Fr, 14.04.2023
Frankreich entwickelt Impfstrategie gegen Geflügelpest
(AgE) In Frankreich will das Amt für Gesundheitsschutz die Impfung gegen die Geflügelpest forcieren und hat dafür einen Lenkungsausschuss gegründet. Dieser soll die Voraussetzung schaffen, damit in diesem Herbst mit den Impfungen begonnen werden kann. Dafür wurden bereits 80 Mio. Impfdosen vorbestellt. Drei Impfszenarien stehen nun zur Disposition. Beim ersten sollen die Impfungen den Zucht- und Vermehrungsbetrieben vorzubehalten bleiben. Dadurch würde der Bedarf an Impfstoff und Aufwendungen dafür begrenzt. Das zweite Szenario wäre, zunächst die anfälligsten Haltungsformen und Arten zu impfen, um das Ausmaß eines möglichen Seuchenzugs zu begrenzen. Hierzu käme die Ebene der Geflügelhalter von Enten, Gänsen sowie sämtliches Wassergeflügel und alle Puten in Freilandhaltung zu immunisieren, dazu für die Freilandhaltung bestimmte Legehennen. Aufbauend auf dem zweiten Szenario sieht der dritte Vorschlag vor, bei einer ausreichenden Versorgung mit Impfstoff auch noch in Ställen gehaltenes Wassergeflügel und Puten sowie Masthühner in Freilandhaltung einzubeziehen. In jedem Fall ausgeschlossen wird eine Notimpfung zur unmittelbaren Seuchenbekämpfung, da die Zeitspanne zwischen der Verabreichung des Vakzins und dem Eintreten der Immunität auf drei bis vier Wochen geschätzt wird. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Notimpfungen das Einschleppungsrisiko in den Tierhaltungen erhöhten. Allerdings darf sich laut dem Amt für Gesundheitsschutz für eine erfolgversprechende Impfstrategie der zirkulierende Virusstamm nicht allzu sehr verändern.
Geklärt werden muss ebenfalls, inwieweit sich die Impfstrategie vor allem unter logistischen und wirtschaftlichen Aspekten mit den derzeitigen Haltungsformen vereinbaren lässt.
Offen sind zudem noch Fragen zu den Impfstoffen, etwa hinsichtlich der Dauer der Immunität. Weitere Ergebnisse der Versuche mit Enten werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums für Mitte des Monats erwartet. Anschließend soll der Lenkungsausschuss die Abstimmung mit der Geflügelwirtschaft, den Tierärzten und den Gebietskörperschaften vornehmen.