Fr, 14.04.2023
Ukrainische Weizenimporte belasten Kurse an der Euronext
Die Getreidekurse weiten die Verluste der vorangegangenen Handelswoche aus. Die große Konkurrenz Russlands am Exportmarkt bei gleichzeitig äußerst lebhaften ukrainischen Weizenimporten in die EU drücken die Notierungen.
In Paris können die Getreidekurse das Vorwochenniveau erneut nicht halten. So schlossen an der Euronext am 12.04.2023 die Weizenkurse bei 251 EUR/t, ein Rückgang um 4,25 EUR/t binnen einer Woche. Die Maiskurse geben hingegen um 9,25 auf 244,75 EUR/t nach.
Der seit dem 15.03.2023 feste Eurokurs gegenüber dem US-Dollar schmälert die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Ware am Exportmarkt. Zudem ist die russische Konkurrenz weiterhin groß, was die Kurse über das lange Osterwochenende drückte. Das unterstrich auch der Kauf Ägyptens von rund 600.000 t Weizen russischen Ursprungs. Gleichzeitig sind insbesondere die ukrainischen Weizenimporte in die EU nach Angaben der EU-Kommission rege. Im laufenden Wirtschaftsjahr importierte die EU kumuliert bis zum 09.04.2023 rund 7,0 Mio. t Weizen, hierbei stammten allein knapp zwei Drittel (4,48 Mio. t) aus der Ukraine. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr wurden hingegen kumuliert 2,1 Mio. t Weizen in die EU importiert. Dabei machte die Ukraine mit 346.645 t rund 16,5 % der EU-Weizeneinfuhren aus, Russland exportierte mit 430.009 t etwas mehr in die EU. Der enorme Zustrom des ukrainischen Getreides veranlasste die östlichen Länder der EU dazu, eine mögliche Begrenzung der ukrainischen Exporte zu fördern.
Nach Angaben des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums belaufen sich die gesamten Getreideausfuhren des Landes in der laufenden Saison bis Mitte April 23 auf rund 38,8 Mio. t. Dabei führte das Land rund 13,3 Mio. t Weizen, 22,8 Mio. t Mais und 2,3 Mio. t Gerste aus. Zum Vorjahreszeitpunkt verschiffte das Land rund 45,3 Mio. t Getreide. (Quelle: AMI)
