Fr, 10.03.2023
Europäischer Weizen kämpft mit steigendem Wettbewerb
Paris, Chicago: Während Weizen bedingt durch großen Konkurrenzdruck kräftig nachgab, schlossen die Maiskurse an der CBoT marginal über Vorwoche.
Die Abwärtsbewegung der Getreidekurse an der Pariser Börse hält an. Während Weizen am 08.03.2023 bei rund 265,75 EUR/t und damit 5,75 EUR/t unter Vorwochenniveau schloss, gaben die Maiskurse mit dem Frontterminwechsel von März 23 auf Juni 23 um 19,25 auf 262 EUR/t nach.
Im Fokus der Marktteilnehmer standen in den vorangegangenen Tagen insbesondere die Verhandlungen über den Fortbestand des Exportkorridors über das Schwarze Meer. Aktuell wird mit einer Verlängerung des Abkommens gerechnet, was weiter größere Mengen ukrainischen Getreides auf die Märkte bringen würde. Die Frist für die Verhandlungen läuft jedoch in wenigen Wochen ab. Die russische Rekordernte an Weizen sowie die große Ernte in Australien sorgen für zusätzlichen Druck auf die Notierungen. Der Wettbewerb steigt und die Nachfrage orientiert sich neu — im Vergleich zu EU-Weizen zu deutlich preisgünstigerer ukrainischer und russischer Ware.
Demgegenüber bleibt die Nachfrage nach EU-Weizen gering. Einzig die Ausfuhren, vor allem französischer Herkunft, nach Marokko laufen stetig. Zumal das Land für März einen niedrigeren Subventionssatz für die Einfuhr von russischem und ukrainischem Weizen im Vergleich zu anderen Herkünften wie französischem Weizen beibehält. Das ließ die Hoffnung auf umfangreiche EU-Exporte in das Land steigen. Indes dürfte Russland einen großen Teil der türkischen Gersten- und Weizenausschreibung ausmachen. Die Preise sind unschlagbar, was die westlichen EU-Länder in den kommenden Wochen deutlich unter Druck setzen dürfte.
Auch an der CBoT in Chicago ließen die Getreidekurse indes kräftig Federn. Am 08.03.2023 schlossen die Notierungen bei umgerechnet 235 EUR/t, damit geben die Weizenkurse binnen 5 Handelstagen um knapp 5 EUR/t nach. Gleichzeitig ist das der niedrigste Wert seit September 21. Die Besorgnis über eine schwindende Nachfrage nach US-Weizen drückt die Kurse. US-Weizen wird auf dem Weltmarkt als zu überteuert angesehen, was die Nachfrage in Richtung preisgünstigerer Konkurrenz lenkt. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wurden in der 8. KW rund 300.900 t an Weizen verschifft, verglichen mit 418.800 t in der Woche zuvor. Die Besorgnis über eine schwindende Nachfrage nach US-Weizen drückt die Kurse. US-Weizen wird auf dem Weltmarkt als zu überteuert angesehen, was die Nachfrage in Richtung preisgünstigerer Konkurrenz lenkt. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wurden in der 8. KW rund 300.900 t an Weizen verschifft, verglichen mit 418.800 t in der Woche zuvor. (Quelle: AMI)
