Fr, 03.03.2023
Getreidepreise an deutschen Märkten im Sinkflug
Im Zuge rückläufiger Notierungen in Paris bewegen sich auch die Preise am Kassamarkt deutlich nach unten. In dem fallenden Markt agieren Käufer vorerst zurückhaltend.
Angesichts der Abwärtskorrekturen in Paris wurden auch die Gebote für Brotweizen auf Erzeugerstufe zurückgenommen. So werden für Brotweizen im Bundesdurchschnitt rund 257,10 (228-280) EUR/t verlangt und damit 12,10 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Für Qualitätsweizen wurden mit 269,10 (240-300) EUR/t durchschnittlich knapp 11 EUR/t weniger verlangt. Brotroggen wird für 224,50 (195-265) EUR/t offeriert und vergünstigt sich damit um 8 EUR/t. Die geringste Preiskorrektur erfuhr Braugerste. Hier werden mit 289,60 (270-305) EUR/t im Bundesdurchschnitt rund 4,60 EUR/t weniger genannt.
Vor dem Hintergrund der rückläufigen Kassapreise versiegt die Abgabebereitschaft der Erzeuger regional nahezu vollständig, auch wenn das Vermarktungsfenster für die Restmengen der Ernte 22 immer kleiner wird. Die Nachfrage der Mühlen bleibt indes gering, sie konnten ihren Bedarf bereits weitestgehend decken. Vereinzelt werden kleinere Mengen zum Verschließen bestehender Versorgungslücken geordert, nennenswerte Umsätze bleiben jedoch auch weiterhin aus. So bleibt die Handelsaktivität am heimischen Brotgetreidemarkt bei mangelndem Neugeschäft gering, lediglich bereits bestehende Kontrakte werden abgewickelt. Angesichts ungewöhnlich niedriger Pegelstände an der Rheinschiene werden bereits erste Kleinwasserzuschläge erhoben, da Binnenschiffe nicht mehr vollständig beladen werden können.
Unterdessen sind die Feldbestände in Deutschland bereits gut entwickelt. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die frostigen Nächte auf die Kulturen auswirken. Bislang wurde allerdings kaum von Auswinterungsschäden berichtet. (Quelle: AMI)
