Fr, 17.03.2023
Internationale Getreidekurse drehen ins Plus
Russland und die Ukraine verlängern Exportabkommen kurz vor Ende der Frist für nur 60 Tage. Russland koppelt neue Verträge an Erleichterungen für den eigenen Export gen Westen. Weitere Gespräche dauern an. Die europäischen Weizen- und Maiskurse profitieren von der unsicheren Lage.
In Paris beenden die Weizenkurse ihre Abwärtsbewegung und schlossen am 15.03.2023 bei 272 EUR/t und legen gegenüber Vorwoche um 6,25 EUR/t zu. Mais verzeichnet ein Wochenplus von 3,50 auf 265,50 EUR/t.
Nach neuesten Angaben der EU-Kommission verschiffte die Europäische Union im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 12.03.2023 rund 21,5 Mio. t an Weizen. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr wurden mit 19,8 Mio. t rund 8,6 % weniger exportiert. Hierbei sind die größten EU-Exporteure Frankreich mit knapp 8,6 Mio. t, gefolgt von Rumänien mit gut 2,6 Mio. t und Deutschland mit 2,5 Mio. t. Größte Empfängerländer sind in den ersten knapp acht Monaten Marokko mit 3,3 Mio. t, Algerien mit 2,9 Mio. t und Nigeria mit 1,9 Mio. t dicht gefolgt von Ägypten mit 1,6 Mio. t.
Der Konkurrenzdruck osteuropäischer Ware ist allerdings weiterhin groß. Die Nachfrage am Weltmarkt wird vorwiegend mit preisgünstigerem Weizen aus der Schwarzmeerregion, vor allem aus Russland bedient. Französische oder deutsche Ware steht nur in der zweiten Reihe. So wird befürchtet, dass Saudi-Arabien als traditioneller Abnehmer von EU-Ware den Großteil seiner Ausschreibung von gut 1 Mio. t Weizen mit Schwarzmeerware decken dürfte. Marktteilnehmer verweisen allerdings auch auf den starken Kursrückgang für EU-Weizen und der damit gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit. (Quelle: AMI)
