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Fr, 17.03.2023

Deutsche Getreidepreise entfernen sich von Terminkursen

Die Getreidekurse tendieren wieder fester und profitieren vom Geplänkel um die Verlängerung des Getreideabkommens, aber die Erzeugerpreise spiegeln das reichliche Angebot und die geringe Nachfrage wider.

Die Preisentwicklung für Brotgetreide auf den verschiedenen Marktstufen könnte uneinheitlicher nicht sein. Der Fronttermin für Weizen in Paris verzeichnete am 15.03.2023 ein Plus von 5,25 auf 272 EUR/t. Die Großhandelspreise für Brotweizen franko liegen mit 274 EUR/t rund 1 EUR/t unter Vorwochenlinie.

Die Erzeugerpreise weisen hingegen zur Vorwoche ein Minus von rund 10-12 EUR/t auf. Prompter Brotweizen frei Erfasserlager wurde am 14.03.2023 mit 238 (220-252) EUR/t bewertet – 11 EUR/t unter Vorwochenlinie und damit 34 EUR/t unter dem Terminkurs. So einen großen Abstand hat es im laufenden Kalenderjahr noch nicht gegeben. Im Vorjahr wurden den Erzeugern aufgrund der Panikkäufe, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg, zeitweise sogar 5-10 EUR/t mehr für Brotweizen gezahlt, als an in Paris notiert. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.

Mit schwindender Hoffnung auf eine Trendwende und damit attraktiveren Geboten verkaufen Erzeuger zunehmend ihre Lagerware. Dabei stoßen sie auf geringes Kaufinteresse, denn beim Erfassungshandel liegen noch umfangreich Partien, die damals in der Hoffnung auf flottes Exportgeschäft kontrahiert worden waren. Die haben zu der Zeit auch weitaus mehr gekostet, als momentan die Käufer bereit sind zu zahlen. Mühlen wiegeln ab und zeigen höchstens verhaltenes Interesse für Kleinstpartien ab April 23.

Für den Export wird ebenfalls kaum etwas gesucht. Das spiegelt die Preisentwicklung für Qualitätsweizen deutlich wider, der gegenüber Vorwoche franko Hamburg 2 auf 288 EUR/t verlor. Das zunehmende Inlandsangebot wird zusätzlich erweitert durch stetige Lieferungen aus den angrenzenden EU- und Drittländern. Die EU-27 erhielt seit Jahresbeginn (mit dem Hinweis auf Unvollständigkeit der Daten) 1,45 Mio. t Weichweizen aus der Ukraine, 432.500 t aus dem Vereinigten Königreich und 45.300 t aus Russland. In den beiden ersten Fällen ist das mehr als das Zehnfache des Vorjahresvolumens, Russland liefert indes nur die Hälfte. (Quelle: AMI)

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