Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Do, 13.04.2023

Öko-Umstellungsinteresse sinkt von 20% auf 11%

Laut der jährlichen Sonderfrage zum Öko-Um­stellungsinteresse im Rahmen des DBV Kon­junkturbarometers waren im Dezember 2022 rund 11 % der deutschen Landwirte offen für eine Öko-Umstellung. 9,9 % zeigen sich einer Umstellung interessiert und 1,2 % bezeichnen sich als zur Umstellung entschlossen. Damit sank das Öko-Umstellungsinteresse in der dt. Landwirtschaft gegenüber der letzten Umfrage von vor einem Jahr deutlich. Im Dez. 2021 äußerten sich noch 20 % der Landwirte an einer Umstellung interessiert oder sicher dazu bereit. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Dez. 2014; seinerzeit lag das Umstellungsinteresse bei 10,1 %. Davor lag das Umstellungsinteresse im Mittel lange Jahre bei 11 %. Der DBV lässt das Umstellungsinteresse seit über 15 Jahren erfragen. Die reale Öko-Umstellungsrate belief sich 2022 sogar nur noch auf 3,7 %, während sie 2018 noch 9,1 % betrug. Sie ging also in den letzten vier Jahren deutlich zurück. Der Rückgang nach acht Jahren besonders hohen Umstellungs­in­teresses dürfte v.a. am zum ge­ring­en Preispremium der Öko-Erzeu­gerpreise und an der als zu gering wahrgenommenen Absatzsicher­heit liegen. Darauf weisen die Ant­worten zu den Zusatzfragen nach den wichtigsten Voraus­setzungen für eine Öko-Umstellung hin. 53 % der an einer Umstellung interes­sierten Landwirte sehen höhere Preise (Vorjahreswert 35 %) und 42 % gesicherte Abnahmeverträge (Vorjahreswert 34 %) als erforder­lich an. Die Relevanz der Öko-Flächenprämie sinkt hingegen von 33 % Nennungen auf 23 %. Wichtig für die geänderte Einstellung ist sicher­lich auch, dass die konventionellen Erzeuger­preise im Ackerbau, in der Milchviehhaltung und beim Rindfleisch 2022 auf einem Rekord­ni­veau lagen, während der Öko-Absatz das erste Mal nach Jahrzehnten des Wachstums unter einem Umsatzrückgang litt. Insgesamt verhielt sich der deutsche Öko-Umsatz angesichts hoher Inflationsraten und Reallohneinbußen mit unter minus 4 % Rückgang erstaunlich sta­bil. Damit wurde der Großteil des Nachfrage­booms der Coronajahre von rund 25 % Zuwachs gesichert. Nach GfK Daten zum Ökokonsum spaltete sich der Ökomarkt 2022 in Verlierer und Gewinner. So wuchs der Öko-Umsatz in den Dis­count­schienen 2022 um mehr als 14 %, während der Naturkostfachhandel und die Direktver­markter zweistellige Umsatzeinbußen hin­nehmen mussten. (Quelle: DBV)

Details zur Abfrage Öko-Umstellungs­in­teresse auf der DBV-Website (DBV-Umfrage: Umstellungsinteresse Ökolandbau).

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