Fr, 03.03.2023
Weizen an der Euronext auf 1-Jahrestief
Die Notierungen standen weiterhin unter Druck des wettbewerbsfähigen Schwarzmeerweizens. Zudem wird in den kommenden Wochen über die Zukunft des Exportkorridors entschieden, was sich maßgeblich auf die EU-Getreidekurse auswirken wird.
An der Pariser Börse geht es für die Weizen- und Maisnotierungen weiter abwärts. Am 01.03.2023 schlossen die Weizenkurse bei rund 271,50 EUR/t und verzeichnen auf Wochensicht einen Rückgang von 9,50 EUR/t. Gleichzeitig befinden sich die Notierungen damit auf dem niedrigsten Stand seit der Vorkriegszeit in der Ukraine, dem 14.02.2022. Die Maisnotierungen verlieren hingegen binnen 5 Handelstagen 10,50 auf 281,25 EUR/t und erreichten mit zwischenzeitlich 279,25 EUR/t ein 1-Monatstief.
Der weltweite Exportmarkt stand auch in den vergangenen Tagen im Fokus der Marktteilnehmer. Hierbei wird erwartet, dass der deutlich wettbewerbsfähigere russische und auch ukrainische Weizen die EU-Ware für den anstehenden Importbedarf Nordafrikas und des Nahen Ostens in den Schatten stellt. So gehen Marktteilnehmer davon aus, dass der Großteil des türkischen Einkaufs von 790.000 t mit russischer Ware gedeckt wird. Zum Ende der vorherigen Handelswoche hatte Ägypten bereits 240.000 t an russischem Weizen gekauft. Der ägyptische Importbedarf dürfte jedoch Anfang April etwas abebben, denn dann beginnt in dem Land die Weizenernte. Die russische Dominanz wird wohl auch in den nächsten Wochen nicht abbrechen, dank der Rekordernte an Weizen im Vorjahr kann das Land auf umfangreiche Vorräte zurückgreifen.
Zum Ende des laufenden Monats läuft das Abkommen über die sichere Handelsroute über das Schwarze Meer aus. Wie die Verhandlungen verlaufen, ob es zu einer Verlängerung des Abkommens kommt oder nicht, wird sich maßgeblich auf die Getreidekurse an der Euronext auswirken. Es wird zwar eine Verlängerung erwartet, allerdings dürften die Ausfuhren der Ukraine in den nächsten Tagen etwas zurückgehen, denn die Gefahr besteht, dass die dann vollgeladenen Schiffe in den Häfen festsitzen, falls es zu keiner Weiterführung des sicheren Schifffahrtskanales kommt. (Quelle: AMI)
