Fr, 10.03.2023
Deutscher Brotweizen auf 74-Wochentief
Frei Erfasserlager werden für prompten Brotweizen aktuell keine 250 EUR/t mehr geboten. Damit ist er so billig wie zuletzt Mitte Oktober 2021.
Erstmals seit dem 12.07.2022 ist die Prämie für Qualitätsweizen auf Brotweizen unter die Marke von 10 EUR/t gerutscht. Gleichzeitig trennen Brot- und Futterweizen nur noch 5 EUR/t. Brotweizen wird im Bundesdurchschnitt mit gut 249 (224-277) EUR/t bewertet, Qualitätsweizen mit knapp 259 (234-297) EUR/t. Das sind 3,5 % weniger als noch in der Vorwoche und 15-18 % weniger als am Anfang des Jahres. Brotroggen rutscht ebenfalls ab und erreicht aktuell 215 (185-244) EUR/t. Das sind sogar 4,3 % weniger als in der Vorwoche und so wenig wie seit Anfang November 21 nicht mehr.
Prompte Ware lässt sich kaum noch absetzen, Mühlen winken ab, sind ausreichend versorgt, teils sogar überreichlich, sodass Kontrakte geschoben oder sogar storniert werden. Die zunehmende Konkurrenz aus den östlichen EU-Nachbarländern Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Bulgarien oder Ungarn betrifft hauptsächlich Futtergetreide, aber es ist auch polnischer Brotweizen dabei, der an einem überreichlich versorgten Markt zusätzlich für Preisdruck sorgt.
Braugerste weist ebenfalls eine Schwächetendenz auf. Die frei Erfasserlager für prompte Ware genannten 287 EUR/t liegen 0,9 % unter der Vorwoche und damit auf der Linie von Mitte Oktober 21. Aufgrund der nicht überall optimalen Bedingungen gibt es kaum Erzeuger, die Interesse an Vorkontrakten ex Ernte zeigen. Die Aussichten auf Ertrag und Qualität sind noch sehr unsicher. Auf Großhandelsstufe stehen sich 343-347 EUR/t gegenüber, was auf Geldkursseite nur ein Euro weniger ist als in der Vorwoche. An prompten Braugerstenpartien sind Verarbeiter überhaupt nicht interessiert, für Liefertermine ab April 23 wurden die Gebote um 2 auf 330 EUR/t zurückgenommen. (Quelle: AMI)
