Fr, 24.03.2023
Weizenkurse an der Euronext weiter unter Druck
Die ukrainischen Getreideausfuhren dürften in den kommenden Wochen weiterhin stetig laufen, auch wenn das Exportabkommen scheinbar vorerst doch nur für weitere 60 Tage gilt. Auch die gegenüber EU-Ware deutlich preisattraktivere russische Ware wird von Importländern präferiert. Nach der kurzen Erholung in der Vorwoche tendieren die Kurse nun wieder deutlich negativ.
An der Börse in Paris geht es für die Getreidekurse wieder abwärts. Die Weizenkurse verlieren auf Wochensicht 24 auf 248 EUR/t und befanden sich jüngst damit auf dem niedrigsten Stand seit dem 21.09.2021. Auch die Maiskurse können das Vorwochenniveau nicht halten. Am 22.03.2023 schlossen die Notierungen bei 244,75 EUR/t – ein Rückgang von rund 20,75 EUR/t. Gleichzeitig fallen die Maiskurse somit auf ein 15-Monatstief.
Die weltweiten Angebotsaussichten verbessern sich, der große Konkurrenzdruck für EU-Getreide am Exportmarkt bleibt bestehen. Das Abkommen über die sichere Handelspassage über das Schwarze Meer wurde verlängert, wenn auch vorerst nur um 60 Tage. Die ukrainischen Getreideausfuhren belaufen sich in der laufenden Saison derzeit auf rund 36 Mio. t, verteilt auf 21,3 Mio. t Mais, 12,4 Mio. t Weizen und 2,3 Mio. t Gerste. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr verschiffte das Land noch rund 44 Mio. t. Grund für die deutlich geringeren Exporte ist zum einen eine deutlich geringere Ernte verglichen mit dem Vorjahr, zum anderen Logistikprobleme bedingt durch die russische Invasion. Die trotz alledem stetigen Ausfuhren der Ukraine und auch Russlands dämpfen die Exportaussichten am EU-Markt. Der sprunghaft feste Anstieg der Euro-Dollar-Parität erschwert Kaufabschlüsse zusätzlich. Der Euro stieg binnen einer Handelswoche um 2,2 %, wodurch EU-Ware am Exportmarkt preisteurer wird und mit den unschlagbaren Preisen der Ukraine und Russlands nicht mithalten kann. (Quelle: AMI)
