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Fr, 23.12.2022

Getreidemarkt international: Talfahrt scheint beendet

(AMI) Die Getreidekurse verzeichnen auf Wochensicht ein Plus. Die angespannte Lage am Schwarzen Meer verunsichert Marktteilnehmer, die Angebotssorgen keimen wieder auf.

Paris: Die Weizenkurse an der Euronext konnten die lang anhaltende Abwärtsbewegung der vergangenen Wochen beenden. Am 22.12.2022 schlossen die Notierungen bei 304 EUR/t und damit immerhin 1,50 EUR/t über Vorwochenlinie. Auch Mais beendet die Verlustserie. Die Notierungen lagen jüngst bei 291 EUR/t, auf Wochensicht ist das ein Plus von 6,75 EUR/t.

Für Unterstützung sorgten die wieder zunehmenden Angriffe Russlands auf die Ukraine, was die Angebotssorgen wieder aufkeimen ließ. Stromausfälle in der gesamten Ukraine verdeutlichen die Risiken von Unterbrechungen bedingt durch den Konflikt. Zudem sind die Witterungsbedingungen in Osteuropa seit Monatsbeginn ungünstig, was die Hafenaktivitäten erheblich einschränkt. Dennoch bleibt die Konkurrenz zur preisgünstigeren osteuropäischen Ware am Weltmarkt groß. Die Exportnachfrage nach EU-Ware ist deutlich begrenzt, insbesondere vor den Weihnachtsfeiertagen. In Deutschland wurde immerhin ein Schiff mit 30.000 t Weizen nach Marokko beladen. In Frankreich laufen die Verladungen hingegen rege. Die Abschlüsse mit Marokko und China werden bearbeitet, die Getreidemengen verschifft. Der feste Eurokurs gegenüber dem US-Dollar unterstreicht allerdings die geringe Attraktivität der europäischen Ware. Marktteilnehmer hoffen, dass immerhin ein Teil der algerischen Ausschreibung von 500.000 t Weizen mit EU-Ware gedeckt wird.

Der Kälteeinbruch zum Ende der 50. KW bereitete vorerst Sorge, dass die Feldbestände größere Schäden erleiden, da kaum eine Schneedecke vorhanden war. Marktteilnehmer berichteten aber jüngst, dass keine großen Schäden zustande kamen. Der Temperaturanstieg in Frankreich und Deutschland zu Beginn der laufenden Handelswoche schmälerte die Befürchtungen ebenfalls. Die angebauten Winterweizensorten können für einen bestimmten Zeitraum Temperaturen von bis zu -20 °C überstehen, dieses Minus wurde bisher allerdings nicht erreicht. Marktteilnehmer befürchten allerdings mögliche regionale Schäden an der Wintergerste.

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