäft kommt zum Erliegen

Das Verkaufsinteresse wird im Einklang mit schwächeren Preisen immer geringer und auch das Vorkontraktgeschäft ist nahezu zum Erliegen gekommen.

Auf die zuletzt starke Abwärtsbewegung an der Pariser Börse reagiert der Kassamarkt mit Zurückhaltung. Die einen erwarten zum Kauf der letzten Partien für die Bedarfsdeckung der bald endenden Saison 2022/23 noch niedrigere Preise, die anderen auf einen erneuten Preisauftrieb aufgrund von geopolitischen Einflüssen. So erwarten sich Verkäufer aufgrund der aktuell sehr ablehnenden Haltung Russlands gegenüber der Verlängerung des Getreideabkommens einen Kursauftrieb ab Mitte Mai. Ob das mögliche Ende der ukrainischen Schwarzmeerexporte überhaupt Preiswirkung am Kassamarkt entwickeln könnte, bleibt zweifelhaft. Das Angebot dürfte, wenn dann überreichlich ausfallen und so höhere Gebote verhindern. Das Vermarktungsfenster der alten Ernte wird immer schmaler und es lagern noch umfangreiche Brotweizenmengen beim Erzeuger. Bis Ende Februar waren 50 % der Weichweizenernte 2022 vermarktet und damit 5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahreszeitraum. Da die Weizenernte 2022 rund 1 Mio. t größer ausfiel, bleibet also mehr Weizen zur Vermarktung vakant. Demgegenüber ist die verfügbare Menge an Brotroggen geringer als im Vorjahr. Die Roggenernte fiel insgesamt schon 200.000 t kleiner aus als 2021, dann war der mahlfähige Anteil etwas kleiner und die Erzeuger haben mit 1,77 Mio. t nur 0,1 Mio. t weniger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund der unbefriedigenden Erlössituation dürften einige Brotgetreidepartien überlagert werden.

Aber das Kaufinteresse ist sehr gering. Mühlen verweisen auf ihren reduzierten Bedarf, der bis Jahresende zum Großteil gedeckt sein dürfte. Nur neues Mehlgeschäft generiert Nachfrage, aber das ist bislang nicht erkennbar. Den Rückgang der Brotgetreidevermahlung bestätigen auch die Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung BLE. Im Juli/Februar 2022/23 wurden 5,04 Mio. t Weichweizen und 396.590 t Brotroggen verarbeitet. Das waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 56.740 t (1 %) bzw. 24.460 t (6 %) weniger. (Quelle: AMI)

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