Fr, 21.04.2023
Späte Kartoffelauspflanzungen berühren nicht jeden Markt
Verspätete Auspflanzungen von Verarbeitungskartoffeln sorgen für Preisauftrieb bei Lagerware. Bei den Akteuren am Markt für frische Speisekartoffel herrscht die Zuversicht, dass es am Ende immer genug Kartoffeln gibt. Das würden Händler in Südeuropa derzeit nicht in jedem Fall unterschreiben.
Nässe hat auch in der Vorwoche dafür gesorgt, dass auf vielen Standorten in Deutschland, aber auch in Westeuropa, nicht viel gepflanzt werden konnte. Jetzt könnten zwar die meisten Anbauvorhaben – vor allem die der Haupternte – noch so gerade ausreichend zeitig vollzogen werden, ein frühes Jahr ist aber nicht mehr wahrscheinlich.
Der Speisekartoffelmarkt gleicht Verspätungen bei der neuen Ernte mit Importen von Frühkartoffeln aus. Und obwohl diese zuletzt schnell ausdisponiert wurden und mancher Anbieter schon ein frühes Saisonende im Juni absieht, bleibt die Lage am Kassamarkt sehr entspannt. Es kommt bisher keine Extranachfrage nach Kühlhauskartoffeln auf und die Programme mit Frühkartoffeln starten zumindest bisher weder früher noch umfangreicher. Angebot und Nachfrage sind insgesamt ausgeglichen und so bleibt es derzeit bei unveränderten Preisen für Lagerkartoffeln. Auch das Frühkartoffelpreisniveau ist stabil. Ob sich das mit Frühkartoffeln aus Spanien im Juni erhöht, bleibt wohl noch abzuwarten. Sinken dürfte es wohl eher nicht.
Späte Pflanztermine sind womöglich bei der Versorgungslage mit Verarbeitungskartoffeln der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Jedenfalls wird bei Erzeugern wieder nach Rohstoff-Nachschub gesucht, der aber in der Regel nicht mehr in größeren Mengen verfügbar ist. Überall sind daraufhin die Preise angestiegen. Am Terminmarkt übersprang der Aprilkontrakt, der schon kommende Woche ausläuft, zuletzt die Marke von 35,00 EUR/dt. (Quelle: AMI)