Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 21.04.2023

Brotgetreide uneinheitlich, Braugerste verliert

Während die Notierungen an den Börsen sprunghaften Schwankungen unterliegt, kommen Großhandel und Erzeugerpreise nur bedingt nach und verlieren teilweise den Anschluss.

Der Großhandel passte in der zurückliegenden Berichtswoche seine Prämien an, sodass die Ausschläge nicht ganz so groß wie an den Terminmärkten ausfielen; weder in die eine noch in die andere Richtung. Damit wurde für Brotweizen franko Niederrhein am 19.4.23 rund 5 EUR/t weniger genannt als am Vortag, aber dennoch 7 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. Das Kaufinteresse der Verarbeiter bleibt sehr verhalten. Sie sind gut versorgt, schieben zum Teil ihre Kontrakte oder nehmen die vertraglich festgelegten Mengen nur schluckweise auf.

Die Erzeugerpreise entwickelten sich uneinheitlich. Zwar ergeben sich im Bundesdurchschnitt für Weizen und Roggen etwas höhere Werte, aber regional gab es teils starke Korrekturen nach unten. Für Brotweizen können die höheren Erzeugerpreise in Ostdeutschland, Rheinland-Pfalz und Bayern das Minus in den anderen Meldegebieten gerade so kompensieren, sodass das Bundesmittel mit 223,75 EUR/t gegenüber Vorwoche unverändert blieb. Qualitätsweizen konnte um 1,20 auf 233,40 EUR/t zulegen, allerdings auch nur, weil hier weniger westdeutschen Regionen melden. Die Bewertung von Brotroggen ist ähnlich der für Brotweizen, sodass hier ebenfalls ein marginales Plus von 0,40 auf knapp 192 EUR/t verzeichnet wird. Mit den sprunghaft festeren Kursen belebte sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger kurzzeitig, doch am Kassamarkt war die Ware nur schwer zu platzieren und schon gar nicht mit Aufschlägen gegenüber der Vorwoche. Das reduzierte das Angebot sehr schnell wieder.

Deutlich verloren hat indes Braugerste. Während in den Wochen zuvor die allgemeine Preisschwäche für Getreide an der Braugerste vorbeiging, wurde in der 16. KW kräftig nach unten korrigiert. Regional wurden bis zu 11,50 EUR/t weniger gemeldet als noch in der Vorwoche, sodass der Bundesdurchschnitt mit knapp 273,50 EUR/t um rund 5,50 EUR/t nachgegeben hat. Auf Großhandelsstufe zeigen sich aktuell kaum noch Käufer und die Verkaufsideen liegen zur Vorwoche franko Oberrhein stabil. Anpassungen gab es allerdings für Braugerste zur Lieferung ab Oktober 23.

Erzeuger machen sich derzeit mehr Sorgen um ihre Feldbestände als um die Vermarktung. Nasskalte Witterung führt zu Verzögerungen der Feldarbeiten, da auf vielen Äckern das Wasser steht. Wo die Befahrbarkeit es erlaubt, werden nun in aller Eile die längst notwendigen Maßnahmen durchgeführt. Teils ist es für Pflanzenschutzmaßnahmen oder Düngung eigentlich bereits zu spät. Aber auch die Vegetation ist ja noch nicht so weit wie üblich. Fehlende Sonne und niedrige Temperaturen haben regional zu einer Entwicklungsverzögerung von 2-3 Wochen geführt. Und auch eine termingerechte Aussaat der Sommerungen ist bislang noch nicht überall möglich gewesen. (Quelle: AMI)

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